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Cricosaurus ist eine ausgestorbene Gattung meeresbewohnender Krokodilverwandter aus der Familie der Metriorhynchidae Die Gattung wurde 1858 von Johann Andreas Wagner anhand dreier Schadelfunde aus dem Tithonium Oberjura Deutschlands beschrieben 2 Die Bezeichnung Cricosaurus bedeutet Ringechse und leitet sich aus dem Altgriechischen her CricosaurusFossil von Cricosaurus albersdoerferi im Burgermeister Muller Museum Solnhofen 1 Zeitliches AuftretenOberjura bis Unterkreide157 3 bis 139 3 Mio JahreFundorteArgentinien Deutschland MexikoSystematikCrocodylomorphaMesoeucrocodyliaThalattosuchiaMetriorhynchidaeMetriorhynchinaeCricosaurusWissenschaftlicher NameCricosaurusWagner 1858Fossile Exemplare von Cricosaurus sind vor allem aus dem Oberjura Deutschlands uberliefert Andere Funde stammen aus Mexiko und Argentinien 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckungsgeschichte und Klassifikation 2 Palaobiologie 2 1 Salzdrusen 2 2 Nischenaufteilung 3 NachweiseEntdeckungsgeschichte und Klassifikation Bearbeiten nbsp Historische Rekonstruktion von Cricosaurus suevicus von Williston 1914 nbsp Fossil von Cricosaurus suevicus im Museum am Lowentor Stuttgart Cricosaurus wurde von Wagner im Jahr 1858 reklassifiziert 2 nachdem er bereits ein anderes Exemplar im Jahr 1852 beschrieben hatte 3 Seitdem ist eine Reihe weiterer Arten benannt worden so auch C suevicus von Fraas im Jahre 1901 welche vorher zu Geosaurus gestellt wurde 4 Eine ursprunglich von Wagner ebenfalls 1858 beschriebene Art C medius wurde spater als ein Juniorsynonym von Rhacheosaurus gracilis neuklassifiziert 5 Die ursprunglichen drei Schadel welche alle unterschiedlichen Arten zugeordnet wurden waren nur unzureichend bekannt so dass die Gattung in der Vergangenheit von verschiedenen Palaontologen als Juniorsynonym von Metriorhynchus Geosaurus oder Dakosaurus angesehen wurde 6 Mehrere phylogenetische Analysen konnten die Monophylie der Gattung Cricosaurus nicht bekraftigen 7 Eine umfassendere Studie konnte 2009 jedoch zeigen dass die beschriebenen Arten der Gattung Cricosaurus gultig waren und daruber hinaus einige Arten mit langen Schnauzen die zuvor als den Gattungen Geosaurus Enaliosuchus und Metriorhynchus zugehorig klassifiziert worden waren in Wirklichkeit naher mit der Typusart von Cricosaurus verwandt waren Diese Arten wurden daher der Gattung Cricosaurus zugewiesen 5 Aktuell werden zehn gultige Arten anerkannt 1 C albersdoerferi Sachs et al 2021 Kimmeridgium von Deutschland C araucanensis Gasparini amp Dellape 1976 Tithonium von Argentinien C bambergensis Sachs et al 2019 Kimmeridgium von Deutschland C elegans Wagner 1852 Typusart Tithonium von Deutschland C lithographicus Herrera et al 2013 Tithonium von Argentinien C puelchorum Herrera et al 2021b Berriasium von Argentinien C rauhuti Herrera et al 2021a Tithonium von Deutschland C schroederi Kuhn 1936 Berriasium von Deutschland C suevicus Fraas 1901 Kimmeridgium von Deutschland C vignaudi Frey et al 2002 Tithonium von Mexiko nbsp Schadel von Cricosaurus araucanensis nbsp Fossil von Cricosaurus bambergensis im Naturkunde Museum Bamberg Gekurztes Kladogramm nach Sachs et al 2021 1 Metriorhynchidae Geosaurinae Metriorhynchinae Thalattosuchus Gracilineustes Maledictosuchus Metriorhynchus Rhacheosaurini Rhacheosaurus Cricosaurus C albersdoerferi C bambergensis C elegans C puelchorum C suevicusVorlage Klade Wartung 3 Vorlage Klade Wartung 4 Vorlage Klade Wartung 5 C rauhuti C schroederi C vignaudi C lithographicus C araucanensisPalaobiologie Bearbeiten nbsp Kunstlerische Darstellung von Cricosaurus suevicusAlle momentan bekannten Arten besassen eine Lange von drei Metern oder weniger Verglichen mit rezenten Krokodilen erreichte Cricosaurus kleine bis mittlere Grossen Der Korper des Tieres war stromlinienformig und es besass ausserdem eine Schwanzflosse was es zu einem effizienteren Schwimmer als moderne Krokodile machte 8 Salzdrusen Bearbeiten Neuere Untersuchungen der fossilen Exemplare von Cricosaurus araucanensis haben gezeigt dass sowohl juvenile als auch adulte Tiere gut entwickelte Salzdrusen besassen Das bedeutet dass die Tiere von Geburt an ohne Susswasser auskamen 9 10 Adulte Exemplare von Metriorhynchus besassen ebenfalls gut entwickelte Salzdrusen 11 Nischenaufteilung Bearbeiten nbsp Grossenvergleich zwischen Cricosaurus suevicus und einem TaucherMehrere Arten der Metriorhynchidae sind aus der Mornsheim Formation Solnhofener Plattenkalk fruhes Tithonium in Bayern bekannt Dakosaurus maximus Geosaurus giganteus Cricosaurus suevicus und Rhacheosaurus gracilis Es ist die These aufgestellt worden dass Einnischung es mehreren Arten von Krokodilverwandten ermoglichte im gleichen Lebensraum zu koexistieren Die Spitzenpradatoren dieser Formation scheinen Dakosaurus und G giganteus gewesen zu sein die sehr gross waren und ein mit gesagten Zahnen besetztes kurzes Maul besassen Die verschiedenen Cricosaurus Arten ernahrten sich mit ihren langen Maulern wohl vorwiegend von Fisch obwohl der leicht gebaute Rhacheosaurus sich auf kleine Beute spezialisiert haben mag Neben diesen vier Arten von Metriorhynchiden existierte eine mittelgrosse Art des Teleosauriden Steneosaurus zur gleichen Zeit 12 Aus dem etwas alteren Nusplinger Plattenkalk oberes Kimmeridgium in Suddeutschland sind sowohl C suevicus als auch Dakosaurus maximus bekannt Wie im Solnhofener Plattenkalk ernahrte sich C suevicus von Fisch wahrend Dakosaurus maximus an der Spitze der Nahrungskette stand 13 Nachweise Bearbeiten a b c d Sven Sachs Mark Thomas Young Pascal Abel Heinrich Mallison A new species of Cricosaurus Thalattosuchia Metriorhynchidae based upon a remarkably well preserved skeleton from the Upper Jurassic of Germany Palaeontologia Electronica 2021 24 2 a24 DOI 10 26879 928 a b Andreas Wagner Zur Kenntniss der Saurier aus den lithographischen Schiefern In Abhandlungen der Mathematisch Physikalischen Classe der Koniglich Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 8 Abteilung 2 1858 ISSN 0176 7038 S 415 528 Digitalisat Andreas Wagner Neu aufgefundene Saurier Ueberreste aus den lithographischen Schiefern und dem obern Jurakalke In Abhandlungen der Mathematisch Physikalischen Classe der Koniglich Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 6 Abteilung 3 1852 S 661 710 Digitalisat Eberhard Fraas Die Meerkrokodile Thalattosuchia n g eine neue Sauriergruppe der Juraformation In Jahreshefte des Vereins fur Vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg Bd 57 1901 ISSN 0368 4717 S 409 418 a b Mark Thomas Young Marco Brandalise de Andrade What is Geosaurus Redescription of Geosaurus giganteus Thalattosuchia Metriorhynchidae from the Upper Jurassic of Bayern Germany In Zoological Journal of the Linnean Society Bd 157 Nr 3 2009 ISSN 0024 4082 S 551 585 doi 10 1111 j 1096 3642 2009 00536 x Rodney Steel Crocodylia Handbuch der Palaoherpetologie Bd 16 Pfeil u a Munchen u a 1973 ISBN 3 437 30141 1 Mark Thomas Young The evolution and interrelationships of Metriorhynchidae Crocodyliformes Thalattosuchia In Journal of Vertebrate Paleontology Bd 27 Supplement zu Nr 3 Program and Abstracts 67th Annual Meeting Society of Vertebrate Paleontology The Jackson School of Geosciences University of Texas Austin Texas USA October 17 20 2007 2007 ISSN 0272 4634 S 170A Judy A Massare Swimming capabilities of Mesozoic marine reptiles implications for method of predation In Paleobiology Bd 14 Nr 2 1988 ISSN 0094 8373 S 187 205 Marta Fernandez Zulma Gasparini Salt glands in a Tithonian metriorhynchid crocodyliform and their physiological significance In Lethaia Bd 33 Nr 4 2000 ISSN 0024 1164 S 269 276 doi 10 1080 002411600750053835 Marta Fernandez Zulma Gasparini Salt glands in the Jurassic metriorhynchid Geosaurus implications for the evolution of osmoregulation in Mesozoic marine crocodyliforms In Die Naturwissenschaften Bd 95 Nr 1 2008 S 79 84 doi 10 1007 s00114 007 0296 1 Robert Gandola Eric Buffetaut Nigel Monaghan Gareth Dyke Salt glands in the fossil crocodile Metriorhynchus In Journal of Vertebrate Paleontology Bd 26 Nr 4 2006 S 1009 1010 doi 10 1671 0272 4634 2006 26 1009 SGITFC 2 0 CO 2 Marco Brandalise de Andrade Mark Thomas Young High diversity of thalattosuchian crocodylians and the niche partition in the Solnhofen Sea Memento vom 3 Juni 2011 imInternet Archive In The 56th Symposium of Vertebrate Palaeontology and Comparative Anatomy 2008 Gerd Dietl Olga Dietl Gunter Schweigert Rolf Hugger Der Nusplinger Plattenkalk Weisser Jura z Grabungskampagne 1999 In Jahreshefte der Gesellschaft fur Naturkunde in Wurttemberg 156 2000 ISSN 0368 2307 S 5 26 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cricosaurus amp oldid 222901186