www.wikidata.de-de.nina.az
Dmitri Pawlowitsch Tatischtschew russisch Dmitrij Pavlovich Tatishev 1767 16 Septemberjul 28 September 1845greg in Wien war ein russischer Diplomat und Kunstsammler 1 2 3 Dmitri Pawlowitsch Tatischtschew Domenico Bossi 1826 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTatischtschew stammte aus einer alten Rurikidenfamilie Sein Vater Pawel Sergejewitsch Tatischtschew war Kapitan Porutschik VIII Rangklasse im Preobraschensker Leib Garderegiment und spater Hofrat VII Rangklasse Seine Mutter Marija Jakowlewna geborene Arschenewska war die Tochter des Nischni Nowgoroder Gouverneurs Jakow Stepanowitsch Arschenewski Seine Grossonkel waren der St Petersburger Verwaltungsdirektor Alexei Danilowitsch Tatischtschew und der Staatskanzler Michael Larionowitsch Woronzow Der Literat Pawel Petrowitsch Bakunin war sein Vetter Tatischtschew erhielt eine hausliche Erziehung und Ausbildung Den Beginn seiner Berufskarriere forderte seine Tante Furstin Jekaterina Romanowna Woronzowa Daschkowa 1780 wurde er Kornett im Leibgarderegiment zu Pferde Wahrend des Russisch Osterreichischen Turkenkrieges 1787 1792 war er 1791 Volontar in der Armee Furst Potjomkins und wurde dann als Bevollmachtigter nach Konstantinopel geschickt 1 Er nahm an der Niederschlagung des polnischen Kosciuszko Aufstandes und der Schlacht bei Praga 1794 teil wofur er den Russischen Orden des Heiligen Georg IV Klasse erhielt Unter Paul I stieg der Rittmeister VII Rangklasse Tatischtschew schnell auf 1796 wurde er Wirklicher Kammerherr VI Rangklasse und 1799 Mitglied des Kollegiums fur auswartige Angelegenheiten im Range eines Geheimrats III Rangstufe 1 nbsp Julija Alexandrowna Tatischtschewa Francois Gerard 1814 Unter Alexander I war Tatischtschew Botschafter in Neapel 1802 und 1805 1808 1 1810 wurde er Senator 1812 heiratete er die polnische Adlige Julija Alexandrowna Konopka aus Slonim Schwester des franzosischen Generals Jan Konopka deren Schonheit der Dichter P A Wjasemski ruhmte Die Ehe blieb kinderlos Allerdings hatte Tatischtschew zwei Sohne Pawel und Wladimir aus der vorehelichen Beziehung mit Natalja Alexejewna Koltowska alteste Tochter des Oligarchen Alexei Fjodorowitsch Turtschaninow 4 5 Nachdem Natalja Koltowskas enge Verbindung mit Paul I bekannt geworden war wurde Paul I als Vater Pawel Koltowskis vermutet zumal eine Ahnlichkeit gesehen wurde Da damals uneheliche Kinder nicht den Familiennamen ihres Vaters tragen durften erhielten die beiden Bruder den Namen Solomirski nach den vermuteten polnischen furstlichen Vorfahren der Familie Tatischtschew 6 1812 wurde Tatischtschew Sonderbotschafter und bevollmachtigter Minister in Madrid wohin er sich jedoch erst 1814 begab 1 Er wurde ein Freund Konig Ferdinands VII und bemuhte sich um Starkung der russischen Beziehungen zu Spanien und Amerika um Verbesserung des Handels und Schwachung des Einflusses des Vereinigten Konigreichs in Ubereinstimmung mit dem Plan Ioannis Kapodistrias Dank des Einflusses Tatischtschews gab es in Spanien eine Teilamnestie fur die Liberalen und Wirtschaftsreformen wurden begonnen 7 Als auf dem Aachener Kongress 1818 Alexander I Spanien dem Einfluss des Vereinigten Konigreichs uberliess und damit den Planen Kopodistrias den Boden entzog sah Tatischtschew keinen Sinn mehr in seiner Arbeit in Spanien und bat 1819 um seine Abberufung 8 nbsp Tatischtschews Diptychon von Jan van Eyck nbsp Tatischtschews Diptychonflugel von Robert Campin Jan van Eyck zugeordnet In Madrid begann Tatischtschew Gemalde zu sammeln wie vor ihm schon viele andere russische Botschafter so beispielsweise Semjon Romanowitsch Woronzow in London und Dmitri Michailowitsch Golizyn in Wien 9 Infolge der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel mussten viele Adlige ihren Besitz verkaufen so dass Gemalde zur geringen Preisen zu haben waren In Tatischtschews Sammlung befanden sich Werke von Jan van Eyck Raffael und Leonardo da Vinci nbsp Kusnezki Most mit Tatischtschews Haus rechts August Cadol 1834 1819 wurde Tatischtschew zum Wirklichen Geheimrat ernannt II Rangstufe 1821 1823 baute er sich ein prachtiges Haus am Kusnezki Most in Moskau das er bis zu seinem Tode besass 1862 wurde es Teil der Solodownikow Passage und blieb bis 1941 erhalten 1822 wurde Tatischtschew Botschafter in Den Haag wohin er jedoch nicht ging 1822 war er Bevollmachtigter auf dem Veroneser Kongress und dann Botschafter in Wien 1 1838 wurde er Mitglied des Staatsrats wobei er eigentlich den Vorsitz und die Kanzlerschaft erwartet hatte 10 Infolge seiner Erblindung schied er 1841 aus dem diplomatischen Dienst Er lebte als reicher russischer Baron im Wiener Palais Liechtenstein ohne Rucksicht auf sein Vermogen und sein Salon war Treffpunkt der dortigen Aristokratie 11 Tatischtschew lebte wahrend seines ganzen Lebens mit Schulden Haufig liess er von seinem Neffen Pawel Alexandrowitsch Urussow in St Petersburg seine Brillanten und Orden verpfanden Bei seinem Tode beliefen sich seine Schulden auf 30 000 Rubel Dabei hatte er an den Bau eines prachtigen Hauses in St Petersburg fur seine Gemaldesammlung gedacht Tatischtschew wurde im Dorf Tatischtschew Pogost bei Rostow begraben Einen Grabstein gab es nicht Seine Gemaldesammlung kam seinem Willen gemass in die St Petersburger Eremitage Ehrungen BearbeitenRussischer Orden des Heiligen Georg IV Klasse 1795 Russischer Orden der Heiligen Anna I Klasse 1803 Orden des Heiligen Wladimir II Klasse 1803 neapolitanischer Januariusorden sardinischer Annunziaten Orden spanischer Orden vom Goldenen Vlies 1816 Alexander Newski Orden 1817 Grosskreuz des osterreichischen k u Sankt Stephans Ordens 1823 Brillanten zum Alexander Newski Orden 1825 Kaiserlich Koniglicher Orden vom Weissen Adler 1828 Orden des Heiligen Wladimir I Klasse 1828 Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen 1830 Diamanten zum Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen 1835 Auszeichnung fur 50 jahrigen makellosen Dienst Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1842 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dmitri Pawlowitsch Tatischtschew Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Biografiya ru Tatishev Dmitrij Pavlovich abgerufen am 10 Oktober 2017 Internet Archive Tatishev Dmitrij Pavlovich abgerufen am 10 Oktober 2017 D P Tatishev vzlet i padenie neobyknovennogo diplomata abgerufen am 10 Oktober 2017 Dmitrij Alekseevich Redin Istoricheskaya nauka na rubezhe vekov stati i materialy nauchnoj konferencii posvyashennoj 60 letiyu Istoricheskogo fakulteta Uralskogo gosudarstvennogo universiteta im A M Gorkogo Volot 2000 S 359 Irina Mudrova Russkie predprinimateli Dvigateli progressa Litres 2017 ISBN 978 5 457 87595 1 Veselovskij S B Issledovaniya po istorii klassa sluzhilyh zemlevladelcev Moskau 1969 S 361 Charles Alan Fyffe History of Modern Europe 1792 1878 1895 archive org TXT abgerufen am 10 Oktober 2017 Suslova N A Ispaniya i Evropa v 1814 1820 godah politika i diplomatiya Diss k i n St Petersburg 2006 Oleg Neverov Kollekciya D P Tatisheva abgerufen am 10 Oktober 2017 Zapiski barona M A Korfa Zaharov Moskau 2003 Grech N Putevye pisma iz Anglii Germanii i Francii Ch III St Petersburg 1839 S 163 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Tatishev Dmitrij Pavlovich Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 15 Marz 2021 russisch Normdaten Person GND 1130813398 lobid OGND AKS LCCN no2007003180 VIAF 38900750 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tatischtschew Dmitri PawlowitschALTERNATIVNAMEN Tatishev Dmitrij Pavlovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Diplomat und KunstsammlerGEBURTSDATUM 1767STERBEDATUM 28 September 1845STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dmitri Pawlowitsch Tatischtschew amp oldid 223404339