www.wikidata.de-de.nina.az
Destination sprich deutsch ˈdɛstinaʦɪ oːn oder Reiseziel ist im Tourismus der geographische Raum der das Ziel einer Reise darstellt Tourismus findet nicht nur in der Freizeit der Reisenden statt Urlaubsreise sondern kann auch als Dienst oder Geschaftsreise zur Arbeitszeit gehoren und hat ebenfalls ein bestimmtes Reiseziel Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Ebenen 3 Destinationsmanagement und marketing 4 Wirtschaftliche Aspekte 5 Kritik und neue Ansatze 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenInsbesondere im Luftverkehr hat sich die Destination von lateinisch destinare bestimmen festsetzen als Begriff fur das Flugziel durchgesetzt und spater im gesamten Tourismus ausgebreitet Von der Tourismuswissenschaft ausfuhrlich untersucht setzte sich der international gebrauchliche Begriff Destination im gesamten deutschsprachigen Raum durch 1 Die Tourismus Destination ist ein Synonym fur Tourismus Ort Gemeinde oder Region sowie auch fur Stadte Landschaften oder Kulturraume 2 Die touristische Nachfrage orientiert sich hier stets am Zielgebiet 3 das gilt sowohl fur Urlaubs als auch fur Geschaftsreisen Die Destination kann eine Region etwa die Provence oder ein konkreter Ort etwa Avignon oder ein dortiges Hotel sein Es handelt sich um den Kristallisationspunkt der Nachfrage 4 einschliesslich der Infrastruktur Die Destination ist aus der Sicht der Nachfrager zu definieren 5 Der Begriff umfasst sowohl kleinraumige Strukturen Hotels Resorts Vergnugungsparks in der Fachsprache auch Location genannt oder Orte etwa im Stadtetourismus als auch ganze Regionen Tourismusregion historisch gewachsen oder als Marke gepragt Lander oder einen ganzen Kontinent Die Grosse des Gebiets das subjektiv als Destination wahrgenommen wird hangt dabei von der Entfernung zwischen Wohnort und Reiseziel ab Ein Deutscher nimmt zum Beispiel i d R eine Stadt wie Stuttgart als eigenstandige Destination wahr wahrend ein Japaner den Kontinent Europa als Destination seines Urlaubs betrachtet und nicht explizit einzelne Stadte wie Rom Paris oder London 6 Zu klassischen Begriffen wie Hotel Fremdenverkehrsort Kurort Seebad oder Skigebiet bildet Destination den Oberbegriff und ist im allgemeinen Sinne auf kein spezifisches Angebotssegment eingeschrankt Ebenen BearbeitenEine Destination wird durch drei Ebenen gepragt 7 Auf der Makroebene agieren die offentlichen Akteure wie Tourismusministerium Fremdenverkehrsamt oder Gemeindeverwaltung Die Mesoebene besteht aus einem Netzwerk von Unternehmen die beispielsweise Destinationsprodukte gestalten und vermarkten Die Mikroebene umfasst die unternehmerischen Aspekte die von kleinen und mittleren Unternehmen auch Familienunternehmen in der Destination wahrgenommen werden Die Destination ist als Wettbewerbseinheit aufzufassen die als strategische Geschaftseinheit gefuhrt werden muss 8 Destinationsmanagement und marketing BearbeitenUrsprunge des Destinationsmanagements lagen in den kommunalen Fremdenverkehrsverbanden die eine Ortschaft als Destination darboten Heute etabliert man typischerweise gemeinsame Dachmarken als Werbetrager Deren Trager sind sowohl privatwirtschaftliche Firmen der Tourismusbranche Fachverbande wie auch staatliche Organisationen Ministerien und nationale oder subnationale Tourismusbehorden etwa Osterreich Werbung es bilden sich auch ubernationale Destinationsvermarkter Die Aufgabe des Destinationsmanagements besteht darin aus dem Nebeneinander der verschiedenen touristischen Leistungstrager einer Destination eine strategisch gefuhrte und profilstarke Wettbewerbseinheit fur den nationalen und internationalen Tourismus entstehen zu lassen 9 Hauptziel ist die Beeinflussung der touristischen Nachfrage durch eine angebotsprofilbezogene und gastegerechte Tourismusorganisation 10 Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenDas Destinations Management muss primar dafur sorgen Touristen aus dem Ausland in die Destination hineinzuziehen mithin Incoming Tourismus zu betreiben Ein Destinationsmarketing liegt vor wenn im Incoming Tourismus alle touristischen Angebote vermarktet werden 11 Die Destination muss dabei als System betrachtet werden das aus einer Vielzahl von Elementen besteht die zueinander in Beziehung stehen 12 Zu den Akteuren einer Destination zahlen vor allem touristische Dienstleister und Leistungstrager wie Hotellerie Einzelhandel Gastronomie Museen Wellness 13 sowie die vorhandene touristische Infrastruktur Die Interdependenz einzelner Wirtschaftszweige ihrer Markte der Bevolkerung und der Umwelt Okotourismus beeinflussen die Wettbewerbsfahigkeit der Destination 14 Die Akteure konnen in einer Form zusammenarbeiten durch welche alle touristisch relevanten Wertschopfungsketten durch Marktbearbeitung erschlossen werden konnen Der Massentourismus ist unter anderem dadurch gekennzeichnet dass sich viele Urlauber zur Hochsaison dieselbe Destination aussuchen Typische Destinationen des Massentourismus etwa Mallorca weisen eine Monostruktur auf die auf Schwankungen des Tourismus sensibel reagieren und grosse Auswirkungen auf die Devisenbilanz eines Staates haben konnen Wie die COVID 19 Pandemie gezeigt hat konnen die volkswirtschaftlichen Auswirkungen in Tourismus Destinationen erheblich sein Das gilt auch fur einzelne Touristik Veranstalter dieser Destinationen die darauf angewiesen sind in der Hochsaison einen Gewinn zu erwirtschaften der ausreicht um auch die Nebensaison zu finanzieren Verbunden ist eine Destination durch eine gemeinsame touristische und sonstige Infrastruktur Bis in die 1990er Jahre konzentrierten sich die Anbieter auf das etablierte Profil und traten dadurch regional in Wettbewerb im gleichen Marktsegment aber auch zu den anderen Segmenten Durch das globalisierte Reiseverhalten treten heute Reiseziele aber nicht mehr ausschliesslich im eigenen Angebotsprofil in Konkurrenz etwa in der Wintersaison Europas ein Skigebiet der Alpen mit dem anderen sondern auch mit Badetourismus in den Tropen Ausserdem geht die Tendenz weg vom einschlagigen Tourismus der Gast erwartet heute ein viel breiter gefachertes Angebot und setzt in allen Sparten ein begleitendes Angebot voraus wie Wellness Events umfassende Tourismusinformation er entscheidet sich auch viel spontaner welche Art der Reise er uberhaupt antritt Last minute Angebote Daher ist man im Marktwettbewerb des Tourismus dazu ubergegangen die Destination als ein gemeinsames strategisches Geschaftsfeld zu fuhren Dabei werden die einzelnen Angebote im Sinne eines Synergieeffekts verbunden Als identitatsstiftend wurde von der Initiative Kennzeichenliberalisierung erkannt dass das Kfz Kennzeichen fur viele Stadte das wichtigste Symbol fur die Marke der Stadt bedeutet 15 Kritik und neue Ansatze BearbeitenIn den letzten Jahren ist vermehrt Kritik an einseitig angebotsorientierten Definitionen touristischer Destinationen aufgekommen 16 Ein Hauptargument ist dabei dass sich Touristen in ihrem Reiseverhalten nicht an den Grenzen von lokal regional oder national definierten Destinationen orientieren 17 Sie uberschreiten diese Grenzen in unterschiedlichen Bewegungs und Aktivitatsmustern etwa Rundreisen mit Fly and Drive oder Hub and Spoke Muster mit Ubernachtung an einem zentral gelegenen Ort und Tagesausflugen in unterschiedliche Destinationen 18 Gleichzeitig wird angebotsseitig versucht diesem flexiblen Nachfrageverhalten mit statischen und hierarchischen Strukturen gerecht zu werden 19 Neue Ansatze wie das St Galler Modell fur Destinationsmanagement SGDM 20 definieren daher Destinationen als variable und vielfaltige Aktivitatsraume basierend auf strategischen Besucherstromen kurz SBS um dem effektiven Nachfrageverhalten besser gerecht zu werden 19 21 In einer sozialwissenschaftlich orientierten Reiseforschung werden die Wechselwirkungen zwischen touristischen Bedurfnissen und Praxen einerseits und den okonomischen Interessen von Veranstaltern und Anbietern in den Zielgebieten andererseits beleuchtet 22 Siehe auch BearbeitenEventmarketingLiteratur BearbeitenPietro Beritelli Christian Laesser Stephan Reinhold und Arnold Kappler Das St Galler Modell fur Destinationsmanagement Geschaftsfeldinnovation in Netzwerken 1 Auflage IMP HSG St Gallen 2013 ISBN 978 3 9523471 7 1 Thomas Bieger Management von Destinationen 7 Auflage Oldenbourg Munchen Wien 2007 ISBN 978 3 486 58628 2 Alexander Schuler Management der Bildung und Veranderung von Destinationen Dr Kovac Hamburg 2014 ISBN 978 3 8300 7720 6 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Freyer Tourismus Einfuhrung in die Fremdenverkehrsokonomie 2009 S 258 Walter Freyer Tourismus Einfuhrung in die Fremdenverkehrsokonomie 2009 S 257 f Wolfgang Fuchs Jorn W Mundt Hans Dieter Zollondz Hrsg Lexikon Tourismus Destinationen Gastronomie Hotellerie Reisemittler Reiseveranstalter Verkehrstrager 2008 S 179 ff Claude Kaspar Die Tourismuslehre im Grundriss 1996 S 70 Wolfgang Fuchs Jorn W Mundt Hans Dieter Zollondz Hrsg Lexikon Tourismus Destinationen Gastronomie Hotellerie Reisemittler Reiseveranstalter Verkehrstrager 2008 S 180 Wolfgang Fuchs Jorn W Mundt Hans Dieter Zollondz Hrsg Lexikon Tourismus Destinationen Gastronomie Hotellerie Reisemittler Reiseveranstalter Verkehrstrager 2008 S 182 Elisabeth Fischer Das kompetenzorientierte Management der touristischen Destination 2009 S 67 Thomas Bieger Management von Destinationen 2002 S 56 L Martin Fontanari Knut Scherhag Hrsg Wettbewerb der Destinationen 2000 S 221 f Hartmut Luft Destination Management in Theorie und Praxis 2007 S 23 Wolfgang Althof Incoming Torusimus 2001 S 264 Eric Laws Tourism Destination Management 1995 S 35 ff Elisabeth Fischer Das kompetenzorientierte Management der touristischen Destination 2009 S 66 Wolfgang Fuchs Jorn W Mundt Hans Dieter Zollondz Hrsg Lexikon Tourismus Destinationen Gastronomie Hotellerie Reisemittler Reiseveranstalter Verkehrstrager 2008 S 184 Pressestelle Hochschule Heilbronn Hrsg Ralf Bochert Pressemitteilung zur Umfrage Kennzeichenliberalisierung vom 19 Januar 2011 Christian Laesser Pietro Beritelli St Gallen Consensus on Destination Management in Journal of Destination Marketing amp Management 2 1 2013 S 46 49 Pietro Beritelli Stephan Reinhold Christian Laesser Prozessorientierung im Destinationsmanagement in Marketing Review St Gallen 31 6 2014 S 34 47 Kenneth F Hyde Christian Laesser A structural theory of the vacation in Tourism management 30 2 2009 S 240 248 a b Pietro Beritelli Stephan Reinhold Christian Laesser Arnold Kappler Das St Galler Modell fur Destinationsmanagement Geschaftsfeldinnovation in Netzwerken Institut fur systemisches Management und Public Governance IMP HSG 2013 Universitat St Gallen Das St Galler Modell fur Destinationsmanagement Pietro Beritelli Thomas Bieger Christian Laesser The New Frontiers of Destination Management Applying Variable Geometry as a Function Based Approach in Journal of Travel Research 53 4 2014 S 403 417 Ingrid Thurner Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen Uber die Wechselwirkungen zwischen Reisepraxis Landerimages und Destination Branding in Harald Pechlaner Michael Volgger Hrsg Die Gesellschaft auf Reisen Eine Reise in die Gesellschaft Springer VS Wiesbaden 2017 S 225 238 Normdaten Sachbegriff GND 4177622 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Destination Tourismus amp oldid 230909865