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Christian Friedrich Callisen 25 Januar 1806 in Schleswig 6 April 1863 in Lauenburg war ein deutscher Beamter Jurist und Burgermeister von Flensburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenChristian Friedrich Callisen war der Sohn eines gleichnamigen Theologen Nach einem Besuch der Domschule Schleswig begann er im Wintersemester 1824 ein Studium der Rechte an der Universitat Kiel Das Sommersemester 1826 verbrachte er an der Universitat Berlin und wechselte im Folgesemester an die Universitat Gottingen 1829 bestand er in Gottorf das juristische Amtsexamen Danach erhielt er eine Stelle als Kanzlist in der Schleswig Holstein Lauenburgischen Kanzlei in Kopenhagen Im Jahr 1835 wurde Callisen zum Wirklichen Kanzleisekretar befordert 1838 zum Kanzleirat 1840 zum Wirklichen Justizrat und im Folgejahr zum Kontorchef Von April bis November 1843 arbeitete er als Amtmann Gerichtsvogt und Polizeimeister Danach folgte er einem Ruf als Kommittierter in das Generalzollkammer und Kommerzkollegium in Kopenhagen 1 1845 reichte Callisen seine Bewerbung um das Amt des Burgermeisters von Flensburg ein Am 17 Oktober wurde er zum Ersten und dirigierenden Burgermeister ernannt womit er auf Hans Rudolph Feddersen folgte Seine Vereidigung erfolgte erstmals zweisprachig auf Deutsch und Danisch mit entsprechenden Bestallungsurkunden Wegen seiner tuchtigen Arbeit erwarb er sich schnell das Vertrauen der Kollegien Flensburgs und der Burgerschaft Er organisierte eine schnelle Fuhrung der Geschafte traf Entscheidungen und uberprufte die Unterbeamten Callisen gab sich sparsam hielt sich selbst zuruck und verzichtete auf grosse Reden und Reprasentation 1 Bei den beginnenden Auseinandersetzungen um die Schleswig Holstein Frage bot sich Callisen als Vermittler an und blieb neutral was konkret bedeutete dass er in der Kommunalpolitik sachlich und kompromissbereit mit allen Streitparteien kooperierte Der Historiker Holger Hjelholt bezeichnete ihn als konservative Personlichkeit die im Sinne des Gesamtstaates dachte und sich weder auf die Seite der Eiderdanen noch der Schleswig Holsteiner stellte 1 Wahrend der Schleswig Holsteinischen Erhebung trat im Jahr 1848 die Provisorische Regierung in Kraft Um die offentliche Sicherheit und Ordnung zu bewahren warb Callisen dafur diese anzuerkennen Am 26 Marz schlossen sich die stadtischen Kollegen seinem Vorschlag an Bei der Provisorischen Regierung bemuhte er sich darum dass Schifffahrt und Handel nicht fur kriegsbedingte Verluste aufkommen mussten Konig Friedrich VII billigte die Reise einer von Callisen angefuhrten Kommission die Mitte April 1848 nach Rendsburg fuhrte Dort sollten Friedensverhandlungen mit der Regierung und Eduard von Bonin gefuhrt werden Die Gesprachspartner lehnten das Vorhaben der Kommission aber ab 1 Nach der Osterschlacht bei Schleswig am 23 April 1848 herrschte in der Flensburger Bevolkerung eine geteilte Stimmung Callisen wollte daher verhindern dass uber dem Rathaus eine schwarz rot goldene Flagge gehisst wurde hatte damit aber keinen Erfolg Jurgen Bremer als Mitglied der Provisorischen Regierung ordnete an dass Flensburg am 8 Mai einen interimistischen Oberprasidenten und einen ausserordentlichen Polizeimeister fur politische Angelegenheiten erhielt Das Deputiertenkollegium bat erfolgreich darum dass Callisen im Amt bleiben durfte Bei der anschliessenden Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung musste Callisen das Amt des Wahldirektors ubernehmen Da das Herzogtum Schleswig nicht zum Deutschen Bund gehorte hatte er staatsrechtliche Bedenken geaussert und das Amt nicht ubernehmen wollen 2 Bei der Wahl zur Schleswig Holsteinischen Landesversammlung im Juli 1848 erhielt Callisen ein Mandat Nach dem Frieden von Malmo sollte er stellvertretendes Mitglied der Gemeinsamen Regierung fur die beiden Herzogtumer werden Da er abwechselnd fur die deutsche und danische Seite Partei ergriffen haben soll wurde er schliesslich nicht nominiert Aus dem Jahr 1850 existiert ein anonym verfasstes Schreiben in dem er als Verfuhrer und Heuchler dargestellt wird 3 Nachdem Flensburg wieder von Danen regiert wurde suspendierten die Regierenden Callisen am 19 Juli 1850 Seine Entlassung ohne Pensionsanspruche erfolgte am 7 November trotz der Fursprache renommierter und loyaler Flensburger Burger Die Grunde fur seine Entlassung waren die Leitung der Wahl zur Nationalversammlung und die Mitgliedschaft in der Landesversammlung Danach vertrat Callisen als gewahlter Abgeordneter die Stadt Lauenburg in der Lauenburgischen Ritter und Landschaft und als Gerichtshalter fur die Guter Dalldorf und Gulzow 3 Callisen wurde 1846 der Dannebrogorden verliehen Familie BearbeitenAm 31 Mai 1846 heiratete Callisen Emilie Catharina Mommsen 5 April 1819 in Flensburg Sie war eine Tochter des Flensburger Kaufmanns Fedder Mommsen und dessen Ehefrau Helena Maria Gorrissen und hatte in erster Ehe den Flensburger Advokaten Andreas Christiansen Winding 1807 1845 geheiratet Die Ehe blieb kinderlos 1 Literatur BearbeitenGerd Vaagt Callisen Christian Friedrich in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 74 75 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Gerd Vaagt Callisen Christian Friedrich in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 74 Gerd Vaagt Callisen Christian Friedrich in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 74 75 a b Gerd Vaagt Callisen Christian Friedrich in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 75 Normdaten Person GND 1164789570 lobid OGND AKS VIAF 4408153472523945360006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Callisen Christian FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Beamter Jurist und Burgermeister von FlensburgGEBURTSDATUM 25 Januar 1806GEBURTSORT SchleswigSTERBEDATUM 6 April 1863STERBEORT Lauenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Friedrich Callisen Politiker amp oldid 230189016