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Charlotte Aisse auch Charlotte Elisabeth Aicha und Charlotte Haide 1694 in Tscherkessien 13 Marz 1733 in Paris war eine franzosische Literatin der Aufklarung Mademoiselle AisseAisse Ol auf Leinwand um 1720 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Nachleben 3 Ausgaben des Briefwechsels 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCharlotte Elisabeth Aicha oder nach anderen Quellen Haide genannt Mademoiselle Aisse wurde um 1694 als Tochter eines tscherkessischen Stammesobersten im Kaukasus geboren Nach der Einnahme und Plunderung der vaterlichen Burg wurde sie versklavt und 1698 auf dem Konstantinopeler Sklavenmarkt als tscherkessische Prinzessin angeboten Der Comte Charles de Ferriol 1652 1722 Frankreichs Botschafter an der Hohen Pforte erwarb das etwa 4 jahrige Madchen zu einem Preis von 1500 Livres und brachte es 1699 nach Frankreich in der Absicht sie zu seiner Geliebten zu erziehen Er galt als korrupt und genusssuchtig Charlotte wurde mit franzosisiertem Nachnamen Aisse in die Familie Ferriols aufgenommen Die beiden etwa gleich alten Sohne der Schwester Ferriols mit denen sie sich angefreundet hatte sollen ihr geholfen haben die sexuellen Anspruche Ferriols der ab 1711 wieder in Frankreich lebte zuruckzuweisen Ferriol der gegenuber Charlotte auf der Anrede Aga bestand anderte ihren rechtlichen Status nie Nach seinem Tod im Jahre 1722 vermachte er ihr testamentarisch 4000 Livres sowie eine kleine Rente 1 In die Pariser Gesellschaft eingefuhrt wurde Charlotte Aisse in den 1720er Jahren zu einer bekannten Personlichkeit die insbesondere durch ihre Schonheit und durch ihr Selbstbewusstsein Aufsehen erregte Sie widerstand entgegen dem gesellschaftlichen Kodex der Zeit den Werbungen des Regenten Philippe II de Bourbon duc d Orleans Bekannt wurde ihre entsagungsvolle Liebesbeziehung zu dem zum Zolibat verpflichteten Chevalier Blaise Pascal d Aydie 1692 1761 dem es nicht gelang aus dem Malteserorden auszutreten Am 26 April 1721 etwa neun Monate nach dem Beginn der Beziehung wurde die gemeinsame Tochter Celinie Leblond geboren Das Kind dessen Geburt verheimlicht wurde wuchs unter dem Namen Miss Black als vorgebliche Nichte des Lord Bolingbroke in der Abtei von Sens auf und wurde spater von d Aydie adoptiert 1733 verstarb Charlotte Aisse nach langerem Leiden an Tuberkulose 2 Literarisches Nachleben BearbeitenBekannt wurde Charlotte Aisse durch ihre 1787 erschienenen Briefe an die Madame Calandrini mit Anmerkungen von Voltaire Voltaire hatte Charlotte Aisse im literarischen Salon der mit den Ferriols verwandten Madame Tencin bereits Anfang der 1720er Jahre kennengelernt In einem spateren Brief an Charlotte Aisse gab er an ebenfalls in sie verliebt gewesen zu sein Voltaire erhielt Charlotte Aisses Briefe um 1757 von der in Genf lebenden Madame Calandrini und kommentierte sie Er veroffentlichte sie aber nicht Der Briefwechsel erlebte ab 1787 mehrere Auflagen und wurde 1846 erneut von J Ravanel und Sainte Beuve herausgegeben Die Beziehung der Charlotte Aisse mit dem Comte de Ferriol wurde durch den Abbe Antoine Francois Prevost in seinem Roman L Histoire d une Grecque moderne verarbeitet Nach Manuel Couvreur bildete die Geschichte Aisse Ferriol die Vorlage zu Voltaires Tragodie Zaire 1732 Ihr Leben wurde in weiteren dramatischen Werken durch Alexandre de Lavergne 1854 durch Louis Bouilhet 1872 und durch Dejoux 1898 literarisch verwertet Ausgaben des Briefwechsels BearbeitenLettres de Mlle Aisse a Mme C qui contiennent plusieurs anecdotes de l histoire du tems depuis l annee 1726 precedees d un narre tres court de l histoire de Mlle Aisse pour servir a l intelligence de ses lettre avec des notes dont quelques unes sont de M de Voltaire herausgegeben mit Anmerkungen von Voltaire La Grange Paris 1787 Digitalisat Lettres de Mlle Aisse a Mme C Nouvelle edition corrigee et augmente du portrait de l auteur herausgegeben mit Anmerkungen von Voltaire mit deinem Portrait durch F Wexelberg Mourer und La Grange Lausanne Paris 1787 Lettres de Mesdames de Villars de Coulanges et de LaFayette de Ninon de L Enclos et de Mlle Aisse herausgegeben von Marie Gigault de Villars Leopold Collin Paris 1805 Lettres de Mademoiselle Aisse a Madame Calandrini Avec une notice par M Sainte Beuve Gerdes und Lecou Paris 1846 Lettres de Mademoiselle Aisse precedees d une etude de Sainte Beuve herausgegeben mit Anmerkungen von Marcel Arland Edition Stock Paris 1943 Lettres de Mademoiselle Aisse precedees d une etude de Sainte Beuve Athenes Editions Edkoseis Hatier Paris 1975Literatur BearbeitenAugust von Kotzebue Die kleine Sklavin in Die Biene 2 1 Konigsberg 1809 S 129 180 E et J Goncourt La Femme au XVIIIeme P Didot 1887 Edmund Gosse Mademoiselle Aisse in French Profiles Heinemann London 1905 S 33 62 Emile Couvreu Lettres et portraits de Mlle Aisse In Mercure de France LXXX 1909 S 458 468 M Arland Mademoiselle Aisse et le chevalier d Aydie In Le Promeneur Ed du Pavois Paris 1944 E Saman Mlle Aisse Du marche d esclaves de Constantinople aux Salons litteraires parisiens de la Regence In Memoires de l Academie des sciences et arts de Marseille annees 1983 1984 Marseille 1989 Anne Soprani Mademoiselle Aisse ou la nymphe de Circassie Fayard Paris 1991 ISBN 2 213 02570 3 Valerie Lastinger Charlotte Elisabeth Aisse in Writings by pre revolutionary French women Von Anne R Larsen Colette H Winn Band 2 Routledge 1999 S 543 558 Einzelnachweise Bearbeiten Valerie Lastinger Charlotte Elisabeth Aisse In Writings by pre revolutionary French Women Routledge 2017 S 543 Aisse von der Sklavin zur Gesellschaftsdame Schweizerisches NationalmuseumNormdaten Person GND 119018187 lobid OGND AKS LCCN n85381507 VIAF 76366587 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aisse CharlotteALTERNATIVNAMEN Aicha Charlotte Elisabeth Haide CharlotteKURZBESCHREIBUNG franzosische Literatin der AufklarungGEBURTSDATUM 1694GEBURTSORT TscherkessienSTERBEDATUM 13 Marz 1733STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charlotte Aisse amp oldid 234957094