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Death in June ist eine 1981 1 gegrundete britische Musikgruppe die zu den Wegbereitern des Neofolk zahlt Aufgrund der Bedeutung der Band wird dem verbliebenen Mitglied Douglas Pearce auch nachgesagt er stehe wie kein anderer fur das Genre 2 Death in JuneAllgemeine InformationenGenre s Post Punk Post Industrial NeofolkGrundung 1981Website www deathinjune netGrundungsmitgliederGesang Gitarre Douglas PearceGesang E Gitarre Tony Wakeford bis 1984 Gesang Schlagzeug Patrick Leagas bis 1985 Aktuelle BesetzungGesang Gitarre Douglas Pearce Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stil 3 Kontroverse 4 Diskografie 5 Indizierung 6 Quellen 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundungsmitglieder sind Douglas Pearce Gesang Gitarre Tony Wakeford Gesang Bass spater Begrunder der Gruppen Above the Ruins und dann Sol Invictus und Patrick Leagas Gesang Schlagzeug spater Begrunder der Gruppen Sixth Comm und Mother Destruction Pearce und Wakeford spielten zunachst in der trotzkistischen 3 Punk Band Crisis die sich zum Antifaschismus und Antisexismus bekannte In einem anderen Interview 4 bezeichnete Pearce Crisis als Melange aus Sozialisten Kommunisten und Pazifisten Unter anderem spielte Crisis fur Rock Against Racism Death in June ubernahm das noch wahrend Crisis Zeiten geschriebene Stuck All Alone in Her Nirvana in sein Repertoire Pearce und Wakeford gaben fur das Ende von Crisis den Grund an von der Linken enttauscht zu sein Death In June war unsere Reaktion auf die Art und Weise wie die Linke uns behandelt hatte Pearce 5 und wandten sich fur eine kurze Phase dem Nationalbolschewismus zu Anfang der 1980er waren Tony und ich sehr engagiert in linksradikaler Politik und nebenbei Geschichtsstudenten Ubersetzungsfehler die im Original lautende Redewendung studied history bedeutet hier etwa wir beschaftigten uns mit Geschichte Auf der Suche nach einer zukunftigen politischen Perspektive stolperten wir uber den nationalistischen Bolschewismus der sich wie ein Leitfaden durch die Hierarchie der SA zog Leute wie Gregor Strasser und Ernst Rohm die spater als die zweiten Revolutionare bekannt wurden fielen uns auf Die Tatsache dass sie im Juni 1934 gesturzt wurden hat wohl den Verlauf der Geschichte und die Entwicklung der Humanitat Ubersetzungsfehler die im Original lautende Redewendung humanity bedeutet hier etwa Menschheit entscheidend verandert Man kann sich fragen ob Rohm im Falle eines Sieges uber Hitler den Zweiten Weltkrieg verhindert hatte Douglas Pearce Zillo Musikmagazin 1992 6 Anfang 1984 musste Wakeford auf Druck von Pearce Death in June verlassen Tony unser Bassist hatte rechte Tendenzen aber wir dachten das sei seine Privatangelegenheit und es sei okay solange er das so beibehalt Aber er fing damit an das in die Band hineinzubringen und das konnten wir nicht zulassen wir sind nicht so Und ich denke Tony fehlte es auch an Interesse an der Band also mussten wir ihn loswerden 7 Mitte 1985 stieg auch Patrick Leagas aus Zu den Grunden seines Ausstiegs gibt es widerspruchliche Angaben hatte er doch zuvor noch einen Grossteil der Death in June Lieder geschrieben Er selbst gab in Interviews 8 an u a ausgestiegen zu sein weil er nach einem Konzert in Bologna von einer Konzertbesucherin wegen seiner SS Uniform beschimpft wurde Wenige Tage vorher hatte es in dieser Stadt ein Bombenattentat mit rechtsextremem Hintergrund gegeben und er schamte sich nun seiner Kleidung Auf seinem spateren Label Kenaz veroffentlichte er anschliessend jedoch mehrere nicht von Pearce autorisierte Death in June Tontrager 2005 traten Pearce und Leagas anlasslich des 20 jahrigen Jubilaums von Nada noch einmal zusammen in London auf Seit 1985 fuhrt Douglas Pearce die Formation in wechselnder Besetzung fort Die auf den Tontragern behandelten Themen kreisten ab dieser Zeit mehr oder weniger um Runen Mythologie Homosexualitat Faschismus Krieg und Frieden allerdings entzieht sich die Lyrik von Douglas Pearce einer einfachen Kategorisierung Einen wichtigen und horbaren Einfluss nahmen zudem die Schriftsteller Yukio Mishima und Jean Genet Er kooperierte mit verschiedenen Musikern wie David Tibet Current 93 John Balance Coil Rose McDowall Sorrow Boyd Rice NON mit dem die Kooperation nach dem Album Alarm Agents endete 9 Andreas Ritter Forseti und Erik Konofal Les Joyaux de la Princesse Stil BearbeitenDie Musik von Death in June zeigte sich facettenreich ehe sich der Output schwerpunktmassig dem Neofolk zuwandte Die Band spielte zunachst Post Punk im Stil von Joy Division jedoch durch die Perkussion martialischer klingend 10 und tendierte ab etwa der Mitte der 1980er zunehmend in das Post Industrial Umfeld wahrend Titel wie The Calling Mk II noch typische Electro Wave Nuancen aufwiesen Obwohl die ersten Neofolk Tracks bereits 1985 auf dem Album Nada erschienen gilt besonders das 1992 veroffentlichte Album But What Ends When the Symbols Shatter als reprasentativ fur das Neofolk Genre Es lassen sich aber schon auf The Guilty Have No Pride viele Versatzstucke Klange Loop Techniken oder Herangehensweisen heraushoren die spater ausgebaut und verfeinert das Klangbild der Band massgeblich pragen sollten 10 Kontroverse BearbeitenDeath in June sind wegen ihres spielerischen Umgangs mit totalitarer und nationalsozialistischer Asthetik umstritten Vereinzelt wird vermutet dass der Name der Gruppe zu deutsch Tod im Juni sich auf den sogenannten Rohm Putsch vom 30 Juni 1934 bezieht Die Gruppe weist diese Vorwurfe allerdings als falsch zuruck Pearce selbst gibt in einem Interview von 1991 an der Name sei wahrend der Studio Aufnahmen zum Lied Heaven Street entstanden Das damalige Bandmitglied Patrick Leagas alias Patrick O Kill habe Pearce etwas zugerufen das dieser aufgrund der Lautstarke und Studiogerausche als Death in June fehlinterpretiert habe Da die Band zur Zeit der Aufnahmen noch keinen Namen besass habe sie sich entschlossen Death in June als Bandnamen zu nutzen Pearce habe zudem erkannt dass der Name im Einklang mit den Themen stand mit denen sich die Band zu dieser Zeit beschaftigte 3 11 Hierzu zahlte insbesondere die Auseinandersetzung mit der Nacht der langen Messer In der nationalsozialistischen Bewegung wurde 1934 die SA von der SS gesaubert Fur uns war dieses Ereignis ein Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit weil danach die Achterbahn auf den Krieg zu losging und wir immer noch mit den Folgen leben Es war also ein wichtiger Tag und es passierte im Juni Wir haben uns zu dieser Zeit mit dieser Seite der Dinge beschaftigt mit den fruhen Grunden die dahintersteckten Douglas Pearce Glasnost Wave Magazin 1991 3 Pearce verwendet als offizielles Symbol fur Death in June zwei Symbole eine Hand die eine Peitsche halt und einen modifizierten SS Totenkopf Der Totenkopf druckt fur Pearce die totale Gebundenheit an seine Kunst aus die Peitsche steht fur Kontrolle und spielt auf den Ausdruck having the Whip Hand an 12 Unter diesen Symbolen ist in der Regel die Zahl 6 zu sehen Bei Pearce der sich stets zu seiner Homosexualitat und seinem Uniformfetischismus unter anderem fur osterreichische Militaruniformen bekennt besteht ein verstarktes Interesse an der Person Ernst Rohm So benutzte Pearce beispielsweise auf diversen Mail Order Listen den Namen D Rohm Douglas Rohm 6 eine Fotografie von Ernst Rohm umringt von mehreren SA Mannern wurde auf der von Douglas Pearce autorisierten Wiederveroffentlichung des Bootlegs Night and Fog als Coverabbildung verwendet 6 Pearce besuchte wahrend des Kroatienkrieges die dortige Front Wahrend dieser Zeit knupfte er auch Kontakte zur nationalistischen HOS Miliz ein Umstand der vielfach Ausloser fur Kritik war Er spendete zudem 30 000 Euro den Erlos des Albums Something is Coming fur medizinische Ausrustung fur das zerstorte Zagreb Kritiker halten Pearce der in Interviews bestreitet ein Faschist oder Nazi zu sein sich aber auch bedeckt halt wenn man ihn zu seiner Haltung gegenuber der Neuen Rechten befragt wiederholte verbale Entgleisungen Verstandnis fur ostdeutsche Pogrome 13 oder das Erstarken rechter Gruppierungen 14 15 migrantenfeindliche Ausserungen 16 sowie diverse Ausserungen auf seiner Yahoo Group Interviews fur rechtslastige Publikationen Europakreuz Junge Freiheit oder seine Beitrage zu Samplern des rechtsextremen VAWS Verlags vor Auch die im Hintergrund des Liedes Runes and Men eingespielte Rechtfertigungsrede fur die Nacht der langen Messer weise auf das Spannungsfeld Homoerotik und NS hin musikalisch weil das unschuldige Rose McDowall Getraller und der allgemeine Pop Appeal des Songs im Widerspruch zum beunruhigenden Text german wine greater times usw stunde 17 Fursprecher halten dem Pearces Homosexualitat oder seinen Konzertauftritt in Israel 2004 entgegen David Tibet ausserte auf diese Problematik angesprochen in einem Fernsehinterview des offenen Kanals Hamburg 1991 Douglas Pearce moge den Stil NS Uniformen Asthetik aber er sei kein Nazi In einem Interview kurz nach der Indizierung des Albums Rose Clouds of Holocaust erwahnte Pearce dass sein Vater der starb als er 14 Jahre alt war im Zweiten Weltkrieg gegen deutsche Truppen kampfte er selbst sei fur Volkerverstandigung zwischen England und Deutschland der Krieg sei mehrere Jahrzehnte her 11 Diskografie Bearbeiten1981 Heaven Street 12 1982 State Laughter Holy Water 7 1983 The Guilty Have No Pride 1984 Burial Studio und Liveaufnahmen 1984 She Said Destroy 7 12 1985 Nada 1985 Archive Material Demoaufnahmen 1985 Born Again 7 12 1985 Come Before Christ and Murder Love 7 12 1986 Lesson 1 Misanthropy Kompilation 1986 The World That Summer 1987 To Drown a Rose 10 1987 Oh How We Laughed Liveaufnahmen 1987 Brown Book 2006 auf Liste B indiziert 1989 Ostenbraun Kooperation mit Les Joyaux de la Princesse 1989 93 Dead Sunwheels Remixes 1989 The Corn Years Kompilation 1990 1888 Split Album mit Current 93 1990 The Guilty Have No Past Wiederveroffentlichung von The Guilty Have No Pride mit einigen Bonusstucken 1990 The Wall of Sacrifice 1991 The Cathedral of Tears Kompilation 1992 But What Ends When the Symbols Shatter 1992 Frankfurt Sound Depot 24 03 1991 Live Split Album mit Sol Invictus Current 93 1992 Paradise Rising Maxi CD 1991 The Cathedral of Tears Maxi CD 1993 Something Is Coming Konzert und Radio Session Livemitschnitte aus Kroatien die Erlose wurden einem Militarkrankenhaus gespendet 1994 Sun Dogs 7 Maxi CD 1995 Black Whole of Love Remixes 1995 Rose Clouds of Holocaust 2005 auf Liste A indiziert 1995 Death in June Presents Occidental Martyr 1996 Death in June Presents KAPO Kooperation mit Strength Through Joy 1997 Die Schuldigen und der Nebel Wiederveroffentlichung des Debuts mit dem Live Bootleg Night and Fog im Schuber 1997 DISCriminate Kompilation 1998 Kameradschaft Maxi CD 1998 Passion Power Purge Maxi CD Kooperation mit Der Blutharsch 1998 Take Care and Control Kooperation mit Der Blutharsch 1999 Der Tod im Juni mit NON Forseti Der Blutharsch 2000 We Said Destroy Split Single mit Fire Ice 2000 Operation Hummingbird Kooperation mit Der Blutharsch 2000 Heilige Liveaufnahmen 2001 All Pigs Must Die 2002 Not Guilty and Proud Picture LP mit dem Material von The Guilty Have No Past 2004 Alarm Agents Kooperation mit Boyd Rice 2005 Abandon Tracks Compilation 1987 2002 Kompilation von Samplerbeitragen und Neuaufnahmen alter Stucke 2005 The Phoenix Has Risen Demoaufnahmen in der Besetzung Pearce Leagas Wakeford 2005 Death in June Behind the Mask DVD mit Konzertausschnitten und einem Interview mit Douglas Pearce 2006 The Guilty Have No Pride Neuauflage inklusive DVD mit einem fruhen Live Konzert 2006 Live in New York Konzert DVD 2006 Free Tibet MP3 Download Album Remixes von Aufnahmen mit David Tibet 2008 The Rule of Thirds 2009 Braun Buch Zwei Remixes 2010 The Peaceful Snow 2010 Lounge Corps instrumentale Klavierversionen von 17 Death in June Stucken gespielt vom slowenischen Pianisten Miro Snejdr 2013 The Snow Bunker Tapes 2018 Essence Indizierung BearbeitenDas Album Rose Clouds of Holocaust wurde zehn Jahre nach seiner Veroffentlichung am 31 Dezember 2005 von der Bundesprufstelle fur jugendgefahrdende Medien indiziert da es nationalsozialistische Tendenzen aufweise beanstandet wurden die Songs Rose Clouds of Holocaust und Lifebooks und der Liedtext zu Rose Clouds of Holocaust den Holocaust als Luge darstelle Anfanglich wurde das Album auf Liste B gesetzt spater wurde die Indizierung entscharft so dass sich das Album nun auf Liste A befindet Genau ein Jahr spater wurde auch das 1987er Album Brown Book indiziert das auf Liste B gesetzt wurde Pearce bezieht das Lied Rose Clouds of Holocaust eigenen Aussagen zufolge aber auf ein Naturerlebnis auf Island und mochte das Wort Holocaust in seinem ursprunglichen Sinne verstanden sehen also angelehnt an das griechische holokauston das vollstandiges Brandopfer bedeutet 18 Quellen Bearbeiten Interview mit Douglas Pearce Michael We DEATH IN JUNE The Rule Of Thirds a b c Glasnost Wave Magazin Heft Nr 27 Mai Juni 1991 S 20 21 Interview mit Douglas Pearce Mehr Licht Heft Nr 6 1998 Death in June Behind the Mask Interview DVD S6K Media 2005 a b c Zillo Musikmagazin Heft Nr 5 Mai 1992 S 34 35 Interview mit Douglas Pearce Death In June Interview Sounds Magazin Juli 1984 Zillo Musikmagazin Heft Nr 9 1993 Erin Powell Interview 2005 Heathen Harvest Death in June 15 April 2019 abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch a b Tony F Death in June The guilty have no pride a b Douglas Pearce Rose Clouds of Holocaust banni en Allemagne dA c clarations de Douglas P Nicht mehr online verfugbar Death in June 14 Februar 2006 archiviert vom Original am 16 Februar 2012 abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Death in June In Judas Kiss Nr 3 Juli 1997 englisch deathinjune org abgerufen am 7 Dezember 2022 Glasnost Heft Nr 37 Januar Februar 1993 Luis Oliveira Death In June Nicht mehr online verfugbar In www dagaz music com the power of change directed by your own will April 2003 archiviert vom Original am 18 November 2012 abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Confessions of a Mask In Scapegoat 1998 abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Interview 1999 achtung baby Death in June 14 April 2019 abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Dominik T VON THRONSTAHL Mutter der Schmerzen Douglas Pearce Rose Clouds Douglas Pearce in his own words Memento vom 7 April 2008 im Internet Archive Literatur BearbeitenJean Louis Vaxelaire Le livre brun 1994 ISBN 978 2 910196 02 8 Robert Forbes Misery and Purity a history and Personal Interpretation of Death in June Amersham 1995 ISBN 0 9525562 0 0 Andreas Speit u a Hrsg Asthetische Mobilmachung Dark Wave Neofolk und Industrial im Spannungsfeld rechter Ideologien Munster 2002 ISBN 3 89771 804 9 Andreas Diesel Dieter Gerten Looking for Europe Neofolk und Hintergrunde Zeltingen Rachtig 2005 ISBN 3 936878 02 1 Aldo Chimenti Verborgen unter Runen Death in June Bandbiografie Plottner Verlag Leipzig 2011 ISBN 978 3 86211 030 8 Weblinks BearbeitenOffizielle Website englisch Death in June Seite Brainwashed englisch Death in June Media Wiki englisch Death in June in Musikdatenbanken Death in June bei AllMusic englisch Death in June bei Discogs Death in June bei laut de Death in June bei MusicBrainz englisch Normdaten Korperschaft GND 7721145 5 lobid OGND AKS LCCN no2005108928 VIAF 128204717 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Death in June amp oldid 239239624