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Das Corps Silingia Breslau zu Koln ist eine pflichtschlagende Studentenverbindung am Hochschulort Koln Es ist Mitglied im Weinheimer Senioren Convent WSC und bildet gemeinsam mit dem Corps Franco Guestphalia den Senioren Convent zu Koln und Bonn Die Angehorigen des Corps werden Silingen genannt Wappen des Corps Silingia Inhaltsverzeichnis 1 Couleur 2 Geschichte 2 1 Corps Montania Breslau 2 2 Zweiter Weltkrieg 2 3 Corps Baltia Berlin 2 4 Rekonstitution in Koln 3 Verhaltnisse 4 Bekannte Silingen 5 Trager der Klinggraff Medaille 6 Literatur 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseCouleur BearbeitenDas Corpsburschenband hat die Farben Blau Gold Weiss mit schwarzer Perkussion das Fuchsenband die Farben Blau Gold mit schwarzer Perkussion Es wird eine blaue Studentenmutze im Format einer Schulermutze getragen Geschichte BearbeitenDie Ursprunge des Corps Silingia Breslau zu Koln 1 2 liegen in Schlesien Am 13 Juni 1877 3 konstituierte sich in der schlesischen Hauptstadt die Reformburschenschaft Silingia Breslau deren Name sich von dem ehemals in diesem Gebiet ansassigen oft als recht wehrhaft beschriebenen Vandalenstamm der Silingen ableitete Aus verschiedenen Grunden war die Reformburschenschaft bald gezwungen ihre Selbstandigkeit aufzugeben und sich einem starken Partner anzuschliessen Diesen fand sie 1899 in der Landsmannschaft Silingia Breslau Ursprung dieser Verbindung war der Oppelner Abend den Studenten der Universitat Breslau am 18 Juni 1888 in der sudlich von Breslau gelegenen Kleinstadt Oppeln gegrundet hatten Zunachst nur ein loser Stammtisch Gleichgesinnter gab er sich spater die feste verbindungsstudentische Form einer Landsmannschaft der der Kern der ehemaligen Reformburschenschaft beitrat nbsp Zirkel des Corps SilingiaAuch die freie Landsmannschaft konnte ihre Autonomie und Unabhangigkeit nicht dauerhaft aufrechterhalten und trat 1912 nach einem Jahr Renoncenzeit als Corps dem Rudolstadter Senioren Convent RSC bei Der hatte seine Wurzeln an den tierarztlichen Hochschulen expandierte aber gegen den Widerspruch der dort bereits etablierten Senioren Convente des Kosener Senioren Convents Verbands und des Weinheimer Senioren Convents zunehmend an andere Hochschulen Das Corps erfuhr eine Blutezeit und erwarb sich einen nennenswerten Ruf 4 Nach dem Ersten Weltkrieg an dem alle Aktiven teilnahmen fanden sich die Uberlebenden wieder zusammen und bemuhten sich die Folgezeit des grossen Krieges zu uberstehen So waren zum Beispiel viele der Breslauer Studenten in den Reihen der Freikorps der Nachkriegsjahre beteiligt Besonders schwer war fur die Verbindungen die Inflationszeit da sich viele Korporationen ohne eine finanzielle Opfer bringende Altherrenschaft nicht durch Idealismus und Optimismus alleine halten konnten Diese Umstande trugen dazu bei dass insbesondere in dieser Zeit viele Verbindungen aufhorten zu existieren Die Silingia konnte sich dieses Schicksals erwehren verschmolz jedoch 1930 mit dem am 22 Oktober 1892 gegrundeten Corps Lugia Breslau 5 Corps Montania Breslau Bearbeiten Dieser Verschmelzung folgte bereits am 4 November 1933 der Zusammenschluss mit dem Corps Montania Breslau im Weinheimer Senioren Convent WSC zum Corps Montania Silingia Breslau und damit die Aufnahme in den WSC Am 17 Juni 1934 nahm Montania Silingia den Namen Corps Silingia Breslau an Montania war am 2 Februar 1900 an der Technischen Hochschule Charlottenburg als Akademischer Verein Eisenhutte gegrundet und im Wintersemester 1911 12 nach Breslau verlegt worden Am 19 Juli 1925 erklarte sie sich zum freien Corps mit gold silber schwarzen Farben schwarzer Mutze und der Devise Gluckauf allewege 1926 beschloss der Weinheimer Senioren Convent zur Starkung des Deutschtums an der Technischen Hochschule Breslau neben den bereits bestehenden Frisia und Neo Franconia die Errichtung eines dritten Corps Ein noch auf der Weinheimtagung eingesetzter Ausschuss nahm Verhandlungen mit Montania auf die am 1 Juli 1926 als renoncierendes Corps in den SC der Technischen Hochschule aufgenommen und am 6 November 1926 Vollmitglied des WSC wurde Als Unterstutzung wurden je zwei Mitglieder der Corps Franconia Karlsruhe und Borussia Danzig sowie ein Stuttgarter Stauffe bei Montania aktiv 6 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Unter dem Druck des nationalsozialistischen Regimes loste sich der Weinheimer Senioren Convent 1935 auf Durch die Kameradschaft Siling wurde versucht die Tradition der Silingia wahrend des Krieges weiterzufuhren Die Kameradschaft Siling war die einzige Kameradschaft in Deutschland die den Namen der Korporation weiterfuhrte aus der die Altherrenschaft hervorgegangen war Die Corps Frisia und Neofranconia traten spater dieser Kameradschaft bei jedoch stellten die alten Silingen etwas uber funfzig Prozent der damals etwa zweihundert Personen zahlenden Altherrenschaft Das Breslauer Corpshaus wurde bei der Ersturmung Breslaus durch die Rote Armee vollkommen zerstort Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fanden sich die Silingen etwa ab Mitte 1948 wieder zusammen Damaliger Dreh und Angelpunkt war Frankfurt am Main Doch war die Silingia nach wie vor stark geschwacht und nunmehr heimatlos ohne Verankerung in Form von Haus Grundbesitz und Hochschule In dieser Situation kam es zu einer kurzfristigen Verschmelzung mit dem Corps Normannia Marburg die jedoch aufgrund unvorhergesehener Probleme alsbald wieder in beiderseitigem Einverstandnis gelost wurde Corps Baltia Berlin Bearbeiten Am 1 Januar 1954 verschmolz Silingia mit dem Altherrenschaftsverband des Corps Baltia Berlin 7 das gleichfalls auf eine lange Tradition zuruckblickte Baltia wurde am 17 Februar 1877 als Verein Grauer Klosteraner an der Universitat zu Berlin gegrundet Das Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster war die herausragendste Eliteschule Berlins Unter Berucksichtigung der bedeutenden Geschichte der Baltia wurde deren Stiftungstag von Silingia ubernommen so dass heute noch sowohl am 17 Februar als auch am 13 Juni gefeiert wird Rekonstitution in Koln Bearbeiten nbsp Corpshaus der SilingiaGleichfalls im Jahr 1954 rekonstituierte Silingia an der Universitat zu Koln Personelle Unterstutzung erhielt sie von den Corps Franco Guestphalia Rheno Nicaria Mannheim und Hermunduria Leipzig Als eigenes Heim mietete das Corps zunachst eine Etagenwohnung auf den Kolner Ringen Kurze Zeit spater wurde eine reprasentative Villa in Nahe von Universitat Uniklinik in der Lindenburger Allee 36 erworben nach corpsstudentischen Bedurfnissen zu einem Corpshaus und Studentenwohnheim umgebaut und auf den Namen Silinghaus 8 getauft Das Corpshaus wurde 1986 in die Liste der Baudenkmaler im Kolner Stadtteil Lindenthal aufgenommen und verfugt uber den grossten privat genutzten Garten im gesamten Stadtteil Lindenthal Das Corps besteht derzeit aus rund 125 Alten Herren und 20 Aktiven Inaktiven der verschiedensten Kolner Hochschulen und Fakultaten Verhaltnisse BearbeitenFreundschaftsverhaltnisse bestehen mit folgenden Corps Corps Hermunduria Leipzig zu Mannheim Heidelberg Corps Saxo Thuringia MunchenBekannte Silingen BearbeitenKarl Drescher 1864 1928 Professor fur Germanistik wissenschaftlicher Leiter der Kommission zur Herausgabe der Werke Martin Luthers Abraham Esau 1884 1955 Rundfunkpionier Erfinder des UKW Senders Rektor der Universitat Jena von 1939 bis 1945 Prasident der Physikalisch Technischen Reichsanstalt in Berlin von 1934 bis 1945 Stiftungskommissar der Carl Zeiss Stiftung Wilhelm Esser 1878 1932 Eisenhuttenmann Vorstandsmitglied der Rheinischen Stahlwerke und der Vereinigten Stahlwerke Klaus Hansch 1938 MdEP ehemaliger Prasident des Europaparlaments und SPD Mitglied 9 Karl Lorenz 1868 1931 Senatsprasident beim Reichsgericht Lutz Mackensen 1901 1992 deutscher Sprachforscher und Lexikograph Verfasser eines deutschen Worterbuches das oft einfach als Mackensen bezeichnet wird und als Konkurrenz zum Duden uber 1 Million Mal verkauft wurde Kurt Priemel 1880 1959 Direktor des Frankfurter Zoos Johann Puppe 1882 nach 1937 Walzwerktechniker Otto Ulmer 1890 1946 Landrat in Marienwerder Direktor der Berliner Verkehrsbetriebe Bruno Wehnert 1875 nach 1952 Padagoge Religions und Sprachwissenschaftler Max Weidner 1859 1933 Alternativmediziner Hans Zehrer 1899 1966 deutscher Journalist ehemaliger Chefredakteur der Zeitung Die Welt Trager des grossen Bundesverdienstkreuzes und Weggefahrte von Axel Springer 10 11 Trager der Klinggraff Medaille BearbeitenMit der Klinggraff Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurden ausgezeichnet Lothar Marz 1996 Malte Schneider 2021 Literatur BearbeitenMichael Doeberl Otto Scheel Wilhelm Schlink Hans Sperl Eduard Spranger Hans Bitter und Paul Frank Hrsg Das akademische Deutschland Band 2 Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Burger Berlin 1931 S 622 692 Paulgerhard Gladen Die Kosener und Weinheimer Corps Ihre Darstellung in Einzelchroniken 1 Auflage WJK Verlag Hilden 2007 ISBN 978 3 933892 24 9 S 281 282 Georg Bednarski von Liss Gekappte Wurzeln S 155 ff Ebbo Demant Hans Zehrer als politischer Publizist S 11 Siehe auch BearbeitenListe der Weinheimer Corps Liste der Studentenverbindungen in KolnEinzelnachweise Bearbeiten Wappen des Corps Silingia Breslau Geschichte des Corps Silingia 1 2 Vorlage Toter Link www silingia de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ernst Hans Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 29 Georg Bednarski von Liss Gekappte Wurzeln BoD Books on Demand 2003 ISBN 978 3 8330 0069 0 google com abgerufen am 26 Mai 2016 Wappen des Corps Lugia Breslau Hans Schuler Weinheimer SC Chronik Darmstedt 1927 S 666 Wappen des Corps Baltia Berlin Silinghaus Archivversion Memento vom 9 Oktober 2007 im Internet Archive SPD und Burschenschaften Einfluss Alter Herren bis in den Parteivorstand In Spiegel Online 17 Januar 2006 abgerufen am 9 Juni 2018 Erinnerungen an Hans Zehrer Memento vom 12 Juni 2008 im Internet Archive Ebbo Demant Hans Zehrer als politischer Publizist Hase und Koehler 1971 S S 11 Weinheimer Corps Aachen Marko Guestphalia Delta Montania Saxo Montania Palaeo Teutonia Saxonia Berlin Franconia Fribergensis Bayreuth Pomerania Silesia Berlin Berlin Bielefeld Baltica Borussia Braunschweig Rhenania ZAB Teutonia Hercynia Marchia Frisia Clausthal Hercynia Montania Borussia Darmstadt Hassia Rhenania Franconia Obotritia Chattia Dresden Altsachsen Teutonia Freiberg Saxo Borussia Gottingen Agronomia Hallensis Frisia Greifswald Marchia Hamburg Irminsul Rhenania Hannover Saxonia Slesvico Holsatia Hannovera Hannoverania Hannover Normannia Heidelberg Thuringia Kaiserslautern Franconia Berlin Karlsruhe Franconia Saxonia Alemannia Friso Cheruskia Kiel Alemannia Koln Silingia Franco Guestphalia Luneburg Cheruscia Magdeburg Alemannia Thuringia Mannheim Hermunduria Leipzig Rheno Nicaria Munchen Cisaria Vitruvia Germania Normannia 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