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Der Kleinblutige Fingerhut Digitalis parviflora ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Fingerhute Digitalis in der Familie der Wegerichgewachse Plantaginaceae Die Pflanze ist in Bergregionen Nordspaniens heimisch und wird gelegentlich als Zierpflanze genutzt Alle Pflanzenteile sind giftig Kleinblutiger Fingerhut Kleinblutiger Fingerhut Digitalis parviflora Systematik Asteriden Euasteriden I Ordnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Wegerichgewachse Plantaginaceae Gattung Fingerhute Digitalis Art Kleinblutiger Fingerhut Wissenschaftlicher Name Digitalis parviflora Jacq Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Chromosomensatz 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Mittlerer Teil eines Blutenstands nbsp Standort am Picos de Europa nbsp Blattrosetten des Kleinblutigen Fingerhuts Erscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Der Kleinblutige Fingerhut ist eine ausdauernde krautige Pflanze die wintergrune lockere Blattrosetten bildet und im Sommer mit mehreren stark beblatterten mehr oder weniger kahlen Stangeln Wuchshohen von 40 bis 60 maximal 90 Zentimetern erreicht Die dunkelgrunen einfachen ledrigen Laubblatter sind lanzettlich ganzrandig oder etwas gezahnt oberseits kahl unterseits an den Blattnerven und am Blattrand kurz behaart Die unteren Blatter sind bis 25 Zentimeter lang und bis 2 5 Zentimeter breit Die Stangelblatter verjungen sich nach oben hin 1 Blutenstand und Blute Bearbeiten Der endstandige schmale traubige Blutenstand ist mit vielen kurz gestielten Bluten dicht besetzt Die Hullblatter sind 7 bis 12 Millimeter lang und 1 bis 2 Millimeter breit Rund um den weissfilzigen Blutenstandsstiel sind meist mehr als 100 zwittrige zygomorphe 9 bis 13 Millimeter grosse Bluten angeordnet Die Kelchblatter sind eiformig und stumpf am Rande behaart und stehen etwas von der Blutenkrone ab Die mehr oder weniger zweilippige 8 bis 12 Millimeter lange und 4 bis 5 Millimeter breite dunkel rotbraune Kronrohre ist aussen drusig und am Ende der Kronlippen weiss behaart Die obere Kronlippe ist abgestumpft Die untere Kronlippe besitzt dreieckige rundspitzige Seitenlappen und einen 2 bis 2 5 Millimeter langen mittleren Kronlappen 1 Die Blutezeit liegt im Juni 2 Die Nektar fuhrenden Bluten werden von Bienen bestaubt Frucht und Samen Bearbeiten Zur Fruchtreife entwickelt sich der drusige Fruchtknoten zu einer 7 5 bis 9 Millimeter langen und 4 5 bis 6 Millimeter langen eiformigen mehr oder weniger kahlen Kapselfrucht Sie enthalt viele hellbraune 1 3 bis 1 5 Millimeter lange und 0 5 bis 0 7 Millimeter breite nierenformige Samen die verbreitet werden wenn der Fruchtstand durch den Wind oder ein herumstreifendes Tier bewegt wird Stossausbreitung 1 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 56 3 Vorkommen BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet des Kleinblutigen Fingerhuts erstreckt sich im Norden und in der Mitte der Iberischen Halbinsel vom Kantabrischen Gebirge bis zur Bergkette Sierra de Guadarrama des nordlichen Iberischen Scheidegebirges Die Pflanze besiedelt dort steinige Hange und sonnige bis halbschattige Anhohen rasige Boschungen Graben Gebuschrander und Waldlichtungen in Hohenlagen von 500 bis 2 000 Meter Die Standorte befinden sich meist auf Kalkstein seltener auf Silikat 4 1 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Digitalis parviflora erfolgte 1770 durch Nikolaus Joseph von Jacquin in Hortus botanicus Vindobonensis Hort Bot Vindob Band 1 S 6 5 Der artspezifische Namensteil parviflora bedeutet kleinblutig Auf Grundlage gemeinsamer morphologischer Merkmale vor allem wegen der kurzgestielten rohrigen bis leicht glockigen Bluten wurde Digitalis parviflora zusammen mit Digitalis lutea und weiteren Fingerhutarten in die Sektion Tubiflorae eingruppiert 6 4 Phylogenetische Untersuchungen zeigten allerdings dass die Sektion Tubiflorae polyphyletisch ist also eine unnaturliche Gruppierung darstellt die keine unmittelbar gemeinsame Stammform hat Da Digitalis parviflora genetisch wie auch geographisch eher isoliert ist wird sie heute in eine eigene Sektion Parviflorae gestellt 7 Nutzung BearbeitenDer Kleinblutige Fingerhut eignet sich als gut ausdauernde Zierpflanze beispielsweise fur mediterrane Garten Steingarten Steppengarten und sonnige Geholzrander Trotz der eher gedampften Blutenfarbe bieten die kerzenartigen Blutenstande ein sehr auffalliges Erscheinungsbild 8 und verbreiten eine warme mediterrane Atmosphare Die Pflanze gilt mit ihren immergrunen Blattrosetten und uberdauernden Samenstanden auch im Winter als attraktiv Sie gedeiht in sonnigen bis halbschattigen Lagen in durchlassigen eher trockenen Boden und verbreitet sich durch massige Selbstaussaat 2 Der Fingerhut ist winterhart bis 18 C Zone 7 9 Der Kleinblutige Fingerhut ist giftig und enthalt medizinisch wirksame Herzglykoside 4 Das pharmakologische Hauptinteresse an der Gattung Digitalis richtet sich jedoch auf zwei andere Fingerhutarten den Roten Fingerhut und den Wolligen Fingerhut die einen hoheren Wirkstoffgehalt besitzen und auch traditionell als Heilpflanzen verwendet wurden 6 10 Literatur BearbeitenEster Sales Clemente Frieder Muller Uri Sergio G Nebauer Juan Segura Wolfgang Kreis Isabel Arrillaga Digitalis In C Kole Hrsg Wild Crop Relatives Genomic and Breeding Resources Plantation and Ornamental Crops Springer Verlag Berlin Heidelberg 2011 Kapitel 5 S 73 112 doi 10 1007 978 3 642 21201 7 5 Carles Benedi i Gonzalez P A Hinz Alcaraz Digitalis In Carles Benedi i Gonzalez Enrique Rico Hernandez Jaime Guemes Heras Alberto Herrero Nieto Hrsg Flora Iberica Band XIII Plantaginaceae Scrophulariaceae Real Jardin Botanico Madrid 2009 ISBN 978 84 00 08747 0 S 346 f PDF spanisch Hans Simon Hrsg Die Freiland Schmuckstauden Begrundet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht 5 vollig neu bearbeitete Auflage Band 1 A H Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 294 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinblutiger Fingerhut Digitalis parviflora Album mit Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt Digitalis parviflora Kleinblutiger Fingerhut mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Mittelmeer und Alpenflora mittelmeerflora de Beschreibung von Digitalis parviflora Kleinblutiger Fingerhut bei galasearch Pflanzendatenbank der Gartenarchitektur galasearch de Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Carles Benedi i Gonzalez P A Hinz Alcaraz Digitalis In Carles Benedi i Gonzalez Enrique Rico Hernandez Jaime Guemes Heras Alberto Herrero Nieto Hrsg Flora Iberica Band XIII Plantaginaceae Scrophulariaceae Real Jardin Botanico Madrid 2009 ISBN 978 84 00 08747 0 S 346 f PDF spanisch a b Beschreibung von Digitalis parviflora bei galasearch de Eintrag in der Chromosome Counts Database ccdb tau ac il a b c Ester Sales Clemente Frieder Muller Uri Sergio G Nebauer Juan Segura Wolfgang Kreis Isabel Arrillaga Digitalis In C Kole Hrsg Wild Crop Relatives Genomic and Breeding Resources Plantation and Ornamental Crops Springer Verlag Berlin Heidelberg 2011 Kapitel 5 S 73 112 doi 10 1007 978 3 642 21201 7 5 Jacquin Nikolaus Joseph von 1770 Hortus botanicus Vindobonensis 1 6 biodiversitylibrary org a b Max Wichtl Digitalis L Fingerhut Scrophulariaceae eine wichtige Arzneipflanzengattung In Stapfia Band 75 Nr 164 2001 S 89 100 zobodat at PDF C Brauchler H Meimberg G Heubl Molecular phylogeny of the genera Digitalis L and Isoplexis Lindley Loudon Veronicaceae based on ITS and trn LF sequences In Plant Systematics and Evolution Band 248 Nr 1 2004 S 111 128 doi 10 1007 s00606 004 0145 z Hans Simon Hrsg Die Freiland Schmuckstauden Begrundet von Leo Jelitto und Wilhelm Schacht 5 vollig neu bearbeitete Auflage Band 1 A H Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 294 Graham Rice Hrsg The Royal Horticultural Society Stauden Die grosse Enzyklopadie Dorling Kindersley Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 8310 2752 1 S 169 Wolfgang Kreis The foxgloves Digitalis revisited In Planta medica Band 83 Nr 12 13 2017 S 962 976 doi 10 1055 s 0043 111240 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinblutiger Fingerhut amp oldid 224380664