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Charlotte Wasser 20 August 1914 in Breslau Niederschlesien heute Wroclaw Polen als Charlotte Sille vor dem 18 August 2001 in Berlin war eine deutsche Publizistin und Literaturpropagandistin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zitat von Charlotte Wasser 3 Zitate uber Charlotte Wasser 4 Tonbandbildstreifen spater Ton Dia Zyklus genannt 5 Umfangreiche Artikel 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenCharlotte Sille war die Tochter eines Schneiders und einer Hausangestellten und wuchs in armlichen Verhaltnissen auf Ihr Wunsch mittels Bildung dem Arbeitermilieu zu entkommen scheiterte an der prekaren finanziellen Situation der Familie Von 1920 bis 1928 besuchte sie die Volksschule und arbeitete anschliessend als Hausangestellte und als Hilfskraft in einem Milchgeschaft in Breslau 1937 lernte sie den Maschinenschlosser Artur Wasser 1912 2004 einen uberzeugten Kommunisten kennen den sie 1939 heiratete Er habe sagte sie spater ihr die Kleinburgerideologie ausgetrieben und ihr politisches Bewusstsein erweckt Seine politischen Ansichten fuhrten zu Schwierigkeiten wahrend seiner Wehrmachtszeit Er wurde inhaftiert zur Arbeit in der Rustungsindustrie abkommandiert und letztlich wieder zum Kriegseinsatz nach Sudfrankreich einberufen 1944 gelang es ihm zu den Amerikanern uberzulaufen Charlotte Wasser war von 1940 bis 1941 als Stenotypistin im Fliegerhorst Wischau tatig Einen Tag nach dem Uberfall auf die Sowjetunion wurde sie verhaftet und verbusste eine funfmonatige Haftstrafe im Untersuchungsgefangnis Breslau Nach einer niedergeschlagenen Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat wurde sie dienstverpflichtet als Burohilfskraft im Fliegerhorst Gandau Breslau Aufgrund der Tatsache dass sie in den letzten Kriegsmonaten einen Deserteur bei sich zuhause versteckt hatte blieb ihre Wohnung inmitten der Plunderungswelle der Roten Armee unangetastet und sie genoss bis Ende 1946 Bleiberecht in Breslau In dieser Zeit arbeitete sie als Verkauferin Mit ihrer Mutter ubersiedelte sie nach Berlin zu ihrer Grosstante wo sie ihren nun aus amerikanischer und am Ende englischer Gefangenschaft entlassenen Mann wiedertraf Gemeinsam traten sie in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SED ein und besuchten von 1947 bis 1949 Vorlesungen an der gesellschaftswissenschaftlichen Fakultat der Leipziger Universitat ihr Mann als eingeschriebener Student sie als Gasthorerin Da Artur Wasser eine Anstellung als wissenschaftlicher Bibliothekar an der Berliner Stadtbibliothek fand zog das Ehepaar nach Ost Berlin Dort arbeitete Charlotte Wasser ab 1950 als Lektorin zuerst im Schriftstellerverband spater in verschiedenen Verlagen Zwischendurch absolvierte sie ein zweijahriges Studium fur Kulturschaffende an der Abenduniversitat ein einjahriges Direktstudium an der Bezirksschule der SED und besuchte einen dreimonatigen Lehrgang an der Bezirksschule der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft DSF Von 1955 bis 1959 war sie als Referentin fur sowjetische Literatur im Zentralvorstand der DSF tatig 1 Ab 1960 arbeitete sie freiberuflich als Autorin und Literaturpropagandistin Vor allem erstellte sie literarische Portrats von Kunstlern in Form von Dia Tonvortragen die Tonbandbildstreifen genannt wurden 1 Initialzundung war ein Autorenabend 1951 an dem die von Ehm Welk personlich erzahlte Lebensgeschichte ohne angemessene Besucherresonanz geblieben war 2 3 4 Wasser hatte sich daraufhin vorgestellt derartige Kunstlereinblicke zu konservieren und vielen Menschen nahezubringen Erst einige Jahre spater lag ihre erste Diaserie mit zwanzigminutiger Tonband Begleitung vor 2 Im Zentralen Haus der DSF hatte sie eine Ausstellung uber Maxim Gorki gesehen und die Tafeln abfotografiert Einer Schauspielerin gab sie die erlauternden Texte vor die diese professionell aufs Band sprach 5 Nach diesem Muster verfuhr sie in der Folgezeit weiter Zu ihrem bekanntesten Werk avancierte das 1967 erstellte Portrat uber Ernst Busch das infolge ihrer engen Freundschaft mit dem Kunstler noch einmal erweitert und in vier Sprachen ubersetzt wurde 1 Schulen Jugendklubs Betriebe Kulturhauser und Bibliotheken waren die bevorzugten Einsatzorte ihrer Dokumentationen 6 Dabei war sie ihre eigene Veranstaltungstechnikerin die vor der eigentlichen Aufgabe der Wissensvermittlung fur den kompletten Gerateaufbau sorgte 1 6 Vervielfaltigungen ihrer Werke ermoglichten aber auch anderen Personen Lehrern in Schulen Bibliothekaren in Buchereien Krankenschwestern auf Klinikstationen Parteifunktionaren in Massenorganisationen Betreuern in Ferienheimen usw die vertonte Diaschau mit Hilfe der Anweisungen im Vorfuhrer Begleitbuch durchzufuhren 2 In den 1960er Jahren schrieb sie Artikel die sich uberwiegend auf ihre Vortragstatigkeit bezogen fur diverse Parteiorgane Kulturblatter berufsbezogene Periodika und gelegentlich veroffentlichte sie auch im Neuen Deutschland oder in der Jungen Welt Manchmal berichtete sie uber Literaturdiskussionen die sie moderiert hatte 7 schilderte ausfuhrlich ihre Besuche in Kombinaten 8 oder widmete sich ab Anfang der 1970er Jahre 9 Themen der Bildenden Kunst Auf Letztere konzentrierte sie sich bei ihren Veranstaltungen in den 1980er und 1990er Jahren Marc Chagall Pablo Picasso Paula Modersohn Becker Salvador Dali Edward Hopper Andy Warhol daneben blieb Ernst Busch weiterhin ein Thema und Paul Robeson kam neu hinzu 3 Zitat von Charlotte Wasser Bearbeiten Insgesamt geht es mir bei meiner Arbeit darum massenwirksam und in gut fasslicher Art und Weise die Aufnahmefahigkeit fur kunstlerische Werke und das Verstandnis fur ihre Schopfer zu wecken und zu fordern Charlotte Wasser Zeitungsinterview 1973 10 Zitate uber Charlotte Wasser Bearbeiten Wenn ihre Bilder Worte und Musik zu einer Einheit verschmelzen hat man das Empfinden einer gelungenen Theater Auffuhrung beizuwohnen bei der Intellekt und Gefuhl gleichermassen angesprochen werden Eva Salzer Neues Deutschland 1993 3 Charlotte Wasser besitzt Einfuhlungsvermogen Fingerspitzengefuhl Sie ist in keiner Phase ihrer Darbietung oberflachlich man spurt die grundliche Vorarbeit Der Text die Reproduktionen der Gemalde erganzende Fotos sowie die Musik ergeben eine Einheit sind aufeinander abgestimmt sr Pankower Brucke 1992 9 Tonbandbildstreifen spater Ton Dia Zyklus genannt BearbeitenNicht alle Angaben konnten ermittelt werden Versuch der chronologischen Sortierung nach Angaben Wassers in Zeitungsartikeln 1955 o spater Maxim Gorki 20 min nach 1955 Michail Scholochow nach 1955 Johannes R Becher 1961 Bertolt Brecht Leben und Werk Magistrat von Gross Berlin Abteilung Kultur Hrsg 1961 Otto Gotsche Zwischen Nacht und Morgen Bezirksleitung der SED Abteilung Kultur Magistrat von Gross Berlin Abteilung Kultur Hrsg 1962 Gerhart Hauptmann Aus seinem Leben und Werk Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse Prasidium Sektion Kunst und Literatur und Sektion Ausstellungen und Anschauungsmaterial Hrsg 55 min 1962 Erich Weinert spricht Aus seinem Leben und Werk in Ton und Bild Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse Hrsg es findet sich auch bisweilen die Angabe Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain um 1962 63 F C Weiskopf 1963 Louis Furnberg Nichts ist schoner als des Menschen Herz Sein Leben und Werk in Ton und Bild Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse Prasidium Sektion Kunst und Literatur und Sektion Ausstellungen und Anschauungsmaterial Hrsg 1963 Kurt Tucholsky Gruss nach vorn Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse Prasidium Sektion Kunst und Literatur und Sektion Ausstellungen und Anschauungsmaterial Hrsg 1963 Friedrich Wolf 1963 Bei Alex Wedding zu Gast Leben und Werk in Bild und Ton 45 min 1963 Arnold Zweig Tribun des Friedens Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse Hrsg 1966 Liebe uralte Weise 1967 Ernst Busch Vorwarts und nicht vergessen Sein Leben und Wirken in Lied Wort und Bild Rat des Stadtbezirks Berlin Friedrichshain FDGB Kreisvorstand Berlin Friedrichshain 80 min auch als Geschenkkassette Boxset in reprasentativer Ausfuhrung mit 155 verglasten Dias Tonband und Begleitmaterial 1967 Meine unvergessenen Freunde Begegnung mit sowjetischen Buchern und ihren Helden Bundesvorstand des FDGB Abteilung Kultur Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft Abteilung Kultur Hrsg 70 min 1970 Lenin Leben und Tat Teil 1 des Vortrags uber Lenin Kindheit und Jugend sowie sein Wirken bis zur Oktoberrevolution dargeboten in Wort Bild und Musik Kreisleitung der SED Berlin Pankow Abteilung Agitation und Propaganda Hrsg 60 min 1970 Denn ihr gebt das Leben Teil 1 des Vortrags uber die Frau in der Kunst Die Rolle der Frau im Wandel der Zeiten dargestellt durch die bildende Kunst Dichtung und Musik Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg 50 min 1970 Denn wir sind Liebende und Werdende Teil 2 des Vortrags uber die Frau in der Kunst Freundschaft und Liebe fruher und heute im Werk bildender Kunst Dichtung und Musik Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg 70 min 1970 Kinderaugen sehen uns an Teil 3 des Vortrags uber die Frau in der Kunst Die Welt des Kindes in Vergangenheit und Gegenwart im Werk bildender Kunstler Dichter Padagogen und Komponisten Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg 60 min 1971 Lenin Leben und Tat Teil 2 des Vortrags uber Lenin Seine Rolle bei der Losung der Aufgaben des jungen Sowjetlandes Kreisleitung der SED Berlin Pankow Abteilung Agitation und Propaganda Hrsg 60 min 1972 Der Kunstler und sein Menschenbild Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg 60 min ca erste Halfte 1970er Jahre Wenn die Vernunft schlaft Kunst im Dritten Reich 1974 Dies ist mein Land in dem ich lebe Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg 1975 Du bist nicht allein Die Rolle der Sowjetunion als Friedensmacht Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg 1976 Wer aber ist die Partei das geistig moralische Antlitz des Genossen im Spiegel der Literatur Kunst und Wirklichkeit Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg 1977 Den Freunden aber offnen wir das Herz Ein Beitrag zur deutsch sowjetischen Freundschaft Kreisvorstand des FDGB Berlin Friedrichshain Abteilung Kultur Hrsg es findet sich auch bisweilen die Angabe Kreisvorstand der SED Berlin Pankow Abteilung Agitation und Propaganda 1984 Auch ich bin Amerika Paul RobesonUmfangreiche Artikel Bearbeiten1962 Ein Roman und seine Leser Schopferischer Meinungsstreit uber Beschreibung eines Sommers von Karl Heinz Jakobs In Neue deutsche Literatur 4 1962 S 65 74 1962 Der weite Weg Aufzeichnungen nach einem Brigadetagebuch In Berliner Zeitung 15 April 1962 ganzseitiger Bericht Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Jochen Voit Margrit Manz Margit Manz uber ihre Mutter Charlotte Wasser und deren grosse Leidenschaft fur Ernst Busch In erinnerungsort de 20 Oktober 2008 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 7 November 2017 abgerufen am 31 Oktober 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www erinnerungsort de a b c Die Kunst als Mittler weltanschaulicher Uberzeugung In Nationalrat der Nationalen Front Hrsg Information Arbeite mit plane mit regiere mit Jeder tragt Verantwortung furs Ganze Nr 7 1971 1 Oktober 1971 S 14 15 18 a b c Eva Salzer Intellekt und Gefuhl In Neues Deutschland 28 Januar 1993 Berliner Kopfe S 23 M B Der Literatur eng verbunden Der Dichter und sein Publikum Charlotte Wasser knupft die Bekanntschaft zwischen ihnen In Der Morgen Nr 169 1970 19 Juli 1970 S 8 Cordula Neugierde auf eine Stimme Charlotte Wassers Idee mit Bandern Dias Musik und Buchern In National Zeitung Nr 167 1971 Berlin 18 Juli 1971 S 6 a b Gudrun Skulski Schonheiten der Heimat entdeckt Dia Ton Vortrage von Charlotte Wasser In Neue Zeit Nr 170 1974 20 Juli 1974 Frau Familie Gesellschaft S 8 Charlotte Wasser Ein Roman und seine Leser Schopferischer Meinungsstreit uber Beschreibung eines Sommers von Karl Heinz Jakobs In Deutscher Schriftstellerverband Hrsg Neue Deutsche Literatur Monatsschrift fur Schone Literatur und Kritik Nr 4 1962 April 1962 S 65 74 Charlotte Wasser Der weite Weg Aufzeichnungen nach einem Brigadetagebuch In Berliner Zeitung 15 April 1962 ganzseitiger Bericht unpaginierte Seite a b sr Das Portrat Charlotte Wasser In Pankower Brucke Informationen fur Senioren Nr 9 Juni 1992 S 16 18 Elisabeth Wegerer Kunstler Zeit Menschenbild Die Literaturpropagandistin Charlotte Wasser uber ihre Vorhaben In Neue Zeit Das NZ Interview der Woche Berlin 13 Januar 1973 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Charlotte Wasser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Charlotte Wasser Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinNormdaten Person GND 1126735159 lobid OGND AKS VIAF 3303148876453949740004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wasser CharlotteALTERNATIVNAMEN Sille Charlotte Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Publizistin und LiteraturpropagandistinGEBURTSDATUM 20 August 1914GEBURTSORT Breslau Deutsches ReichSTERBEDATUM August 2001STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charlotte Wasser amp oldid 224603730