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Daniel Georg Konrad von Coelln 21 Dezember 1788 in Oerlinghausen 17 Februar 1833 in Breslau der seinen Namen in eigenen Veroffentlichungen Coelln und nicht Colln schrieb war ein deutscher evangelischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDaniel Georg Konrad von Coelln war ein Sohn von Ludwig Friedrich August von Colln 1753 1804 der seit 1785 als Prediger in Oerlinghausen wirkte und der Sarah Ester geb von Mellem 1764 1838 1 sowie ein Neffe des Verwaltungsjuristen und nationalokonomischen Autors Friedrich von Colln Den ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater dann durch Hauslehrer Seine wissenschaftliche Vorbildung empfing er im Gymnasium in Detmold wohin 1797 sein Vater als reformierter Generalsuperintendent berufen worden war Innerer Neigung und dem Wunsch seiner Eltern folgend studierte er von 1807 bis 1809 Theologie an der Universitat Marburg wo er unter der besonderen Leitung von Albert Jakob Arnoldi stand Ab Herbst 1809 suchte er sich in Tubingen mit der symbolisch orthodoxen Dogmatik und der lutherischen Exegese vertraut zu machen und studierte ausserdem die klassische Literatur Nach einer im Sommer 1810 unternommenen Reise durch die Schweiz und Savoyen bezog er die Universitat Gottingen um sich dem akademischen Lehrberuf zu widmen Auf den Rat Arnoldis entschloss sich Coelln dann das akademische Lehramt in Marburg zu beginnen Am 30 Oktober 1811 erwarb er den philosophischen Doktorgrad nachdem er seine Inauguraldissertation uber das Zeitalter des Propheten Joel herausgegeben hatte Daraufhin habilitierte er sich durch eine Probevorlesung als Privatdozent der philosophischen Fakultat 1814 wurde er zum Aufseher beim kurfurstlichen Alumnat 1816 zum Stellvertreter des ersten Predigers an der reformierten Universitatskirche und im Sommer 1816 zum ausserordentlichen Professor an der theologischen Fakultat bestellt Letztere ernannte ihn bei der Sakularfeier der Reformation 1817 zu ihrem Ehrendoktor Im Fruhjahr 1818 erging an Coelln der Ruf zu einer philosophischen Professur in Heidelberg und gleichzeitig ein zweiter zu einer ordentlichen Professur der Theologie an der Universitat Breslau Er entschied sich fur den Letzteren und trat am 7 Mai 1818 sein Amt in Breslau an Bald wurde er einer der beliebtesten Lehrer der dortigen Hochschule Seine Vorlesungen die sich nach und nach auf das ganze Gebiet der historischen Theologie und die ihr verwandten Disziplinen erstreckten waren gediegen klar und anregend Nach dem Abgang von Johann Christian Wilhelm Augusti 1819 wurde ihm die Leitung der dogmatisch historischen Ubungen im evangelisch theologischen Seminar ubertragen 1821 wurde er zum Mitglied des Konsistoriums von Schlesien fur die Prufungen der Kandidaten des Predigeramts und 1829 zum Konsistorialrat ernannt Auch war er viermal Dekan seiner Fakultat und leitete als solcher 1822 die allgemeine Synode der Geistlichkeit Schlesiens die sich zur Vorbereitung der Union beider evangelischer Kirchen in Breslau versammelt hatte Er war 15 Jahre lang ein aktives Mitglied der philomatischen Gesellschaft in Breslau sowie seit 1831 Mitglied der von Professor Christian Friedrich Illgen in Leipzig gestifteten historisch theologischen Gesellschaft Allem Pietismus und Mystizismus abhold trat Coelln 1830 entschieden fur theologische Lehrfreiheit an den evangelischen Universitaten ein in einer zusammen mit seinem Freund David Schulz verfassten Schrift die in 14 Tagen zwei Auflagen erlebte sowie 1831 gegen Friedrich Schleiermacher fur die geistesfreie Behandlung der Dogmatik In seiner mit Auszugen aus den Quellenschriften ausgestatteten Bearbeitung des Munscher schen Lehrbuchs der Dogmengeschichte dessen erster Band 1832 der zweite 1834 nach dem Tod des Verfassers erschien hat er seinem fruh verstorbenen Lehrer ein Denkmal gesetzt Auch verfasste Coelln einige historische Artikel in der von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber herausgegebenen Allgemeinen Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Noch eine Woche vor seinem Tod hielt Coelln am 11 Februar 1833 seine Vorlesungen und wohnte trotz Unwohlseins als Dekan einer Fakultatssitzung bei Er musste sich aber an demselben Nachmittag zu Bett legen erkrankte an einem gastrischen Nervenfieber und starb am 17 Februar 1833 an einem Nervenschlag im Alter von nur 44 Jahren in Breslau Am 20 Februar fand seine Beisetzung statt wobei die ganze Hochschule seinem Sarg folgte und sein Freund der Superintendent Wunster die Grabrede hielt Coelln hatte am 10 April 1821 Emilie geb Benzler geheiratet die eine Tochter des 1810 verstorbenen Rektors des Gymnasiums in Buckeburg war und die er verwitwet mit funf Kindern hinterliess Seine Vorlesungen uber biblische Theologie hat David Schulz aus den Heften des Verfassers 1836 in 2 Banden herausgegeben Schriften BearbeitenDissertatio exegetico critica de Joelis prophetae actate Marburg 1811 Spicilegium observationum in Zephaniae vaticinia 1814 Ideen uber Glaubensreinigung und Glaubenseinigung in den evangelischen Kirchen Leipzig 1823 Progr Recolitur memoria Professorum Theologiae Marburgiensium Philippo Magnanimo regnante 1827 Digitalisat Confessionum Melanchtonis et Zwinglii Augustanarum capita graviore inter se conferuntur 1830 Historische Beitrage zur Erlauterung und Berichtigung der Begriffe Pietismus Mystizismus und Fanatismus Halberstadt 1830 Uber theologische Lehrfreiheit auf den evangelischen Universitaten und deren Beschrankung durch symbolische Bucher verfasst von Coelln zusammen mit David Schulz Breslau 1830 Ale Herausgeber Dr Wilhelm Munscher s Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte 3 Auflage bearbeitet von Coelln nach dessen Tode fortgesetzt von Christian Gotthold Neudecker Johann Christian Krieger Kassel 1832 1838 Band 1 Digitalisat Band 2 1 Digitalisat Band 2 2 Digitalisat Biblische Theologie hrsg von David Schulz 2 Bde Leipzig 1836 Literatur BearbeitenDr Daniel Georg Conrad von Colln in Neuer Nekrolog der Deutschen Bd 11 Weimar 1835 S 118 121 Adolf Schimmelpfennig Colln Daniel Georg Konrad von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 391 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Deetjen Prediger Georg Conrad von Colln und seine Sohne Ein Beitrag zur von Collnschen Familiengeschichte In Mitteilungen aus Lippischen Geschichte und Landeskunde 5 1907 S 85 Web Ressource Normdaten Person GND 116622040 lobid OGND AKS LCCN no2017004062 VIAF 300626179 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coelln Daniel Georg Konrad vonKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 21 Dezember 1788GEBURTSORT OerlinghausenSTERBEDATUM 17 Februar 1833STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Georg Konrad von Coelln amp oldid 238020419