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Chromsaure mit der Struktur H2CrO4 existiert nur in verdunnten wassrigen Losungen Reine wasserfreie Chromsaure ist unbekannt Sie ist eine starke zweiprotonige Saure und bildet als Salze die Chromate Hydrogenchromate sind hingegen instabil und nur in wassriger Losung bekannt StrukturformelAllgemeinesName ChromsaureAndere Namen Dihydrogenchromat IUPAC Summenformel H2CrO4Kurzbeschreibung dunkelrote bis gelbe geruchlose wassrige Losung 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 7738 94 5EG Nummer 231 801 5ECHA InfoCard 100 028 910PubChem 24425ChemSpider 22834Wikidata Q422642EigenschaftenMolare Masse 116 95 g mol 1Aggregatzustand nur als Losung in Wasser bestandigDichte 1 5 g cm 3 50 CrO3 1 Siedepunkt thermische Zersetzung 1 Loslichkeit CrO3 gut loslich in Wasser 1854 g l 1 bei 20 C 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 2 ggf erweitert 1 GefahrH und P Satze H 271 301 311 330 314 317 334 335 340 350 361f 372 410P 221 283 301 310 303 361 353 305 351 338 310 320 405 501 3 Zulassungs verfahren unter REACH besonders besorgnis erregend krebs erzeugend CMR 4 zulassungs pflichtig 5 MAK Deutschland aufgehoben da karzinogen 1 Schweiz 5 mg m 3 berechnet als Chrom 6 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Wird Chromsaure als Feststoff angeboten handelt es sich stets um das Anhydrid der Chromsaure das Chromtrioxid Ebenso wie das Anhydrid ist die Chromsaure atzend und giftig Inhaltsverzeichnis 1 Wassrige Losung 2 Darstellung 3 Verwendung 4 Toxikologie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseWassrige Losung BearbeitenChromsaure ist eine starke Saure pKs Wert 0 61 und liegt im Gleichgewicht nur zu einem sehr geringen Teil als H2CrO4 vor HCrO4 ist hingegen eine schwache Saure pKs Wert 6 45 7 Daher liegt Chromsaure in verdunnter wassriger Losung uberwiegend als Hydrogenchromat HCrO4 vor Werden die wassrigen Losungen mit einer Base versetzt liegen bei einem pH Wert gt 7 uberwiegend CrO42 Ionen vor Bei pH Werten zwischen 2 und 6 liegen HCrO4 vor und es bilden sich in einer Gleichgewichtsreaktion Dichromate Cr2O72 Bei dieser Reaktion kommt es zu einem Farbumschlag von gelb nach orange Ist der pH Wert der Losung lt 1 bilden sich unter weiterer Farbvertiefung Polychromate der allgemeinen Formel CrnO3n 12 Darstellung BearbeitenVerdunnte Chromsaure lasst sich durch Hydrolyse von Chrom VI oxiddichlorid Chromylchlorid gewinnen Als Nebenprodukte entstehen dabei Salzsaure und Chlor Verwendung BearbeitenChromsaure wird in der Chemie als Oxidationsmittel eingesetzt Mit ihr lassen sich primare Alkohole zu Aldehyden bzw zu Carbonsauren sekundare Alkohole zu Ketonen oxidieren In der Galvanotechnik wird Chromsaure zur Passivierung galvanisch erzeugter Schichten vorwiegend bei Cadmium und zur Vorbehandlung von Aluminiumoberflachen per anodischer Oxidation verwendet Sie ist ausserdem Hauptbestandteil der galvanischen Chromelektrolyte die zum Verchromen verwendet werden Die Chromsaurehartung wurde 1840 von Adolph Hannover in die mikroskopische Technik eingefuhrt 8 Des Weiteren werden Chromsaure bzw Chromtrioxid zur Herstellung von Kaliumdichromat Ammoniumdichromat und Chromdioxid verwendet Chromsaure wird zum Beizen von Kupfer Bronze Messing Tombak und Rotguss verwendet das auch als Gelbbrennen bezeichnet wird Chromsaurelosungen werden ferner haufig fur die rasche Feststellung verwendet ob im Metall bzw einer Legierung Silber vorliegt Der Gegenstand der Probe wird hierbei vor der Prufung aus Grunden anzunehmender Versilberung z B angefeilt und dieser Stelle mit der Saure aufgetupft Die Saure ergibt mit Silber einen Silberchromat Niederschlag in blutroten Farbtonen Bei unedlen Metallen bildet sich kein Silberchromat Je dunkler der blutrote Farbniederschlag ausfallt desto hoher ist der Silberfeingehalt Chromsaure ist nicht zu verwechseln mit der Chromschwefelsaure Toxikologie BearbeitenChromsaure ist ausserst giftig die letale Dosis entspricht beim erwachsenen Menschen 1 bis 2 g 9 und auch seit langem als krebserregend bekannt Bei Hautkontakt erzeugen sie Irritationen an Augen Haut und Schleimhauten Chronischer Kontakt mit Chromsaure kann bei unterlassener Behandlung zu bleibenden Schaden fuhren Chromsaure kann zu einem toxischen Lungenodem und trotz spaterer Behandlung zum Tod fuhren Nach einer vorubergehenden Freiheit von Beschwerden bis zu 48 Stunden kann das Vollbild mit Hamoptoe Zyanose Aspiration oder Herzstillstand auftreten 10 Seit 1958 empfiehlt die WHO World Health Organization fur Chrom VI Verbindungen eine maximal zulassige Konzentration von 0 05 mg Liter im Trinkwasser Siehe auch BearbeitenChromsaure ElementLiteratur BearbeitenA F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 S 1567 1569 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Eintrag zu Chromsaure in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 23 Juli 2016 JavaScript erforderlich Nicht explizit in Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP gelistet fallt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Chromium VI compounds with the exception of barium chromate and of compounds specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 14 August 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Chromsaure Sicherheitsdatenblatt auf emsdiasum com abgerufen am 16 August 2016 Eintrag in der SVHC Liste der Europaischen Chemikalienagentur abgerufen am 16 Juli 2014 Eintrag im Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe der Europaischen Chemikalienagentur abgerufen am 16 Juli 2014 Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva Grenzwerte Aktuelle MAK und BAT Werte Suche nach 7738 94 5 bzw Chromsaure abgerufen am 27 Oktober 2015 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 S 1568 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 35 S Moeschlin Klinik und Therapie der Vergiftungen 7 Auflage Thieme Verlag Stuttgart 1986 ISBN 978 3 13 378407 8 Max Daunderer Lehrbuch Klinische Toxikologie 42 Erganzung Mai 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chromsaure amp oldid 230787081