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Christian Reithmann 9 Februar 1818 in St Jakob in Haus Osterreich 1 Juli 1909 in Munchen war Uhrmacher Er gilt als Erfinder des Viertaktmotors Er entwickelte ihn drei Jahre vor Nicolaus Otto und gewann im Patentstreit gegen ihn uberliess ihm aber die Erfindung gegen eine grosszugige Abfindung Die Grabstatte Ersatzgrab Original verloren von Christian Reithmann befindet sich auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Graberfeld 35 Reihe 1 Platz 14 Standort 48 125 11 564361111111 Christian ReithmannGrab Ersatzgrab von Christian Reithmann auf dem Alten Sudlichen Friedhof in Munchen Standort 48 125 11 564361111111 Foto 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Uhrmacher 2 Uhren 3 Motorenentwickler 4 Auszeichnungen und Anerkennungen 5 Literatur 6 Quellen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksUhrmacher BearbeitenReithmann machte ab 1836 eine Tischlerlehre in Salzburg drei Jahre spater begann er als Kunsttischler in Munchen Von 1841 bis 1848 fuhrte er den Betrieb einer Uhrmacherswitwe in Schwabing und machte sich 1848 als Uhrmacher selbstandig 1 Er glaubte dass Maschinen exakter fertigen als Menschen und besass seit 1852 einen Gasmotor und einen Elektromotor Reithmann betrieb seit 1860 eine Uhrenfabrikation mit zehn Maschinen zur Fertigung von Uhren Die Maschinen waren von ihm selbst konstruiert der Antrieb erfolgte durch selbstgefertigte Motoren Ab 1865 fertigte er Uhren mit einem vom Raderwerk unabhangigen Pendel Uhren BearbeitenFur das Glockenspiel am Neuen Munchner Rathaus entwickelte er die kinematische Anordnung 1899 Die Turmuhr fur das Schloss Berg am Starnberger See Wanduhr mit elektrischem Antrieb und Minuten Freischwinger Deutsches Museum Zeitabteilung Hauptuhr mit pneumatischer Steuerung der Nebenuhren Deutsches Museum Zeitabteilung nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Motorenentwickler Bearbeiten nbsp Nachbildung der Viertakt Gasmaschine von Chr Reithmann aus dem Jahr 18731860 besass er fur seine Uhrenfabrikation zehn Maschinen aus eigener Entwicklung Am 26 Oktober 1860 beanspruchte er das erste Patent auf einen Verbrennungsmotor als er von Etienne Lenoirs Maschine in Paris horte Dieses Patent erlosch bereits 1861 Dieser Motor hatte 98 mm Bohrung 111 mm Hub und eine Drehzahl von 200 Umdrehungen pro Minute 2 In seiner Munchner Uhrmacherwerkstatt lief der Motor bis 1881 Unabhangig davon beschrieb im Jahr 1862 der Techniker Alphonse Beau de Rochas das Viertaktverfahren dessen Patentanmeldung erfolgte am 16 Januar 1862 Zusammen mit dem Glasmaler Ainmiller meldete er 1868 ein neues Patent an mit dem er eine industrielle Maschinenproduktion begrunden wollte Er unternahm noch weitere Versuche Partner zu finden scheiterte aber an Kapitalmangel Zu diesem Zeitpunkt waren seine beiden Motoren Flugkolbenmotoren der eine stehend der andere liegend Beide Motoren arbeiteten ahnlich wie der zur selben Zeit von N A Otto amp Compagnie vertriebene atmospharische Motor Im Januar 1872 prasentierte Reithmann den stehenden Flugkolbenmotor im Polytechnischen Verein Munchen vor Fachpublikum Carl von Linde schrieb uber Reithmann im Bayerischen Industrie und Gewerbeblatt Reithmann arbeitete mit unveranderlicher Luftmenge zwischen zwei Kolben die durch Explosion eines Gas Luft Gemisches verdichtet wurde und Spannkraft erhielt Bei Ausdehnung entstand Arbeitsleistung 1873 entfernte Reithmann einen Kolben verzichtete damit auf das Luftkissen und verdichtete das Gas Luft Gemisch direkt Dadurch erzielte er eine bessere Wirkung sein Motor arbeitete in vier Takten Seit 1876 wurde in Koln in der Gasmotoren Fabrik Deutz AG im Stadtteil Deutz der von Nicolaus Otto und seinen Mitarbeitern Daimler und Maybach entwickelte atmospharische Viertakt Flugkolbenmotor gebaut der durch das Deutsche Reichspatent DRP 532 vom 9 Mai 1876 geschutzt war 3 Dieses wollten andere Maschinenbauer allen voran Ernst Korting aus Hannover sturzen und suchten einen Vorerfinder Sie stiessen auf Reithmann und baten ihn um eine eidesstattliche Erklarung wann er seinen Motor und in welcher Form entwickelt habe Dazu erschien 1883 in der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure ein Artikel von Zivilingenieur Wiegand in dem er schrieb Reithmann habe den Motor drei Jahre vor Otto gebaut Ausserdem deutete er an Otto habe von Reithmanns Motor damals schon erfahren sodass nicht klar sei was Otto erfunden habe und was nicht siehe Hans Seper Daraufhin verklagte die Gasmotoren Fabrik Reithmann wegen Patentrechtsverletzung Im folgenden Prozess wurde Reithmann anerkannt dass er 1873 einen Viertaktmotor gebaut hatte Eugen Langen Ottos Partner hatte vergeblich versucht den Gutachter Schroter zu manipulieren Die Klage der Gasmotoren Fabrik in Koln wurde 1884 abgewiesen sie verlor den Prozess in der ersten Instanz Fur die Gasmotoren Fabrik war das Urteil eine doppelte Katastrophe weil der Reithmann Motor nun per Gerichtsbeschluss als Viertakter anerkannt war und Ottos Erfinderehre in Gefahr war Um Reithmann zunachst daran zu hindern vor der Berufungsverhandlung seine Rechte am Viertaktverfahren an Dritte zu verkaufen kaufte die Gasmotoren Fabrik die Rechte kurzerhand selbst fur 25 000 Goldmark und bot Reithmann eine Rente auf Lebenszeit an Das Geld sollte er nach der zweiten Instanz in jedem Fall erhalten selbst wenn er verlore und eigentlich nichts mehr zu verkaufen hatte Ausserdem wurde vereinbart dass keine Seite die andere in welcher Form auch immer verunglimpfen wurde Nun ging Langen daran Ottos Erfinderehre zu retten Er besuchte Reithmann 1885 mehrmals um ihm klarzumachen dass ihm die Erfinderehre nicht zustunde und er den gesundheitlich schwer angegriffenen Otto umbringen wurde wenn er so weitermachte und nicht von seinen Aussagen abginge Reithmann seinerseits litt ebenfalls unter der langen Prozessdauer Einerseits finanziell da er als selbstandiger Handwerker Verdiensteinbussen hatte Andererseits ebenfalls gesundheitlich da der Streit auch an seinen Nerven zerrte Langen legte Reithmann eine eigens verfasste handschriftliche Notiz vor in der von einem Ubergangsmotor die Rede war den Reithmann bis Mitte der 1870er benutzt haben soll Diesen Motor hatte es nie gegeben Reithmann konnte das wie von Langen gefordert nicht unterschreiben Dann starb am 25 Oktober 1885 zwei Wochen vor Prozessbeginn Reithmanns Frau und am 8 November 1885 stand Langen wieder in Reithmanns Werkstatt Wieder wollte er Reithmann davon abbringen vor Gericht wie bisher klare Aussagen zu machen Jetzt gab Reithmann auf Langen wusste sehr wohl um die harten Bandagen die er Reithmann angelegt hatte denn er notierte handschriftlich uber sein eigenes Vorgehen Ekelhaft unwurdig solche Verhandlungen Reithmann ist nun nicht mehr ein Gespenst Reithmann sagte vor Gericht in zweiter Instanz nichts mehr aus und liess sich auch nicht mehr vereidigen da alles was er in den letzten Jahren vor Gericht ausgesagt hatte ansonsten ein Meineid gewesen ware Stattdessen sagte er auf die entscheidende Frage wann er zum Viertaktverfahren gelangt sei er wisse es nicht und entschuldigte sich mit technischer Unbildung obwohl er seit 30 Jahren Motoren gebaut und damit seinen Lebensunterhalt bestritten hatte Er verlor den Prozess im November 1885 der sich in anderen Punkten noch bis zum 18 Dezember 1894 hinzog in zweiter Instanz und litt unter der Selbstverleugnung so stark dass man um sein Leben furchten musste Reithmann nahm das Geld die Gasmotoren Fabrik behielt die Rechte und die Ehre Nicolaus Otto 1891 gestorben ging dank seines Freundes Langen in die Geschichte ein wahrend Reithmann in Vergessenheit geriet und nachtraglich von der Gasmotoren Fabrik in einer herabwurdigenden Weise dargestellt wurde die seiner Person nicht gerecht wird Klockner Humboldt Deutz wie die Gasmotoren Fabrik seit 1938 hiess hatte diese Geschichte bis 1949 geheim halten konnen als die Reithmann Prozesse in dem posthum erschienenen Buch Nicolaus August Otto der Schopfer des Verbrennungsmotors des 1947 gestorbenen Arnold Langen veroffentlicht wurden 2 4 5 Bei seinen Recherchen stiess dieser auf die handschriftliche Notiz seines Vaters die er der Nachwelt nicht vorenthielt Auszeichnungen und Anerkennungen Bearbeiten1867 Silberne Medaille bei der Pariser Weltausstellung 1867 fur eine Uhr mit einem vom Raderwerk unabhangigen Pendel 1873 Auszeichnungen bei der Weltausstellung 1873 in Wien fur einen Haustelegraphen dessen Signalmembranen pneumatisch betatigt wurden 1874 Ernennung vom Konig von Bayern zum koniglich bayerischen Hofuhrmacher 1906 Verdienstkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael zum Anlass der Grundsteinlegung des Deutschen Museums durch Kaiser Wilhelm II am 13 Februar 1906 Reithmannstrasse und Reithmanngymnasium in InnsbruckLiteratur BearbeitenJutta Siorpaes Als die Welt in Bewegung geriet Christian Reithmann und die Erfindung des Viertaktmotors Blatter fur Technikgeschichte Band 71 2009 Technisches Museum Wien Jutta Siorpaes Als die Welt in Bewegung geriet Christian Reithmann und die Erfindung des Viertaktmotors Berenkamp Verlag Hall Wien 2008 160 S ISBN 978 3 85093 238 7 Hans Christoph Graf von Seherr Thoss Reithmann Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 399 f Digitalisat Karl Reese Motorrader aus Munchen Johan Kleine Vennekate Verlag Lemgo 2005 ISBN 3 935517 17 3 S 117 Felix R Paturi Chronik der Technik Bechtermunz Verlag Augsburg 1997 ISBN 3 86047 134 1 S 296 Lizenz des Chronik Verlag Gustav Goldbeck Christian Reithmann Uhrmacher und Motorenerfinder 1818 1909 VDI Verlag Dusseldorf 1967 Nicht eingesehen Arnold Langen Nicolaus August Otto der Schopfer des Verbrennungsmotors Franck sche Verlag Stuttgart 1949 241 Seiten Rudolf Granichstaedten Czerva Christian Reithmann Allgemeine Automobilzeitung 1934 Christian Reithmann und sein Viertaktmotor In Blatter fur Technikgeschichte 21 Heft Forschungsinstitut fur Technikgeschichte Technisches Museum fur Industrie und Gewerbe in Wien Springer Verlag 1959 S 15 25 K Schnauffer Die Prioritat am Viertaktverfahren Arbeitsgemeinschaft fur die Geschichte des deutschen Verbrennungsmotorenbaus 1952 Hans Seper Christian Reithmann und sein Viertaktmotor Zu seinem 50 Todestag Wien 1959 Gustav Goldbeck Christian Reithmann Uhrmacher und Motorenerfinder 1818 1909 In Technikgeschichte in Einzeldarstellungen Nr 1 Dusseldorf 1967 Gustav Goldbeck Gebandigte Kraft Die Geschichte der Erfindung des Ottomotors Munchen 1965 Friedrich Sass Geschichte des Deutschen Verbrennungsmotorenbaus 1860 1918 Berlin 1962 Reuss Hans Jurgen Nicolaus August Otto Nachrichtenamt Koln 1979 Lesebuch zur Geschichte des Munchner Alltags Munchen 1991 Richard Knerr Das vergessene Genie in Klassik Uhren Nr 5 1999 Quellen BearbeitenDeutsches Museum Munchen Kopien von Urkunden Stadtarchiv Munchen Kopien von Urkunden Tiroler Landesmuseum Tiroler Landesarchiv Reihe Tiroler Pioniere der Technik Christian Reithmann Innsbrucker Nachrichten Nr 241 1905 Tiroler Nachrichten Nr 32 1958 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte Tirols Kurzbiographie zu Christian Reithmann abgerufen am 7 Juli 2009 a b Motorrader aus Munchen Seite 117 von Karl Reese Otto zu Ehren werden erstmals im Jahre 1946 in der DIN Nr 1940 Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzundung als Ottomotoren bezeichnet die vollig andere Konstruktion von 1876 ist damit nicht gemeint Arnold Langen Nicolaus August Otto der Schopfer der Verbrennungsmotors Quelle Buch Hinweis von Karl Reese in Motorrader aus Munchen https www kulturkaufhaus de de detail ISBN 9783963453656 Langen Arnold Nicolaus August Otto Der Sch C3 B6pfer des VerbrennungsmotorsWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Christian Reithmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wolfgang Gorl Sueddeutsche Zeitung 27 Oktober 2023 Der wahre Erfinder des OttomotorsNormdaten Person GND 118744429 lobid OGND AKS VIAF 13102690 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reithmann ChristianKURZBESCHREIBUNG Erfinder des ViertaktmotorsGEBURTSDATUM 9 Februar 1818GEBURTSORT St Jakob in HausSTERBEDATUM 1 Juli 1909STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Reithmann amp oldid 239387174