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Christian Daniel von Finckh 9 September 1766 in Zeven 10 April 1813 in Bremen aus der adligen Familie derer von Finckh war ein Beamter des Herzogtums Oldenburg der aufgrund seiner Hinrichtung durch die napoleonische Besatzungsmacht besondere Bedeutung erlangte Grab Christian Daniel von Finckhs auf dem Gertrudenfriedhof in Oldenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Gedenken 4 Literatur 5 Weblink 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon Finckh war der Sohn des Pfarrers Georg Clemens von Finckh 1726 1802 und der Lucie Christine geb Schnedermann 1735 1780 und Enkel von Georg Clemens von Finckh 1687 1756 Er legte das Abitur am Gymnasium in Stade ab und studierte anschliessend an den Universitaten von Gottingen und Rostock 1 Rechtswissenschaften 1787 liess er sich als Advokat und Procurator in Stade nieder und wurde 1796 Syndikus der Stadt Ab 1799 war er als erster Beamter Obervoigt des Landes Wursten tatig 1806 folgte er einem Ruf in oldenburgische Dienste und wurde Landvogt in Ovelgonne mit dem Titel eines Kanzleirats Nach der franzosischen Besetzung des Herzogtums wurde er seines Amtes enthoben und 1810 bei Einrichtung des franzosischen Departements der Wesermundungen zum Tribunalrichter des Arrondissements Oldenburg ernannt Als General Friedrich Karl von Tettenborn Anfang 1813 mit russischen Truppen gegen Hamburg vorruckte folgten im gesamten nordwestlichen Deutschland Aufstande und Unruhen gegen die franzosische Besatzung so auch am 17 Marz in Oldenburg Am 19 Marz verliess der franzosische Unterprafekt Frochot Oldenburg und uberliess einer Kommission von funf einheimischen Beamten die provisorische Regierung des Herzogtums darunter von Finckh und Albrecht Ludwig von Berger Sie verfassten eine Proklamation um fur Ruhe im Volk zu sorgen da es schon zu Ausschreitungen gegen Gendarmen gekommen war und napoleonische Symbole mutwillig zerstort wurden Daneben hofften Finckh und Berger vermutlich auch durch ihre Tatigkeit zu der in ihren Augen legitimen Herrschaft des vertriebenen Herzogs uberleiten zu konnen Nationale Motive spielten fur sie wohl keine Rolle erst spater wurden sie als Martyrer Teutscher Freiheit idealisiert Die Kommission amtierte nur vier Tage und die franzosischen Besatzer fassten die Aufforderung bei ihrer Ruckkehr als Aufruf zum Aufstand auf Die Kommission wurde am 23 Marz 1813 aufgelost und alle Mitglieder am 4 April verhaftet und auf Veranlassung des fur blutige Repressalien bekannten General Vandamme am 9 April vor ein Kriegsgericht in Bremen gestellt Von Finckh und von Berger wurden zum Tode verurteilt und am 10 April 1813 erschossen 2 Die ubrigen Kommissionsmitglieder kamen mit Gefangnisstrafen davon 1814 liess der aus dem Exil nach Oldenburg zuruckgekehrte Herzog von Oldenburg Peter Friedrich Ludwig den Prozess wiederholen und die beiden Hingerichteten fur unschuldig erklaren Er sorgte auch fur die Ausbildung der Kinder Finckhs und liess weiterhin die Leichname der beiden Manner nach Oldenburg uberfuhren und in der Nahe des herzoglichen Mausoleums auf dem Gertrudenfriedhof beisetzen Im Jahre 1824 wurde dort ein Ehrenmal aufgestellt 3 Familie BearbeitenAm 20 Juni 1800 heiratete Finckh in Hamburg Sophie Elisabeth Friederike Sullow 1776 1815 Die drei Sohne des Paares nahmen spater unter der Forderung des Grossherzogs Positionen in der oldenburgischen Verwaltung ein Georg Ernst 1803 1889 wurde Prasident des Obergerichts in Oldenburg Alexander Christian 1806 1888 war von 1853 bis 1881 Regierungsprasident des Furstentums Birkenfeld Johann Daniel 1807 1867 wurde ebenfalls Prasident des Obergerichts sowie oldenburgischer Landtagsprasident Finckhs Tochter Charlotte Ernestine von Finckh 1809 1899 heiratete am 27 Mai 1838 den spateren Oldenburgischer Kammerdirektor Johann Wilhelm Detlev Georg 1779 1840 4 Finckhs Enkel Eugen 1860 1930 war von 1923 bis 1930 Ministerprasident des Freistaates Oldenburg Gedenken BearbeitenIn Gedenken an von Finckh und von Berger benannte die Stadt Oldenburg zwei direkt nebeneinander von der Alexanderstrasse abgehende parallel verlaufende Strassen nach den beiden Politikern Literatur BearbeitenFinckh Christian Daniel von In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 184 185 online Johann Friedrich Gildemeister Finckhs und Bergers Ermordung Bremen 1814 Ohne Verfasser Andenken an die Canzleyrathe Christian Daniel von Finckh und Albrecht Ludwig von Berger in kurzer Darstellung der franzosischen Gewaltherrschaft im Herzogthum Oldenburg Bremen 1825 Karl Ernst Hermann Krause Finckh Christian Daniel v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 14 Carl Haase Finckh Christian Daniel von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 155 Digitalisat Weblink Bearbeiten1813 Albrecht Ludwig von Berger and Christian Daniel von Finckh Oldenburgers executedtoday com 10 April 2014Einzelnachweise Bearbeiten Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Christian Daniel von Finckh im Rostocker Matrikelportal Albrecht Eckhardt Heinrich Schmidt Hrsg Geschichte des Oldenburger Landes Heinz Holzberg Verlag Oldenburg 1987 S 290 Hermann Lubbing Oldenburg Heinz Holzberg Verlag Oldenburg 1975 S 55 Biographie von Georg Johann Wilhelm Detlev In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 229 230 online Normdaten Person GND 135893917 lobid OGND AKS VIAF 80332839 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Finckh Christian Daniel vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Tribunalrichter des Arrondissements OldenburgGEBURTSDATUM 9 September 1766GEBURTSORT ZevenSTERBEDATUM 10 April 1813STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Daniel von Finckh amp oldid 222038113