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Carl Curt Gustav von Bloedau 30 November 1864 in Sondershausen 1 16 April 1924 ebenda 2 war Landrat in Arnstadt Landtagsmitglied und Heraldiker im Furstentum und im Freistaat Schwarzburg Sondershausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung und Beruf 1 3 Politik 1 4 Weitere Aufgaben 1 5 Werke 1 6 Ehrungen 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Curt von Bloedau war ein Sohn des Furstlichen Leutnants und spateren preussischen Majors und Obersts Gunther Ferdinand Carl von Bloedau 21 August 1835 4 Dezember 1898 3 und dessen Ehefrau Sophie Emilie Elisabeth Elise Schneidewind 7 Mai 1908 4 Sein Grossvater war der Furstliche Leibarzt Dr Carl Bloedau der 1835 in den erblichen Adelsstand erhoben wurde Curt von Bloedau der evangelisch lutherischen Glaubens war blieb unverheiratet 5 Ausbildung und Beruf Bearbeiten Bloedau legte Ostern 1885 das Abitur in Erfurt ab 6 Er studierte von 1885 bis 1888 Rechtswissenschaft in Leipzig Freiburg Gottingen und Berlin 1890 legte er beim Oberlandesgericht Celle die 1 juristische Staatsprufung ab ausreichend und wurde zum Referendar ernannt Anschliessend erfullte er seine Militarpflicht beim Hannoverschen Infanterie Regiment Nr 77 ihm gehorte er spater auch als Reserveoffizier an Nach dem Referendariat in Osterode Luneburg Herzberg und Celle legte er die 2 juristische Staatsprufung in Celle ab ausreichend ohne Wiederholung 1897 war er Gerichtsassessor in Herzberg Ende Oktober 1897 wurde er aus dem preussischen Staatsdienst beurlaubt um in Schwarzburg Sondershausen tatig zu werden Ab 5 Januar 1898 war er Gerichtsassessor am Amtsgericht Sondershausen und ab 4 April 1899 am Amtsgericht Gehren Ab dem 24 August 1899 arbeitete er beim Landrat in Sondershausen Anfang Oktober 1899 wurde Bloedau endgultig aus dem preussischen Justizdienst entlassen ab 1 Oktober war er als Regierungsassessor definitiv im Landratsamt Sondershausen 7 dabei zeitweise als Vertreter des Landrats 8 1901 1902 war er in Ebeleben tatig In beiden Positionen war er fuhrend mit dem Bau der Eisenbahn Greussen Ebeleben Keula befasst 9 Ab 1 Juli 1902 war er als Regierungsrat mit der kommissarischen Verwaltung des Landratsamts Arnstadt betraut 10 Ab 27 Juni 1903 war er Landrat im Verwaltungsbezirk Arnstadt 11 Infolge einer Verwaltungsreform wurde Arnstadt zum 1 Oktober 1912 kreisfrei das Landratsamt wurde aufgelost 12 Bloedau wurde als Geheimer Regierungsrat in das Furstliche Ministerium in Sondershausen berufen Zu seinen Aufgaben gehorte der Vorsitz in der Furstlichen Direktion des Landeskrankenhauses und des Landessiechenhauses 13 In der Nachkriegsphase Ende 1919 loste eine Handlung in Vertretung der Amtsleitung 14 heftige Kritik im Landtag des Freistaats aus in deren Folge der Amtschef und Staatsminister Theodor Bauer von allen Amtern zurucktrat 15 Nach dem Aufgehen des Freistaats im Land Thuringen im Mai 1920 liess er sich zum 9 September 1920 in den Wartestand versetzen und ging zum 1 Februar 1922 in den Ruhestand Politik Bearbeiten Wahrend seiner Tatigkeit als Landrat in Arnstadt war Bloedau vom 2 Februar 1904 bis zum 31 Marz 1912 Mitglied des Schwarzburg Sondershauser Landtags 1904 im Wahlkreis fur die allgemeinen Wahlen 4 Arnstadt gewahlt 1908 im Wahlkreis 4B Arnstadt Land Er war Vorsitzender im Landesausschuss des Deutschen Flottenvereins etwa ab 1908 16 und ab Ende 1912 Vorsitzender in der Sondershauser Ortsgruppe des Jungdeutschland Bunds 17 Im Bund der Landwirte der im Februar 1913 eine grosse Tagung in Sondershausen abhielt fungierte Bloedau als Kassenreferent 18 Bei der 1917 gegrundeten Deutschen Vaterlandspartei fungierte er in Sondershausen als Vorsitzender und offentlich wirksamer Redner 19 Weitere Aufgaben Bearbeiten Bloedau war ab 1904 Mitglied des Aufsichtsrats der Schwarzburgischen Landesbank zu Sondershausen 20 Bloedau wirkte in verschiedenen Vereinen mit Er wurde 1880 zum Mitglied des Furstlichen Alterthumsvereins berufen und war von 1913 bis 1920 dessen Vorsitzender er war Mitglied der Museumsgesellschaft Arnstadt ab 1902 21 Er wurde 1919 von der Gemeindeaufsichtsbehorde zum Mitglied des Vorstands der Museumsstiftung zu Arnstadt ernannt die der junge Freistaat errichtete um das Arnstadter kulturelle Erbe aus der Furstenzeit zusammenzufuhren 22 Bis Oktober 1912 war er stellvertretender Vorsitzender des Vereins zur Begrundung und Erhaltung der Thuringer Arbeiterkolonie Geilsdorf 23 Etwa ab 1900 bemuhte er sich zusammen mit anderen um die Kultivierung und Restaurierung des aufgelassenen Alten Gottesackers von Sondershausen 24 In dem von Bloedau schen Familienverband im Mai 1909 informell begrundet und im Juni 1910 als Verein in Sondershausen eingetragen fungierte er als Schriftfuhrer 25 Werke Bearbeiten Bloedau forschte schon in der Zeit seines Studiums in Berlin und dann wahrend des Referendariats uber heraldische Themen und veroffentlichte ab 1888 im Herold zuletzt 1904 Aus den Kirchen von Rendsburg Epitaphien und Wappen In Der Deutsche Herold Zeitschrift fur Heraldik Sphragistik und Genealogie Jg 19 1888 S 136 139 Besprechung von Ernst Fischer Die Munzen des Hauses Schwarzburg Heidelberg 1904 In Der Deutsche Herold Zeitschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde Jg 35 1904 S 215 217 Er hielt zahlreiche Vortrage uber Themen der Regionalgeschichte Dazu sind jedoch nur wenige gedruckte Arbeiten nachgewiesen Der Herr Hauptmann Aus der Kinderzeit des deutschen Militarismus Aufzeichnungen eines alten Sondershausers In Mitteilungen des Vereins fur deutsche Geschichts und Altertumskunde im ehemaligen Furstentume Schwarzburg Sondershausen Abteilung Unterherrschaft 2 Heft 1923 S 52 55 Das Stift Jechaburg In Mitteilungen des Vereins fur deutsche Geschichts und Altertumskunde im ehemaligen Furstentume Schwarzburg Sondershausen Abteilung Unterherrschaft 3 Heft 1924 S 6 25 Seine umfangreichen Materialien zu diesen Gebieten vermachte er testamentarisch den Museen in Arnstadt und Sondershausen 26 Von seiner Kenntnis der regionalen Heraldik machte er auch kunstlerischen Gebrauch Bei der 1200 Jahr Feier von Arnstadt 1904 entwarf er die Gnadenkette die der Furst der Stadt stiftete 27 Der Rathaussaal war nach seinem Entwurf mit Wappen von Alt Arnstadter Familien geschmuckt 28 Zum 25 jahrigen Regierungsjubilaum des Regenten 1905 entwarf er die Jubilaumsmedaille Fur Arnstadts Bachkirche entwarf er 1907 eine Gedenktafel 29 Ehrungen Bearbeiten Am 7 August 1909 wurde er zum Kammerherrn ernannt 30 Er erhielt eine Reihe von Orden Furstliches Ehrenkreuz III Klasse 24 Mai 1904 31 Furstliches Ehrenkreuz II Klasse mit Eichenbruch 1914 15 21 August 1918 32 Komturkreuz II Klasse des Herzoglich Sachsen Ernestinischen Hausordens 1909 33 Roter Adlerorden IV Klasse 1910 34 Er wurde 1900 Ehrenritter der Balley Brandenburg des Johanniterordens 35 und 1911 36 Rechtsritter des Ordens Literatur BearbeitenDer Deutsche Sondershauser Zeitung nebst Regierungs und Intelligenzblatt fur das Furstenthum Schwarzburg Sondershausen Sondershausen Eupel unvollstandiges Digitalisat Adressbucher von Arnstadt Digitalisate Adressbucher von Sondershausen Digitalisate Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 7 Jg 1913 Bloedau S 76 78 Gunther Lutze Nachruf In Der Deutsche 1924 Nr 122 W Keil Geh Regierungsrat C C von Bloedau In Mitteilungen des Vereins fur deutsche Geschichts und Altertumskunde im ehemaligen Furstentume Schwarzburg Sondershausen Abteilung Unterherrschaft 3 Heft 1924 S 3 5 Matthias Klein 75 Jahre Museumsstiftung Arnstadt In Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung Ein heimatkundliches Lesebuch 4 Heft Arnstadt 1994 S 26 30 Jochen Lengemann Mitarbeit Karl Heinz Becker Jens Beger Christa Hirschler Andrea Ziegenhardt Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg Sondershausen 1843 1923 Biographisches Handbuch 1998 ISBN 3437353683 Kurzbiographie mit Portrat S 151f genealogische Graphik S 314 Chronik von Arnstadt Zeittafel Lexikon Festschrift zur 1300 Jahrfeier der Stadt Arnstadt hrsg v Andrea Kirchschlager Ulrich Lappe und Peter Unger 2003 ISBN 3934277071 Kurzbiographie mit Portrat S 208 210 Klaus Reinhold Chronik Arnstadt 704 2004 1300 Jahre Arnstadt 2 erweiterte und verbesserte Aufl o O o J Band 1 S 1 514 Band 2 S 519 1040 Band 3 S 1041 1558 Band 4 S 1559 2076 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsanzeige und Standesamtsangabe in Der Deutsche 1864 Nr 144 und 1865 Nr 3 Todes und Dankesanzeige in Der Deutsche 1924 Nr 92 und 96 Nachruf und Todesanzeige in Der Deutsche 1898 Nr 285 militarische Nachrufe in Nr 287 Standesamtsangabe 1899 Nr 7 Heirats und Todesanzeige in Der Deutsche 1863 Nr 126 und 1908 Nr 108 Zur Genealogie vgl das Gothaische Taschenbuch und Lengemann S 314 Programm des Koniglichen Gymnasiums zu Erfurt Progr Nr 209 Erfurt 1885 S 39 Der Deutsche 1899 Nr 230 Vgl Der Deutsche 1900 Nr 102 Vgl Der Deutsche 1901 Nr 103 Der Deutsche 1902 Nr 150 Der Deutsche 1903 Nr 149 Der Deutsche 1912 Nr 230 Der Deutsche 1912 Nr 232 und Adressbuch Sondershausen 1919 S 120 Er hatte eine Reichsverfugung uber die Wiederbewaffnung der Kriegervereine ohne Bedenken an die Landrate weitergeleitet Landtagsverhandlungen 1919 Sitzungsberichte S 1480f Landtagsverhandlungen 1919 Sitzungsberichte S 1507 1510 Adressbuch Arnstadt 1908 S 192 1914 S 213 Dabei veranlasste er dass der Verein nicht langer als gemeinnutziger Verein betrachtet wurde Der Deutsche 1908 Nr 134 Der Deutsche 1912 Nr 280 Adressbuch Sondershausen 1913 S 131 Der Deutsche 1913 Nr 41 Vgl Der Deutsche 1917 Nr 221 229 232 und 233 Der Deutsche 1904 Nr 78 Mitgliederverzeichnis in Alt Arnstadt 2 Heft 1902 S 44 Landesgesetz Nr 29 Klein S 27 Der Deutsche 1912 Nr 249 Der Deutsche 1900 Nr 94 Dank solcher Bemuhungen sind dort heute u a die Grabstellen seiner Urgrosseltern zu finden Dr Johann Ehrenfried Emanuel Bloedau 1769 1824 und dessen erste Ehefrau Henriette Dorothea geb Schneidewind 1773 1808 Sein Onkel Hermann von Bloedau war Vorsitzender Der Deutsche 1910 Nr 113 und 144 Keil S 5 Der Deutsche 1904 Nr 120 und 124 Alt Arnstadt 3 Heft 1906 S 96 99 Reinhold S 950 953 mit Photo Der Deutsche 1904 Nr 125 Reinhold S 304 Der Deutsche 1909 Nr 195 Der Deutsche 1904 Nr 120 Der Deutsche 1918 Nr 195 Der Deutsche 1909 Nr 303 Der Deutsche 1910 Nr 198 Der Deutsche 1900 Nr 247 laut Lutze Normdaten Person GND 1071081837 lobid OGND AKS VIAF 316388722 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bloedau Curt vonALTERNATIVNAMEN Bloedau Carl Curt Gustav von vollstandiger Name Bloedau Carl Curt vonKURZBESCHREIBUNG Landrat LandtagsabgeordneterGEBURTSDATUM 30 November 1864GEBURTSORT SondershausenSTERBEDATUM 16 April 1924STERBEORT Sondershausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt von Bloedau amp oldid 217612830