www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Roman von Ludwig Ganghofer Zu dessen Verfilmung aus dem Jahr 1951 siehe Die Martinsklause 1951 zu weiteren Bedeutungen siehe Martinsklause Die Martinsklause ist ein Roman von Ludwig Ganghofer der die historisch belegte erste Besiedelung Berchtesgadens durch Monche zu Anfang des 12 Jahrhunderts mit Motiven der Watzmannsage verbindet Das Werk erschien erstmals im Jahre 1894 im Adolf Bonz amp Comp Verlag in Stuttgart Hierin findet sich auch das seit Jahrzehnten zur Belebung des Tourismus innerhalb des Berchtesgadener Landes werbewirksam genutzte Zitat der an den ersten Stiftspropst Eberwin angelehnten Romanfigur Wen Gott lieb hat den lasset er fallen in dieses Land 1951 wurde der Roman unter der Regie von Richard Haussler nach dem Drehbuch von Olaf Hinz und Peter Ostermayr unter demselben Titel verfilmt Am Hintersee in Ramsau bei Berchtesgaden wurde im Sommer 2010 unter dem Titel Nationalpark Festspiele Die Martinsklause von Ganghofer als Freilichtauffuhrung gespielt 1 Handlung BearbeitenAm Anfang des zwolften Jahrhunderts erfullt das Adelsgeschlecht der Grafen von Sulzbach ein altes Gelubde und ubereignet einen Landstrich namens Berchtesgaden als Stiftung an die Augustiner Chorherren Der Orden entsendet den jungen und tatkraftigen Pater Eberwein mit drei Monchen um die als wild und unwirtlich geltende Gegend in Besitz zu nehmen und mit dem Bau eines Klosters zu beginnen Als Eberwein den Berchtesgaden von der Hohe des Untersberges zum ersten Mal erblickt ist er uberwaltigt von der Schonheit der Landschaft Einen weiten Talkessel beherrscht ein alles uberragender schneebedeckter Berg in Gestalt einer ebenmassigen Pyramide den die Einheimischen Konig Eismann nennen Am Fuss des Berges erstrecken sich zwei Seen der Schonsee und der Windacher See Herr wen du lieb hast den lassest du fallen in dieses Land 2 ruft er voll Begeisterung aus und erinnert sich seines erstaunlichen Lebensweges vom Findelkind und Ziegenhirten zum Ordensmann und nun zum kunftigen Gebieter dieses Landes Schnell zeigt sich dass die Monche eine schwierige Aufgabe vor sich haben Das Land ist nur von wenigen hundert Menschen bewohnt die ein hartes und karges Leben fuhren und den alten heidnischen Brauchen noch naher stehen als dem Christentum Zwar stellt sich heraus dass es im Ramsau Tal bereits seit langem eine Kirche gibt doch Eberweins anfangliche Freude daruber verwandelt sich in schwere Gewissenskonflikte Der dortige Priester ist verheiratet und damit seines Amtes unwurdig wenn auch ohne eigenes Verschulden er hatte in der Abgeschiedenheit nichts von der endgultigen Durchsetzung des Zolibates erfahren Als gefahrlichster Gegner erweist sich der von den Grafen einst als Spisar eingesetzte Herr Waze ein brutaler Tyrann der das Land als sein Eigentum betrachtet und es sich von den Kutten nicht nehmen lassen will Sein festes Haus auf einem Felsen und die bewaffnete Macht seiner sieben Sohne und zahlreichen Knechte scheinen unuberwindlich Allmahlich gelingt es Eberwein mit Geduld und Freundlichkeit das Landvolk der neuen Herrschaft geneigt zu machen Fast noch mehr bewirken naiver Wunderglaube und einige gluckliche Zufalle Wahrenddessen versucht Waze mit Drohungen und Gewalttaten die Leute von den Monchen fernzuhalten Schliesslich versammeln sich die Bauern zu einem geheimen Thing auf dem Bergrucken Toter Mann um eine Entscheidung zu treffen Aus Sorge um ihr Hab und Gut und ihre Familien beschliesst eine Mehrheit zur alten Herrschaft zu halten obwohl sie ihnen verhasst ist Die Monche und die Wenigen die kuhn oder verzweifelt genug sind sich weiter offen gegen Waze zu stellen geraten in Bedrangnis Erdbeben und andere unheimliche Zeichen der Natur verkunden nahendes Unheil Nachdem Waze erkundet hat dass sich der machtige Erzbischof von Salzburg nicht in den Zwist einzumischen gedenkt halt ihn nichts mehr zuruck Bald fliesst Blut auf beiden Seiten doch als Waze und seine Mannen zum entscheidenden Schlag lossturmen ereilt sie am Abhang des Eismann ihr Schicksal Die Erde bebte nicht ohne Ursache Der riesige Berg war von Rissen durchzogen und bricht nun in einem gigantischen Bergsturz zusammen Ubrig bleibt ein viel niedrigerer gezackter Grat den man spater Watzmann nennen wird Unter den Schuttmassen verschwindet auch der Windacher See fur immer Steinschlag und Flutwellen raffen fast ein Viertel der Bevolkerung dahin Eberwein bleibt verschont und geht sogleich an den Wiederaufbau Uber das Geheimnis seiner Herkunft das sich fast enthullt hat und ihn in ungeahnter Weise mit Freund und Feind zu verbinden scheint will er nicht mehr nachgrubeln Mit seinem uberlegenen Wissen und entschlossenen Handeln gibt er den Uberlebenden neue Hoffnung Die Gute Zeit die ihnen zuvor nur in alten Legenden verhiessen war kann endlich anbrechen Einzelnachweise Bearbeiten offizielle Festspielhomepage Memento vom 15 Juni 2013 im Internet Archive Ludwig Ganghofer Die Martinsklause Verlag von Th Knaur Nachf Berlin 1929 Seite 10Weblinks BearbeitenDie Martinsklause in der Internet Movie Database englisch Die Martinsklause Volltext der Ausgabe 1929 bei projekt gutenberg org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Martinsklause amp oldid 229941815