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David von Dinant ca 1160 nach 1215 war ein scholastischer Lehrer in Paris uber dessen Lebensumstande sehr wenig bekannt ist Unklar ist sogar ob sich der Name auf eine Herkunft aus Dinant in Belgien oder weniger wahrscheinlich Dinan in der Bretagne bezieht Zeitweise soll er in Rom am Hofe des Papstes Innozenz III gelebt haben Inhaltsverzeichnis 1 Lehren und Wirkung 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLehren und Wirkung BearbeitenDavid kann als Begrunder eines von der Mystik beeinflussten monistisch pantheistischen Materialismus gelten Gott Geist Materie seien dem Wesen nach eins An sich ist alles eins omnia esse unum simpliciter Die verschiedenen Formen sind nur sinnliche Erscheinungen dieser einen Substanz Beeinflusst wurde David durch das neuplatonische Denken des Johannes Scottus Eriugena durch Solomon ibn Gabirol Avicebron und vermutlich auch durch arabische Philosophen 1 So griff er auch Gedanken des Aristoteles vor allem die Idee der unzerstorbaren und ewigen Prima materia auf David verfasste um 1210 das Buch De tomis hoc est de divisionibus auch Quaternuli genannt das nur teilweise aus dem Compilatio de novo spiritu des Albertus Magnus 2 sowie durch Zitate bei Thomas von Aquino der es harsch kritisierte und Nikolaus von Kues bekannt ist David postuliert dass Gott die Seele bzw der Geist nous und der Urstoff principium materiale omnium einfache ungeformte Realitaten seien die in sich keine Differenzen aufweisen konnen Gott sei et ita unum individuum et immutabile ein einzelnes unveranderliches Wesen Sein Buch wurde 1210 also zur Zeit des Albigenserkreuzzugs gleichzeitig mit der des Amalrich von Bena durch ein regionales Konzil in Paris unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Sens als haretisch verdammt und verbrannt 1215 erneuerte der papstliche Legat und Kardinal Robert von Courson das Verbot wohl nicht nur wegen der pantheistischen Ideen sondern auch wegen Davids Rezeption des Aristoteles dessen Physik und andere Schriften gerade erst durch Ubersetzung aus dem Arabischen bekannt geworden waren und der Schopfungslehre widersprachen David musste aus Paris fliehen sein weiteres Schicksal ist unbekannt Werke BearbeitenQuaternuli Hefte Fragmente hrsg von Marianus Kurdzialek als Davidis de Dinanto Quaternulorum fragmenta Warschau 1963 Literatur BearbeitenDavid von Dinant in Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 4 Leipzig 1906 S 550 Online Henryk Anzulewicz David von Dinant und die Anfange der aristotelischen Naturphilosophie in Albertus Magnus und die Anfange der Aristoteles Rezeption im lateinischen Mittelalter Hrsg Ludger Honnefelder Munster 2005 Gabriel Thery David de Dinant Etude sur son pantheisme materialiste Paris 1925 Alexandre Birkenmajer Decouverte de fragments manuscrits de David de Dinant In Revue neoscolastique de philosophie vol XXXV 1933 S 220 229 Andrea Speer Von Platon zu Aristoteles Zur Prinzipienlehre bei David von Dinant In Freiburger Zeitschrift fur Philosophie und Theologie 47 2000 S 307 341 Tristan Dagron David de Dinant Sur le fragment Hyle Mens Deus des Quaternuli In Revue de metaphysique et de morale n 40 2003 2004 S 419 436 Weblinks BearbeitenDavid of Dinant in encyclopedia comEinzelnachweise Bearbeiten Karl Vorlander Geschichte der Philosophie Band 1 5 Auflage Leipzig 1919 S 472 f Henryk Anzulewicz David von Dinant und die Anfange der aristotelischen Naturphilosophie V Wirkungsgeschhichtlicher Ausblick und BilanzNormdaten Person GND 102432732 lobid OGND AKS LCCN no2010156336 VIAF 59151776733018010821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME David von DinantKURZBESCHREIBUNG scholastischer Lehrer in ParisGEBURTSDATUM um 1160GEBURTSORT unsicher Dinant BelgienSTERBEDATUM nach 1215 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David von Dinant amp oldid 233488079