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Die Deutschhauskirche St Georg in der Landkommende Weggenstein zu Bozen ist eine romisch katholische Ordenskirche in der Sudtiroler Landeshauptstadt Bozen Sie liegt in der Weggensteinstrasse 10 im Stadtteil Zentrum Bozner Boden Rentsch St Georg in WeggensteinSt Georg in Weggenstein von SudwestenDas Ensemble von Weggenstein mit dem Knoringen Turm von der Oswaldpromenade aus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchenbeschreibung 3 Ausstattung 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Deutsche Orden kam 1202 12 Jahre nach seiner Grundung im Heiligen Land nach Bozen wo auf Initiative der Eheleute Gerold und Mechthild ein Hospital und eine Johannes dem Taufer geweihte Kirche in der Nahe des Eisack am Fuss des Virglbergs entstand 1 Da der Standort im Lauf der Jahre immer wieder durch Uberflutungen gefahrdet war erwarb der Orden 1392 im Bozner Ortsteil Dorf den niederadeligen Wohnturm Weggenstein der bereits 1369 mit Wittego de Wekkenstain bezeugt ist 2 Im Jahr 1400 verlegte der Orden seinen Sitz definitiv an den neuen Standort der inzwischen zu einer Landkommende innerhalb der Deutschordensballei An der Etsch und im Gebirge erhoben worden war Gleichzeitig liess man unter dem Landkomtur Walrab von Scharffenberg von schwabischen Bauleuten die spatgotische Kirche St Georg in Weggenstein neben der Landkommende erbauen Die nun ansitzartig ausgebaute Landkommende Weggenstein erhielt 1508 unter Heinrich von Knoringen ihren charakteristischen nordseitigen Turm Knoringen Turm Johann Heinrich Hermann von Kageneck 1668 1743 liess im 18 Jahrhundert den 1 Stock des Ansitzes mit reichverzierten Reprasentationsraumen im Spatbarockstil ausstatten und ein Pfrundnerhaus fur notleidende Manner errichten Um 1900 erfolgte ein Umbau bei dem man die Raumlichkeiten zu Wohnzwecken unterteilte und die Stuckdecken verdeckte 1932 wurde mit dem Collegium Marianum ein Schuler und Studentenheim begrundet Amerikanische Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg beschadigten 1944 die Kirche und Teile der Kommende insbesondere den Knoringenturm Anlasslich des 800 Jahr Jubilaums des Deutschen Ordens wurde der barocke Zustand des Ensembles wiederhergestellt und im wiederaufgebauten Knoringenturm 1991 eine Kapelle geweiht nbsp Innenraum der KircheKirchenbeschreibung BearbeitenDie gotische Kirche ist eine einschiffige Saalkirche die in Ost West Richtung parallel zu einem rechtwinklig zur Strasse stehenden Giebelhaus errichtet wurde Sie besitzt drei Gewolbejoche und ist 15 16 Meter lang Im Westen sind eine Vorhalle angebaut und ein Fassadenturm zur Halfte ins Langhaus eingelassen Der Turm weist einen pyramidenformigen Helmabschluss auf Rund um die Aussenmauern verlaufen Strebepfeiler An der Sudmauer befindet sich das Hochgrab des Landkomturs Gottfried von Niederhaus 1438 Im Inneren geht das Langhaus mit seinen glatten Wanden ubergangslos in das Presbyterium uber das einen schlichten polygonalen dreiseitigen Abschluss besitzt Fein profilierte Rippen die auf zierlichen Konsolen ruhen tragen das Gewolbe Die Schlusssteine der Rippen sind mit Reliefs verziert die Christus Pantokrator das Johanneshaupt eine Maria symbolisierende Rose und das Wappen des Deutschen Ordens darstellen An der Sudwand 3 und im Chorraum 1 befinden sich vier dreiteilige masswerkgeschmuckte Spitzbogenfenster Das spitzbogenformige und reich profilierte Hauptportal der Kirche liegt an der Sudseite zwei weitere Portale fuhren in die westliche Vorhalle Die Orgelempore im Westen und die Komtursloge im Norden die die Kirche mit der Kommende und dem einstigen Hospiz verbindet wurden erst um 1790 geschaffen Ausstattung Bearbeiten nbsp Aufschworschilde der KomtureDer Hochaltar wurde um 1790 von Andrea Filippini aus Trient geschaffen und besteht aus weissem Marmor mit bunten Einlagen an der Mensa ist das Deutschordenskreuz zu sehen Das Hochaltarbild mit der Darstellung des drachentotenden Hl Georg wurde von Martin Knoller 1799 in Mailand gemalt Ein mehr als 2 Meter hoher Tabernakelaufbau besitzt als Turchen eine Treibarbeit aus vergoldetem Silber mit der Kreuzigung Christi vom Augsburger Kunstler Matthias Gelb aus dem Jahr 1612 Uber einem Ziborium in Form eines kleinen Baldachins aus Marmor kront eine Weltkugel mit Kreuz den Altar Der Volksaltar aus dem Jahr 2004 stammt von Adolf Vallazza Ebenfalls von Andrea Filippini wurden die massive Kommunionbank und die Kanzel an der Nordseite der Kirche geschaffen Letztere besitzt eine schlichte Rundform durch Pilaster gegliedert und mit einem Schalldeckel und gerafftem Baldachin gekront Die Kreuzwegbilder und das Marienbild links vom Altar wurden von Ignaz Stolz 1908 gemalt Die Orgel schuf 1799 Franz Xaver Fuchs Ihr besonderes Geprage als Deutschordenskirche geben dem Kirchenraum die zahlreichen Lanzenfahnen und die 31 runden Aufschwor bzw Totenschilde mit gemalten Wappen und Inschriften an den Wanden Sie erinnern an die abgelegten feierlichen Ordensgelubde der etwa 40 Landkomture die bisher hier residierten In der Kirche und in der Vorhalle sind mehrere Grabplatten von Landkomturen des 16 18 Jahrhunderts aufgestellt Anmerkungen Bearbeiten Vgl Justinian Ladurner Urkundliche Beitrage zur Geschichte des Deutschen Ordens in Tirol Innsbruck 1861 S 9ff Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 1 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2005 ISBN 88 901870 0 X S 370 Nr 761 Literatur BearbeitenHeinz Noflatscher Der Deutsche Orden in Tirol Die Ballei An der Etsch und im Gebirge Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 43 Bozen Marburg 1991 ISBN 88 7014 592 1 Franz Heinz Hye Die Landkommende Weggenstein Grundzuge ihrer Baugeschichte in Arx XIII 1991 S 41 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutschhauskirche Bozen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts46 502474 11 35669 Koordinaten 46 30 8 9 N 11 21 24 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschhauskirche Bozen amp oldid 237904536