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Die Dusselburg war eine fruhmittelalterliche Ringwallanlage deren Reste sich nahe Rehburg in Niedersachsen befinden Die Wallburg in leichter Hanglage diente wahrscheinlich der Bevolkerung als Fliehburg und wird in das 8 bis 10 Jahrhundert datiert DusselburgLuftbild der Ringwallanlage und schematischer Schnitt durch die WalleLuftbild der Ringwallanlage und schematischer Schnitt durch die WalleStaat DeutschlandOrt RehburgEntstehungszeit FruhmittelalterBurgentyp WallburgErhaltungszustand BefestigungGeographische Lage 52 29 N 9 11 O 52 48565 9 18416 Koordinaten 52 29 8 3 N 9 11 3 ODusselburg Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Forschungsgeschichte 4 Nutzung und Entstehungsdeutung 5 Ahnliche Befestigungsanlagen der naheren Umgebung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie fruhere Befestigungsanlage liegt im freien Gelande auf einer plateauahnlichen Erhohung etwa 3 km nordwestlich von Rehburg Sie befindet sich am Hang eines Auslaufers des sandigen Hugelzuges Kiebitzberg Eine Bachschleife des etwa 50 m sudwestlich vorbeifuhrenden Meerbachs bot der Dusselburg naturlichen Schutz Die Wallanlage ist heute mit Baumen bestanden und so von weitem erkennbar Das Innere dient als Weideland fur Vieh Beschreibung Bearbeiten nbsp Lageskizze von Carl Schuchhardt um 1900Von der Befestigungsanlage ist heute noch der Ringwall aus Erde vorhanden Er bildet ein Oval von 150 120 m Der Wall hat eine Hohe von etwa 1 m und ist bis zu 10 m breit Davor befand sich fruher eine Berme Der vorgelagerte Spitzgraben war 5 m breit und 1 5 m tief Davor fand sich eine weitere Befestigung durch einen Wall der mit Palisaden bestanden war Der bei der Ausgrabung an der Sudseite gefundene Zugang bestand aus einer Torkammer im Wall die 7 m breit und lang war Eine Brandschicht deutete darauf hin dass der Torbau einmal abgebrannt und wieder aufgebaut wurde Ins Innere setzte sich der Torbereich durch eine Pflasterung im Boden fort Die Dusselburg wurde 1958 zum Kulturdenkmal erklart Forschungsgeschichte BearbeitenEine archaologische Ausgrabung der Wallanlage erfolgte 1904 durch den Prahistoriker Carl Schuchhardt der zahlreiche Grabungsschnitte in Wall Graben und Innenraum vornahm Die Untersuchungen im Inneren der Wallanlage erbrachten reichlich Siedlungsspuren wie Gruben mit Keramikresten Eisenschlacken und Eisenteilen Auch fanden sich Pfostenlocher von Gebauden Viele Fundstucke wurden in die vorromische Eisenzeit des 1 bis 4 Jahrhunderts v Chr datiert Fruhmittelalterliche Keramikscherben um die Zeit des 10 Jahrhunderts zeigten das Nutzungsende der Anlage an nbsp Mehrere Meter hoher und steil abfallender Wall zur Niederung des Meerbaches hin2018 kam es zu geophysikalischen Prospektionsmassnahmen durch die Kommunalarchaologie der Schaumburger Landschaft und Studierende der Universitat Gottingen 1 Durch die Airborne Laserscanning Erfassung in Niedersachsen liegen dem Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege LiDAR Bilder der Anlage vor die die tatsachliche Gelandebeschaffenheit ohne den Baumgurtel auf dem Wall zeigen Im Rahmen ihrer Untersuchungen sichteten Archaologen 2018 erneut das Anfang des 20 Jahrhunderts geborgene Keramikmaterial von 30 kg 2 Nutzung und Entstehungsdeutung BearbeitenAufgrund der Bauweise werden die heute sichtbaren Reste der Anlage in das 8 bis 10 Jahrhundert eingeordnet Wegen des Aufbaus kommt als Funktion der Wallanlage eine Fliehburg fur die Bevolkerung in Zeiten der Gefahr infrage Auf eine fruhere Nutzung dieses erhohten und markanten Gelandepunktes weisen Fundstucke aus dem 1 bis 4 Jahrhundert v Chr hin Dabei ist unklar ob zu diesem fruhen Zeitpunkt bereits eine Befestigung bestand In der geschichtlichen Uberlieferung findet sich eine urkundliche Erwahnung der Dusselburg 1207 im Zusammenhang mit dem Kloster Mariensee Demnach bestanden hier eine Muhle und drei Hauser Die Befestigungsanlage durfte zu dieser Zeit bereits ungenutzt gewesen sein Ahnliche Befestigungsanlagen der naheren Umgebung Bearbeiten nbsp Rekonstruierte Dusselburg mit Wall mit TorIn der Ebene Isenburg bei Barsinghausen Landringhausen Luningsburg bei Neustadt am RubenbergeIn der Hohe Heisterburg bei Lauenau Feggendorf Wirkesburg bei Lauenau Feggendorf Barenburg bei Eldagsen Heisterschlosschen bei Beckedorf Kukesburg bei Springe Altenhagen Bennigser Burg bei Bredenbeck Steinkrug Sachsenwall bei NordstemmenBefestigungswerke dieser Art wurden von der archaologischen Forschung ursprunglich als sachsisch oder als Heinrichsburgen angesehen Die neuere Forschung ordnet die Bauwerke im Raum der Mittelweser und der Leine dagegen einer Zeitspanne vom 8 bis 12 Jahrhundert zu Wegen fehlender Besiedlung durften die Anlagen nur sporadisch genutzt worden sein und als Fliehburgen gedient haben Bei den im Deisterraum gelegenen Anlagen Wirkesburg Bennigser Burg Heisterschlosschen ist typisch dass sie auf abfallenden Bergrucken und in der Nahe eines Bachlaufs errichtet wurden Literatur BearbeitenHans Wilhelm Heine Die Dusselburg bei Rehburg In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 49 Teil II Exkursionen Mainz 1981 S 133 136 Hans Wilhelm Heine Die ur und fruhgeschichtlichen Burgwalle im Regierungsbezirk Hannover 2000 Hannover ISBN 3 7752 5645 8 S 141 143 Lutz Grunwald Archaologische Luftbilder aus dem Landkreis Nienburg Weser Ein Beitrag zur Forschungsgeschichte der Dusselburg bei Rehburg Loccum in Die Kunde Band 55 2004 S 97 102 Carl Schuchhardt Ausgrabungen auf der Dusselburg In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen 1904 S 411 435 Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Dusselburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Dusselburg in Burgen um 1000 zwischen Mittelweser und Leine PDF 500 kB Einzelnachweise Bearbeiten Bete Ney Jansen Rehburgs alteste Besiedelung in Die Harke vom 4 Dezember 2018 Neue Erkenntnisse uber Rehburgs alteste Besiedelung in Blickpunkt vom 6 Dezember 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dusselburg amp oldid 231152353