www.wikidata.de-de.nina.az
Der Teufelskreis ist ein deutscher Spielfilm der DEFA von Carl Balhaus aus dem Jahr 1956 Er behandelt den Reichstagsbrand und anschliessenden Schauprozess im Jahr 1933 FilmTitel Der TeufelskreisProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1956Lange 103 MinutenStabRegie Carl BalhausDrehbuch Carl BalhausProduktion DEFAMusik Gunter KluckKamera Hans HauptmannSchnitt Ursula KahlbaumBesetzungJochen Brockmann Georgi Dimitrow Kurt Steingraf Wilhelm Luring Erika Dunkelmann Marta seine Frau Horst Naumann Paul sein Sohn Irma Munch Herta Ring Journalistin Fred Delmare Marinus van der Lubbe Paul Joachim Schneider Dr Wilhelm Burger Hans Peter Thielen Graf Helldorf Horst Koch Hermann Goring Albert Garbe Ernst Rohm Stabschef der SA Peter Herden Ernst Gruppenfuhrer der SA Harry Hindemith Walter Rottstock Metallarbeiter Herbert Kofer Theo Neubauer Gerry Wolff Dr Meyerheim Ernst Kahler Schiermann Siegfried Weiss Erik Jan Hanussen Rolf Ludwig Panknin Wolf Goette Untersuchungsrichter Heinz Kogel Oberreichsanwalt Heinrich Gies Major Weberstedt Gunther Grabbert Welle Gunther Ballier Rosler Hermann Staudt Baum Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenKurz nach der Machtergreifung Adolf Hitlers Anfang 1933 laufen Vorbereitungen die die Mitglieder der sozialistischen und kommunistischen Parteien mundtot machen sollen Hellseher Erik Jan Hanussen beschwort nach Bestechung durch SA Manner dass er ein grosses Gebaude in Flammen sieht und der Obergruppenfuhrer der SA Graf Helldorf gewinnt das Vertrauen des anscheinend radikalen in Wirklichkeit aber geistig kranken Niederlanders Marinus van der Lubbe der uberzeugt ist ein grosser Brand werde ein Startsignal aussenden Wenig spater steht das Reichstagsgebaude in Flammen Neben Marinus van der Lubbe waren vor allem SA Manner am Legen der verschiedenen Brandherde beteiligt Noch in derselben Nacht findet auf Veranlassung von Graf Helldorf eine Massenverhaftung von KPD und SPD Mitgliedern durch die SA statt Obwohl der sozialdemokratische Abgeordnete Wilhelm Luring von seinem Sohn Paul gewarnt wird verweigert er sich der Flucht habe er doch nie radikale Ansichten gehabt und werde von den Nationalsozialisten menschlich geschatzt Kurz darauf wird er von der SA verhaftet Er wird zusammen mit zahlreichen anderen KPD und SPDlern sowie dem judischen Arzt Dr Meyerheim ohne Anklage und Verhor mehrere Monate in einer Sammelzelle gefangen gehalten Spater werden die Angeklagten nach und nach zum Verhor gebracht Nachdem der kommunistische Abgeordnete Theo Neubauer zusammengeschlagen zuruck in die Sammelzelle gebracht wird ist Wilhelm Luring an der Reihe Die Nationalsozialisten wollten anlasslich des Reichstagsbrandes ein Exempel statuieren und einen Schauprozess veranstalten um die Verantwortlichen des Brandes offentlich zu verurteilen Ausser van der Lubbe haben sie funf weitere Verdachtige ausfindig machen konnen doch fehlen ihnen Beweise fur eine gemeinsame Taterschaft die es real nie gegeben hat Wilhelm Luring wird zum Tag des Brandes befragt und zu bestimmten Personen Er gibt zu einen als tatverdachtig eingestuften Mann im Wandelgang des Reichstages im Gesprach mit einem alteren Herrn gesehen zu haben Dieser sei jedoch nicht van der Lubbe gewesen der viel zu jung sei Erst unter Folter meint Wilhelm Luring den Verdachtigen mit van der Lubbe gesehen zu haben Nun gilt er als Kronzeuge des Prozesses und wird in Leipzig in Sonderhaft gehalten Hier darf ihn auch seine Frau besuchen Der Reichstagsbrandprozess wird zur Farce Van der Lubbe kann keine sinnvolle Aussage machen weil er in der Haft sediert wurde Einer der funf Verdachtigen der Exil Bulgare und uberzeugte Kommunist Georgi Dimitrow der in seinem Heimatland bereits zum Tode verurteilt wurde lehnt sich gegen die Lugen und Verleumdungen auf stellt die Zeugen der Anklage bloss und tritt als sein eigener Verteidiger auf Nach wenigen Tagen wird die Live Ubertragung der Verhandlung abgebrochen Selbst Graf Helldorf und Hermann Goring werden von Dimitrow des Lugens uberfuhrt und in die Ecke getrieben Wilhelm Luring zeigt sich vom Mut Dimitrows beeindruckt Er wird im Gefangnis von seiner Frau besucht die versucht ihn auf Betreiben seiner Kinder Paul und Marta zum Widerrufen seiner Aussage gegen van der Lubbe zu bringen Am Ende widerruft Wilhelm Luring seine Aussage vor Gericht und gibt als Begrundung an dass Dimitrows Verhalten ihm den Mut zur Wahrheit gegeben habe Er wird in ein KZ deportiert wo bereits die anderen Sozialisten gefangen sind Schwer misshandelt stirbt er in den Armen der Genossen Der Prozess geht unterdessen weiter an dessen Ende Dimitrow ein Pladoyer fur den Sieg der Arbeiterklasse halt Produktion BearbeitenDer Teufelskreis entstand nach dem Theaterstuck Der Teufelskreis von Hedda Zinner Im Film bezieht sich der Titel auf den Teufelskreis der Anklage die fur jeden der funf Angeklagten einen Zeugen benennen kann der einen mit einem anderen Angeklagten gesehen haben will bis sich der Kreis schliesst Der Film wurde 1955 gedreht und erlebte am 13 Januar 1956 sowohl im Berliner Kino Babylon als auch im DEFA Filmtheater Kastanienallee seine Premiere Zum Teil wurden originale Wochenschauaufnahmen der NS Zeit in den Film geschnitten Die Rolle des Marinus van der Lubbe war nach einer Statistenrolle in Ernst Thalmann Fuhrer seiner Klasse der erste grossere Leinwandauftritt des spateren DEFA Stars Fred Delmare und bedeutete seinen Durchbruch als Filmschauspieler Delmare hatte die Rolle des van der Lubbe zuvor bereits in einer Inszenierung am Leipziger Schauspielhaus gespielt 1 Der Film wurde zudem das Regiedebut des Schauspielers Carl Balhaus Kritik BearbeitenDie zeitgenossische Kritik lobte dass der Film keine blosse Abfilmung des Theaterstucks und damit schematische Verfilmung geworden sei Die Handlungsschauplatze sind wirksam erweitert die Darstellerfuhrung ist sauber und klar Umstellung und Neueingliederung etlicher Szenen sind geschickt bewaltigt 2 Karl Eduard von Schnitzler befand dass es unzweifelhaft gelungen sei einen grossen Teil des historischen wie des Buhnengeschehens ins Filmische umzusetzen 3 In politisch bedingten historischen Verzeichnungen zwar kritik und fragwurdig ist der Film dennoch eine partiell eindrucksvolle freie Bearbeitung eines wichtigen Kapitels deutscher Zeitgeschichte befand der film dienst 4 Ralf Schenk nannte den Film asthetisch eher bieder 5 Der Interministerielle Ausschuss fur Ost West Filmfragen verbot die Auffuhrung in der Bundesrepublik Deutschland 6 Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 608 609 Weblinks BearbeitenDer Teufelskreis in der Internet Movie Database englisch Der Teufelskreis bei filmportal de Der Teufelskreis bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Frank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 609 Peter Edel in BZ am Abend 19 Januar 1956 Karl Eduard von Schnitzler in Filmspiegel Nr 3 1956 S 3 Der Teufelskreis In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Ralf Schenk Mitten im Kalten Krieg 1950 bis 1960 In Ralf Schenk Red Filmmuseum Potsdam Hrsg Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg DEFA Spielfilme 1946 1992 Henschel Berlin 1994 S 119 Stefan Buchloh Pervers jugendgefahrdend staatsfeindlich Zensur in der Ara Adenauer als Spiegel des gesellschaftlichen Klimas Campus Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 978 3593370613 S 224 226 Normdaten Werk GND 4729385 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Teufelskreis 1956 amp oldid 237528455