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Die Chemin de fer Lausanne Fribourg Berne 1 LFB oder Oronbahn war eine schweizerische Eisenbahngesellschaft die von 1858 bis 1871 existierte Am 1 Januar 1872 fusionierte die LFB zur Chemins de fer de la Suisse Occidentale SO Chemin de fer Lausanne Fribourg Berne LFB Strecke der Chemin de fer Lausanne Fribourg BerneBlick vom Bahnhof Oron auf das gleichnamige Schloss Das Stadtchen gab dem Konflikt um die Linienfuhrung der Bahnlinie Bern Lausanne den Namen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Oronbahnkonflikt 1 2 Betriebseroffnung 1 3 Betriebsgemeinschaft Suisse Occidentale 2 Rollmaterial 3 Anmerkungen 4 QuellenGeschichte BearbeitenOronbahnkonflikt Bearbeiten Ziel der Oronbahn war es die Westschweiz mit der Deutschschweiz mittels einer Eisenbahnlinie von Lausanne nach Bern uber Oron und Freiburg zu verbinden Allerdings ging ihr zwischen 1852 und 1857 eine lange Leidensgeschichte voran der Oronbahnkonflikt ein Kampf verschiedener kantonaler Interessen um die Routenwahl einer Eisenbahnverbindung zwischen der West und der Deutschschweiz Schon im Jahre 1852 hatten sich in einem Vertrag die Kantone Bern Freiburg Waadt und Genf uber eine Bahnverbindung zwischen Genf und Bern geeinigt Diese Linie sollte von Bern uber Laupen Murten Payerne Yverdon Lausanne nach Genf fuhren Unmittelbar danach erhielt die Compagnie de l Ouest Suisse OS die waadtlandische Konzession fur deren Teilstrecke Der Kanton Freiburg aber wollte auf die Linienfuhrung zuruckkommen und beharrte schliesslich darauf dass die Linie statt uber Laupen uber Freiburg fuhren musse Die Ouest Suisse war damit gar nicht einverstanden und bestand auf der Linienfuhrung uber Murten und rief dazu die Bundesversammlung zwecks einer Zwangskonzession 2 gegen Freiburg an Auf Antrag Julien Schallers beschloss der freiburgische Grosse Rat am 27 November 1855 den Bau einer Eisenbahnlinie auf Staatskosten von Yverdon uber Payerne Freiburg nach Thorishaus an der Grenze zum Kanton Bern Die Konzession sollte eine zu grundende Gesellschaft mit dem Namen Chemin de fer du canton de Fribourg ou du Centre Ouest Suisse erhalten Die Bundesversammlung entschied am 6 Februar 1856 zugunsten von Freiburg und der Kanton erteilte seinem Unternehmen eine Konzession Kurz darauf anderte Freiburg erneut seine Plane und interessierte sich fur den Bau einer direkten uber 26 Kilometer kurzeren Strecke uber Oron und erteilte am 24 Mai 1856 der Chemin de fer Lyon Geneve 3 eine Konzession nbsp Grandfey Viadukt uber die Saane um 1862Lausanne hingegen gelangt darauf erneut an die Bundesversammlung und reichte ein Zwangskonzessiongesuch fur die Linie uber Murten ein Darauf konsultierte der Bundesrat auslandische Experten welche wegen der erheblichen technischen Schwierigkeiten und hoheren Anlagekosten gegen die Oronbahn votierten Trotzdem befurwortete die Bundesversammlung nach heftigen Debatten am 23 September 1856 prinzipiell die direkte Oronlinie Lausanne wollte darauf nicht in ein von der Bundesversammlung vorgeschlagenes Einigungsgesprach eintreten und der Bund erteilte Freiburg die Zwangskonzession fur den Bau der Linie auf Waadtlander Boden Die Waadt versuchte es nun dagegen mit einer Zwangskonzession fur die Murten Linie wurde aber vom Bundesrat am 31 Juli 1857 abgewiesen Darauf lehnte sich Waadt gegen den Bundesentscheid auf und machte einen Kompetenzkonflikt geltend Schliesslich lehnte die Vereinigte Bundesversammlung am 19 Dezember 1857 den Kompetenzkonflikt ab und gewichtete die Landesinteressen fur die Oron Linie hoher als fur diejenige einer Murten Linie Betriebseroffnung Bearbeiten Am 16 April 1858 konnte die Oronbahn von der Chemin de fer Lyon Geneve die Konzession der Linie Genf Versoix erwerben Am 1 Juli 1858 ubernahm sie nur sechs Tage nach ihrer Betriebseroffnung die kurz vorher gegrundete Chemin de fer Geneve Versoix GV und wurde deren Nachfolgegesellschaft Am 2 Juli 1860 konnte sie den Streckenabschnitt von Thorishaus an der Kantonsgrenze Bern Freiburg nach Balliswil bei Dudingen in Betrieb nehmen Im Weiler Balliswil unweit von Freiburg wurde ein provisorischer Bahnhof beim Nordlager des Grandfey Viadukts errichtet Das gleichentags eroffnete Teilstuck Bern Thorishaus liegt im Kanton Bern und gehorte der Schweizerischen Centralbahn SCB Am 4 September 1862 konnte die LFB das restliche Teilstuck von Lausanne nach Balliswil eroffnen und damit den durchgehenden Zugsverkehr zwischen Bern und der waadtlandischen Kantonshauptstadt aufnehmen Finanzielle Schwierigkeiten die sich beim Bau der Oronbahn einstellten veranlassten die LFB am 12 November 1863 zur Abtretung ihrer Linie an den Kanton Freiburg Die Zustimmung des Kantons Waadt erfolgte am 24 November 1866 und die des Kantons Genf sogar erst am 9 Mai 1869 1868 nahm die Lausanne Freiburg Bern Bahn die Doppelspur Versoix Genf in Betrieb Im gleichen Jahr stellte auch die Ouest Suisse das zweite Gleis von Gland nach Versoix fertig Betriebsgemeinschaft Suisse Occidentale Bearbeiten nbsp Lokomotive Nr 6399 Romont der SBB ursprunglich Nr 4 der LFB Die Verbindung von Genf uber Lausanne in die Deutschschweiz lag in den Handen von drei sich oft bekampfenden Bahngesellschaften Die Eigentumsverhaltnisse richteten sich grosstenteils nach den Kantonsgrenzen Wie die LFB hatten auch die waadtlandische Ouest Suisse OS und die Franco Suisse FS im Kanton Neuenburg mit finanziellen Schwierigkeiten zu kampfen die auch von Kostenuberschreitungen bei der Bauausfuhrung herruhrten Die drei Bahngesellschaften bildeten nach schwierigen Verhandlungen per 1 Januar 1865 eine Betriebsgemeinschaft mit dem Namen Association des chemins de fer de la Suisse Occidentale 4 Deren Betrieb wurde einer Firma mit dem Namen Laurent Bergeron et Comp ubertragen Die finanzielle Lage der drei Westschweizer Bahnen stabilisierte sich und ab 1868 konnte die Betriebsgemeinschaft alljahrlich eine bescheidene Dividende ausrichten Auf den 1 Januar 1872 formierten sich die Suisse Occidentale SO als Aktiengesellschaft in der die Oronbahn zusammen mit der Ouest Suisse und der Franco Suisse vollstandig integriert wurde So entstand mit einer Netzlange von 315 Kilometern das damals grosste Schweizer Bahnunternehmen Rollmaterial BearbeitenListe der Lokomotiven die bei der LFB eingesetzt wurden Bezeichnung LFB Nr Name SO Nr ab 1865 SO SOS Nr ab 1871 JS Nr ab 1890 SBB Nr ab 1903 Hersteller Baujahr ausrangiertab 1873 IIab 1887 B2ab 1902 Ec 2 4 1 12 Hauptartikel LFB Ec 2 4 1 12 51 62 251 262 6398 6399 Esslingen 1862 1895 1905Anmerkungen Bearbeiten Lausanne Freiburg Bern Bahn Die Konzessionshoheit lag gemass dem Eisenbahngesetz von 1852 grundsatzlich bei den Kantonen Der Bund hatte jedoch das Recht Konzessionen zu erzwingen wenn dies im Interesse des ganzen Landes lag Die Geneve Lyon Bahn fusionierte 1857 mit der im gleichen Jahr gegrundeten Paris Lyon Mittelmeer Bahn PLM Vereinigung der Westschweizer BahnenQuellen BearbeitenEin Jahrhundert Schweizer Bahnen 1847 1947 Verlag Huber amp Co AG Frauenfeld 1947 Band I Seiten 80 82 Placid Weissenbach Das Eisenbahnwesen der Schweiz PDF 14 8 MB Erster Teil Geschichte des Eisenbahnwesens 1913 S 66 abgerufen am 1 Februar 2014 Hans G Wagli Schienennetz Schweiz Generalsekretariat SBB Bern 1980 Lausanne Fribourg Berne In bahndaten ch Daten zu den Schweizer Eisenbahnen 1847 1920 Thomas Frey und Hans Ulrich Schiedt ViaStoria abgerufen am 1 Februar 2014 Alfred Moser Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847 1966 Birkhauser Verlag Basel und Stuttgart 1967 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chemin de fer Lausanne Fribourg Berne amp oldid 234274699