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Ludwig Friedrich August von Colln 27 Juli 1753 in Heiden 18 Februar 1804 in Detmold war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Autor Ludwig Friedrich August von Colln Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Nachruf 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenColln kam in Heiden zur Welt heute ein Ortsteil der lippischen Stadt Lage Er war der alteste Sohn des aus einer mecklenburgischen Adelsfamilie stammenden Predigers Georg Conrad von Colln 1715 1789 und der Elisabeth Margaretha Cornelia geb Tileman von Schenk um 1724 19 Oktober 1782 Seine jungeren Bruder waren Georg Conrad von Colln der spater Hilfsprediger wurde und der preussische Kriegsrat und Publizist Friedrich von Colln 1 Am 17 September 1786 heiratete Colln die in Bremen geborene Sarah Esther Merrem 1764 1838 Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor darunter die Sohne Daniel Georg Konrad von Coelln 21 Dezember 1788 in Oerlinghausen 17 Februar 1833 in Breslau Johann Theodor von Colln 6 Juni 1793 in Oerlinghausen 6 Februar 1871 in Halle Friedrich Wilhelm Leopold von Colln 1801 1883 ein Schulfreund Christian Dietrich Grabbes 2 und August Ludwig Friedrich von Colln 1804 7 Juni 1865 in Detmold 3 4 Zu Collns Schul und Jugendfreunden gehorten unter anderem der Bibliothekar und Schriftsteller Johann Lorenz Benzler 1747 1817 sowie der Jurist Christian Konrad Wilhelm von Dohm 1751 1820 5 Bis 1796 war Colln Pastor in der Alexanderkirche zu Oerlinghausen Danach wurde er zum Nachfolger des Generalsuperintendenten Johann Ludwig Ewald des obersten Seelsorgers der Lippischen Landeskirche Dieses Amt bekleidete Colln bis zu seinem Tod am 18 Februar 1804 Nachruf Bearbeiten Ein sehr treflicher Mann ist weniger unter den Lebendigen zuruckgekehrt in den Himmel wohin er sich sehnte und dem er immer schon durch seinen hohen religieusen Sinn und fleckenlosen reinen Wandel vorzugsweise angehorte Denn am 18ten Februar ward Ludwig Friedrich August von Colln Furstlich Lippischer General Superintendent und Consistoralrath verewiget Nur bis in das 51ste Jahr brachte er sein rastlos thatiges seinem Vaterlande so gemeinnutziges Leben unaussprechlich viel hat er in seinem Amt erst in Anspruchsloser Stille als Landprediger dann Seegen schaffend und verbreitend an der Spitze der Geistlichkeit gewurkt Sein Aeusseres sprach Kraft und Wurde sein Inneres war ganz Reinheit und christlicher Sinn Er liess sich das Schulwesen immer als Lieb lings fach angelegen seyn entwarf eine Einrichtung zum allmahligen Aufbau neuer Schulhauser welche er auch den unzahligen Schwurigkeiten zum Theil schon ausfuhrte wuste bey den Visitationen auf Lehrer und Schuler und ganze Gemeinden gesegnetesten Eindruck zu machen vervollkommnete das Seminar und verschafte den Schullehrern hohere Besoldungen Durch sein sehr vorzugliches christliches Lehrbuch half er einem grossen Bedurfnis ab und durch die Mittheilung seiner Warme fur Erwerbschulen entstanden deren in Stadten und auf dem Lande die bis er einschlummerte unter seiner nahen Aufsicht waren Er war das Hauptwerkzeug zur Instandsetzung besserer Armenanstalten und eine Reise in dieser Absicht ohne bey seinem kranklichen Korper die Witterung zu scheuen beforderte leider wahrscheinlich das traurige bissige Schleim und Nervenfieber was ihn dahinriss So stand er in der Blute der Kraft des mannlichen Alters in dem schonsten un be schrank testen Wurkungskreis wohlgefallig vor Gott und Menschen da als er unerwartet schnell vollendet ward Zartes Gefuhl fur Schicklichkeit ungewohnliche Reizbarkeit bey allem Unrecht wem es auch geschah muhtiges Kampfen gegen das Bose grossmuth in vollem Ausdruck und ein uberschwengliches Maass von Liebe womit er Alles umfasste was menschlich war sind die ihm vorzuglich auszeichnenden Zuge Er ruhte nie er begann immer auf das neue edle Thaten weil er immer Mittel fand wohl zu thun zu retten zu bessern und innig zu erfreuen Er erwarb sich allgemeine Achtung und der Besseren treueste Anhanglichkeit doch so nahe er der Menschheit blieb so fern schien er manchen Menschen indessen schadete er niemand und nutzte seine Lage zu Furbitten und zu Ent schul di gun gen So beforderte er viel nutzliches bey seinem verstorbenen Fursten dem er durch die gelungene Anstalt der Schullehrer Witwencaffe begrundet durch die Leichenpredigt die er ihm hielt ein so ruh ren des Denk mal setzte so war sein Einfluss auf die Regentin deren rathender Freund er war deren unbeschranktes Zutrauen er nutzte um ihr ohne Scheu ihre Fehler zu sagen und ihr das Gute zu zeigen was ihr oblag Er der treueste Freund seiner Freunde war der zartliche Gatte eines edlen seiner wurdigen Weibes der liebevolle Vater seiner acht nun verwaisten Kinder Ob ihm gleich seine Predigten die er mit seltenem Fleiss und dem reinen Wahrheitssinn nie eine Sylbe zu sagen die er nicht tief fuhlte ausarbeitete viel Zeit nahmen und seine Geschafte als Consistorialrath und Ober auf seher aller Schulen zahlreich und wichtig waren er auch in allen Zweigen gelehrter Theologie besonders in der Ereges mit unermudetem Fleiss fortstudierte und viele gemeinnutzige wann auch eben nicht glanzende schriftstellerischen Arbeiten fertigte und ein ruhrender geistlicher Dichter war so erfreute der bewundernswurdig thatige Mann so viele durch haufigen lehrreichen Brief wechsel und ubernahm in den letzten Jahren nur durch sein Herz aufgefordert und belohnt den Religionsunterricht seiner und einiger befreundeter Kinder und Vorlesungen uber christliche Moral in den bey den ersten Classen des Gymnasiums Doch meine Feder sinkt nicht dass der Stoff erschopft ware sondern weil der grosse allgemeine Verlust Schweigen gebietet moge sein Geist fortleben in diesem Lande und von Collns Nahme immer Bezeichnung eines wohltatigen Schutzgeistes seyn Lippisches Intelligenzblatt Nr 8 25 Februar 1804 Werke Auswahl BearbeitenBeytrag zur Charakteristik des Lippeschen Ritbergischen und Paderbornischen Bauern In Westphalisches Magazin zur Geographie Historie und Statistik 1784 Christlicher Unterricht nach der Geschichte und Lehre der Bibel fur Kinder auf dem Lande Duisburg 1794 Rede nach der am 11ten October auf dem Gymnasio in Detmold gehaltenen offentlichen Redeubung Lemgo 1797 Rede bei der Taufe des Prinzen Friederich Albrecht August zur Lippe Lemgo 1798 Beitrage zur Beforderung der Volksbildung Lemgo 1800 Christliches Lehrbuch zum Gebrauch fur die Jugend in Burger und Landschulen Lemgo 1802 Literatur BearbeitenJohann Friedrich Ludwig Dreves Christliche Todesfeier der Detmolder Gemeinde am Sonntage nach der Beerdigung ihres am 18 Februar vollendeten ersten Lehrers Herrn Ludwig Friedrich August von Colln Furstlich Lippischen Generalsuperintendenten und Consistorialraths Lemgo 1804 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Ludwig Friedrich August von Colln Quellen und Volltexte Ludwig Friedrich August von Colln im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenEinzelnachweise Bearbeiten Hans Deetjen Prediger Georg Conrad von Colln und seine Sohne Ein Beitrag zur von Collnschen Familiengeschichte In Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde 5 1907 S 62 88 Digitalisat Alfred Bergmann Die Glaubwurdigkeit der Zeugnisse fur den Lebensgang und Charakter Christian Dietrich Grabbes Eine quellenkritische Untersuchung Berlin 1933 Germanische Studien Heft 137 Eberin Berlin 1933 Neudruck Kraus Reprints Nendeln 1967 S 92 Genealogie der Familien Heidermanns und Herminghaus abgerufen am 14 April 2021 Nachlass 06 16 August von Colln im Archiv der Lippischen Landeskirche Frank Stuckemann Matthias Claudius in den Lippischen Intelligenzblattern Zum Verhaltnis zwischen dem Dichter des Asmus und Johann Lorenz Benzler 1747 1817 abgerufen am 14 April 2021 Normdaten Person GND 172514053 lobid OGND AKS LCCN nr2001035871 VIAF 188778540 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Colln Ludwig Friedrich August vonKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Geistlicher und AutorGEBURTSDATUM 27 Juli 1753GEBURTSORT HeidenSTERBEDATUM 18 Februar 1804STERBEORT Detmold 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