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Dieser Artikel behandelt die Erzahlung von Carl Zuckmayer Fur den gleichnamigen Spielfilm siehe Die Fastnachtsbeichte 1960 Die Fastnachtsbeichte ist eine 1959 erschienene Erzahlung Novelle von Carl Zuckmayer Titelblatt Die Fastnachtsbeichte eine Erzahlung Carl Zuckmayer Erstausg 11 15 Tsd Frankfurt am Main S Fischer 1959 Mit handschriftlicher Widmung des Autors fur Adam Gottron Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Form 3 Thematik 4 Handlungsorte 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAm Nachmittag des Fastnachtsamstags 1913 betritt ein Mann in Dragoneruniform den Mainzer Dom um zu beichten Aber schon nach dem ersten Satz bricht er tot zusammen Wie sich herausstellt war ihm ohne dass er es bemerkt hatte mit einem dunnen Dolch in den Brustkorb gestochen worden noch bevor er den Dom betrat Am Abend des gleichen Tages bekommt der Dragonerleutnant Jeanmarie Panezza Sohn einer reichen angesehenen Mainzer Familie Besuch von seiner Kusine Viola Moralto aus Sizilien die er seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen hat Viola wirkt verstort und scheint uberrascht als sie Jeanmarie sieht Kurz nach dem Mord wird in einem Bordell in der Kappelhofstrasse ein betrunkener junger Mann verhaftet der sich durch das Mitfuhren einer grossen Geldsumme und einer Pistole verdachtig gemacht hat Dieser Mann namens Clemens Baumler ist ebenfalls beim Dragoner Regiment und der Sohn einer Frau Baumler die gelegentlich fur die Familie Panezza als Hilfskraft arbeitet und die die Milchamme von Jeanmarie gewesen ist Bei den anschliessenden Ermittlungen stellt sich heraus dass der Ermordete Clemens Halbbruder Ferdinand Baumler war Ferdinand war wegen einer Unterschlagung zur Fremdenlegion geflohen und dort angeblich umgekommen Tatsachlich hatte er aber seinen Tod nur fingiert und war nun nach Mainz zuruckgekehrt Er hat Clemens getroffen und zu einem Kleidertausch uberredet weil er in dessen Dragoneruniform nicht erkannt zu werden hoffte offenbar fuhlte er sich verfolgt Der alte Panezza aktuell Karnevalsprinz und in seine jugendliche Partnerin in dieser Rolle Katharina Bekker verliebt versucht in einer Aussprache mit einem alten Geistlichen die Last von seiner Seele loszuwerden Er hatte Ferdinand Baumler gezeugt und die Mutter dann mehr oder weniger gezwungen einen ungeliebten Mann zu heiraten Ferdinand hatte ihn kurz vor seiner Flucht um Geld gebeten um seine Unterschlagung zu vertuschen aber Panezza hatte es verweigert Er mochte bussen indem er dies offentlich bekennt Doch rat ihm der Geistliche aus Rucksicht auf seine Kinder und auf die ubrigen Menschen die ihn lieben und respektieren uber diese Tatsache auch weiterhin zu schweigen Spater erzahlt Viola die Vorgeschichte Ferdinand hatte sich nach seiner Desertion von der Fremdenlegion als sein Halbbruder Jeanmarie ausgegeben Unter diesem Namen besuchte er die neunzehnjahrige Viola Moralto in Sizilien die Jeanmarie zuletzt als Kind gesehen hatte und sich jetzt unsterblich in Ferdinand verliebte Nachdem er ihr wertvollen Schmuck unter einem Vorwand abgenommen hatte verschwand er spurlos Viola ahnte dass er nach Mainz gehen wurde und folgte ihm Auf die Reise nahm sie einen verwachsenen Mann namens Lolfo mit einen unehelich mit einer Bauerin gezeugten Sohn ihres Vaters und ihr selbst treu ergeben Tatsachlich ist Ferdinand nach Mainz gegangen um seinen Vater Panezza zu erpressen Er hatte zunachst seinen anderen Halbbruder Clemens aufgesucht und ihn aufgefordert mit ihm nach Amerika auszuwandern Um nicht erkannt zu werden hatte er mit Clemens die Kleidung getauscht sodass er nun die Uniform und Clemens den Anzug mit dem Geld aus dem Erlos des unterschlagenen Schmucks trug Lolfo der mit Viola am gleichen Tag in Mainz eintrifft erkennt Ferdinand in der Menge Er folgt ihm bis vor den Dom und ersticht ihn dort aus Eifersucht und um Viola zu rachen Auch Viola Moralto die von dem falschen Jeanmarie geschwangert worden ist legt bei dem alten Geistlichen eine Beichte ab Sie habe Lolfo zwar nicht beauftragt den Betruger zu toten habe dessen Tod aber im Innersten gewunscht Auch sie wird mit dem Spruch sie solle hingehen und ihr Leben tragen aus dem Beichtgesprach verabschiedet Form BearbeitenDie Erzahlung verlauft nicht geradlinig und ausschliesslich chronologisch vielmehr erschliessen sich sehr viele Sachverhalte erst aus der Erzahlung dritter oder im Ruckblick Der Text ist nicht in Kapitel gegliedert sondern nur durch Absatze und Abschnitte strukturiert die keine Uberschrift tragen Thematik BearbeitenEingebunden ist die Handlung in das Fastnachtstreiben in Mainz dem der alte Panezza als Fastnachtsprinz vorsteht Das Thema der Tauschung und Selbsttauschung wird anhand ausfuhrlicher Beschreibungen des Masken und Narrenwesens paraphrasiert Die Identitat einiger handelnder Personen bleibt lange Zeit unklar ebenso die Liebesbeziehungen die sich ergeben So ist sich zum Beispiel Jeanmarie am Ende nicht sicher ob er Viola begehrt oder eher doch sein Dienstmadchen Berthel dem er durch eine Maskenverwechslung auf dem Abschlussball der Fastnacht schliesslich naherkommt Die Demaskierung am Ende dieser Feier bereitet auch thematisch die Auflosung des Falles vor Am Ende sieht sich Jeanmarie in einer Vision die den Ersten Weltkrieg vorwegnimmt als Soldat in einer Gruppe von anderen Reitern die im Nebel verschwinden Zitat und er war nicht mehr da 1 Viola geht am Morgen des Aschermittwochs in den Dom zur titelgebenden Fastnachtsbeichte Sie beichtet dort dass sie den Tod Ferdinands im Stillen gewunscht hat Zitat ich wollte ihn tot oder lebendig und wenn ich ihn nicht mehr haben konnte lieber tot 2 Handlungsorte BearbeitenDas Stuck spielt wahrend der Mainzer Fastnacht des Jahres 1913 in Mainz und im Rheingauer Winzerdorf Kedderich Die Handlung beginnt im Mainzer Dom und setzt sich an folgenden Orten fort das Haus Panezza das Etablissement der Madame Guttier in der Kappelhofgasse des Weintorstrassenviertels der Mainzer Altstadt das Landgerichtsgebaude in Mainz das Haus Bekker am Gutenbergplatz vis a vis dem Theater der Rote Kopf Tanzlokal Ecke MailandsgasseSonstiges Bearbeiten1960 wurde Zuckmayers Erzahlung unter der Regie von Wilhelm Dieterle mit Hans Sohnker Panezza Gotz George Rekrut Baumler Friedrich Domin Dr Henrici Domkapitular Berta Drews Frau Baumler Helga Tolle Katharina Christian Wolff Jeanmarie und anderen verfilmt Im Jahr 2005 wurde das Buch an diversen Platzen in Mainz von verschiedenen Lesern vorgetragen 3 Als Auftragswerk des Staatstheaters Darmstadt schrieb Giselher Klebe die Oper in 2 Akten Die Fastnachtsbeichte opus 90 die am 20 Dezember 1983 in Darmstadt uraufgefuhrt wurde Literatur BearbeitenCarl Zuckmayer Die Fastnachtsbeichte Erzahlung Fischer Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 15010 8 Weblinks BearbeitenDie Fastnachtsbeichte in der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Carl Zuckmayer Die Fastnachtsbeichte Fackelverlag Olten Stuttgart Salzburg Sonderausgabe fur den Fackel Buchklub Olten S 167 Carl Zuckmayer Die Fastnachtsbeichte Fackelverlag Olten Stuttgart Salzburg Sonderausgabe fur den Fackel Buchklub Olten S 186 Literaturliste PDF 19 kB zur Veranstaltungsreihe Mainz liest ein Buch Normdaten Werk GND 1199156728 lobid OGND AKS LCCN n85210057 VIAF 186736395 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Fastnachtsbeichte amp oldid 236949712