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Der Schwarze Schwan ist ein von 1961 bis 1964 geschriebenes Drama von Martin Walser welches vor dem Hintergrund der in Frankfurt gefuhrten Auschwitz Prozesse geschrieben wurde Es erschien 1964 im Suhrkamp Verlag und wurde am 16 Oktober 1964 am Wurttembergischen Staatstheater in Stuttgart uraufgefuhrt Das Stuck handelt von dem Sohn eines ehemaligen KZ Arztes der seinen Vater mit dessen Vergangenheit durch ein Rollenspiel konfrontiert welches Parallelen zu Hamlet aufweist Es befasst sich hauptsachlich mit dem Thema der Vergangenheitsbewaltigung und fuhrt unterschiedliche Gedachtnismodelle vor Zudem behandelt es die Frage ob auch die Sohne der Tater zu den Taten ihrer Vater imstande gewesen waren ware es an ihnen gewesen Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Handlung 3 Personenubersicht 3 1 Rudi 3 2 Libere 3 3 Goothein 3 4 Frau Libere 3 5 Irm 3 6 Harald von Trutz 3 7 Tinchen 3 8 Insassen von Zimmer 104 4 Historischer Hintergrund 5 Werkkontext 6 Thema des Stucks 6 1 Reaktion auf die Auschwitz Prozesse 6 2 Gedachtnismoglichkeiten 6 3 Der Selbstmord 6 4 Entlastungsargumente 6 5 Stuck im Stuck 7 Rezeption und Wirkung 7 1 Urauffuhrung 7 2 Kritik 8 Ausgaben 8 1 Erstausgabe 8 2 Revidierte Fassungen 9 Sekundarliteratur 10 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDas Drama Der Schwarze Schwan ist nach dem 1962 fertiggestellten Stuck Eiche und Angora das zweite von Walsers drei geplanten Stucke n aus einer deutschen Chronik 1 von dem das dritte Stuck Das Pferd aus Berlin unentwickelt blieb 2 Stattdessen schrieb Walser 1995 das Stuck Kaschmir in Parching Walser bezeichnet die drei Stucke nicht als Trilogie obwohl sie durch die Zeitgeschichte zusammenhangen Bei den genannten Stucken sollen die Zeitgenossen eingeladen werden das Miteinander anzuschauen was sie miteinander und gegeneinander bewirkten 3 Alle drei Stucke befassen sich mit dem Unvermogen die Vergangenheit zu bewaltigen und mit der Schuld umzugehen In Eiche und Angora geht es um das Beteiligtsein an den Untaten der Nazizeit 4 wahrend Der Schwarze Schwan von der Verdrangung der Vergangenheit und dem Umgang der nachsten Generation mit dieser handelt In seinem dritten Stuck ahnlicher Thematik wird der angemessene Umgang mit der Vergangenheit des Nationalsozialismus diskutiert Die Entstehung des Dramas Der Schwarze Schwan lasst sich als eher langwierig beschreiben Bereits um 1957 1958 nachdem er Ehen in Philippsburg fertiggestellt hatte begann Martin Walser mit seinem neuen Stuck Der erste ernsthafte Entwurf entstand 1961 Fertiggestellt wurde das Stuck schliesslich 1964 5 Am 16 Oktober 1964 wurde Der Schwarze Schwan am Wurttembergischen Staatstheater uraufgefuhrt an dem damals Peter Palitzsch sowie Hellmuth Karasek tatig waren die gemeinsam mit Walser an der Produktion seines Stuckes arbeiteten 6 Dies lasst sich auch Walsers Tagebuchern entnehmen in denen er Zusammenkunfte mit diesen erwahnt 7 In der Entwicklung seines Werkes gedachte Walser dieses vorerst Gedachtnisse zu nennen da es ein paar Arten von Gedachtnis zeigt 8 nannte es allerdings schliesslich spater Der Schwarze Schwan 9 Der Titel ist im Theaterstuck die Antwort eines SS Mannes auf die Frage des jungen Rudi was SS bedeute vgl S 285 I 4 10 Allerdings wurde nicht nur der Titel des Stucks geandert sondern p raktisch ist nur die Nervenheilanstalt als Rahmen gleichgeblieben 11 Zudem unterscheidet sich das Ende der Erstfassung die lediglich in einer Sonderausgabe der Zeitschrift Theater heute erschien vom Ende der revidierten Fassung Die erste Fassung endet damit dass Libere die Klinik verlasst um sich den Autoritaten zu stellen 12 wahrend er sich in der uberarbeiteten Version doch gegen einen offentlichen Prozess entscheidet obwohl er nicht in der Lage ist seine Entscheidung zu begrunden vgl S 325 II 7 Handlung BearbeitenDas Stuck spielt in einer psychiatrischen Klinik namens Karwang und handelt von dem rund zwanzigjahrigen Rudi Goothein dem Sohn eines ehemaligen KZ Arztes und dessen Umgang mit der Vergangenheit seines Vaters in der Zeit des Zweiten Weltkrieges Vor der eigentlichen Handlung des Stucks stosst Rudi durch Zufall auf einen Brief adressiert an das KZ Gross Rosen unterzeichnet von Rudolf Goothein in dem es um die Deportation von Haftlingen geht Obwohl Rudi aufgrund des Datums auf dem Brief unmoglich als Unterzeichner des Briefes in Frage kommt nimmt er dennoch die Rolle des Schuldigen ein Da sein Vater den gleichen Namen tragt wie er weiss Rudi nun uber die Mitschuld seines Vaters wahrend des Nationalsozialismus Bescheid und versucht ihn zu einem Gestandnis zu provozieren indem er sich selbst als Schuldigen bezeichnet Sein Vater weist ihn in die psychiatrische Anstalt Karwang ein dessen Leiter ein Freund und ebenfalls ehemaliger KZ Arzt Libere ist womit das Stuck beginnt Libere furchtet dass Rudi die Luge der fiktiven Vergangenheit in Indien aufdecken konne die er sich fur seine Tochter Irm erdacht hat da die beiden Kinder gemeinsam in der Nahe des KZs aufgewachsen sind in dem ihre beiden Vater als Arzte eingesetzt waren Dennoch wird Rudi Patient in Karwang Libere erkennt dass Rudi nicht wirklich glaubt der Verfasser des Briefes und somit schuldig zu sein sondern dass er die Rolle lediglich spiele um ihn und Goothein zu einem Gestandnis ihrer Taten zu drangen Er fordert ihn auf seinem Vater den Brief zu zeigen was Rudi allerdings verweigert In einem Gesprach mit Irm erzahlt Rudi von seiner Kindheit wahrend Irm Details erganzt die Rudi nicht erwahnt hat Sie erkennen dass sie zusammen aufgewachsen sind und erinnern sich an ein Rollenspiel von damals bei dem Rudi einen SS Mann spielte der uber das Leben des Madchens entscheiden konnte Irm wird bewusst dass sie dieses Madchen ist von dem Rudi spricht Spater erfahrt sie dass ihr eigentlicher Name Hedi ist Da bis hierhin weder Goothein noch Libere auf Rudis Provokationen reagiert haben inszeniert dieser mit vier Patienten der Anstalt ein Theaterstuck welches den Aufstieg eines ehemaligen KZ Arztes von seiner Heimkehr aus dem Krieg bis zum Erfolg als Geschaftsmann darstellt Doch auch auf das Stuck zeigt keiner der beiden Vater die erhoffte Reaktion Rudi wendet sich daraufhin erneut an Irm und bittet sie eine Pistole auf sie richten zu durfen um eine Antwort auf die Frage zu erhalten ob er wie sein Vater ebenfalls zum Tater werden konnte Ihr gemeinsamer Selbstmord soll zudem verhindern dass sie an den Grausamkeiten der nachsten Generation teilnehmen mussen Irm allerdings will lieber vergessen und weigert sich Rudi zu helfen Daraufhin kommt Tinchen welche gemeinsam mit Rudi zu Liberes Baum einer siebenstammigen Thuja geht wo sie eine Sonnwendfeier begehen mochte Wahrend alle anderen sich im Wohnzimmer der Liberes unterhalten begeht Rudi an der Thuja Selbstmord Als Tinchen ihnen davon berichtet entscheidet Libere sich zunachst dazu sich offentlich zu stellen nimmt dann aber seine Entscheidung sofort wieder zuruck was von seiner Familie akzeptiert wird sodass ihre Lebensluge aufrechterhalten werden kann Goothein verlasst die Klinik in der Uberzeugung dass Libere die Schuld am Selbstmord seines Sohnes tragt 13 Personenubersicht BearbeitenRudi Bearbeiten Rudi der Hauptcharakter des Stuckes ist ein Vertreter der jungeren Generation der es nicht schafft mit der Vergangenheit seines Vaters zurechtzukommen Als er von der Schuld seines Vaters erfahrt weigert er sich sein bisheriges Leben weiterzuleben Er verweigert sein Abiturzeugnis entgegenzunehmen und seine Verlobung zu feiern bis ihm der Prozess als Naziverbrecher gemacht wird dessen Rolle er beginnt zu spielen Daraufhin lasst sein Vater ihn in die psychiatrische Klinik einweisen Durch sein Rollenspiel erhofft Rudi sich Goothein und Libere zu einem Gestandnis ihrer Taten zu provozieren Zudem fuhrt er ein selbst inszeniertes Theaterstuck auf und liest den Vatern den von Goothein geschriebenen Brief vor Bereits als Kind hat Rudi gelernt bestimmte Rollen einzunehmen die er sich bei anderen abgeschaut hat wie beispielsweise die eines SS Mannes der uber das Leben anderer entscheiden konnte vgl S 317 II 7 Obwohl er mit seinem Handeln seinen Vater sowie Libere zum Reden uber die Vergangenheit zu bringen versucht aussert er gegenuber Irm die damaligen Taten seien nicht zu verstehen Er spricht von einer Art Totungsburokratie die es den Tatern unmoglich machte ihr Handeln in vollem Masse zu begreifen vgl S 315 II 7 Dennoch schafft Rudi es nicht die Vergangenheit zu verdrangen und stellt sich immer wieder die Frage ob er an der Stelle seines Vaters ebenfalls zum Schuldigen geworden ware Dies mochte er uberprufen indem er eine Pistole auf Irm richtet um zu sehen ob er in der Lage ware abzudrucken Anschliessend will Rudi sich selbst erschiessen vgl S 315 II 7 da er furchtet wenn er weiterlebte an den Grausamkeiten der nachsten Generation S 318 II 7 teilzunehmen Lieber mochte er die Kinder der Morder aus rotten S 318 II 7 Am Schluss des Stuckes begeht Rudi tatsachlich Selbstmord allerdings ohne vorher jemand anderen zu erschiessen vgl S 323 II 7 Der Charakter Rudi Goothein erinnert an Alois aus Eiche und Angora da auch dieser ein zerbrochener Mensch 14 ist der am Ende versagt Beide Figuren versuchen die Umstande der Gesellschaft zu andern mussen jedoch am Ende erkennen dass sie damit scheitern und die Gesellschaft unverandert bleibt Libere Bearbeiten Der Leiter der Anstalt der eigentlich Leibnitz heisst hat seinen Namen ironischerweise zu Libere geandert um sich von seiner Vergangenheit als Arzt im KZ zu distanzieren in der er sich an den Massenmorden des Nationalsozialismus schuldig machte Er hat sich mit seiner Familie ein neues Leben in der Abgeschiedenheit seiner psychiatrischen Klinik aufgebaut in welcher er abgeschottet vom Rest der Welt lebt Einerseits hilft ihm das Leben in der Anstalt dabei seine erfundene Vergangenheit in Indien aufrechtzuerhalten mit der er nicht nur sich sondern auch seine Tochter schutzen will vgl S 263 I 1 Andererseits ist es eine Art selbst auferlegter Haft fur ihn mit der er seine Schuld zu bussen versucht Er fuhrt Haftlingsarbeiten wie das Herstellen von Schneebesen aus isst aus Blechgeschirr und hat an seiner Schlafzimmertur Beschlage wie eine Zellentur S 262 I 1 um fur ein Leben im Zuchthaus vorbereitet zu sein Libere aussert selbst am Ende des Stucks dass ihn Bussattrappen und ein Gedachtnisgips S 325 II 7 immer wieder an seine Schuld erinnern sollten Dass er sich im Gegensatz zu Goothein nicht offentlich angezeigt hat begrundet und rechtfertigt er damit dass die Richter sich profilieren wollen wurden an ihm und seiner Schuld obwohl sie selbst keine Ahnung von dieser hatten um sich dadurch sauber fuhlen zu konnen vgl S 262f I 1 Fur ihn sind formelle Prozesse lediglich groteske soziale Rituale die nicht zu einer Schuldentlastung fuhren konnen Zudem sieht er eine Entschuldigung fur seine Taten darin dass er nicht gewusst habe weshalb man damals so gehandelt habe wie man es tat vgl S 291 I 5 Er versucht sich den Opfern des Nationalsozialismus anzunahern indem er beispielsweise Tinchen adoptiert oder eine in seinen Augen siebenstammige Thuja zuchtet die ihn an die judischen Opfer erinnert da der Baum sonst lediglich auf Friedhofen zu finden ist vgl S 261 I 1 Auch seine Arbeit als Psychiater der sich um Betroffene des Krieges wie die Insassen von Zimmer 104 sorgt ist ein Zeichen fur seine versuchte Identifikation mit den Opfern Rudis Rollenspiel erkennt Libere sehr schnell da er selbst unterschiedliche Rollen wie die des fursorglichen Familienvaters oder des Leiters einer Klinik spielt um mit seinen Schuldgefuhlen zurechtzukommen Libere wirft ihm allerdings vor dass niemand der nicht in seiner Situation gewesen ist uber ihn urteilen konne da dieser nicht wisse was er getan hatte wenn es an ihm gewesen ware S 292 I 5 Goothein Bearbeiten Der Name Goothein bedeutet so viel wie schoner Tod 15 womit auf die Massenvernichtung im Rahmen der nationalsozialistischen Verfolgungs und Vernichtungspolitik angespielt wird an der Goothein wahrend des Krieges beteiligt war Er hat vier Jahre lang in Haft gesessen wodurch er sich von seiner Schuld und seinen Schuldgefuhlen befreit sieht vgl S 262 I 1 Im Glauben alles Verdachtige aus seiner Vergangenheit vernichtet zu haben hat Goothein sich ein neues Leben als Chirurg und Familienvater aufgebaut in dem die Vergangenheit keinen Platz mehr hat Dennoch gesteht er Libere dass er bisweilen von Zahlen traumt vgl S 292 I 5 die vermutlich symbolisch fur die Anzahl der von ihm ermordeten Opfer der Massentotung stehen Frau Libere Bearbeiten Frau Libere wird in Walsers Stuck als eine Frau dargestellt die nicht weiter in der Anstalt verkummern S 313 II 7 will sondern sich danach sehnt das Leben zu geniessen aus ihrem sogenannten Sarg auszubrechen und mit ihrer Tochter und deren Verlobten in die Stadt zu ziehen vgl S 321ff II 7 Sie empfindet Karwang und das Leben dort als lebenslangliche Leichenwache S 321 II 7 fur die sie ihrem Mann die Schuld gibt da dieser sich damals nicht offentlich gestellt hat vgl S 321 II 7 Dagegen bewundert sie Goothein fur seine Haft im Zuchthaus welcher dadurch ihrer Meinung nach seine Sache ins reine gebracht S 321 II 7 habe Sie selbst pfeif t auf Gedachtnis S 280 I 3 und macht durch ihre Aussage dann schon lieber gar keins als so ein Schnittlauchbeet von einem Gedachtnis S 280 I 3 deutlich dass sie lieber vergessen wurde als an einer erfundenen Vergangenheit festzuhalten obwohl sie dies am Ende dennoch tut S 325 II 7 Irm Bearbeiten Irm ist neben Rudi eine weitere Reprasentantin der jungen Generation die allerdings auf ganz andere Weise mit der Vergangenheit umgeht Sie wurde am liebsten alles verdrangen und das Gras sein das daruber wachst S 319 II 7 Obwohl sie im Dialog mit Rudi in dem sie uber gemeinsame Kindheitserinnerungen und das Aufwachsen in der Nahe eines Konzentrationslagers sprechen erkennt dass ihr eigentlicher Name Hedi ist und ihr Vater sich damals im KZ schuldig gemacht hat will sie ihm zuliebe weiterhin an die erfundene Vergangenheit in Indien glauben vgl S 318 II 7 Fur sie ist die einzige Option weiterzuleben und zu vergessen da sie erkennt dass die Alternativen Geistesgestortheit wie bei den Insassen aus Zimmer 104 oder Selbstzerstorung wie bei Rudi sind 16 Im Gegensatz zu ihrem Vater der versucht den Opfern nachzuempfinden macht sie deutlich dass dies nicht moglich ist t eilnehmen geht nicht S 318 II 7 Zu ihrem Verlobten von Trutz hat sie ein weniger gutes Verhaltnis und begegnet ihm bisweilen eher abweisend und kalt vgl S 275 I 3 Dafur gesteht sie Rudi dass sie sich ein Leben mit ihm vorstellen konne vgl S 318 II 7 Harald von Trutz Bearbeiten Dr Harald von Trutz ist Arzt in der Psychiatrie Karwang vgl S 264 I 2 Er ist zudem Irms Verlobter und geht mit ihr liebevoll beinahe unterwurfig um vgl S 315 II 7 Er erinnert sich nur an Nebensachlichkeiten aus seiner Vergangenheit wie beispielsweise daran dass er zwei Kilometer vor Kiew einen Platten hatte S 276 I 3 die unangenehmen Erinnerungen dagegen hat er verdrangt Tinchen Bearbeiten Tinchen ist die dreissigjahrige Adoptivtochter Liberes die an einer Gehirnhautentzundung S 275 I 3 leidet und ihm als lebende Erinnerung immer wieder seine Schuld ins Gedachtnis rufen soll Sie ist seine standige Vergegenwartigung des Schicksals 17 Ihre Ausserungen sind haufig nationalsozialistisch gepragt 18 So bittet sie beispielsweise um eine Spende fur das Winterhilfswerk oder spricht davon die Sonnwendfeier besuchen zu wollen vgl S 277f I 3 Insassen von Zimmer 104 Bearbeiten In Zimmer 104 der psychiatrischen Anstalt Karwang sind vier Patienten untergebracht Seelschopp Ein ehemaliger judischer Grafiker der zur Zeit des Nationalsozialismus Passe falschte Er war in Dachau sowie Theresienstadt untergebracht und leidet am KZ Syndrom S 298 II 6 Gerold Ein ehemaliger Funker mit einer Stirnhirnverletzung vgl S 297 II 6 Figilister Ein Uberlebender der Euthanasie der unter einer Schuldpsychose leidet vgl S 300 II 6 Bruno Ein ehemaliger Gartner Hitlers mit Versundigungswahn S 299 II 6 Damit sind zwei der Patienten Seelschopp und Figilister Opfer des Nationalsozialismus die anderen beiden Gerold und Bruno Angehorige der Gruppe der Tater Dass sie jedoch alle aufgrund von psychischen Problem Patienten in Karwang sind macht auch Gerold und Bruno zu Opfern 19 Sie helfen Rudi dabei das von ihm inszenierte Theaterstuck aufzufuhren Historischer Hintergrund BearbeitenWalser schrieb den Schwarzen Schwan rund zwanzig Jahre nach Kriegsende zu einer Zeit in der die Wirtschaft einen Aufschwung erlebte und aufgrund dessen wenig Zeit fur die Bewaltigung der Vergangenheit blieb Zudem wuchs in dieser Zeit die Nachkriegsgeneration heran die 1945 entweder noch sehr jung oder noch gar nicht geboren war und nun begann unangenehme Fragen zu stellen Werkkontext BearbeitenDas Drama basiert auf einem realen Fall dem des Euthanasie Professors Werner Heyde welcher in den Auschwitz Prozessen von 1963 bis 1965 verhandelt wurde Walser nahm damals als Beobachter an den Verhandlungen teil und schrieb daraufhin den Essay Unser Auschwitz 20 Der Prozess so schreibt Walser selbst in einem Brief an Waine ist wahrscheinlich der Grund dafur dass Der Schwarze Schwan so ernsthaft ist und sich vom Ironischen distanziert 21 Die Prozesse sorgten laut Walser fur eine Distanz zwischen den Menschen und den als Monster dargestellten Tatern wodurch eine Reflexion uber die eigene Verantwortung unmoglich gemacht wurde 22 Dabei so schreibt er waren die Angeklagten Menschen wie du und ich 23 die durch spezielle Umstande einen anderen Weg nahmen 24 Er kritisiert in seinem Essay dass das Rechtsverfahren lediglich die eigentlichen Morder verurteile nicht aber diejenigen die sich indirekt schuldig gemacht haben das idealistische Strafrecht schaut am liebsten auf die Hande Und die sind einfach nicht blutig beim politischen oder wirtschaftlichen Verursacher 25 Somit werden die Prozesse fur ihn zu einer Art Alibi Veranstaltung 26 Eine ahnliche Kritik wird ebenfalls in seinem Theaterstuck von Libere vorgetragen der das Rechtswesen ebenfalls fur ein System halt durch welches sich Richter und Zuschauer gerecht vorkommen konnen vgl S 262f I 1 In einem Interview verrat Walser zudem dass er eher mit der Figur Libere als mit Goothein sympathisiere da Ersterer sein eigener Richter ist der ebenfalls davon ausgehe dass durch die Justiz die Geschichte nicht erledigt sei 27 Liberes Reden in denen er sich rechtfertigt lassen sich somit als einen Kommentar zur Legitimitat des Auschwitz Prozesses 28 lesen welche Walser offensichtlich anzweifelt Walser macht in seinen Tagebuchern deutlich dass es fur Auschwitz keine Sprache gebe und es nicht darstellbar sei da nur die Opfer seine Realitat kennen 29 Den Grund fur die Unmoglichkeit der Darstellung nennt er in seinem Essay Realismus X in dem er schreibt die Wirklichkeit solle so beschrieben werden wie sie sich in den Kopfen der Menschen darstelle 30 d h als eine Wahrnehmung der Wirklichkeit im Bewusstsein der Menschen 31 Da allerdings lediglich die Opfer die Realitat bewusst erlebt haben konnen auch nur diese von Auschwitz berichten weshalb Walser Auschwitz nicht zum Thema seines Stuckes macht Weiter schreibt er in seinem Essay dass jede realistische Darstellung des Dritten Reiches bis in unsere Zeit hineinreichen 32 muss um zu zeigen wie die Charaktere damals handelten und wie sie heute handeln Dies geschieht im Schwarzen Schwan der auf die Auswirkungen des Dritten Reichs zur Zeit der 60er Jahre eingeht Zudem sollen alle Figuren aus dem gleichen Stoff 33 sein sodass es im Schwarzen Schwan weder die Guten noch die Bosen gibt stattdessen kampfen alle Figuren auf ihre Weise mit den Folgen der Vergangenheit Am Ende aber wird keine Losung geliefert sondern lediglich eine Vielzahl von Moglichkeiten des Umgangs mit der Vergangenheit dargeboten Obwohl Walsers Essay Realismus X erst 1964 verfasst wurde d h nachdem der Schwarze Schwan bereits fertig gestellt wurde lassen sich bereits einige der Merkmale seines neuen Realismus dort wiederfinden Waine sieht Walsers Stuck Der Schwarze Schwan als Lucke in der Entwicklung der Komodie in seinen Stucken zwischen der uberwiegend satirischen Sprache seiner drei ersten Buhnenstucke und der ironischen Stimmung seiner folgenden Stucke 34 Walser selbst schrieb in einem Brief an jenen Alle anderen Stucke die ich geschrieben habe sind komisch dies aber nicht 35 Dennoch erkennt Waine Zuge von Ironie im Schwarzen Schwan die im Widerspruch zur Ernsthaftigkeit des Themas stehen ein Beispiel dafur ist die Unterbrechung der Feier durch den Selbstmord von Rudi die eigentlich eine Abschiedsfeier von Irm und ihrem Verlobten ist 36 Thema des Stucks BearbeitenReaktion auf die Auschwitz Prozesse Bearbeiten Auf Grundlage von Walsers Essay Unser Auschwitz lasst sich das Stuck Der Schwarze Schwan als literarische Antwort auf die Herstellung einer Distanz zwischen den Tatern im Auschwitz Prozess 37 lesen Walser wahlte hierfur Tater Charaktere die Familienvater und scheinbar normale Burger sind Jedermanner 38 wie Walser sie einmal in einem Brief an Waine nennt Dadurch ist es anders als bei den Prozessen in denen die Tater als Monster dargestellt wurden moglich sich mit den Tatern zu identifizieren und die eigene Schuld und Mitverantwortung an den Taten des Nationalsozialismus zu reflektieren 39 Gedachtnismoglichkeiten Bearbeiten Das Stuck prasentiert statt einer Losung eine Reihe von Gedachtnismoglichkeiten 40 Mit Goothein wird ein Tater vorgestellt der aufgrund seiner vierjahrigen Haft glaubt freigesprochen zu sein von Schuld Durch standige Beschaftigung schafft er es scheinbar seine Schuld zu verdrangen Libere dagegen stellt einen Tater dar welcher unter enormen Schuldgefuhlen leidet und versucht sich selbst fur seine Taten zu bestrafen da er nicht glaubt eine Gerichtsverhandlung konne irgendetwas verandern vgl S 262 I 1 Er versucht seine Familie vor seiner Vergangenheit durch eine neue Identitat und eine fiktive Geschichte zu bewahren an die er sie immer wieder erinnert damit sie im Gedachtnis bleibt und die Realitat verdrangt vgl S 279ff I 3 Seine Tochter Irm glaubt wider besseres Wissen an diese Vergangenheit denn sie will einfach nur vergessen und das Gras sein das daruber wachst S 319 II 7 Ihre Mutter hatte am liebsten gar kein Gedachtnis statt so ein Schnittlauchbeet von einem Gedachtnis S 280 I 3 wie sie die erfundene Vergangenheit in Indien nennt Zuletzt wird Rudi als eine Figur vorgestellt die sich nicht mit dem Vergessen abfinden will sondern Gestandnisse uber die Taten einfordert was schliesslich zu seinem Tod fuhrt Damit zeigt er dass man weder mit vorgetauschter Schuld noch durch ein strategisches Stuck oder die Konfrontation mit einem dokumentarischen Beweis gegen die Mauer des Schweigens der Vatergeneration ankommt nicht einmal mit Selbstmord wie das Ende des Stucks zeigt S 325 II 7 Der Selbstmord Bearbeiten Rudis Selbstmord kann auf unterschiedliche Weise interpretiert werden Einerseits sagt Rudi selbst dass er nach seinem Tod nicht mehr an den Grausamkeiten der nachsten Generation S 318 II 7 teilnehmen muss und somit auch nicht erfahren wird welche Eigenschaften er in diesem Fall an sich entdecken wurde Walser schreibt in seinem Aufsatz Unser Auschwitz dass die Tater bis zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen 1918 und 1945 mit uns allen verwechselbar ahnlich waren und erst durch spezielle Umstande zu Tatern wurden 41 Man musse also jederzeit damit rechnen dass verborgene Moglichkeiten zum Bosen zur Entfaltung kommen wenn wir anderen gesellschaftlichen und politischen Verhaltnissen ausgesetzt sind 42 Dies empfindet auch Rudi der sich fragt ob die Umstande des Krieges auch ihn zu einem Tater gemacht hatten so wie sie es bei seinem Vater taten Durch den Brief und das fehlende Gestandnis seines Vaters wird er zudem zum Schuldigen gemacht der von sich selbst annehmen muss dass er in der Situation seines Vaters ebenso gehandelt hatte und dies moglicherweise in Zukunft auch tun wird 43 Ausserdem identifiziert Rudi sich in seiner Erinnerung an das Rollenspiel mit Irm beziehungsweise Hedi als den Schwarzen Schwan welcher stellvertretend fur einen SS Mann und somit fur einen Tater steht 44 Da nur diejenigen die tot sind nicht mehr in Versuchung geraten konnen sich schuldig zu machen sieht Rudi am Ende keinen anderen Ausweg als sich selbst zu ermorden Karasek schreibt Rudi tote sich aus Furcht er konne ebenfalls vergessen wenn er weiterlebt 45 Er will sich nicht an die stillschweigende Abmachung halten die Schuld zu verdrangen Laut Karasek will Walser durch Rudis Tod zeigen dass man nicht in standigem Bewusstsein der Schuld leben kann weshalb das Gehirn ein Ritual wohltuender Amnesien 46 erfunden habe Die standige Bewusstmachung und Erinnerung an die Schuld sei schliesslich todlich wie Rudis Fall zeigt 47 Letztlich erscheint sein Suizid sinnlos da er nicht zu einer Veranderung fuhrt sondern im Gegenteil alle Figuren weiterleben wie bisher und ihr Lugengerust aufrechterhalten Diese Sinnlosigkeit lasst sich wiederfinden im Sterben der Opfer des Nationalsozialismus 48 Zudem ist der Selbstmord an der siebenstammigen Thuja die ein Zeichen des Judentums darstellt symbolisch und macht Rudi gewissermassen schliesslich zu einem deutschen Opfer des Nationalsozialismus 49 Rischbieter bezeichnet Rudis Tod als Theatertod dessen Aussage Karasek bestatigt Er bewirke nichts aber verdeutliche die Unbeantwortbarkeit der Fragen die in Walsers Stuck aufgeworfen werden 50 Auch von Schilling weist darauf hin dass der Selbstmord keinen Sinn liefere sondern vielmehr die uberall herrschende Ratlosigkeit verdeutliche 51 Er zeigt dass das Bewusstsein nicht mit der Schuld leben kann weshalb das Vergessen eine existentielle Notwendigkeit ist Das Stuck erzahlt somit von der Verdrangungskraft der Erinnerung die notwendig ist um weiterzuleben wie es alle Figuren mit Ausnahme von Rudi Goothein tun der sich nicht an das Vergessen halten will und schliesslich daran zerbricht Entlastungsargumente Bearbeiten Da Walser mit Libere sympathisiert 52 und dessen Argumente spater sogar von Rudi dem eigentlichen Anklager Liberes wiederholt werden vgl S 325 II 7 hat es den Anschein dass Walser diesen zustimmt Libere rechtfertigt seine Taten damit dass er damals nicht gewusst habe was er tat und was uberhaupt vor sich ging vgl S 291 I 5 Ausserdem beschreibt er w ie schwer es ist abzudrucken S 293 I 5 wodurch die Tater zu Leidenden und sogar zu Opfern der Umstande gemacht werden Waine ist uberzeugt wenn Walser Libere als moralisch schuldig hatte darstellen wollen so hatte er ihm am Ende des Stucks nicht erlaubt sich einem offentlich Prozess zu verweigern wie er es in der Erstfassung tat 53 Dort kundigt er nach Rudis Selbstmord und Gootheins Vorwurfen die Schuld dafur zu tragen an Ich muss in die Stadt 54 ohne seine Entscheidung danach zu widerrufen Zudem verstarkt die Zustimmung seiner Familie die Fiktion ihres Lebens aufrechtzuerhalten indem die Tochter den Namen Hedi ablehnt und der Professor sich selbst bestatigt Libere statt Leibniz zu heissen den Eindruck dass Walser das Verhalten seiner Figur nicht fur moralisch unentschuldbar halt sondern vielmehr fur erforderlich 55 Es kommt also trotz Rudis Auflehnung gegen das Vergessen und trotz seines Selbstmordes nicht zu einer Veranderung Stattdessen bleibt am Ende die Erkenntnis dass eine offentliche Bewaltigung und die Verurteilung der Tater durch die junge Generation aus der Ruckschau unmoglich seien 56 vor allem da diese nicht gewusst hatte was sie getan hatte wenn sie alt genug gewesen war e S 292 I 5 Stuck im Stuck Bearbeiten Zu Beginn des zweiten Aktes fuhrt Rudi seinem Vater sowie Libere gemeinsam mit den Insassen aus Zimmer 104 ein inszeniertes Theaterstuck mit dem Titel Die Domestizierung beziehungsweise Zahmung der Erinnyen durch Doktor F Eine Ubung fur den Schuldigen vor welches stark an Hamlet erinnert der ebenfalls ein Theaterstuck als Mittel zur Provokation einsetzt Rudis Stuck handelt von einem ehemaligen KZ Arzt der schuldgeplagt heimkehrt und von Erinnyen erwartet wird deren Aufgabe es ist ihn fortwahrend an seine Schuld zu erinnern da er entschlossen ist seine Taten zu bussen Allerdings erholt er sich schnell und seine Erinnyen werden zu Dienern seiner Arbeit als Geschaftsmann Mithilfe seiner im Krieg durch grausame Experimente gewonnenen Ergebnisse stellt er ein neues Medikament her und wird zum erfolgreichen Pharmaziefabrikanten 57 anstatt die Vergangenheit zu bewaltigen vgl S 306ff II 6 Mit dem Stuck will Rudi seinen Vater und Libere zu einem Gestandnis ihrer Taten provozieren Walser schreibt in seinem Essay Hamlet als Autor dass Rudi scheinbar kein anderes Mittel sah sich zu helfen 58 Nur durch das Stuck konne offentlich gemacht werden was damals geschehen ist und dadurch ein Gesprach uber die Vergangenheit entstehen 59 was Rudi zu erreichen versucht Die erhofften Reaktionen bleiben allerdings aus vgl S 309 II 6 sodass kein ehrlicher Dialog entstehen kann Ebenso will Walser aber durch das inszenierte Stuck auch den Zuschauern des Schwarzen Schwans gewissermassen einen Spiegel vorhalten und ihnen zeigen dass eine Vergangenheitsbewaltigung aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs und Wiederaufbaus nicht stattgefunden hat da die Anforderungen der Gegenwart die unangenehmen Erinnerungen immer mehr verdrangt 60 haben sodass keine Zeit fur die Erinnerung an die Schuld bleibt Rudi druckt dies zum Schluss des Stuckes folgendermassen aus D ie Schuld schlaft ein wie das Katzchen in der Sonne S 308 II 6 Rezeption und Wirkung BearbeitenUrauffuhrung Bearbeiten Das Stuck wurde am 16 Oktober 1964 am Wurttembergischen Staatstheater in Stuttgart uraufgefuhrt 61 Kritik Bearbeiten Die Reaktionen auf Walsers Theaterstuck sind weitgehend gemischt 62 wie Fetz schreibt Wahrend Waine das Stuck fur einen gelungenen Beitrag zum Theater der Vergangenheitsbewaltigung halt und sich Walser verglichen mit anderen Autoren seiner Meinung nach am konkretesten mit dieser Thematik befasst 63 kritisieren andere Der Schwarze Schwan habe stilistische und dramatische Schwachen 64 Taeni beispielsweise bezeichnet die Figuren als weitgehend typisiert und ohne ein wirkliches Eigenleben 65 Seines Erachtens dienen sie lediglich den Interessen des Autors sowie auch nahezu jedes Handlungselement den sozialkritischen Zwecken des Autors untergeordnet 66 sei Er empfindet die Reaktion auf den Selbstmord Rudis als unglaubwurdig in Bezug auf ihre eigenen Anlagen und wirft ihnen ein zudiktier tes 67 Verhalten vor Zudem kritisiert Taeni dass Walser sich nicht an den Brechtschen Stil halt den dieser fur die Thematik des Stucks am geeignetsten halt aber auch nicht in der Lage sei einen eigenen Alternativstil zu entwickeln 68 Auch dass am Ende des Stucks keine Losung des Problems der fehlenden Vergangenheitsbewaltigung gegeben wird sodass der Zuschauer am Ende ratlos bleibt wird von Kritikern bemangelt Dagegen betont Karasek dass das Stuck zwar keine Losung liefere dafur allerdings einen Zustand diskutiere und definiere und zwar so scharfsinnig und grundlich wie es bisher im Drama das sich dieses Thema vorgenommen hat nicht geschehen ist 69 Auch andere Kritiker heben den Schwarzen Schwan lobend hervor Rischbieter beispielsweise merkt an dass Walser die Erforschung der Schuld die Inspizierung der Seelen der Schuldigen die Aufdeckung der Verstrickung zwischen unserer aller Gegenwart und jener Vergangenheit 70 sehr insistierend beschreibt Johannes Jacobi aussert sich in einem Artikel anerkennend daruber dass Walser sich in seiner Darstellung der Vergangenheitsbewaltigung von anderen dadurch unterscheide dass sein Stuck eine dramatische Fiktion sei die dem Zuschauer Distanz ermoglicht und ihm zugleich personliche Stellungnahme abfordert 71 Auch andere Kritiker schatzen an Walsers Theaterstuck dass es die Zuschauer betroffen zurucklasst 72 So schreibt Wendt beispielsweise es hatte Betroffenheit Verwirrung Ratlosigkeit hinterlassen 73 Man musse sich allerdings auch auf das Stuck einlassen und sich ihm personlich stellen 74 Walser selbst halt den Schwarzen Schwan fur sein schlechtestes Theaterstuck wie er in einem Interview zugibt da er lediglich eine Verscharfung der Bewusstseinslage versucht 75 habe Wenn die Realitat von vornherein bereits klar sei und man sie durch das Schreiben nicht mehr erkennbar machen muss wie es hier der Fall sei so schreibt man schon besser einen Vortrag 75 daruber offenbarte er Auch Kaiser kritisiert dass das Stuck Dinge beschreibt die der Inhalt eines grandiosen Essays sein konnten 76 wahrend Muller den Schwarzen Schwan fur eine psychologische Abhandlung und nicht fur ein Theaterstuck halt 77 Ausgaben BearbeitenErstausgabe Bearbeiten Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Chronik und Bilanz eines Buhnenjahres Sonderheft 5 Jg 1964 S 65 80 Revidierte Fassungen Bearbeiten Der Schwarze Schwan Deutsche Chronik Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1964 Der Schwarze Schwan In Drei Stucke Eiche und Angora Uberlebensgross Herr Krott Der Schwarze Schwan Berlin und Weimar Aufbau Verlag 1965 Der Schwarze Schwan In Spectaculum 8 Sechs moderne Theaterstucke Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1966 ISBN 3 518 37400 1 S 283 330 Der Schwarze Schwan In Gesammelte Stucke Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 518 06506 8 S 215 272 Der Schwarze Schwan In Der Schwarze Schwan Programmbuch Nr 69 Schauspielhaus Bochum 1985 S 7 64 Der Schwarze Schwan In Stucke Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 518 37809 0 S 215 272 Der Schwarze Schwan In MWW IX S 257 325 Sekundarliteratur BearbeitenWerner Brandle Die dramatischen Stucke Martin Walsers Variationen uber das Elend des burgerlichen Subjekts Stuttgart 1978 ISBN 3 88099 046 8 Gerald A Fetz Martin Walser Stuttgart 1997 ISBN 3 476 10299 8 Wolfgang Ismayr Das politische Theater in Westdeutschland 1 Auflage Hain 1977 ISBN 3 445 01430 2 Johannes Jacobi Der Schwarze Schwan In Die Zeit 25 Marz 1966 online Joachim Kaiser Da ist nichts zu begreifen In Thomas Beckermann Hrsg Uber Martin Walser Frankfurt am Main 1970 S 128 132 Hellmuth Karasek Der Dramatiker Martin Walser In Wilhelm Johannes Schwarz Der Erzahler Martin Walser Bern 1971 ISBN 3 7720 0899 2 S 101 115 Hellmuth Karasek Der ewige Antisemit In Die Welt 20 Juli 2005 online Hellmuth Karasek Martin Walser als Dramatiker Versuch einer Analyse anlasslich der Stuttgarter Urauffuhrung des Schwarzen Schwans In Die Zeit 23 Oktober 1964 online Helmuth Kiesel Hrsg Martin Walser Werke in zwolf Banden Frankfurt am Main 1997 S 258 325 Matthias N Lorenz Auschwitz drangt uns auf einen Fleck Judendarstellung und Auschwitzdiskurs bei Martin Walser Stuttgart 2005 ISBN 3 476 02119 X Andreas Meier Auf der Suche nach einer geeigneten Sprache Ein Nachwort von Andreas Meier In Andreas Meier Hrsg Unser Auschwitz Auseinandersetzung mit der deutschen Schuld Reinbek bei Hamburg 2015 ISBN 978 3 499 27126 7 S 371 399 Werner Mittenzwei Der Dramatiker Martin Walser Nachwort In Drei Stucke Berlin 1965 S 285 308 Andre Muller Das Unbewaltigte bewaltigt In Thomas Beckermann Hrsg Uber Martin Walser Frankfurt am Main 1970 S 133 135 Henning Rischbieter Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Jahrbuch von Theater heute S 66 Klaus v Schilling Die Gegenwart der Vergangenheit auf dem Theater Die Kultur der Bewaltigung und ihr Scheitern im politischen Drama von Max Frisch bis Thomas Bernhard Tubingen 2001 ISBN 3 8233 5229 6 Wilhelm Johannes Schwarz Der Erzahler Martin Walser Bern 1971 ISBN 3 7720 0899 2 Rainer Taeni Drama nach Brecht Moglichkeiten heutiger Dramatik eine Einfuhrung in dramaturgische Probleme der Gegenwart an Hand eingehender Analysen von Werken der Autoren Dorst Hildesheimer Michelsen Walser Kipphardt Weiss Basel 1968 Anthony Edward Waine Martin Walser Munchen 1980 ISBN 3 406 07438 3 Anthony Edward Waine Martin Walser The Development as Dramatist 1950 1970 1 Auflage Bonn 1978 ISBN 3 416 01432 4 Martin Walser Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Chronik und Bilanz eines Buhnenjahres Sonderheft 5 Jg 1964 S 65 80 Martin Walser Der Schwarze Schwan Deutsche Chronik Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1964 Martin Walser Hamlet als Autor In Ders Erfahrungen und Leseerfahrungen 3 Auflage Frankfurt am Main 1969 S 51 58 Martin Walser Leben und Schreiben 1951 1962 1 Auflage Reinbek bei Hamburg 2005 ISBN 3 498 07355 9 Martin Walser Leben und Schreiben 1963 1973 1 Auflage Reinbek bei Hamburg 2007 ISBN 978 3 498 07358 9 Martin Walser Realismus X In Ders Erfahrungen und Leseerfahrungen 3 Auflage Frankfurt am Main 1969 S 83 93 Martin Walser Unser Auschwitz In Andreas Meier Hrsg Unser Auschwitz Auseinandersetzung mit der deutschen Schuld Reinbek bei Hamburg 2015 ISBN 978 3 499 27126 7 S 104 120 Caroline Welsh Nachwirkungen des Nationalsozialismus Mechanismen der Schuldubertragung auf die Kinder der Tater und ihre erinnerungskulturellen Funktionen in Martin Walsers Drama Der Schwarze Schwan In Internationales Archiv fur Sozialgeschichte der deutschen Literatur 37 2012 S 1 29 Ernst Wendt Die realistische Fiktion In Thomas Beckermann Hrsg Uber Martin Walser Frankfurt am Main 1970 S 123 128 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Walser Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Chronik und Bilanz eines Buhnenjahres Sonderheft 1964 5 Jg S 65 80 hier S 67 Vgl Anthony Edward Waine Martin Walser The Development as Dramatist 1950 1970 1 Auflage Bonn 1978 S 173 Martin Walser Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Chronik und Bilanz eines Buhnenjahres Sonderheft 1964 5 Jg S 65 80 hier S 67 Gerald A Fetz Martin Walser Stuttgart 1997 S 82 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 198 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 106 Vgl Martin Walser Leben und Schreiben 1963 1973 1 Auflage Reinbek bei Hamburg 2007 S 105 112 Martin Walser Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Chronik und Bilanz eines Buhnenjahres Sonderheft 1964 5 Jg S 65 80 hier S 67 Vgl Caroline Welsh Nachwirkungen des Nationalsozialismus Mechanismen der Schuldubertragung auf die Kinder der Tater und ihre erinnerungskulturellen Funktionen in Martin Walsers Drama Der Schwarze Schwan In Internationales Archiv fur Sozialgeschichte der deutschen Literatur 37 2012 S 1 29 hier S 10 Zitiert aus Helmuth Kiesel Martin Walser Werke in zwolf Banden Frankfurt am Main 1997 Walser 13 Marz 1972 Brief an Waine zitiert aus Waine Martin Walser S 387 Martin Walser Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Chronik und Bilanz eines Buhnenjahres Sonderheft 1964 5 Jg S 65 80 hier S 80 Vgl Martin Walser Der Schwarze Schwan Deutsche Chronik Frankfurt am Main Suhrkamp Verlag 1964 Werner Mittenzwei Nachwort Der Dramatiker Martin Walser In Drei Stucke S 285 308 hier S 287 Werner Brandle Die dramatischen Stucke Martin Walsers Variationen uber das Elend des burgerlichen Subjekts Stuttgart 1978 S 121 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 206 Brandle Die dramatischen Stucke S 124 Matthias N Lorenz Auschwitz drangt uns auf einen Fleck Judendarstellung und Auschwitzdiskurs bei Martin Walser Stuttgart 2005 S 306 Vgl Matthias N Lorenz Auschwitz drangt uns auf einen Fleck Judendarstellung und Auschwitzdiskurs bei Martin Walser Stuttgart 2005 S 302 Vgl Waine Martin Walser 1980 S 148 Walser 13 Marz 1972 Brief an Waine zitiert aus Waine Martin Walser S 387 Vgl Walser Unser Auschwitz S 104f Vgl Walser Unser Auschwitz S 108 Vgl Walser Unser Auschwitz S 112f Vgl Walser Unser Auschwitz S 116 Hellmuth Karasek Der ewige Antisemit Welt 20 Juli 2005 https www welt de print welt article685693 Der ewige Antisemit html 23 Juni 2015 Vgl Lorenz Auschwitz S 306 gl Lorenz Auschwitz S 300 Vgl Walser Leben und Schreiben S 135 Vgl Martin Walser Realismus X In Ders Erfahrungen und Leseerfahrungen 3 Auflage Frankfurt am Main 1969 S 83 93 hier S 88f Vgl Andreas Meier Auf der Suche nach einer geeigneten Sprache Ein Nachwort von Andreas Meier In Unser Auschwitz Auseinandersetzung mit der deutschen Schuld Hg v Andreas Meier Reinbek bei Hamburg 2015 S 371 399 hier S 351 Walser Realismus X S 87 Walser Realismus X S 93 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 224 Walser 25 September 1971 Brief an Waine zitiert aus Waine Martin Walser S 386 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 217 Welsh Nachwirkungen des Nationalsozialismus S 25 Walser 13 Marz 1972 Brief an Waine zitiert aus Waine Martin Walser S 387 Vgl Waine Martin Walser 1980 S 149 Hellmuth Karasek Martin Walser als Dramatiker Versuch einer Analyse anlasslich der Stuttgarter Urauffuhrung des Schwarzen Schwans Die Zeit 23 Oktober 1964 https www zeit de 1964 43 martin walser als dramatiker 27 Juli 2015 S 3 Walser Unser Auschwitz S 113 Wolfgang Ismayr Das politische Theater in Westdeutschland 1 Auflage Hain 1977 S 172 Wolfgang Ismayr Das politische Theater in Westdeutschland 1 Auflage Hain 1977 S 175 Welsh Nachwirkungen des Nationalsozialismus S 20f Hellmuth Karasek Martin Walser als Dramatiker Versuch einer Analyse anlasslich der Stuttgarter Urauffuhrung des Schwarzen Schwans Die Zeit 23 Oktober 1964 https www zeit de 1964 43 martin walser als dramatiker 27 Juli 2015 S 3 Hellmuth Karasek Der Dramatiker Martin Walser In Wilhelm Johannes Schwarz Der Erzahler Martin Walser Bern 1971 S 101 115 hier S 109 Wilhelm Johannes Schwarz Der Erzahler Martin Walser Bern 1971 S 109 Ismayr Das politische Theater S 175 Lorenz Auschwitz S 306 Hellmuth Karasek Martin Walser als Dramatiker Versuch einer Analyse anlasslich der Stuttgarter Urauffuhrung des Schwarzen Schwans Die Zeit 23 Oktober 1964 https www zeit de 1964 43 martin walser als dramatiker 27 Juli 2015 S 3 Klaus v Schilling Die Gegenwart der Vergangenheit auf dem Theater Die Kultur der Bewaltigung und ihr Scheitern im politischen Drama von Max Frisch bis Thomas Bernhard Tubingen 2001 S 80 Vgl Lorenz Auschwitz S 306 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 205 Vgl Martin Walser Der Schwarze Schwan In Theater 1964 Chronik und Bilanz eines Buhnenjahres Sonderheft 1964 5 Jg S 65 80 hier S 80 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 212 Lorenz Auschwitz S 307 Waine Martin Walser 1980 S 150 Martin Walser Hamlet als Autor In Ders Erfahrungen und Leseerfahrungen 3 Auflage Frankfurt am Main 1969 S 51 58 hier S 58 Vgl Martin Walser Hamlet als Autor In Ders Erfahrungen und Leseerfahrungen 3 Auflage Frankfurt am Main 1969 S 57f Waine Martin Walser 1980 S 152 Vgl Walser Leben und Schreiben S 130 Fetz Martin Walser S 92 Vgl Waine Martin Walser 1978 S 225 Fetz Martin Walser S 92 Rainer Taeni Drama nach Brecht Moglichkeiten heutiger Dramatik eine Einfuhrung in dramaturgische Probleme der Gegenwart an Hand eingehender Analysen von Werken der Autoren Dorst Hildesheimer Michelsen Walser Kipphardt Weiss Basel 1968 S 107f Rainer Taeni Drama nach Brecht Moglichkeiten heutiger Dramatik eine Einfuhrung in dramaturgische Probleme der Gegenwart an Hand eingehender Analysen von Werken der Autoren Dorst Hildesheimer Michelsen Walser Kipphardt Weiss Basel 1968 S 117 Rainer Taeni Drama nach Brecht Moglichkeiten heutiger Dramatik eine Einfuhrung in dramaturgische Probleme der Gegenwart an Hand eingehender Analysen von Werken der Autoren Dorst Hildesheimer Michelsen Walser Kipphardt Weiss Basel 1968 S 121 Rainer Taeni Drama nach Brecht Moglichkeiten heutiger Dramatik eine Einfuhrung in dramaturgische Probleme der Gegenwart an Hand eingehender Analysen von Werken der Autoren Dorst Hildesheimer Michelsen Walser Kipphardt Weiss Basel 1968 S 121 Hellmuth Karasek Martin Walser als Dramatiker Versuch einer Analyse anlasslich der Stuttgarter Urauffuhrung des Schwarzen Schwans Die Zeit 23 Oktober 1964 https www zeit de 1964 43 martin walser als dramatiker 27 Juli 2015 S 2 Henning Rischbieter Der Shwarze Schwan In Theater 1964 Jahrbuch von Theater heute S 66 Johannes Jacobi Der Schwarze Schwan Die Zeit 25 Marz 1966 https www zeit de 1966 13 der schwarze schwan 22 Juli 2015 S 1 Vgl Fetz Martin Walser S 93 Ernst Wendt Die realistische Fiktion In Thomas Beckermann Hrsg Uber Martin Walser Frankfurt am Main 1970 S 123 128 hier S 123 Ernst Wendt Die realistische Fiktion In Thomas Beckermann Hrsg Uber Martin Walser Frankfurt am Main 1970 S 124 a b Wilhelm Johannes Schwarz Der Erzahler Martin Walser Bern 1971 S 74 Joachim Kaiser Da ist nichts zu begreifen In Thomas Beckermann Hrsg Uber Martin Walser Frankfurt am Main 1970 S 128 132 hier S 131 Vgl Andre Muller Das Unbewaltigte bewaltigt In Thomas Beckermann Hrsg Uber Martin Walser Frankfurt am Main 1970 S 133 135 hier S 135 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Schwarze Schwan Martin Walser amp oldid 238861107