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Djado ist eine Landgemeinde im Departement Bilma in Niger Die eigentliche Siedlung Djado ist eine Ruinen und Geisterstadt Landgemeinde DjadoLandgemeinde Djado Niger Landgemeinde DjadoKoordinaten 21 1 N 12 19 O 21 016388888889 12 309444444444 Koordinaten 21 1 N 12 19 OBasisdatenStaat NigerRegion AgadezDepartement BilmaISO 3166 2 NE 1Flache 156 026 km Einwohner 876 2012 Dichte 0 Ew km Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft und Infrastruktur 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Blick vom hochsten Punkt des Plateaus von DjadoDie fruhere Siedlung Djado ist ein Oasenort im Nordosten der zur Sahara zahlenden Tenere Wuste am sudwestlichen Rande des Plateau von Djado Weitere Hochebenen in der Gemeinde sind das Mangueni Plateau und das Tchigai Plateau Die Landgemeinde Djado ist sowohl die weitesten nordlich als auch die am weitesten ostlich gelegene Gemeinde Nigers Sie grenzt im Norden an die Nachbarstaaten Algerien und Libyen und im Osten an den Nachbarstaat Tschad Die Nachbargemeinden in Niger sind Dirkou im Suden Fachi im Sudwesten und Iferouane im Westen 1 Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um die drei Dorfer Chirfa Seguedine und Yaba Hinzukommen die Nomadenlager von Djado und Tchounouk sowie Militarlager 2 Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Chirfa 3 Nahezu rund um den felsigen Ruinenhugel von Djado der im Westen in steilen Klippen endet befinden sich aus unterirdischen Quellen gespeiste Tumpel ideale Brutstatten fur Stechmucken Allerdings trocknet ein Teil der Tumpel in bestimmten Jahreszeiten fast vollstandig aus In sudlicher Richtung gelangt man von Djado aus ins Kaouar Tal Nach Westen geht es durch die Kieswuste der Tenere in das Air Gebirge Geschichte Bearbeiten nbsp Ruinen der Lehmbauhauser von DjadoDjado soll nach der Tradition der einheimischen Kanuri von den Sao gegrundet worden sein denen auch die Grundung von Tedjerhe im sudlichen Fessan der altesten Ortschaften des Kaouar und der bedeutenden Stadtkultur der Kotoko sudlich des Tschadsees zuzuschreiben ist Der stadtische Charakter Djados und der Name verbinden die Ortschaft weiterhin mit Djado im Dschabal Nafusa sudwestlich von Tripolis Diese beiden Merkmale scheinen somit auch auf Gemeinsamkeiten mit den sesshaften Berbern hinzudeuten Mindestens seit der Herrschaft des Dunama Dibalemi 1203 1243 war Djado in das Sefuwa Reich von Kanem Bornu integriert Nach einer zeitweiligen Unabhangigkeit unterwarfen sich die Einwohner erneut der Herrschaft der Sefuwa zur Zeit des Idris Alauma 1564 1596 Mit seinem Heer war dieser Konig selbst durch die Wuste uber Fachi bis in das 260 km sudlich von Djado gelegene Bilma gezogen Aufgrund der schwindenden Macht des Bornureiches waren die Einwohner der Oase im 18 und 19 Jahrhundert zahlreichen Tuareg Uberfallen ausgesetzt Sie verliessen deshalb langsam den Ort und siedelten sich im Kaouar an Als weiterer Grund fur das Verlassen der Ortschaft wird die durch Viehherden eingeschleppte Malariamucke angenommen Um 1860 sollen noch etwa tausend Kanuri in Djado gelebt haben Zur Mitte des 20 Jahrhunderts war der Ort nur noch von einigen wenigen Kanuri und Tubu bewohnt Die Salzgewinnung und die Bewirtschaftung der Dattelhaine waren die Haupterwerbsquellen nbsp Ein franzosischer Militarangehoriger der Operation Barkhane uber dem Militarposten Madama im Jahr 2014Der Militarposten von Madama wurde 1930 in der franzosischen Kolonialzeit eingerichtet 4 Im Jahr 1988 fuhrte die Rallye Dakar uber Djado 5 In der Gemeinde wurde 2014 Goldvorkommen entdeckt Innerhalb kurzer Zeit zog dies bis zu 20 000 Goldsucher aus Niger Tschad Libyen und dem Sudan an Die Prasenz zahlreicher teilweise schwer bewaffneter Auslander und die unsicheren Arbeitsbedingungen die Tote zur Folge gehabt hatte fuhrt dazu dass Bergbauminister Moussa Hassane Baraze die Goldminen 2017 schliessen liess 6 Bevolkerung BearbeitenBei der Volkszahlung 2012 hatte die Landgemeinde 876 Einwohner die in 168 Haushalten lebten 2 Bei der Volkszahlung 2001 betrug die Einwohnerzahl 936 in 202 Haushalten 7 Im Hauptort lebten bei der Volkszahlung 2012 288 Einwohner in 63 Haushalten 2 bei der Volkszahlung 2001 208 in 45 Haushalten 7 und bei der Volkszahlung 1988 260 in 74 Haushalten 8 Zur Zeit der Dattelernte halten sich regelmassig Tubu in der Nahe der Geisterstadt auf Im Osten der Gemeinde sind die Tubu Sprache Tedaga sowie Libysch Arabisch verbreitet im Nordwesten an der Grenze zu Algerien die Tamascheq Varietat Tahaggart 9 Politik BearbeitenDer Gemeinderat conseil municipal hat 11 Mitglieder Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt 6 MPR Jamhuriya 4 PNDS Tarayya und 1 PSD Bassira 10 Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher chef traditionnel steht an der Spitze der drei Dorfer in der Gemeinde 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Auf dem Hugel die Ruinen der verlassenen Siedlung DjadoDas Plateau und Fort von Djado wurde aufgrund seiner universellen kulturellen Bedeutung am 26 Mai 2006 in die vorlaufige Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen 11 Vor einigen Jahren entdeckte der deutsche Reisejournalist Uwe George eine christliche Kapelle in den Ruinen von Djado George fand Reste eines aufgegipsten Kreuzes die er als Kruzifix identifizierte Ahnliche Kreuzzeichen croix d Agades findet man bei den Tuareg und auch in diesem Fall nimmt man haufig einen christlichen Ursprung an Bei einer eingehenderen Untersuchung legten George und der Archaologe Helmut Ziegert in der Kapelle auch die grobe Skulptur eines segnenden Christus und ein Behaltnis mit der Reliquie eines Herzens frei Christliche Einflusse erreichten die Bewohner der zentralen Sahara allerdings nicht von Nubien aus wie George annimmt sondern uber den Fessan wo das Christentum im 6 Jahrhundert n Chr unter der Herrschaft von Byzanz eingefuhrt wurde Bemerkenswert sind ausserdem die Uberreste einer Burg auf dem hochsten Punkt der Ortschaft und die Reste eines Totenhauses im Bereich des Friedhofs der Stadt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenGesundheitszentren des Typs Centre de Sante Integre CSI sind im Hauptort Chirfa und in der Siedlung Seguedine vorhanden 12 Siehe auch BearbeitenSalzkarawanen in der SaharaLiteratur BearbeitenDetlef Busche Die geomorphologische Entwicklung des westlichen Murzuk Beckens des Djado Plateaus und des nordlichen Kaouar Zentrale Sahara Habilitationsschrift Universitat Wurzburg Wurzburg 1982 Jean Chapelle Nomades noirs du Sahara Recherches en sciences humaines Nr 10 Plon Paris 1957 Pierre Marie Decoudras Hrsg Bonjour le Sahara du Niger Air Tenere Kawar Djado Guide pour voyageurs curieux Mit einem Vorwort von Theodore Monod und Fotos von Jean Marc Durou Les Creations du pelican Lyon 1994 ISBN 2 903696 39 X Jean Claude Fevai Le Djado carrefour de la prehistoire saharienne Memoire de maitrise Universite Paris 1 Pantheon Sorbonne Paris 1974 Uwe George Die Zitadelle der vergessenen Christen In Geo Nr 9 1992 S 157 182 Annie Lejal Etude de la flore a lycophytes du carbonifere inferieur du Djado Sahara Oriental These de doctorat Universite de Paris Paris 1966 Ulrich W Hallier Brigitte C Hallier Das Djado Plateau Niger und die Felsbilder seiner Enneris Beier amp Beran Langenweissbach 2013 ISBN 978 3 941171 97 8 Oumarou Amadou Ide Prehistoire du Djado Le paleolithique moyen de Yat Memoire de maitrise Faculte des Lettres et Sciences Humaines Universite de Niamey Niamey 1991 Agi Kollo Contribution a la connaissance du Nord Est nigerien les aspects sociaux et politiques de l histoire du Kawar Jado et l Agram au 19e siecle Memoire de maitrise Universite de Niamey Niamey 1989 Dierk Lange A Sudanic Chronicle the Borno Expeditions of Idris Alauma 1564 1576 Steiner Stuttgart 1987 ISBN 978 3 515 04926 9 Alfred Muzzolini Le style de Tazina definition extension signification de ses figurations les plus meridionales Fezzan Tassili Djado Air In Bulletin de la Societe prehistorique Ariege Pyrenees Nr 43 1988 S 179 201 Albert Le Rouvreur Une oasis au Niger Le Djado L Harmattan Paris 1999 ISBN 2 7384 7860 3 Barbara Sponholz Sedimentologische Untersuchungen an Verfullungen von Silikatkarstformen im Djado und an der Stufe von Bilma NE Niger In Information der Bayerischen Julius Maximilians Universitat Wurzburg Band 24 Nr 1 1990 S 6 9 opus bibliothek uni wuerzburg de PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Djado Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plateau et Fortin du Djado auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO zu Tentativlisten franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Carte de reference Niger Region de Agadez PDF REACH 21 Marz 2018 abgerufen am 28 Marz 2021 franzosisch a b c d Repertoire National des Localites ReNaLoc RAR Institut National de la Statistique de la Republique du Niger Juli 2014 S 8 abgerufen am 7 August 2015 franzosisch Loi n 2002 014 du 11 JUIN 2002 portant creation des communes et fixant le nom de leurs chefs lieux Republique du Niger 11 Juni 2002 Edmond Sere de Rivieres Histoire du Niger Berger Levrault Paris 1965 S 232 Dakar Retrospective 1979 2007 PDF Amaury Sport Organisation archiviert vom Original am 8 Juli 2011 abgerufen am 14 Februar 2018 englisch Le ministre des Mines evoque les vraies raisons de la fermeture des sites d orpaillage du Djado au Niger In Niamey et les 2 jours 15 Mai 2018 abgerufen am 26 Dezember 2020 franzosisch a b Repertoire National des Communes RENACOM RAR Datei Institut National de la Statistique abgerufen am 8 November 2010 franzosisch Recensement General de la Population 1988 Repertoire National des Villages du Niger Bureau Central de Recensement Ministere du Plan Republique du Niger Niamey Marz 1991 S 35 web archive org PDF abgerufen am 4 Mai 2019 Niger map In Ethnologue Languages of the World Seventeenth edition SIL International 2013 abgerufen am 18 Juli 2013 englisch Resultats elections Communales Nicht mehr online verfugbar Commission Electorale Nationale Independante archiviert vom Original am 7 Januar 2021 abgerufen am 2 Januar 2021 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ceniniger org Plateau et Fortin du Djado UNESCO World Heritage Centre Niger DSS In Systeme Nationale d Information Sanitaire SNIS Ministere de la Sante Publique Republique du Niger abgerufen am 10 November 2020 franzosisch Gemeinden im Departement Bilma Bilma Dirkou Djado Fachi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Djado amp oldid 228365572