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Stefan Lovasz 1 6 November 1901 in Zeltweg 20 Juni 1938 in der Strafanstalt Berlin Plotzensee war ein deutscher politischer Funktionar KPD Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus sowie ein Opfer der NS Justiz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenStefan Lovasz wurde als Sohn der Eheleute Alois und Agnes Lovasz in der Steiermark geboren wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte 1907 wanderte die Familie aus politischen Grunden aus Osterreich nach Deutschland aus Nach dem Schulbesuch in Aumund erlernte er auf der Vulkan Werft in Bremen den Beruf des Modelltischlers Anschliessend ging er auf Wanderschaft durch Sud und Westdeutschland um ab 1926 wieder bei Vulkan zu arbeiten 1930 trat Lovasz in die KPD ein in der er sich zunachst vor allem in der Erwerbslosenbewegung betatigte Spater wurde er Mitarbeiter der kommunistischen Zeitungen Der Arbeitslose sowie der Bremer Arbeiterzeitung Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten und ihrer deutschnationalen Bundnispartner im Fruhjahr 1933 arbeitete Lovasz zunachst illegal fur die KPD an der Wasserkante musste jedoch noch im gleichen Jahr ins Ausland fluchten Seit Januar 1934 wurde er in Deutschland steckbrieflich gesucht Er verbrachte einige Monate in den Niederlanden bevor er heimlich zur Betatigung in den illegalen Strukturen der KPD nach Deutschland zuruckkehrte Ab September 1934 fungierte er als Mitglied der Bezirksleitung der KPD in Wurttemberg In der Literatur finden sich fur seine Funktion variierende Bezeichnungen wie die des Bezirksleiters der KPD fur Stuttgart oder die eines Polleiters der Bezirksleitung Als Bezirksleiter war Lovasz massgeblich am Aufbau des Untergrundnetzwerkes der Kommunisten in dieser Region beteiligt Insbesondere war die von ihm geleitete illegale Organisationsstruktur speziell der von Josef Steidle geleitete Nachrichtendienst sogenannter Militarpolitische Apparat oder M Apparat an der Sammlung von Informationen uber die von den Nationalsozialisten betriebene militarische Aufrustung beteiligt die er an auslandische Zellen der KPD bzw der Komintern weiterleitete so z B uber die Produktion von Kampfflugzeugen in den Dornier Werken in Friedrichshafen und den Bau einer unterirdischen Munitionsanstalt des Heeres in Scheuen bei Celle Am 15 Juni 1935 wurde Lovasz infolge einer Denunziation nach der Ruckkehr von einer Reise nach Zurich in Stuttgart verhaftet und nach langerer Untersuchungshaft in einem am 8 Juni 1937 begonnenen Prozess vor dem 2 Senat des in Stuttgart tagenden Volksgerichtshofes zusammen mit vier weiteren verhafteten Funktionaren des Untergrundnetzwerkes der KPD in Wurttemberg Liselotte Herrmann Josef Steidle Artur Goritz und Alfred Grozinger wegen Landesverrat und Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt Das Verfahren endete am 12 Juni 1937 mit Schuldspruchen aller funf Angeklagten in beiden Anklagepunkten und der Verurteilung von Lovasz Herrmann Steidle und Goritz zum Tode Grozinger erhielt eine Freiheitsstrafe von zwolf Jahren Mit Blick auf Lovasz wurde im Urteil betont dass er sich in einer hohen Funktion ausserst intensiv betatigt und auf organisatorischem und agitatorischem Gebiet sehr gefahrlich gewirkt hatte Die Hinrichtungen wurden am 20 Juni 1938 durch Scharfrichter Friedrich Hehr 2 mit dem Fallbeil in der Strafanstalt Berlin Plotzensee vollstreckt Seit September 2011 erinnert ein Stolperstein in Bremen vor dem Haus Beckedorfer Strasse 13 an Lovasz Familie Bearbeiten Lovasz war seit 1930 mit der aus Blumenthal stammenden Alma Wurz 1907 1982 verheiratet Aus der Ehe gingen die vier Tochter Edith 1925 Rita 1927 Ingrid 1930 und Irmgard 1932 hervor Literatur BearbeitenKarl Heinz Jahnke Jugend im Widerstand 1933 1945 Roderberg Verlag Frankfurt a M 1985 S 40f Hermann Wichers Moglichkeiten und Grenzen des Widerstandes von Sozialdemokraten und Kommunisten in Baden und Wurttemberg In Formen des Widerstandes im Sudwesten 1933 1945 hrsg von der Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg und dem Haus der geschichte Stuttgart Ulm Suddeutsche Verlagsgesellschaft 1994 ISBN 3 88294 200 2 S 36f mit Foto von Stefan Lovasz Gunther Wieland Das war der Volksgerichtshof Ermittlungen Fakten Dokumente Berlin DDR 1989 S 46 Lovacz Stefan in Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6Weblinks BearbeitenStolpersteine Bremen Information uber Stefan LovaszEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten In zeitgenossischen Berichten und in der Erinnerungsliteratur wird Lovasz Familienname oft irrtumlich falsch geschrieben z B Lowatsch Ditte Clemens Schweigen uber Lilo Die Geschichte der Liselotte Herrmann BS Verlag Rostock ISBN 978 3 89954 013 0 S 84 Normdaten Person GND 117337793X lobid OGND AKS VIAF 9865154501887639210008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lovasz StefanALTERNATIVNAMEN Lovasz Stefan Lovacz StefanKURZBESCHREIBUNG deutscher KPD Funktionar und NS OpferGEBURTSDATUM 6 November 1901GEBURTSORT ZeltwegSTERBEDATUM 20 Juni 1938STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefan Lovasz amp oldid 209034462