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Der Dolmen von Degernau ist ein denkmalgeschutztes Grosssteingrab umgangssprachlich als Hunengrab bezeichnet mit Dolmen der Megalithkultur auf der Gemarkung von Degernau einem Ortsteil der Gemeinde Wutoschingen im Landkreis Waldshut in Baden Wurttemberg Lage des Dolmens von Degernau Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Grabanlage und weitere Funde 4 Weitere Dolmen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDas Megalithgrab befindet sich rechts der Landesstrasse 163 a zwischen Degernau im Wutachtal und Erzingen im Klettgau im Gewann Toter Mann Rund 400 Meter ostlich im Gewann Buhlholzle befindet sich der Menhir von Degernau Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Dolmen von Degernau1936 wurde die Fundstelle von Josef Schneider 1899 1993 Lehrer in Degernau entdeckt und neolithisch fruhbronzezeitliche Keramik ausgegraben 1 Bei einer archaologischen Nachgrabung durch Edward Sangmeister im Jahre 1954 wurden zudem die Reste eines verschleppten jungsteinzeitlichen Megalithgrabes mit Seelenloch aus der Zeit um 2000 v Chr entdeckt Das Grab wurde 1970 nach dem Befund rekonstruiert Grabanlage und weitere Funde BearbeitenBeim Grab dessen Reste offensichtlich nicht mehr am ursprunglichen Grabplatz lagen ist der Bau nur noch aus der Grosse und Zahl der erhaltenen Steine ungefahr zu vermuten Die im Original erhaltenen Deckplatte 2 70 2 00 m weist ein Gewicht von rund 3 3 Tonnen auf Die zum Teil erhaltene Giebelplatte lasst sich mit einer kreisrunden Offnung Seelenloch mit einem Durchmesser von 36 bis 38 Zentimeter erganzen Des Weiteren gibt es einen pfropfenartigen Verschlussstein in Zuckerhutform Der Ausdruck Seelenloch beruht auf der Vorstellung die Errichter der Anlagen hatten das Loch in der Frontplatte ausgespart um den Seelen der Bestatteten die Reise ins Jenseits zu ermoglichen Die tatsachliche Funktion dieser Offnung ist der Zugang Bis ins letzte Jahrhundert glaubte man an die Heilwirkung der Steine In der Hoffnung auf Heilung wurden kranke Glieder ebenso wie kranke Kinder durch die Offnung geschoben Die in der Nahe gefundenen Scherben Knochen und Steingerate scheinen in Beziehung zu dem Megalithgrab gestanden zu haben Es handelt sich um Keramikfunde der Horgener Kultur und Fragmente eines Wirtschaftsgefasses der spaten Fruhbronzezeit Leistenware Stufe A 2 nach Reinecke 2 Ob die Scherben einen Hinweis auf das Vorhandensein einer Siedlung geben oder ob sie beim Abbau des Megalithgrabes ebenfalls verschleppt wurden lasst sich nicht feststellen Weitere Dolmen BearbeitenDer Dolmen von Degernau ist in der Region nicht einzigartig Weitere Dolmen vom Typ Schworstadt sind der Heidenstein bei Schworstadt der Dolmen von Laufen der Dolmen von Aesch und die Pierre Percee Hauptartikel Megalithen am HochrheinLiteratur BearbeitenEgon Gersbach Zur Herkunft und Zeitstellung der einfachen Dolmen vom Typus Aesch Schworstadt In Jahrbuch der schweizerischen Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte Band 53 1966 67 S 15 28 Edward Sangmeister Joseph Schneider Riesensteingrab und Menhir bei Degernau Ldkrs Waldshut In Badische Fundberichte Amtliches Jahrbuch fur die ur und fruhgeschichtliche Forschung Badens 21 Jg 1958 S 77 92 Roland Kroell Magischer Schwarzwald und Vogesen Wanderungen zu Orten der Kraft AT Verlag Baden und Munchen 2004 ISBN 3 85502 998 9 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Marion Itten Die Horgener Kultur 1970 S 64 Vgl Wolfgang Kimmig Gerhard Wein Der Kirchberg bei Reusten Eine Hohensiedlung aus vorgeschichtlicher Zeit Urkunden zur Vor und Fruhgeschichte aus Sudwurttemberg Hohenzollern 1966 S 34 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolmen von Degernau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 66521 8 394553 Koordinaten 47 39 54 8 N 8 23 40 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolmen von Degernau amp oldid 221369274