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Der Grandfey Viadukt an der Bahnlinie von Bern nach Freiburg gehort zu den grossten Brucken der Schweiz Neue Grandfey Brucke Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Erster Viadukt 2 2 Zweiter Viadukt 3 Passage und Skulptur von Richard Serra 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenBeim Weiler Grandfey in Granges Paccot rund drei Kilometer nordlich des Bahnhofs von Freiburg uberquert die Bahn das tief in den Molassefelsen eingeschnittene und breite Tal der Saane nach Dudingen Der Viadukt uberquert die Sprachgrenze zwischen Romandie und deutschsprachiger Schweiz Rostigraben Geschichte BearbeitenErster Viadukt Bearbeiten nbsp Grandfey Viadukt von 1862Die Bahngesellschaft Lausanne Fribourg Berne beauftragte 1856 den Ingenieur Leopold Blotnitzki mit Studien fur diese aufwandigste Bauaufgabe in ihrem Streckennetz Der Entwurf wurde von einer vierkopfigen Kommission entwickelt bestehend aus den Herren Durbach Karl Etzel Francois Jacqmin und Wilhelm Nordling wie der damals in Frankreich tatige in Stuttgart geborene Ingenieur genannt wurde Bei dieser Planung wurden das kurz zuvor errichtete Crumlin Viadukt in Sudwales und das Sitterviadukt bei St Gallen berucksichtigt Die Ausfuhrungsplanung erstellte Ferdinand Mathieu der leitende Ingenieur des franzosischen Eisen und spateren Stahlunternehmens Schneider amp Cie in Le Creusot das den Metallbau Auftrag fur die Brucke erhalten hatte Die Erd und Mauerwerksarbeiten fuhrte das Schweizer Unternehmen Wirth Studer amp Co aus 1 Die von 1857 bis 1862 gebaute 343 m lange und 82 m hohe zweigleisige Brucke bestand aus sechs auf machtigen Steinsockeln stehenden Gitterpfeilern die einen starken Gittertragerbalken trugen auf den der Oberbau der Schienen zu liegen kam Die Spannweiten der funf mittleren Offnungen betrugen jeweils 48 75 m die der seitlichen Offnungen 43 30 m Im Innern des Gittertragers gab es eine Passage fur Fussganger und kleine Karren Damit erschloss der Grandfey Viadukt fur den leichten Landverkehr eine neue Passage uber die lang gestreckte und sehr unwegsame Schlucht der Saane Die gemauerten Steinsockel waren bis zu 32 m hoch damit ihre Kopfe alle auf demselben Niveau lagen Die Stromungsteiler der im Fluss stehenden Pfeiler IV und V waren durch eine Kalksteinverkleidung gegen die Stromung geschutzt Die Pfeiler bestanden aus jeweils 3 93 m langen Gusseisen Rohren die in 11 Etagen ubereinander angeordnet zusammen 43 20 m hoch und mit gitterformigen schmiedeeisernem Fachwerk verbunden und versteift waren Der Fahrbahntrager bestand aus vier schmiedeeisernen Gittertragern im Achsabstand von 2 09 m Zwischen den beiden mittleren Tragern war die Passerelle fur die Fussganger eingebaut Der Grandfey Viadukt gilt als die erste Brucke bei der Ferdinand Mathieu der leitende Ingenieur von Schneider amp Cie den von ihm erfundenen Vorschub anwendete Dabei diente der uber das Tal vorgeschobene Gittertragerbalken als Kran zum Bau des ersten und darauf des jeweils nachsten Pfeilers 2 Fur die Pfeiler wurden 1300 Tonnen Gusseisen und 700 Tonnen Schmiedeeisen Schweisseisen verwendet fur die Trager 1250 Tonnen Schmiedeeisen Der Grandfey Viadukt beeinflusste das von Nordling kurz danach geplante Viaduc de Busseau und diente als Vorbild fur den 1886 1890 ebenfalls von Schneider amp Cie in Chile erbauten Malleco Viadukt Wegen der schwerer gewordenen Zuge wurde die Brucke 1892 fur einen eingleisigen Verkehr mit einem Gleis in der Mitte umgebaut und die Geschwindigkeit auf 40 km h beschrankt Zweiter Viadukt Bearbeiten nbsp Zweiter Grandfey Viadukt verstarkt und elektrifiziert 1927 befahren von einem IC Doppelstockzug 2014 nbsp Maillart Bridge extended Stahlplastik von Richard Serra 1988 nbsp Fussgangerweg unterhalb der SchienenMit der Elektrifizierung des Schienennetzes der Schweizerischen Bundesbahnen musste die Brucke verstarkt werden um die schwereren und schneller fahrenden Lokomotiven und Zugskompositionen tragen zu konnen Nach einem schon beim Viadukt von Le Day realisierten Konzept des Bruckenbauburos der SBB erhielt der Grandfey Viadukt von 1925 bis 1927 seine neue Gestalt Dazu hatten die SBB den Pionier grosser Betonbauten in der Schweiz Robert Maillart als beratenden Ingenieur beigezogen Zwischen den sechs vollstandig einbetonierten eisernen Fachwerkstutzen liegen weite in Melan Bauweise errichtete Betonbogen uber deren Scheitel der erneuerte Fussgangerweg verlauft Die funf mittleren Bogen weisen lichte Weiten von 42 m auf Auf den machtigen Hauptbogen ruht eine lange Reihe schlanker Arkaden die das Bett der Geleiseanlagen tragen Mit der doppelten Bogenreihe gewinnt das grosse Bauwerk eine monumentale klassizistische Form Durch den Bau der Staumauer Schiffenen welche 1964 beendet wurde steht der untere Teil nun im Wasser des Schiffenensees Passage und Skulptur von Richard Serra Bearbeiten nbsp Das doppelstockige Grandfey Viadukt uber den Schiffenensee im Hintergrund das Viadukt Schiffenensee der Autobahn A12 Die Passage durch den Grandfey Viadukt gehort zu den schonsten Punkten im Streckennetz der Wanderwege und der Radwege des Kantons Freiburg Bei dieser Passage befindet sich eine moderne Skulptur des amerikanischen Kunstlers Richard Serra Das Kunstwerk mit dem Titel Maillart Bridge extended wurde 1988 an Ort installiert Mit diesem Namen erinnert es an Robert Maillart den beratenden Bauingenieur des zweiten Viadukts Serras Plastik stellt mit je einem L formigen Stahltrager auf jeder Bruckenseite eine Klammer dar welche die Bruckenfunktion des Grandfey Viadukts zwischen der Romandie und der Deutschschweiz symbolisiert 3 Im August 2007 liessen die SBB aus Sicherheitsgrunden zwei Handlaufe an das Kunstwerk anbringen die wieder entfernt wurden 4 Literatur BearbeitenPeter Marti Orlando Monsch Massimo Laffranchi Schweizer Eisenbahnbrucken VDF Zurich 2001 ISBN 3 7281 2786 8 S 106 111 Josef Brunner Beitrag zur geschichtlichen Entwicklung des Bruckenbaus in der Schweiz PDF 9 4 MB Promotionsarbeit Bern 1924 S 68 Adolf Buhler La reconstruction du viaduc de Grandfey In Bulletin technique de la Suisse romande Band Jahr 51 1925 Heft 25 S 301 307 doi 10 5169 seals 39550 auf E Periodica Swiss electronic academic library service ETH Bibliothek Benoit Der Eisenbahn Viaduct uber die Saane bei Freiburg in der Schweiz In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 4 1863 Sp 169 zlb de Mit Planzeichnungen Blatt 28 30 im Atlas Eisenbahnbrucke uber die Saane bei Freiburg Viaduc de Grandfey auf der Eisenbahn von Lausanne uber Freiburg nach Bern 12 lithographische Tafeln Meyer amp Zeller Zurich 1867 Auf e rara der ETH BibliothekWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grandfey Viadukt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grand Fey Viadukt 1862 In Structurae Grand Fey Viadukt 1925 In StructuraeEinzelnachweise Bearbeiten Die technischen Angaben beruhen auf dem Artikel von Buhler La reconstruction du viaduc de Grandfey In Bulletin technique de la Suisse romande Band Jahr 51 1925 Heft 25 S 301 307 doi 10 5169 seals 39550 auf E Periodica Swiss electronic academic library service ETH Bibliothek Bernard Marrey Les Ponts Modernes 18e 19e siecles Picard editeur Paris 1990 ISBN 2 7084 0401 6 S 210 sr Zentimeterarbeit mit Kran und Meissel In Freiburger Nachrichten 9 September 1988 S 13 abgerufen am 20 Oktober 2020 Grandfey Pauken vor dem Bruckenschlag PDF 8 5 MB pro velo fr ch wordpress S 12 46 826401 7 167804 Koordinaten 46 49 35 N 7 10 4 O CH1903 579335 186175 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grandfey Viadukt amp oldid 233948645