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Chapmanit IMA Symbol Cpm 2 ist ein seltenes Mineral aus der Mineraleklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung SbFe3 2 OH Si2O8 5 und entwickelt uberwiegend erdige und massige Mineral Aggregate selten auch leistenformige tafelige bis prismatische Kristalle von gelber gelblich gruner oder gruner Farbe bei gelbgruner Strichfarbe ChapmanitGelbgruner erdiger Chapmanit aus Smilkov in TschechienAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1968 s p 1 IMA Symbol Cpm 2 Andere Namen Hoferit oder Hoeferit 3 4 Chemische Formel SbFe3 2 OH Si2O8 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII A 04 VIII B 06 010 9 ED 25 71 01 03 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin domatisch m 6 Raumgruppe Cm Nr 8 Vorlage Raumgruppe 8 5 Gitterparameter a 5 19 A b 8 99 A c 7 70 Ab 100 5 Formeleinheiten Z 2 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 7 Dichte g cm3 gemessen 3 69 bis 3 75 berechnet 4 29 7 Spaltbarkeit keineBruch Tenazitat muschelig bis uneben 7 Farbe grungelb gelb olivgrunStrichfarbe grunlichgelb 7 Transparenz durchscheinendGlanz erdig matt DiamantglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 850 8 nb 1 950 8 ng 1 960 8 Doppelbrechung d 0 110 8 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V berechnet 32 8 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Chapmanit in der Keeley Frontier Mine bei South Lorrain Cobalt Gowganda Region im Timiskaming District Ontario Kanada und beschrieben 1924 von Thomas Leonard Walker 1867 1942 9 10 der das Mineral nach dem englisch kanadischen Mineralogen Edward John Chapman 1821 1904 benannte Ein von Friedrich Katzer aus der Typlokalitat Chric auch Kritz nahe Rakovnik im heutigen Tschechien beschriebenes und nach dem italienischen Chemiker Uberto Francesco Hoefer als Hoeferit auch Hoferit bezeichnetes Mineral 3 stellte sich bei einer spateren Neuanalyse 1965 durch J Sobotka als identisch mit Chapmanit heraus Der Mineralname wurde daher diskreditiert und gilt als Synonym fur Chapmanit 4 Auch das 1961 von Cipriani und Vannuccini erstmals beschriebene Mineral Biringuccit sollte ursprunglich den Namen Hoeferit bzw Hoferit erhalten Um Verwechslungen mit dem von Katzer beschriebenen Mineral zu vermeiden benannten sie ihr Mineral in Biringuccit um Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Chapmanit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Neso Subsilikate wo er zusammen mit Alleghanyit Bismutoferrit Chondrodit Humit Klinohumit Leukophonicit Norbergit und Sonolith die Norbergit Alleghanyit Gruppe mit der System Nr VIII A 04 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII B 06 10 In der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen wo Chapmanit nur noch zusammen mit Bismutoferrit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 11 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 12 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Chapmanit ebenfalls in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die Abteilung der Schichtsilikate Phyllosilikate ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach Struktur der Schichten so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Schichtsilikate Phyllosilikate mit Kaolinitschichten zusammengesetzt aus tetraedrischen oder oktaedrischen Netzen zu finden ist wo es als Namensgeber die Chapmanitgruppe mit der System Nr 9 ED 25 und dem weiteren Mitglied Bismutoferrit bildet Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Chapmanit in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Schichtsilikatminerale Hier ist er zusammen mit Bismutoferrit in der Bismutoferritgruppe mit der System Nr 71 01 03 innerhalb der Unterabteilung Schichtsilikate Schichten von sechsgliedrigen Ringen mit 1 1 Lagen zu finden Kristallstruktur BearbeitenChapmanit kristallisiert im monoklin in der Raumgruppe Cm Raumgruppen Nr 8 Vorlage Raumgruppe 8 mit den Gitterparametern a 5 19 A b 8 99 A c 7 70 A und b 100 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte BearbeitenChapmanit bildet sich sekundar in Gneisen die von Hydrothermal Aderchen durchdrungen wurden Begleitminerale sind unter anderem Silber und Stibnit Weltweit konnte Chapmanit bisher Stand 2011 an rund 20 Fundorte nachgewiesen werden 8 Neben seiner Typlokalitat Keeley Frontier Mine fand sich das Mineral in Kanada noch in der ebenfalls im Timiskaming District gelegenen Nipissing 404 Mine sind u a Braunsdorf und Freiberg in Sachsen Smilkov Tschechische Republik sowie die Keeley Silbermine in Ontario Kanada In Deutschland trat Chapmanit bisher nur in der Neue Hoffnung Gottes Fundgrube bei Braunsdorf Oberschona im sachsischen Erzgebirge zutage Weitere Fundorte sind unter anderem Bohmen in Tschechien Auvergne Elsass und Lothringen in Frankreich die Toskana in Italien Kyushu in Japan das Alai Gebirge in Kirgisistan Bratislava in der Slowakei Asturien in Spanien sowie Nevada in den USA 13 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenT L Walker Chapmanite a new hydrous ferrous silicoantimonate from South Lorrain Ontario In Contributions to Canadian Mineralogy Band 17 1924 S 5 8 englisch rruff info PDF 289 kB abgerufen am 12 Oktober 2022 Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 43 1958 S 623 626 englisch rruff info PDF 296 kB abgerufen am 12 Oktober 2022 New Data Bismutoferrite Chapmanite Hypochlorite Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 205 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chapmanit Sammlung von Bildern Chapmanit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 12 Oktober 2022 Chapmanite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 12 Oktober 2022 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Chapmanite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 12 Oktober 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 12 Oktober 2022 a b Friedrich Katzer XXXIV Beitrage zur Mineralogie Bohmens Sammelwerk Tschermaks mineralogische und petrographische Mitteilungen Band 14 1895 20 Hoeferit ein neues Mineral der Nontronitgruppe von Kritz bei Rakonitz S 519 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 50 1965 S 2110 englisch rruff info PDF 1 3 MB abgerufen am 12 Oktober 2022 Discredited minerals Hoeferite Chapmanite a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 679 englisch David Barthelmy Chapmanite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 12 Oktober 2022 englisch a b c d Chapmanite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C 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Chapmanit amp oldid 239001095