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Daniel Hauer 17 Februar 1879 in Bad Durkheim 5 Juli 1945 in Berlin Pankow 1 war ein deutscher Politiker der NSDAP Daniel Hauer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend Ausbildung und Erster Weltkrieg 1 2 Karriere in der NS Bewegung 2 Ehen und Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJugend Ausbildung und Erster Weltkrieg Bearbeiten Hauer war der Sohn des Gastwirtes und Obsthandlers Johannes Hauer und dessen Frau Charlotte geborene Pfaff Nach dem Besuch der Volksschule und der Realschule in Bad Durkheim war Hauer bis 1899 im Geschaft seines Vaters einer Obst und Weintraubengrosshandlung tatig Von 1899 bis 1907 gehorte er dem 4 Unter Elsassischen Infanterie Regiment Nr 143 und der Kaiserlichen Schutztruppe fur Deutsch Sudwestafrika an Dort beteiligte er sich an der Niederschlagung des Hereroaufstandes In den Jahren von 1907 bis 1912 stand Hauer im Dienst der Staatseisenbahn um anschliessend von 1913 bis 1914 in der Industrie tatig zu sein Von 1914 bis 1918 nahm Hauer mit dem Fusilier Regiment von Gersdorff Kurhessisches Nr 80 und dem Reserve Infanterie Regiment Nr 80 am Ersten Weltkrieg teil Nach dem Krieg gehorte er bis 1920 dem Freikorps Epp an Karriere in der NS Bewegung Bearbeiten In den Jahren 1923 bis 1926 engagierte Hauer sich in der Deutschvolkischen Freiheitsbewegung Zum 12 September 1927 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 67 309 2 Etwa zur selben Zeit wurde er Mitglied der Sturmabteilung SA dem Strassenkampfverband der Partei In dieser fungierte er von 1928 bis 1929 als Sturmfuhrer in Frankfurt am Main Um 1930 ubernahm er die Position des Fuhrers der SA Untergruppe Hessen Darmstadt im Rang eines SA Oberfuhrers Anlasslich der Landtagswahlen vom November 1931 konnte Hauer als Abgeordneter seiner Partei in den Hessischen Landtag einziehen dem er bis zur Auflosung dieser Korperschaft im Herbst 1933 angehorte Offentliches Aufsehen erregte Hauer als er in der Landtagssitzung vom 19 Februar 1932 im Parlamentsplenum das im Jahr 1921 erfolgte Attentat auf den fruheren Reichsfinanzminister Matthias Erzberger das mit dem Tod des Zentrums Politikers geendet hatte als patriotische Tat rechtfertigte und der sozialdemokratischen Abgeordneten Lily Pringsheim der gegen diese Ausserung Protest erhob zurief Sei nur ruhig du kommst auch noch dran 3 Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 wurde Hauer als Polizeidirektor in Darmstadt eingesetzt Etwa zur gleichen Zeit erreichte er mit der zum 1 Juli 1933 erfolgenden Beforderung zum SA Brigadefuhrer seinen hochsten Rang in der SA Im November desselben Jahres erhielt er ausserdem ein Mandat fur den nationalsozialistischen Reichstag dem er bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 als Abgeordneter fur den Wahlkreis 31 Wurttemberg angehoren sollte 1934 gab Hauer den Posten des Darmstadtischen Polizeidirektors auf und wechselte als Standortfuhrer der SA nach Stuttgart Seit spatestens 1937 war Hauer ausserdem als Beisitzer Mitglied des Volksgerichtshofes In dieser Eigenschaft war er vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges an zahlreichen Todesurteilen beteiligt so am 4 Juni 1937 gegen Adolf Rembte und Robert Stamm 4 12 Juni 1937 gegen Stefan Lovasz Alfred Grozinger Josef Steidle Artur Goritz und Liselotte Herrmann am 19 Marz 1940 gegen Hermann Steigleiter und Hugo Steigleiter 5 am 15 Dezember 1942 gegen die Naherin Rosa Hofmann 6 am 5 Februar 1943 gegen Hans Georg Votter Adolf Bittner Arthur Illgen und Werner Schaumann 7 am 31 Marz 1943 an dem Todesurteil gegen William Otto Bauer am 23 Juni 1943 gegen den Pfarrer Karl Friedrich Stellbrink 8 am 8 September 1943 gegen den Maschinenhandler Fritz Grobe 9 am 22 Januar 1944 gegen das Ehepaar Bernhard und Maria Kreulich aus Essen Kray 10 am 22 Juni 1944 gegen Franz Jaindl Haring 11 am 26 Juli 1944 gegen den Gelegenheitsarbeiter Anton Kowalski 12 am 30 Oktober 1944 gegen den Hochbautechniker Albert Ludwig Florowski am 6 November 1944 gegen die Ehrengard Frank Schultz 13 am 8 Januar 1945 gegen Theodor Neubauer und am 9 Januar 1945 gegen Jakob Schultheis und Stanislaus Peplinski 14 Ausserdem war Hauer am Urteil gegen Bruno Dubber vom 13 Mai 1941 beteiligt das diesen zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilte 15 Am 5 Juli 1945 kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges starb Hauer in einem Berliner Krankenhaus an Magenblutung 1 Ehen und Familie BearbeitenDaniel Hauer war viermal verheiratet Seine Ehefrauen waren Babette Mootz Frida Henriette Preusse Elisabethe Weil und zuletzt Anna Kaiser Literatur BearbeitenJochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 169 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 321 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 126 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich 2 Auflage Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Daniel Hauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Daniel Hauer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Hauer Daniel Hessische Biografie Stand 4 Mai 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Daniel Hauer Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 3 Mai 2023 Stand 4 Mai 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Sterberegister des Standesamtes Berlin Pankow Nr 694 1945 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 13850318 Eberhart Schon Die Entstehung des Nationalsozialismus in Hessen 1972 S 197 Gunter Heuzeroth Verfolgte aus politischen Grunden Widerstand und Verfolgung der regionalen Arbeiterbewegung in Dokumenten Lebensberichten und Analysen Dargestellt an den Ereignissen in Weser Ems 1933 1945 1989 S 449 Hermann W Morweiser Vom antifaschistischen Widerstand in Speyer 1983 S 106 Willi Weinert Ich mochte dass sie Euch alle immer nahe bleiben Biografien kommunistischer WiderstandskampferInnen in Osterreich Mit Anmerkungen zum Widerstandskampf der Kommunistischen Partei Osterreichs und einer Opferliste 2005 S 97 Walter Kempowski Das Echolot ein kollektives Tagebuch Januar und Februar 1943 1 bis 15 Februar 1943 S 345 http www luebeckermaertyrer de de geschichte urteile urteil stellbrink html Fritz Bauer Justiz und NS Verbrechen Die vom 31 10 1968 bis zum 14 03 1969 ergangenen Strafurteile Lfd Nr 694 702 2004 S 382 Hans Josef Steinberg Widerstand und Verfolgung in Essen 1933 1945 1969 S 175 Eduard Rabofsky gerhard Oberkofler Verborgene Wurzeln der NS Justiz 1985 S 40 Monika Godecke Justiz im Nationalsozialismus Uber Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes Beitrage und Katalog zur Ausstellung 2002 S 51 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 21 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gerechte der pflege net Hermann W Morweiser Vom antifaschistischen Widerstand in Speyer 1983 S 158 Karl Heinz Jahnke Ein ungewohnliches Leben Bruno Dubber 1910 1944 1990 S 115 Normdaten Person GND 130475807 lobid OGND AKS VIAF 35563843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hauer DanielKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 17 Februar 1879GEBURTSORT Bad DurkheimSTERBEDATUM 5 Juli 1945STERBEORT Berlin Pankow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Hauer amp oldid 234693169