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McCords Schlangenhalsschildkrote 1 Chelodina mccordi ist eine extrem gefahrdete Schildkrotenart die in zwei Unterarten auf der Insel Roti indonesisch Pulau Roti und mit einer Unterart auf dem benachbarten Timor vorkommt Sie gehort zur Gattung der Australischen Schlangenhalsschildkroten Chelodina in der Familie der Schlangenhalsschildkroten Chelidae Die beiden Unterarten auf Roti sind aufgrund der Bejagung fur den internationalen illegalen Tierhandel und des kleiner werdenden Lebensraums akut vom Aussterben bedroht McCords Schlangenhalsschildkroten auf Timor leben zum grossten Teil im einzigen Nationalpark Osttimors McCords SchlangenhalsschildkroteMcCords Schlangenhalsschildkrote im Zoo von LissabonSystematikOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halswender Schildkroten Pleurodira Familie Schlangenhalsschildkroten Chelidae Unterfamilie ChelodininaeGattung Australische Schlangenhalsschildkroten Chelodina Art McCords SchlangenhalsschildkroteWissenschaftlicher NameChelodina mccordiRhodin 1994 Inhaltsverzeichnis 1 Lebensraum 2 Beschreibung 3 Taxonomie und Systematik 3 1 Erstbeschreibung 3 2 Aussere Systematik 3 3 Innere Systematik 4 Reproduktion und Lebensweise 5 Gefahrdung 6 Legenden 7 Literatur 8 Weblinks 9 Belege 9 1 Literatur 9 2 EinzelnachweiseLebensraum Bearbeiten nbsp nbsp Links eine Karte der ursprunglichen Verbreitung von McCords Schlangenhalsschildkrote auf Roti Der Typusfundort von C m mccordi liegt in Busalangga im Zentrum der Insel orange Der Typusfundort von C m roteensis befindet sich im Nordosten am Danau Oendui auf der Tapuafu Halbinsel 2 Rechts eine Karte der Gewasser und Orte in der Gemeinde Lautem Osttimor mit der vermuteten Verbreitung von McCords Schlangenhalsschildkrote orange Der Typusfundort von C m timorensis liegt am Westufer des Sees Ira Lalaro Sie lebt auch in den Nebenflussen des Sees und am Irebere im Verwaltungsamt Iliomar im Sudwesten 3 Der ursprunglich bekannte Lebensraum von McCords Schlangenhalsschildkrote dehnte sich auf Roti auf drei voneinander getrennte Regionen mit insgesamt 200 km aus 2 zuvor moglicherweise sogar uber alle Seen und Sumpfe der Insel sodass ostliche und westliche Populationen auch aufeinander trafen 4 Das flachenmassig grosste Areal befand sich im sudwestlichen und zentralen Hochlandplateau der Insel Die Feuchtigkeit ist hier gemassigt Sparlich fand man die Schildkrote noch etwas weiter sudwestlich auch in den niedrigeren Ebenen Ein weiteres Vorkommen gab es im Nordosten Rotis im Inneren der Halbinsel Tapuafu um den Danau Oendui Lake Enduy und nah der Halbinsel am sudlichen Ufer der Bucht von Korobafo Zeitweise wurde daruber spekuliert dass es sich jeweils um getrennte Populationen handle Inzwischen geht man aber davon aus dass die Tiere in den beiden nordostlichen Gebieten zur selben Population gehoren Im Brackwasser der Kusten und in den Mangrovenwaldern der Insel konnte die Art bisher nicht nachgewiesen werden Keines der Gebiete auf Roti steht unter einem besonderen Schutz 2 Inzwischen ist die Schildkrote an vielen Orten ausgerottet andernorts kommt sie nur noch marginal vor und durchwandert bestimmte Gebiete nur Die Gesamtflache der von intakten Populationen bewohnten Gebiete auf Roti durfte kleiner als 20 km sein 5 6 nbsp Uberflutete Lagunen am Ira Lalaro Lebensraum vonMcCords Schlangenhalsschildkrote2008 konnte man nur noch an vier Orten auf Roti uberlebensfahige Populationen von McCords Schlangenhalsschildkroten finden Im Sudwesten leben sie nahe dem Danau Peto um die Seen Danau Toea und Danau Anak und in einigen der kleinen Seen um Busalangga Im Nordosten finden sich die Schildkroten nur noch um den Danau Oendui doch stehen sie auch hier kurz vor der Ausrottung Einen weiteren Bestand gibt es am Danau Undun nah dem grossen Salzsee Usipoka An anderen Orten der Insel finden sich bestenfalls nicht mehr uberlebensfahige Restpopulationen und einzelne Tiere 6 7 Auf Timor kommt die Schlangenhalsschildkrote im osttimoresischen See Ira Lalaro im aussersten Osten der Insel in den umliegenden Flussen und Feuchtgebieten um den Ort Lospalos und im etwas sudwestlich gelegenen Flachland des Flusses Irebere im Verwaltungsamt Iliomar vor 6 8 In der Regenzeit lebt die Schildkrote in flachen permanenten und semi permanenten eutrophen Seen Sumpfen und angrenzenden Reisfeldern Auf Timor konnte sie auch in Flussen und Bachen beobachtet werden In den kurzlebigen fliessenden Gewassern der Regenzeit auf Roti wurden bisher keine Individuen gefunden Regelmassig kann man die Schildkrote auch auf Strassen und im offenen Gelande beobachten sofern es am Vortag stark geregnet hat Die Trockenzeit uberdauert sie nicht im Schlamm sondern zieht sich in hohes Gras oder unter Blatter und Felsen zuruck wenn ihr Gewasser austrocknet Ansonsten ruht sie in den zusammenschrumpfenden Seen 9 10 11 Beschreibung Bearbeiten nbsp Teile des Panzers bei einem Individuum der Nominatform C m mccordiDer Carapax Ruckenpanzer ist oval breit und leicht geriffelt 2 In der Regel hat er eine Lange von 150 bis 214 mm der Hals ist etwa genauso lang 12 Axillare und inguinale Schildplatten fehlen bei McCords Schlangenhalsschildkrote 13 Die erste Marginalplatte ist immer kleiner als die zweite 13 14 Die Weibchen sind in der Regel grosser als die Mannchen um 11 bei der Unterart C m mccordi bis zu 15 bei C m roteensis 15 Das bisher grosste vermessene Weibchen das man in Zentralroti fing erreichte eine Panzerlange von 241 mm Dafur sind die Kopfe der Mannchen verhaltnismassig etwas breiter 12 der Schwanzansatz verbreitert 16 und ihre Schwanze sind etwas langer 17 Weitere besondere ausserliche Unterschiede zwischen gleich grossen Mannchen und Weibchen gibt es aber nicht Ein auf Timor 2014 gefangenes Weibchen wog 2340 g dort vermessene als Haustier gehaltene Exemplare wogen 498 bis 1660 g 18 Die Farbung des Carapax ist hell graubraun bis olivgrun Manche Exemplare haben aber auch rostfarbene Flecken Der Plastron Bauchschale ist blass gelbweiss Bei der Unterart auf Timor gibt es weissgelbliche und braunrot weiss gefleckte Farbvarianten des Plastrons 19 Die Weichteile sind an der Oberseite hell bis dunkelgrau die Unterseite ist gelblichweiss 17 Die Oberseite des Kopfes der ostlichen Unterart auf Roti ist braun gelegentlich schwarz Ihre Kopfseite Unterkiefer und Kopfunterseite sind cremiggelb der Hals und anderen Weichteile oben grauschwarz unten wie gewohnt gelblichweiss Der Carapax ist deutlich dunkler von schokoladenbraun bis schwarz mit einer rotlichen Verfarbung an den sechsten bis achten Marginalplatten 14 Der Plastron der Unterart ist gelblich mit schwarzen Verfarbungen entlang der Rillen in verschieden starker Auspragung 20 Der Hals ist mit runden Tuberkeln ubersat Die Iris der westlichen Unterarten auf Roti ist schwarz und von einem weissen Ring umgeben Jene der Unterart auf Timor ist hell bis dunkelbraun mit einem gelben Ring 17 und die Iris der ostlichen Unterart auf Roti ist gelb mit einem grauen Ring 14 Vorder und Hinterbeine haben jeweils vier Klauen 5 Taxonomie und Systematik BearbeitenErstbeschreibung Bearbeiten Erste Exemplare wurden vom Niederlander Herman Frederik Carel ten Kate 1891 auf Roti gefangen und 1895 vom Zoologen Theodoor Gerard van Lidth de Jeude als isolierte Population der Neuguinea Schlangenhalsschildkrote Chelodina novaeguineae angesehen Einige von ten Kates Originalfangen und weitere Exemplare die in den 1970er und 1980er Jahren in den internationalen Tierhandel gelangten wurden 1994 von Anders G J Rhodin dem Direktor der Chelonian Research Foundation in Lunenburg Massachusetts untersucht und als eigene Art neu beschrieben Benannt wurde McCords Schlangenhalsschildkrote nach William Patrick McCord einem Tierarzt und Schildkrotenexperten aus Hopewell Junction New York 2007 folgte die Beschreibung von zwei Unterarten von Roti und dem Osten Timors 21 Aussere Systematik Bearbeiten McCords Schlangenhalsschildkrote gehort zur Untergattung Chelodina der Australischen Schlangenhalsschildkroten 22 zusammen mit Pritchards Schlangenhalsschildkrote C pritchardi die ihr ahnelt der Glattrucken Schlangenhalsschildkrote C longicollis und der sich etwas mehr unterscheidenden Neuguinea Schlangenhalsschildkrote sowie Reimanns Schlangenhalsschildkrote C reimanni Elektrophoretische Untersuchungen lassen Neuguinea Schlangenhalsschildkrote und Reimanns Schlangenhalsschildkrote jedoch als nachste Verwandte von McCords Schlangenhalsschildkrote erscheinen Aufgrund der Osteologie wird auch C canni zu dieser Gruppe gezahlt Die Untergattung Chelodina zeichnet sich im Vergleich zur Untergattung Macrochelodina durch relativ schmale Kopfe kurzere Halse und breitere Brustpanzer aus 21 Der Schadel von McCords Schlangenhalsschildkrote ist im Vergleich zu den nahe verwandten Arten relativ breit und robust ahnlich dem von Pritchards Schlangenhalsschildkrote Nur die Neuguinea Schlangenhalsschildkrote und Reimanns Schlangenhalsschildkrote haben durchschnittlich noch kraftigere Schadel und auch die Kopfe der Arten der Untergattung Macrochelodina sind breiter Diese unterscheiden sich aber in der Schadelform deutlich von McCords Schlangenhalsschildkrote Insgesamt ist diese grosser als die Neuguinea Schlangenhalsschildkrote etwas kleiner als Pritchards Schlangenhalsschildkrote und deutlich kleiner als C canni 5 Auffallig bei McCords Schlangenhalsschildkrote ist der Langenunterschied der Innenkante zwischen dem ersten und dem zweiten Marginalschild Der erste Schild ist im Verhaltnis weitaus kleiner als der zweite Bei C canni hat der erste Marginalschild eine Grosse von 71 des zweiten Schilds bei der Westaustralischen Schlangenhalsschildkrote Chelodina steindachneri sind es 77 bei der Neuguinea Schlangenhalsschildkrote 80 bei Reimanns Schlangenhalsschildkrote 90 bei der Glattruckigen Schlangenhalsschildkrote 103 und bei Pritchards Schlangenhalsschildkrote 109 Bei McCords Schlangenhalsschildkrote sind es je nach Unterart nur zwischen 47 und 62 5 13 Sortiert man die Brustplatten des Plastrons ihrer Lange nach ergibt sich bei McCords Schlangenhalsschildkrote Intergular gt Abdominal gt Anal gt Femoral gt Pectoral gt Gular Bei Pritchards Schlangenhalsschildkrote gilt Pectoral Femoral Neuguinea Schlangenhalsschildkroten haben sowohl Pectoral gt Femoral als auch Femoral gt Pectoral und bei C canni gilt Anal gt Abdominal 17 Innere Systematik Bearbeiten nbsp Die Timorschildkrote Im unteren Bild sieht man wie sie bei Gefahr den Hals einzieht Unterschiede zwischen C m mccordi und C m timorensisUnterschiede C m mccordi 13 C m roteensis 23 C m timorensis 13 Breite des Carapax in der Lange 79 78 2 72 6 Durchschnittliche Breite des ersten Marginalschildsin der durchschnittlichen Breite des zweiten Marginalschilds 47 76 9 62 5 Furchen auf den Vertebralschilden 2 4 Nein Ja JaVom Panzer vorstehende Nackenplatte Nuchal Nein Nein JaFlache Furche in der Mitte des Panzers bei grossen Exemplaren nur bei Weibchen Mannchen und WeibchenPectoralplatte endet meistens an Marginalschild Nr 5 selten an der Grenze zwischen 5 und 6 Nr 5 Nr 6 selten an der Grenze zwischen 5 und 6Nach der zuerst auf Roti entdeckten Nominatform Chelodina mccordi mccordi wurde 2007 mit C mccordi timorensis teils in alterer Literatur auch als Chelodina mccordi timorlestensis vom ostlich gelegenen Timor erstmals eine Unterart beschrieben die einige Merkmale der Neuguinea Schlangenhalsschildkrote aufweist 3 Der Carapax der Timorschildkrote ist oval mit leichten Erweiterungen am sechsten bis achten Marginalschild Der vierte bis siebte Marginalschild ist bei Exemplaren die grosser als 164 mm sind leicht gekrummt Der Supracaudalschild ist leicht gezahnt und hat eine leichte angrenzende Hohlung am elften Marginalschild Auf den zweiten bis vierten Vertebralschilden befinden sich langs leichte Kamme ebenso auf dem funften Vertebralschild der bei einigen Exemplaren vorkommt Der Nackenschild Nuchal ist lang und zum Rucken hin breit Nach vorne steht er anders als bei C m mccordi etwas uber 13 Die Trennlinie zwischen Pectoralplatte und Abdominalplatte endet bei der Timorschildkrote meistens am sechsten Marginalschild manchmal an der Grenze zwischen funftem und sechstem Marginalschild und nur selten am funften Marginalschild Bei C m mccordi lauft die Trennlinie fast immer auf den funften Marginalschild zu selten auf die Grenze zwischen funftem und sechstem Marginalschild Die Weichteile der Timorschildkrote ahneln denen der Nominatform 17 Erstmals entdeckten Wissenschaftler die Timorschildkrote im Februar 2003 im Dorf Malahara Anhand von Fotos dieses Tieres wurde die Entdeckung als McCords Schlangenhalsschildkrote identifiziert Weitere Forschungsreisen bestatigten die Einschatzung dass es sich um eine auf Timor lebende endemische Unterart handelte 24 Die Schildkroten mit einem weissen Plastron werden von den einheimischen Fataluku Veu Schildkrote Pai Veu Schweineschildkrote oder Veu Ratenunu Koniginnenschildkrote genannt jene mit einem roten Sepe Veu Sie gelten bei der Bevolkerung als zwei eigenstandige Arten wobei die unterschiedlichen Farbungen durch den unterschiedlichen Lebensraum entstehen sollen Die Veu lebt demnach in flacheren Gewassern 25 Der generische lokale Name lautet Veu Mani Lohai Langhalsschildkrote Ausserdem soll es laut Berichten von Einheimischen eine Variante mit einem kurzen Hals geben die Veu Akanara Dienerinnenschildkrote oder Veu Manikava Kurzhalsschildkrote genannt wird Halt man beide Schildkrotenformen zusammen sollen die Dienerinnen von den Koniginnen totgebissen werden 26 Wissenschaftler fanden jedoch bisher kein Exemplar mit kurzem Hals 19 Moglicherweise handelt es sich dabei um die vom Menschen eingefuhrte Chinesische Dreikielschildkrote Mauremys reevesii 25 Die genaue Zuordnung der Timorschildkrote war zunachst nicht gesichert und fuhrte zu heftigen Kontroversen zwischen verschiedenen Forschergruppen Von manchen Autoren wird sie als eigene Art angesehen und als Chelodina timorensis bezeichnet 27 28 29 Andere sehen sie nur als divergente Inselformen derselben Art 6 30 Wenige Monate nach der Beschreibung der Timorschildkrote beschrieben McCord et al 2007 mit Chelodina mccordi roteensis eine weitere Unterart 30 Da sie in den beiden Verbreitungsgebieten im Nordosten lebt wird C m roteensis in der englischen Literatur Eastern Roti Island Snake Necked Turtle genannt wahrend C m mccordi mit der grosseren Population im Zentralland Rotis als Western Roti Island Snake Necked Turtle bezeichnet wird 2 Der Holotypus befindet sich in Alkohol konserviert im American Museum of Natural History Es ist ein erwachsenes Weibchen das im Danau Oendui von Einheimischen gefangen wurde Auch ein Paratypus ein erwachsenes Mannchen aus demselben See liegt dort in Alkohol Der Schadel von C m roteensis ist kraftiger als jener der anderen Unterarten sogar robuster als jener der meisten anderen Arten der Untergattung Ubertroffen wird C m roteensis nur noch von den Weibchen von Reimanns Schlangenhalsschildkrote sowie von C canni der Population aus dem ostlichen Queensland 20 Am Kaumuskel Musculus masseter befinden sich ein paar kleine erhohte unregelmassige Schuppen Der parietale Schild ist bei der Unterart im Verhaltnis zum Kopf relativ schmal Die allmahlich grosser werdenden Tuberkel am Kopf bilden eine Reihe die Schnauze ist stumpf und angeschragt Der Hals hat 60 bis 70 der Lange des Ruckenpanzers C m mccordi 58 bis 65 und tragt vereinzelt Tuberkel die runder und starker hervorgehoben erscheinen als bei der Nominatform Vor allem die Farbabweichungen zu den anderen Unterarten fallen auf Die ostliche Unterart ist dunkler zum Teil schwarz mit einem rotlichen Schimmer an der sechsten siebten und achten Marginalplatte Mit maximal 220 mm Lange ist der eiformige leicht runzelige Carapax von C m roteensis kleiner als der rundere von C m mccordi Seine breiteste Stelle hat der Carapax der ostlichen Unterart am siebten Marginalschild Neben der leichten Rille in der Mitte des Carapax den erwachsene Tiere oft haben gibt es zudem bei fast jeder erwachsenen C m roteensis einen leichten Kiel statt der Rille oder zusatzlich zu ihr Bei der Nominatform kommt dieser Kiel nur gelegentlich vor Wachstumsringe fehlen Die Nackenplatte erreicht eine Lange von 8 im Vergleich zum gesamten Carapax Die Marginalplatten an den Stellen 4 bis 7 sind am Rand nach oben gebogen die zwolfte Platte ist mittig oberhalb des Schwanzes erhoben Die sechste Marginalplatte ist schmaler als bei der Nominatform Der funfte Vertebralschild kommt nicht bei allen Exemplaren von McCords Schlangenhalsschildkroten vor Anders als die anderen Vertebralschilde ist er langer als breit Die Lange des Plastrons ist im Verhaltnis zur Breite die kurzeste der gesamten Untergattung etwa 2 1 31 Reproduktion und Lebensweise Bearbeiten nbsp McCords Schlangenhalsschildkrote im Karlsruher ZooDie Angaben wann McCords Schlangenhalsschildkrote in der Wildnis ihre Eier ablegt stammen bisher nur von Beobachtungen durch Einheimische Auf Timor legen die Schildkroten in der Trockenzeit Juli bis Oktober ihre Eier ab Vereinzelt wird auch berichtet es gabe eine zweite Eiablage entweder kurz vor der Regenzeit oder im Februar wenn das Wasser bereits wieder zuruckgeht 10 Die Nester liegen im Uferschlamm und in Sumpfen Man kann sie von aussen als kleine Locher im Schlamm am Abdruck des Brustpanzers des Weibchens und an einem kleinen Hugel erkennen 32 Fur die Unterarten auf Roti werden bis zu drei Gelege pro Jahr angegeben In der Regel erfolgt die Ablage von 7 bis 16 Eiern auch hier in der Trockenzeit zwischen Februar und September Die Grosse der ovalen Eier betragt 27 5 bis 35 0 mm 18 5 bis 20 5 mm und das Gewicht 8 bis 10 g Sie ahneln den Eiern der Glattruckigen Schlangenhalsschildkrote und denen von Pritchards Schlangenhalsschildkrote sind aber etwas grosser Noch grosser sind die Eier von Reimanns Schlangenhalsschildkrote doch sind diese von der Form her deutlich runder Tagsuber hat das Gelege eine Temperatur von 29 bis 32 C nachts sind es 24 bis 36 C Die Jungen schlupfen nach 66 bis 122 Tagen Ende November zum Beginn der Regenzeit Beim Schlupfen sind sie in der Regel 23 bis 29 mm gross Allerdings entdeckte man einmal ein Jungtier in der Wildnis dessen Wachstumsringe eine Schlupfgrosse von 32 mm vermuten liessen Nach der ersten Saison erreichte es 51 mm und am Ende der zweiten 73 5 mm Bei ausgewachsenen Tieren sind keine Wachstumsringe mehr zu erkennen Frisch geschlupfte Tiere haben gelbe Flecken auf dem Plastron die mit der Zeit immer dunkler werden bis der Plastron nach ein paar Wochen fast ganz schwarz gefarbt ist Wahrend des Heranwachsens wird die Farbung wieder blasser bis sie schliesslich die gelbweisse Farbung der Erwachsenen erreichen 11 Dem Schadel nach zu urteilen sind McCords Schlangenhalsschildkroten Fleisch und Fischfresser Zum Nahrungsspektrum gehoren kleine Fische Kaulquappen aber keine Frosche Insekten und andere Kleintiere Trotz grossen lokalen Vorkommens scheinen Schnecken in der Wildnis nicht dazuzugehoren auch wenn sie in Gefangenschaft zusammen mit Fisch lebend und tot Wurmern und Fleisch als Nahrung nicht verschmaht werden 11 Gefahrdung Bearbeiten nbsp Schwimmendes Exemplar von McCords Schlangenhalsschildkrote im Columbus Zoo Ohio Gut zu erkennen sind die Schwimmhaute zwischen den Klauen McCords Schlangenhalsschildkrote steht in der IUCN Liste der 25 weltweit am starksten vom Aussterben bedrohten Susswasserschildkroten von 2007 auf Platz elf 6 33 Der Lebensraum der Schildkrote schrumpft auf Roti Sumpfe und andere Feuchtgebiete wurden immer ofter zu Reisfeldern umgewandelt sodass ein Grossteil des ursprunglichen Habitats verschwunden ist Ausserdem verschwanden durch Abholzung des Baumbestands Erosion und abnehmende Regenmengen infolge des Klimawandels Feuchtgebiete Zwar besiedelte die Schildkrote auch die Reisfelder konnte dort aber leichter von Tierhandlern gefangen werden Auch der Einsatz von Dunger und Pestiziden konnte einen negativen Einfluss auf die Population gehabt haben Bereits seit Anfang der 1970er Jahre wurden die Schildkroten aus Roti fur den internationalen Handel exotischer Tiere uber Kupang nach Jakarta exportiert Gegessen wie noch um 1900 wird die Schildkrote auf Roti inzwischen nicht mehr Sie soll nicht gut schmecken und erinnert die Einheimischen zu sehr an Schlangen Manchmal wird die Schildkrote aber gerade aufgrund dieser Ahnlichkeit aus Abneigung getotet Die Population in Zentralroti schien bis in die 1990er Jahre stabil zu sein auch wenn man die Auswirkung des Fangens bemerkte Nachdem McCords Schlangenhalsschildkrote aber als eigenstandige Art identifiziert worden war nahm der Bestand in allen bekannten Populationen stark ab Obwohl der legale Handel von Indonesien 1997 eingeschrankt und seit 2001 komplett verboten ist und diese Art seit 2004 nach Anhang II des CITES Abkommens geschutzt ist wird sie anscheinend noch immer fur den internationalen Handel gefangen Ein Einheimischer der diese Schildkroten fangt verdient 100 US Dollar pro Tier Dies ist auf Roti mehr als ein Jahreseinkommen Auf der Insel gilt die Art als fast ausgerottet Wo sie einst haufig vorkam ist sie heute wenn uberhaupt nur noch selten zu finden 4 6 7 Die Region um den timoresischen Ira Lalaro gehort zum Nationalpark Nino Konis Santana aber auch hier werden die Schildkroten gefangen sei es als Haustier fur Kinder oder als Nahrung Auf lokalen Markten kosten sie zwischen zwei und vier US Dollar wobei auslandische Handler bisher nicht in Erscheinung traten 6 Anders als die Jagd auf Krokodile ist die auf Schildkroten nicht tabuisiert 32 Allerdings ist die gezielte Jagd ritualisiert und auf besonders trockene Jahre beschrankt wenn der Wasserstand des Ira Lalaro stark zuruckgeht 32 Durch den Klimawandel kommt es vermehrt zu solchen Jahren Feuchte Jahre wie 2012 und 2013 in denen die Jagdgesellschaften nicht stattfinden und sich die Population erholen kann werden seltener 34 Immerhin hat der Eigentumer des Sees in den letzten Jahren ein Jagdverbot ausgesprochen weil er einen wirtschaftlichen Nutzen der Schildkroten erwartet Die Krokodile die als Ahnen der Menschen gelten hatten Vicente Araujo das Verbot aufgetragen Es wird jedoch nicht von allen Bewohnern der Region befolgt obwohl bei Zuwiderhandlung dem Glauben nach Krankheiten drohen 35 Die traditionellen Jagden finden ein bis zweimal innerhalb eines Trockenjahres statt Bei jeder konnen pro Dorf 20 bis 30 Tiere gefangen werden Sie werden entweder einfach an Land aufgesammelt oder die Jager stochern mit einem Bambusstock nach den Tieren im Wasser 32 Ausserhalb der Regenzeit werden Schildkroten immer wieder vom Kanu aus mit Angelschnuren gefangen 36 nbsp Wasserbuffel trampeln das hohe Gras nieder in dem sich die Schildkroten verstecken Zudem wird das Gras fur Weiden niedergebrannt Auch das Einschleppen der als Haustiere gehaltenen Chinesischen Dreikielschildkrote und die zunehmende Verbreitung der Schwarznarbenkrote Bufo melanostictus bedrohen den Bestand 34 Wasserbuffel und Rinder verandern zudem den Lebensraum der Schildkroten Schweine und Hunde rauben Nester aus Im Suco Muapitine wurde 2014 vom allgemeinen Ruckgang der Anzahl der Schildkroten berichtet Schuld daran seien die grosser werdenden Populationen von Menschen und Leistenkrokodilen sowie die Bejagung und Feuer in der Region Die Feuer werden meist entfacht um frisches Gras fur Weidetiere zu erhalten Sterben die Schildkroten nicht beim Brand werden sie auf den abgebrannten Flachen leicht von Beutegreifern entdeckt Im Suco Mehara beobachteten Einheimische zum Teil eine Zunahme der Schildkroten da seit Schaffung des Nationalparks die Jagd auf sie hier zuruckgegangen sei und mehr Eier und Jungtiere aufwachsen wurden 9 Die meisten befragten Timoresen gehen aber von einer Verringerung der Schildkrotenpopulation aus 25 Als Massnahme gegen den Bestandsruckgang haben australische Biologen in Zusammenarbeit mit osttimoresischen Behorden in Tetum ein Kinderbuch fur Schulen herausgegeben das den Kindern die seltene Schildkrote und ihren Schutz naher bringen soll 250 Exemplare und 100 Lehrerexemplare wurden in Mehara und in der Gemeindehauptstadt Lospalos verteilt 37 Zudem gibt es die Idee McCords Schlangenhalsschildkroten auch in Gefangenschaft zu zuchten 38 Ausserdem mochte man die traditionellen Jagden so umgestalten dass die Bevolkerung die Tiere nur markiert und sie danach wieder freilasst damit weitere Daten zum Schutz der Schildkroten gesammelt werden konnen 32 Auf Roti wird von Forschern eindringlich ein Schutzgebiet gefordert zum Beispiel auf der Halbinsel Tapuafu mit den Seen Usipoka Undun und Oendui und den umliegenden unberuhrten Feuchtgebieten von Tanjung Pukuwatu Wegen der hohen Biodiversitat dieses Gebietes konnten hier der Wissenschaft noch unbekannte Tierarten vorkommen Auch konne man sich eine Umsiedlung der Schildkrotenart in andere Gebiete der Insel vorstellen 39 40 In den USA und in Europa gelangen bereits erste Erfolge bei der Nachzucht von McCords Schlangenhalsschildkrote 33 41 Ein Auswilderungsprojekt in internationaler Zusammenarbeit lauft seit einigen Jahren 42 Legenden BearbeitenAuf Timor erzahlt man sich dass die Schildkrote aus einer Schlange entstanden sei die unter einer Kokosnussschale Zuflucht vor einem Hund gesucht habe 26 Literatur BearbeitenCarla C Eisemberg Fernando A Perini Lenuk Kakorok Naruk livru 2014 ISBN 978 0 646 92253 9 online tetum Weblinks Bearbeiten nbsp Commons McCords Schlangenhalsschildkrote Cheluodina mccordi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien CITES Chelodina mccordi Roti Island Snake necked Turtles become all but extinct auf wwf or id englisch Illegal Trade is Propelling Rare Turtle Toward Extinction New Report Finds auf worldwildlife org englisch The Trade of the Roti Island Snake necked Turtle Chelodina mccordi englisch PDF 1 1 MB auf traffic org Chelodina mccordi In The Reptile Database Chelodina mccordi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 3 Eingestellt von As singkily M Eisemberg C Horne B D Kuchling G amp Rhodin A G J 2018 Abgerufen am 23 Februar 2020 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Eisemberg C C Costa B G Guterres E C Reynolds S J amp Christian K Assessment of Chelodina mccordi current status and community awareness along the Lake Iralalaro Timor Leste Report to the Mohamed bin Zayed Species Conservation Fund Turtle Conservation Fund and Andrew Sabin Family Foundation by the Research Institute for the Environment and Livelihoods Charles Darwin University 2014 Englisch Abgerufen am 3 Januar 2015 Eisemberg C C Costa B G Guterres E C Reynolds S J amp Christian K Notes on Chelodina mccordi timorensis Biology Harvest Current Threats and Community Perceptions in the Lake Iralalaro Region Timor Leste Chelonian Conservation and Biology 2016 15 1 69 78 Abgerufen am 16 Juni 2016 Kuchling Gerald Rhodin Anders G J Ibarrondo Bonggi R Trainor Colin R A New Subspecies of the Snakeneck Turtle Chelodina mccordi from Timor Leste East Timor Testudines Chelidae In Chelonian Conservation and 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et al 2008 S 008 3 a b Kuchling et al 2007 S 215 a b McCord et al 2007 S 58 a b c Rhodin et al 2008 S 008 4 a b c d e f g Eisemberg et al 2014 S 4 a b Rhodin et al 2008 S 008 5 008 6 Eisemberg et al 2016 S 70 und 73 a b Eisemberg et al 2014 S 18 a b Eisemberg et al 2014 S 21 a b c Rhodin et al 2008 S 008 5 a b Kuchling et al 2007 S 214 a b c d e f Kuchling et al 2007 S 216 a b c McCord et al 2007 S 59 McCord et al 2007 S 61 Eisemberg et al 2016 S 70 a b c d e Kuchling et al 2007 S 217 Eisemberg et al 2016 S 72 a b Eisemberg et al 2014 S 17 a b McCord et al 2007 S 60 a b Rhodin et al 2008 S 008 2 Turtles of the World 2012 Update Annotated Checklist of Taxonomy Synonymy Distribution and Conservation Status abgerufen am 3 Januar 2015 Nach Daten der Tabelle und Fotos vom Holotypus in McCord et al 2007 S 60 f Kuchling et al 2007 S 213 a b c Eisemberg et al 2016 S 74 a b Eisemberg et al 2014 S 24 Hinrich Kaiser et al PhD Department of Biology Victor Valley College The herpetofauna of Timor Leste a first report abgerufen am 3 Januar 2015 William P McCord et al 2007 A New Species of Chelodina Testudines Chelidae from Eastern Timor Island East Timor Reptilia 52 58 61 Government of Timor Leste Prime Minister officially launches the new stamp models for Timor Leste 28 November 2010 abgerufen am 3 Januar 2015 a b Georges Arthur Thomson Scott Diversity of Australasian freshwater turtles with an annotated synonymy and keys to species S 15 16 Zootaxa 2496 1 37 2010 abgerufen am 3 Januar 2015 McCord et al 2007 S 59 bis 61 a b c d e Eisemberg et al 2014 S 22 a b Rhodin et al 2008 S 008 6 a b Eisemberg et al 2014 S 19 Eisemberg et al 2014 S 23 Eisemberg et al 2016 S 69 und 74 Eisemberg et al 2014 S 8 Eisemberg et al 2014 S 20 Rhodin et al 2008 S 008 1 Rhodin et al 2008 S 008 7 Turtle Island Redaktion Schlupfling von der McCord Schlangenhalsschildkote In Turtle Island 8 April 2014 abgerufen am 12 April 2021 mit Foto Turtle Island Redaktion Wiederansiedlungsprojekt fur die auf Roti Island ausgerottete McCord Schlangenhalsschildkrote In Turtle Island 3 April 2015 abgerufen am 12 April 2021 nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Januar 2015 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title McCords Schlangenhalsschildkrote amp oldid 228323712