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Die Lokomotiven der Baureihe E 4000 waren regelspurige Elektrolokomotiven der franzosischen Eisenbahngesellschaft Compagnie des chemins de fer du Midi Midi Sie waren als Guterzuglokomotiven konzipiert die 20 Maschinen der 1 Bauserie war nahezu identisch mit den 30 im Reisezugverkehr eingesetzten Loks der Baureihe E 4500 Anm 1 von jenen unterschieden sie sich lediglich durch eine andere Getriebeubersetzung und das Fehlen rheostatischer Bremsen 1938 wurden die E 4000 mit neuen Betriebsnummern von der in jenem Jahr gegrundeten Staatsbahn SNCF ubernommen und nach dem Zweiten Weltkrieg im Rangierdienst eingesetzt 2 Midi E 4000Ehemalige E 4010 1 Serie als Rangierlokomotive BB 1640 im Pariser Bahnhof Gare de Lyon 1965 Ehemalige E 4010 1 Serie als Rangierlokomotive BB 1640 im Pariser Bahnhof Gare de Lyon 1965 Nummerierung E 4001 4020 Midi 1 Serie BB 1631 1650 SNCF E 4001 4040 Midi 2 Serie BB 1501 1540 SNCF Anzahl 60Hersteller CEFBaujahr e 1923 1928Ausmusterung 1984Achsformel Bo Bo Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 11 850 mmDienstmasse 76 tHochstgeschwindigkeit 60 km h 1 Dauerleistung 680 kWAnzahl der Fahrmotoren 4 Typ Dick Kerr DK 80Antrieb elektrisch 1500 V Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte und Beschreibung 3 Abstellung und Verbleib 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Midi war die einzige der grossen franzosischen Bahngesellschaften deren Gleise nicht bis in die Hauptstadt Paris fuhrten Ihre Strecken lagen sudlich des Zentralmassivs zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer und fuhrten bis weit in die nordlichen Pyrenaen hinein Da die Kohlenreviere weit entfernt im Norden Frankreichs lagen musste der Brennstoff fur den Betrieb der Dampflokomotiven uber weite Strecken anderer Gesellschaften herbeigeschafft werden Daher wurde bereits um 1909 ein umfangreiches Elektrifizierungsprogramm unter Nutzung der in den Pyrenaen verfugbaren Wasserkrafte entwickelt Gewahlt wurde eine Stromzufuhr mittels Oberleitung bei einer Wechselspannung von 12 kV und einer Frequenz von 16 2 3 Hz Zwischen 1912 und 1914 wurde auf vier Strecken der elektrische Betrieb aufgenommen Die extreme Knappheit an Kohle wahrend des Ersten Weltkriegs die wichtigsten Kohlenreviere waren von deutschen Truppen besetzt veranlasste die Regierung zum Beschluss einer Elektrifizierung von weiteren Eisenbahnstrecken Wahrend jene bei den nord und ostfranzosischen Strecken aus militarstrategischen Grunden aber verworfen wurde befurwortete man die Elektrifizierung von Bahnen in der Sudhalfte Frankreichs und im Grossraum Paris mit 1500 V Gleichspannung 3 Zur Vereinheitlichung der Elektrifizierung im Land wurde am 29 August 1920 die Verwendung dieser Spannung bindend vorgeschrieben Damit sollte sichergestellt werden dass in einem erneuten Verteidigungsfall die Lokomotiven netzubergreifend eingesetzt werden konnten 1 Drei ihrer bereits elektrifizierten Strecken stellte die Midi daraufhin auf das verordnete Stromsystem um Geschichte und Beschreibung Bearbeiten nbsp Elektrische Lok der North Eastern Railway spatere EF 1 1916 Da keine entsprechenden Maschinen aus einheimischer Fabrikation entwickelt worden waren sah sich 1918 eine Gruppe von Ingenieuren der Midi diesbezuglich in Grossbritannien um Bei der North Eastern Railway liefen zehn vierachsige Drehgestell Lokomotiven spatere Baureihe EF 1 mit Motoren von Dick Kerr amp Co auf die man als Grundlage fur eine eigene Entwicklung zuruckgriff Die Firma Constructions electriques de France CEF erhielt den Auftrag 20 entsprechende Maschinen zu bauen Dick Kerr selbst lieferte Plane und einen Teil der Motoren Wahrend die E 4001 4004 originale Dick Kerr Motoren erhielten wurden jene der weiteren Lokomotiven in Lizenz hergestellt Die Baureihen E 4000 fur Guterzuge Hochstgeschwindigkeit 60 km h und E 4500 fur den Reiseverkehr Hochstgeschwindigkeit 90 km h unterschieden sich nur durch die Getriebeubersetzung 4 Anders als die britischen Loks wiesen die franzosischen aber US Konstruktionsprinzipien entsprechend einen Boxcab Lokomotivkasten mit zwei Endfuhrerstanden auf 1 Ab 1923 verliessen die 20 Maschinen der ersten Serie das Werk Dem Dampflokomotivbau wurden die Lokomotivlaternen entnommen die franzosischen Bahngesellschaften einschliesslich der SNCF zogerten lange mit der Einfuhrung elektrischer Spitzensignale Die Scherenstromabnehmer wurden durch Federn gehoben und mittels Leinen abgesenkt Wie die E 4500 waren die Loks mit einer Nutzbremse ausgestattet da nicht alle Guterwagen in jener Zeit uber durchgehende automatische Bremsen verfugten Optisch unterschieden sich die Maschinen der ersten Serie von denen der zweiten durch die Anordnung Zahl und Grosse der Luftergitter sowie veranderte Maschinenraumfenster 4 nbsp Die BB 1517 links der SNCF war die ehemalige E 4017 der zweiten Serie mit kleineren Maschinenraumfenstern nachtraglich durch Luftergitter ersetzt und zwei grossen Luftergittern Toulouse 1980 Ende 1925 hatte das elektrifizierte Netz der Midi die Streckenlange von 400 km uberschritten Die britischen Motoren die bei der Nutzbremsung als Generatoren arbeiteten hatten sich fur die Topografie der Pyrenaen als wenig geeignet erwiesen Sie waren nicht optimal angeordnet und neigten zu Uberhitzung die Schutze des Nockenschaltwerks waren den Belastungen nicht gewachsen Nach einigen gravierenden Schaden in der Elektrik wurden die E 4000 abgestellt und Dampflokomotiven ubernahmen wieder den Guterverkehr Bei CEF in Tarbes wurden diese Maschinen ab 1926 umgebaut den E 4500 angeglichen und als E 4531 4550 dieser Baureihe zugeordnet Wegen der Tendenz der Motoren zum Uberhitzen wurde dabei die Leistung von 1030 kW auf 773 kW reduziert Bei sieben der Loks wurden ab 1931 die Motoren der Bauart DK 80 durch solche des Typs M1 ersetzt 4 Die ersten 20 Maschinen der zweiten Serie E 4021 4040 die im Jahr 1926 ausgeliefert wurden hatte man im elektrischen Teil deshalb uberarbeitet 1 Sie wurden u a mit rheostatischen Bremsen ausgerustet erhielten aber ebenfalls die problematischen Motoren des Typs DK 80 Die Stundenleistung wurde von vornherein auf 773 kW begrenzt In den Jahren 1927 28 folgten 20 weitere derartige Maschinen die in Zweitbesetzung die freigewordenen Nummern E 4001 4020 bekamen 4 Die SNCF reihte die Loks nach der Ubernahme 1938 in ihr Nummernschema ein So wurden die ursprunglichen E 4001 4020 spatere E 4531 4550 in BB 4531 4543 DK 80 Motoren bzw BB 4593 4599 M1 Motoren umgezeichnet Anm 2 Die Lokomotiven der zweiten Serie wurden der Baureihe BB 4000 zugeordnet Gemeinsam mit der Schwesterbaureihe E 4500 wurden die E 4000 nach dem Zweiten Weltkrieg zu Rangierlokomotiven umgebaut Die Maschinen der ersten Serie wurden zwischen 1953 und 1957 zu den BB 1631 1650 die der zweiten wurden zur Baureihe BB 1500 Anm 3 4 Abstellung und Verbleib Bearbeiten nbsp Museumslokomotive E 4002 im Eisenbahnmuseum Cite du Train1971 wurden erste Maschinen ausgemustert Am 15 Dezember 1984 wurde mit der BB 1613 des Betriebswerks Chambery 5 einer ehemaligen E 4500 die letzte Lok dieser Bauart abgestellt Mit der E 4002 spatere BB 1632 blieb im Eisenbahnmuseum Cite du Train in Mulhausen eine E 4000 museal erhalten Dabei handelt es sich aber nicht um die ursprungliche E 4002 vielmehr wurde die Lokomotive aus altbrauchbaren Teilen zusammengesetzt Nur die Langswande mit acht kleinen Luftungsgittern stammen von der E 4002 erste Serie spatere BB 1632 Die Drehgestelle Vorderfronten und das Dach wurden der E 4001 zweite Serie spatere BB 1501 entnommen Die Betriebsnummer E 4002 wurde gewahlt da jene Maschine die erste in Frankreich war die unter 1500 V Gleichspannung verkehrte 6 Anmerkungen Bearbeiten Die Gesamtzahl von 50 E 4500 resultierte aus dem Umbau der 20 Maschinen ersten Serie der E 4000 ab 1926 Die ehemaligen E 4501 4530 wurden zu BB 4501 4530 Die 1000er Baureihennummern bezeichnen elektrische Gleichstrom RangierlokomotivenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d BB 900 BB 4200 amp BB 4700 in Ferrovissimo Mittelteil von Ferrovissime Nr 11 S 1 ff Le Midi passe aux grandes manœuvres BB 1500 und 1600 in Ferrovissime 17 S 2 ff Didier Janssoone L Histoire des chemins de fer pour les nuls S 64 ff a b c d e La premiere vie en montagne des futures BB 1500 et 1600 in Ferrovissime Nr 20 S 22 ff Thomas Estler Loks der franzosischen Staatsbahn SNCF 1 Auflage Transpress Stuttgart 2014 ISBN 978 3 613 71480 9 S 34 BB 1500 et BB 1600 se sont mariees a Mulhouse in Ferrovissime 17 S 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Midi E 4000 amp oldid 231615835