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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur andere Bedeutungen siehe DAU Eine Dau auch Dhau arabisch داو englisch Dhow ist ein in allen Anliegerlandern des Indischen Ozeans zu findender Segelschiffstyp Die Besonderheiten einer Dau sind ein bis drei einteilige Masten mit zum Teil ausgepragtem vorlichem Fall grossen trapezformigen Segeln sogenannter Settee Besegelung sowie weit ausfallenden Steven Dau auf dem Schatt al Arab 1958Dau in SansibarDaus um 1906 vor DaressalamSambuke um 1936 im Golf von AdenEine iranische Dau im Oktober 2004 im Persischen GolfEine indische Buhm Boom oder Boum aus KeralaEine Dau hat einen ebenen zuweilen zu einer Hacke ausgepragten Kiel der die Abdrift auf Kursen hoch am Wind verringert Wahrend ursprunglich Planken untereinander und mit dem Spant mit Kokosfasern verschnurt wurden siehe Jewel of Muscat ist diese Technik durch das Nageln verdrangt worden Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Geschichte der Dau 3 Dautypen 4 Literatur 5 WeblinksBegriff BearbeitenDie Bezeichnung Dau steht nicht fur einen einzelnen Schiffstyp wie Kogge oder Brigg sondern fur eine ganze Familie unterschiedlicher Gattungen zum Teil mit gravierenden Unterschieden Mit dem Sammelbegriff Dau werden etwa 60 verschiedene Schiffstypen von kleinen einmastigen Booten mit 10 Tonnen Verdrangung fur die Fischerei bis hin zu 200 Tonnen tragenden Transportschiffen beschrieben Das gemeinsame Merkmal aller Daus ist ein langer Vorsteven der schrag aus dem Kiel hervorgeht Ursprung und Bedeutung des Wortes Dau sind ungewiss Erstmals wurde die Bezeichnung in den Aufzeichnungen des russischen Handlungsreisenden Athanasius Nikitin genannt der 1470 in Indien eintraf Er sprach von Tavs Um 1856 veroffentlichte M Guillain die Abbildung eines einmastigen Schiffes das er als Dau bezeichnete Eine andere mogliche Erklarung konnte das persische Wort dawh sein das nach alten niederlandischen Dokumenten ebenfalls ein kleines Schiff bezeichnet Das Wort Dau wie auch immer geschrieben wird aber von den Einheimischen im Einzugsbereich nicht benutzt Sie verwenden stattdessen die genaue Bezeichnung des jeweiligen Schiffstyps Geschichte der Dau BearbeitenDer Ursprung der Dau ist unklar Umstrittenen Vermutungen zufolge existieren Daus seit dem 4 Jahrhundert Wahrscheinlich breitete sich die Dau von Indien aus uber den Indischen Ozean zur Arabischen Halbinsel und nach Ostafrika und schliesslich ins Mittelmeer aus Im Mittelalter durchfuhren Handler mit zwei bis dreimastigen Daus den gesamten Indischen Ozean Dort wurden die halbjahrlich wechselnden Monsunwinde zu Nutze gemacht Hierbei handelt es sich im November bis Mai um den Sudwestwind Kaskasi und von Mai bis November um den Nordwestwind Kusi Es wird vermutet dass die Dau ursprunglich ein Rahsegel besass Allerdings wurden alle bisher gefundenen Daus nach dem Jahre 1000 gebaut so dass es fur diese Vermutung keine Gewissheit gibt Im Mittelmeer entwickelte sich spater das viereckige Settee Segel mit dem hoher an den Wind gegangen werden konnte und so fahren die Daus noch Einzig im Mittelmeer entwickelte sich das Segel zum dreieckigen Lateinersegel So entstanden die Daus in Agypten wo sie Feluka genannt werden Die Schebecke ist keine Verwandte der Dau obwohl sie ihr ausserlich ahnelt Nach dem Niedergang des Romischen Reiches verschwanden die romischen Handelsschiffe mit denen der Handel uber Persien bis nach Indien betrieben worden war Diese Lucke wurde von der Dau besetzt mit der Hochseerouten zwischen der Arabischen Halbinsel Ostafrika Indien und dem Kaiserreich China befahren wurden Nachdem arabische Krieger 654 n Chr Rhodos erobert hatten und mit ihren Daus 711 n Chr bis nach Gibraltar vorgedrungen waren begannen sich Dau und europaischer Schiffbau gegenseitig zu beeinflussen Der europaische Schiffbau entwickelte sich von plumpen Kustenseglern zu eleganten Hochseeschiffen wahrend die Dau das Spiegelheck gewann was sie bei Seegang trockener machte Daus werden noch gebaut Bekannt sind unter anderem die Werften in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im indischen Kerala Dautypen Bearbeitennach Wolfram zu Mondfeld Zaruk Ghanja Sambuke oder Sambuk Bum Bagalla Pattamar KhalissaLiteratur BearbeitenDhau Sindbads letzte Sohne In Geo Gruner Jahr Hamburg 5 1977 Seite 86 104 Patrick Krajewski Kautschuk Quarantane Krieg Dhauhandel in Ostafrika 1880 1914 Studien Zentrum Moderner Orient Geisteswissenschaften Zentrum Berlin Band 23 Schwarz Berlin 2006 ISBN 3 87997 636 8 Wolfram zu Mondfeld Die arabische Dau Delius Klasing Bielefeld 1987 ISBN 3 7688 0283 3 Lorenzo Ricciardi Auf Sindbads Spuren Dhaufahrt durch arabische Gewasser Frederking und Thaler Munchen 1989 ISBN 3 89405 044 6 Tim Severin Auf den Spuren Sindbads von Arabien nach China Eines der letzten grossen Abenteuer unserer Zeit Hoffmann und Campe Hamburg 1983 ISBN 3 455 08726 4 Alan Villiers Die Sohne Sindbads Dulk Hamburg 1956 DNB 455269319 Erno Wiebeck Hermann Winkler Segler im Monsun Die Dau am Indischen Ozean Neuer Hochschulschriften Verlag Rostock 2000 ISBN 3 929544 82 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Dau Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Dokumentation Jeder Wind hat seine Reise zur arabischen Dau Segelschifffahrt Memento vom 4 September 2011 im Internet Archive Handbuch der Nato zur Identifizierung der verschiedenen TypenNormdaten Sachbegriff GND 4209033 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dau amp oldid 236083295