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Die Steilkuste von Ahrenshoop ist der Titel eines Gemaldes das die russische Kunstlerin Marianne von Werefkin 1911 malte Das Werk gehort zum Bestand der Fondazione Marianne Werefkin FMW in Ascona Es tragt die Inventar Nummer FMW 0 0 25 Die Steilkuste von AhrenshoopMarianne von Werefkin 1911Tempera auf Karton55 73 5 cmMuseo Communale d Arte Moderna AsconaVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Technik und Masse 2 Die Fremdenliste 1911 3 Ikonografie 4 Stilistische Merkmale 5 Literatur 6 EinzelnachweiseTechnik und Masse BearbeitenBei dem Gemalde handelt es sich um eine Temperamalerei auf Karton 55 73 5 cm Die Fremdenliste 1911 BearbeitenAls das Bild entstand hatte Werefkin zur Sommerfrische in dem Seebad Prerow an der Ostsee die ehemalige Villa Seestern 1 in der Waldstrasse gemietet Die Eintragung in der Fremdenliste von 1911 lautet Frl Exzell v Werefkin Marianne Russland Herr v Jawlensky Alex Stabskapitan a D Russland Nesnakomoff Helene und Sohn Russland 2 Zur gleichen Zeit war auch Erich Heckel Mitbegrunder der Brucke in Prerow 3 Ikonografie BearbeitenVom Fischland Darss Zingst brachte Werefkin einige Gemalde und eine Vielzahl von Skizzen mit die sich wie ein farbenfrohes Tagebuch lesen Durch sie kann man bestimmte Landstriche oder Gebaude die sie damals besuchte kennen lernen Sie lassen sich durch Jawlenskys Gemalde erganzen Ein einzigartiges Denkmal hat Werefkin dem Hohen Ufer der Ahrenshooper Steilkuste gesetzt Zwei Diagonalen von links unten nach rechts oben ansteigend bestimmen die Komposition des Bildes Mit der einen Diagonale trennte Werefkin das Meer und den Himmel vom Land Die andere gibt dem von der Brandung ausgehohlten Kliff seine Form Sie steigt vom schmalen sandigen Uferstreifen von der unteren Mitte des Bildes aus steil in die Hohe Am oberen Bildrand endet sie mit dem in der Ahrenshooper Gegend ortsublichen typischen Uberhang Hinter dem Kliff kann man zwei begrunte hohe Uferboschungen mit bunten Farbtupfern erkennen Mit diesen deutet Werefkin sicherlich den Wuchs von Sanddorn oder Kartoffelrosen an Im Wasser zeigt die Malerin das ehemalige Damenbad auf Stelzen 4 die den Tidenhub bis zur Sturmflut 1913 ausgeglichen haben 5 Auf dem flachen Ufer befinden sich zwei Strandkorbe Von dem einen sieht man das Ruckenteil von dem anderen vor dem Kliff ist das Vorderteil mit der Sitznische zu erkennen die mit bunten Stoffen ausgeschlagen ist An der linken unteren Bildseite stehen zwei Frauen am Strand die eine ist in eine lange weisse Bekleidung gehullt die andere tragt einen modernen armellosen schwarzen Badeanzug mit Pumphose Stilistische Merkmale BearbeitenDie Steilkuste von Ahrenshoop ist eines jener Bilder das den Hohepunkt in Werefkins Schaffen ihrer expressionistischen Phase charakterisiert In ihm fasste sie noch einmal alle die Errungenschaften der damals modernen Malerei zusammen die sie jahrelang ihren Kollegen vor Augen fuhrte Alle Gene der franzosischen Kunst die Voraussetzung zur Entstehung des deutschen Expressionismus waren finden sich in diesem Bild wieder Kontrapunktisch geben die beiden Nichtfarben die van Gogh als bildwurdig erklarte das Schwarz und das Weiss den Generalton an Ihnen folgen die drei Grundfarben das Gelb der Steilkuste das Rot der Fruchte der Sanddornstraucher oder Kartoffel Rosen die hoch oben auf den Abbruchkanten des steilen Ufers wachsen und die verschiedenen Blaus der Ostsee Diese Farben werden komplementar durch Violett und Grun im Wasser und an Land bestatigt Das Orange das die Farbpalette abrunden wurde fehlt jedoch Das Bild weist also Dissonanzen auf Hierbei handelt es sich um jenes Farbproblem das Werefkin seit mehreren Jahren souveran handhabte wahrend Kandinsky und Marc erst uber Schonbergsche Musik im Januar 1911 auf dieses bildgestalterische Mittel stiessen An van Gogh erinnert nicht nur die Pinselfuhrung sondern auch die wesentlichen Farbzusammenstellungen von Grun und Blau in seinen Arleser Landschaftsdarstellungen mit Olivenbaumen oder das Gelb und Braun seiner Schnitterszenen und seiner Stillleben mit Sonnenblumen die er zu einem Markenzeichen entwickelt hatte Aber auch Gauguin und Bernard werden zitiert genauer gesagt deren Rezepte Farben in Konturen zu spannen Literatur BearbeitenClemens Weiler Marianne Werefkin 1860 1938 Ausstellungskatalog Stadtisches Museum Wiesbaden 1958 Bernd Fathke Marianne Werefkin Munchen 2001 ISBN 3 7774 9040 7 S 128 f Abbildung 133 Bernd Fathke Marianne Werefkin Clemens Weiler s Legacy In Tanja Malycheva Isabel Wunsche Hrsg Marianne Werefkin and the Women Artists in her Circle englisch Leiden Boston 2016 ISBN 978 9 0043 2897 6 JSTOR 10 1163 j ctt1w8h0q1 7 S 8 19 hier S 14 19 Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Fathke Marianne Werefkin Munchen 2001 S 165 Abb 18 ISBN 3 7774 9040 7 Bernd Fathke Marianne Werefkin Munchen 2001 S 166 ISBN 3 7774 9040 7 Barbara Bohn Vera Bombor Wolf Karge Ahrenshoop Eine Kunstlerkolonie an der Ostsee Fischerhude 1990 S 58 Friedrich Schulz Ahrenshoop Die Geschichte eines Dorfes zwischen Fischland und Darss Fischerhude 1992 Abb S 40 und 54 Friedrich Schulz Unterwegs in Ahrenshoop mit Friedrich Schulz Fischerhude 1992 S 102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Steilkuste von Ahrenshoop amp oldid 221381485