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Die Compagnie des chemins de fer du Midi kurz Midi war eine Eisenbahngesellschaft die im Suden Frankreichs Bahnstrecken zwischen den Kusten des Mittelmeers und des Atlantiks von Bordeaux und Sete bis 1928 Cette bis an die spanische Grenze betrieb Neben Eisenbahnen betrieb die Gesellschaft auch Kanale u a den Canal lateral a la Garonne und den Canal du Midi ersterer 208 5 km letzterer 286 5 km lang Werbeplakat der Midi fur Fahrpreis ermassigungen zu den Bade und Wintersportorten in den Pyrenaen um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Elektrifizierung 3 Fahrzeuge 3 1 Dampflokomotiven 3 2 Elektrische Triebfahrzeuge 3 3 Personen und Guterwagen 4 Weblinks und Quellen 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Genussschein der Compagnie des Chemins de Fer du Midi vom 4 Juli 1927 nbsp Logo nach der Vereinigung mit der P O Die Midi wurde 1853 unter Ubernahme von 1852 vergebenen Konzessionen fur die Bahnstrecke Bordeaux Cette 476 km abschnittsweise 1855 bis 1857 eroffnet Narbonne Perpignan 63 km eroffnet 1858 und Lamothe Bayonne nebst Zweigstrecke nach Mont de Marsan 193 km eroffnet 1855 gegrundet Ein wesentlicher Teil des Netzes sowie der Garonne Kanal waren unter Gewahrung von Subventionen Zinsgarantien und Zinsburgschaften staatlich konzessioniert und gestutzt Durch Vertrage vom 30 Dezember 1858 und 11 Juni 1859 Gesetz vom 11 Juni 1859 wurden der Midi weitere Bahnstrecken Bayonne Irun und Agde Lodeve konzessioniert und das Netz in ein altes und neues geteilt Ende 1859 betrug die Lange des konzessionierten alten Netzes 796 km die des neuen Netzes 848 km Weitere umfangreiche Linienkonzessionierungen folgten zwischen 1863 und 1907 Insgesamt hatte das Netz der Midi Ende 1912 eine Ausdehnung von 4080 km 1934 fusionierte die Midi mit der Compagnie du chemin de fer de Paris a Orleans P O zur Chemin de Fer de Paris a Orleans et du Midi PO Midi und bildete so bis zur Ubernahme durch die Staatsbahn Societe nationale des chemins de fer francais SNCF im Jahre 1938 die grosste Privatbahn in Frankreich Elektrifizierung Bearbeiten nbsp Elektrolokomotive E 4002 der Midi in der Cite du Train dem Eisenbahnmuseum Mulhausen im ElsassBereits um 1909 stellte die Midi ein umfangreiches Elektrifizierungsprogramm unter Nutzung der Wasserkrafte der nordlichen Pyrenaen auf Ahnlich wie in Deutschland entschloss man sich fur Einphasenwechselstrom und Oberleitung und wahlte eine Fahrleitungsspannung von 12 kV mit 16 2 3 Hz fur folgenden Bahnstrecken Perpignan Villefranche de Conflent Pau Lourdes Tarbes Montrejeau Tarbes Bagneres de Bigorre und Lourdes Pierrefitte 1912 ging die Bahnstrecke Perpignan Villefranche de Conflent in Betrieb und wurde zum Testlabor fur die bestellten elektrischen Triebfahrzeuge Im Dezember 1914 wurde der elektrische Betrieb auf den beiden Stichstrecken in die Pyrenaen Tarbes Bagneres de Bigorre und Lourdes Pierrefitte mit Triebwagen aufgenommen Zwischen Tarbes und Lourdes fuhren offensichtlich nur einzelne Zuge Fur den Guterverkehr stand nur eine Lokomotive zur Verfugung Die fur die Strecke notwendige Energie wurde im Wasserkraftwerk Soulom bei Pierrefitte mit sechs Maschinensatzen von je 2600 kW erzeugt und uber Fernleitungen mit einer Spannung von 60 kV zu den Unterwerken Lourdes und Tarbes ubertragen In den Unterwerken auf 12 kV transformiert wurde die Spannung in ein nicht nachgespanntes Kettenwerk aus 100 mm Kupferfahrdraht und 40 mm Stahlseil eingespeist 1 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Einphasenwechselstromsystem aufgrund seiner Anwendung in Deutschland politisch und militarisch skeptisch betrachtet Am 29 August 1920 ordnete die franzosische Regierung an dass alle Eisenbahnen in Frankreich bei der Elektrifizierung von Strecken 1500 V Gleichspannung zu verwenden hatten 2 Die Midi stellte daraufhin die Abschnitte Pau Tarbes 1922 und Tarbes Montrejeau 1923 auf das neue System um 3 Zwischen Perpignan und Villefranche de Conflent wurde das bisherige System beibehalten Neu und gleich mit Gleichspannung elektrifiziert wurden die folgenden Strecken 1924 Montrejeau Toulouse 1925 Puyoo Pau 1927 Bordeaux Dax 1928 Dax Hendaye 1929 Hendaye Irun 1930 Bayonne PuyooDie Strecken Montauban Toulouse und Toulouse Sete wurden 1935 erst nach dem Zusammenschluss der Midi mit der P O zur PO Midi unter Spannung gesetzt 3 Fahrzeuge BearbeitenAm 31 Dezember 1884 war die Midi im Besitz von 707 Dampflokomotiven 1959 Personen und 21 307 Guterwagen 4 Dampflokomotiven Bearbeiten nbsp Lok 34 im Betriebswerk Bordeaux um 1895 nbsp Schnellzuglokomotive 163 1895 nbsp Vierzylinder Verbundlok 1775 1905 Elektrische Triebfahrzeuge Bearbeiten Fur den elektrischen Betrieb mit 12 kV und 16 2 3 Hz wurden sechs Prototypen elektrischer Lokomotiven der Achsfolge 1 C1 bei verschiedenen Herstellern bestellt E 3001 bei Thomson und General Electric E 3101 bei AEG und Henschel E 3201 bei Westinghouse E 3301 bei Brown Boveri und Schweizerische Lokomotiv und Maschinenfabrik SLM in Winterthur die spatere SBB Be 2 5 11001 E 3401 bei Ateliers du Nord und l Est spatere Jeumont Schneider und E 3501 bei Schneider nbsp Midi E 3001 nbsp Midi E 3101 noch mit AEG Stromabnehmern anlasslich von Testfahrten in Bitterfeld nbsp Midi E 3201 nbsp Midi E 3301 die spatere Be 2 5 11001 der SBBVon den Lokomotiven wurden nur die E 3010 E 3201 und E 3401 ubernommen wobei sich nur die E 3201 spatere SNCF Baureihe 1C1 3900 bewahrte Die Lokomotive stand bis 1959 auf der Strecke Perpignan Villefranche de Conflent in Betrieb Die beiden anderen Lokomotiven wurden Ende der 1920er Jahre ausgemustert Die E 3101 wurde auf der Strecke Dessau Bitterfeld zwischen Marz und August 1911 im Rahmen von Testfahrten eingesetzt Die bereits mit einer Nutzbremse ausgestattete Lok konnte jedoch nur bedingt erprobt werden da es im mitteldeutschen Flachland keine nennenswerten Gefallestrecken gibt Die Lokomotive wurde von der Chemin de Fer du Midi jedoch nicht ubernommen und an die AEG zuruckgegeben Uber den Verbleib ist bisher nichts bekannt nbsp Midi Triebwagen E ABD 1 bis 30 Weiterhin wurden 30 Triebwagen mit Gepackabteil fur den Reiseverkehr bei Dyle amp Bacalan Brill Westinghouse beschafft denen normale Reisezugwagen beigestellt wurden Der E 2 wurde 1920 bei einem Brand zerstort und ausgemustert Nachdem der Anfang de 1920er Jahre die Umstellung der Midi Strecken auf Gleichspannung begann wurde ein Teil der Fahrzeuge auf das neue System umgebaut Die E 1 E 3 bis E 14 und E 16 in Z 23031 bis Z 23044 umbezeichnet standen auf der Strecke Perpignan Villefranche de Conflent bis 1971 als SNCF Baureihe Z 4900 in Betrieb Nach Ausmusterung der einzigen Ellok 1C1 3901 E 3201 im Jahr 1959 ubernehmen die Triebwagen auch den Guterverkehr Von den E 15 und E 17 bis 30 wurden 1919 zwei Fahrzeuge bei SAAS umgangssprachlich Secheron fur die SBB und alle ubrigen ab 1920 auf Gleichspannung von 1500 V umgebaut Als Z 23051 bis Z 23063 bezeichnet standen sie als spatere SNCF Baureihe Z 4500 bis 1962 beim Depot Tarbes in Betrieb Personen und Guterwagen Bearbeiten nbsp Der 1899 gebaute Personenwagen 1 Klasse AAz 602 nbsp Ein 1906 gebauter Personenwagen 2 Klasse der Baureihe BBzfi 3001 3050 nbsp Offener Guterwagen der Baureihe Ufr 1874 2553 nbsp Flachwagen der Baureihe Hfr 68001 69250Weblinks und Quellen Bearbeiten nbsp Commons Compagnie des chemins de fer du Midi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Roll Freiherr von Enzyklopadie des Eisenbahnwesens Band 5 Berlin Wien 1914 S 195 Memento vom 30 August 2014 im Internet Archive Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Compagnie des chemins de fer du Midi in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen 1916 Nr 86 S 981 f Ferrovissime Nr 71 September Oktober 2014 S 32 a b Didier Janssoone L Histoire des chemins de fer pour les nuls Editions First Paris 2015 ISBN 978 2 7540 5928 2 S 65 Die Eisenbahnen in Frankreich In Archiv fur Eisenbahnwesen Beilage zum Eisenbahn Verordnungsblatt Band 9 Heymann s Verlag 1886 S 537 Google Books Bedeutende Vorgangergesellschaften der SNCF AL Etat EL Est Midi Nord PLM PO PO Midi Ouest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Compagnie des chemins de fer du Midi amp oldid 230990342