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Der Codex Gigas ist eines der grossten handschriftlichen Bucher der Welt daher kommt der Name Gigas griechisch fur riesig Die Riesenbibel wurde vermutlich im fruhen 13 Jahrhundert im Benediktinerkloster von Podlazice in Bohmen geschrieben und ist auch unter der Bezeichnung Teufelsbibel bekannt die von einer beruhmten ganzseitigen Illustration des Teufels in dem Kodex herruhrt Das Buch ist in lateinischer Sprache geschrieben Codex GigasDie beruhmte Abbildung des Teufels Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinung 2 Geschichte 3 Inhalt 4 Legende 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenErscheinung Bearbeiten nbsp Buch der Weisheit Ausgeschmuckte InitialeDer Kodex ist in einem holzernen Umschlag mit Lederbezug und Ornamenten aus Metall gebunden Mit 92 cm Hohe 50 cm Breite und 22 cm Dicke ist er das grosste bekannte mittelalterliche Manuskript Er bestand ursprunglich aus 320 Pergament blattern Zwolf Blatter fehlen 1 Es ist nicht bekannt warum und von wem die Seiten herausgeschnitten wurden und was deren Inhalt ist Der Kodex ist fast 75 kg schwer Die Schrift ist eine karolingische Minuskel Schriftanalysen legen nahe dass der Kodex nur von einer Person geschrieben wurde Die Erwahnung eines hermanus inclusus Hermann der Einsiedler vermutlich ein Monch in Klausur im Text konnte ein Hinweis auf den Urheber sein Das Manuskript enthalt viele Buchmalereien in Rot Gelb Grun und Gold Initialen sind sorgfaltig ausgestaltet haufig uber ganzen Seiten Der Kodex weist einen gleichbleibenden Stil auf und die Art des Schreibens zeigt keine Veranderungen etwa aufgrund von Alter Krankheit oder Stimmung Das mag ein Grund fur die Annahme sein dass das Buch in kurzer Zeit fertiggestellt wurde siehe auch die Legende Geschichte BearbeitenNach heutigem Stand wurde der Kodex im Benediktinerkloster von Podlazice geschrieben das im 15 Jahrhundert von den Hussiten zerstort wurde Die Aufzeichnungen im Kodex enden 1229 Der Kodex wurde 1245 in das Zisterzienserkloster Sedletz tschechisch Sedlec verbracht und 1477 in das Benediktinerkloster in Breunau tschechisch Brevnov wo er bis 1593 in der Klosterbibliothek aufbewahrt wurde 2 Danach wurde er in die Prager Kuriositatensammlung Kaiser Rudolfs II eingefugt Der Codex wurde im Laufe der Zeit mehrfach erganzt so wurden die Tode der Brenauer Bruder Johannes und Andreas in den Kalender eingetragen wie auch ein Besuch Kaiser Ferdinands im Kloster 3 Daruber hinaus hat sich eine Reihe von Personen die den Codex in Augenschein nehmen durften ebenfalls in der Handschrift verewigt 4 Im letzten Jahr des Dreissigjahrigen Krieges wurde bei der Plunderung Prags die ganze Sammlung darunter Codex Gigas und Codex Argenteus als Beute von der schwedischen Armee beschlagnahmt Seit 1649 verwahrt die Konigliche Bibliothek zu Stockholm das Manuskript 2007 stellte sie das Buch als Leihgabe dem Prager Clementinum zur Verfugung wo es von September 2007 bis Marz 2008 zu sehen war 5 Inhalt Bearbeiten nbsp Helle Schrift auf dunklem GrundEtwa die Halfte des Codex nimmt die Abschrift der kompletten Bibel ein weitgehend nach der Vulgata wahrend Apostelgeschichte und Apokalypse einer vor 350 entstandenen Ubersetzung der Vetus Latina folgen Weiter enthalt er Isidors von Sevilla Etymologiae Auszuge aus Flavius Josephus Antiquitates Judaicae die Chronica Boemorum des Cosmas von Prag verschiedene Traktate bezuglich Geschichte Etymologie und Physiologie einen Kalender eine Liste von Brudern des Klosters Wunder und andere lokale Aufzeichnungen Blatt 289 r anderer Zahlung zufolge 290 r entspricht Seite 577 in der digitalen Version zeigt ein beruhmtes Bild des Teufels ungefahr 50 Zentimeter hoch Diese Abbildung steht im Kontrast zur ganzseitigen Abbildung der himmlischen Stadt auf dem vorhergehenden Blatt Auf einigen Seiten davor und danach ist der Text zweispaltig auf dunklem Hintergrund in heller Schrift ausgefuhrt was sie vom Rest des Buches unterscheidet Auf einigen dieser Seiten ist lediglich die zweispaltige Hinterlegung ausgefuhrt aber kein Text geschrieben worden Der Text der anderen Seiten ist je nach Erhaltungsgrad der Schrift gut bis massig gut lesbar Legende BearbeitenNach einer Legende die im Kern schon in einem Katalogeintrag aus dem Jahr 1635 erkennbar wird wurde der Kodex von einem Monch geschrieben der die Disziplinregeln gebrochen hatte und deshalb verurteilt worden sein soll lebendig eingemauert zu werden Damit ihm diese harte Strafe erlassen werde versprach er zur Lobpreisung des Klosters in einer einzigen Nacht ein Buch zu schreiben welches das gesamte menschliche Wissen enthalten sollte Nahe Mitternacht erkannte er dass er diese Aufgabe nicht allein erledigen konnte und verkaufte dem Teufel seine Seele Der Teufel vervollstandigte das Manuskript und der Monch fugte das Bild des Teufels hinzu um so auf den wahren Autor hinzuweisen Die Ubersetzung der vermutlichen Urhebererwahnung hermanus inclusus als eingeschlossener Hermann ist falsch sie weist vielmehr auf einen einsiedlerisch lebenden Monch hin Literatur BearbeitenStanislav Bartl Jiri Kostelecky Dablova bible Tajemstvi nejvetsi knihy sveta Paseka Prag 1993 ISBN 80 85192 64 0 Codex Gigas the Devil s bible Prague National Library of the Czech Republic 2007 ISBN 978 80 7050 533 5 ISBN 978 80 7050 532 8 Kamil Boldan Michal Dragoun Duan Foltyn Jindrich Marek Zdenek Uhlir The Devil s Bible Codex Gigas The Secrets of the World s Largest Book NKP 2007 ISBN 978 80 7050 532 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Codex Gigas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitalisat der Handschrift Link Codex Gigas Ausfuhrliche Beschreibung auf der Seite der Nationalbibliothek von Schweden Codex Gigas in The European Library Kostbarkeit der Nationalbibliothek von Schweden englisch Ein Video 2 42 Minuten zeigt eine Prasentation des Codex Gigas auf YouTube Dokumentation uber den Codex Gigas auf veoh comEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Boldan 2007 Seite 17 Dies zeigt sich an einer Notiz auf fol 1v Fol 308r 309v 304r Felix von Linda fol 309v Georg Barthold Potanus fol 305v Berichterstattung bei Focus Link und Welt Link Normdaten Werk GND 4451634 4 lobid OGND AKS LCCN n94018581 VIAF 175882138 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Codex Gigas amp oldid 236417585