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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Centralverein fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande wurde 1878 mit dem Fernziel des Erwerbs von Kolonien fur Deutschland gegrundet Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Grundung 3 Mitgliederwerbung und Ausbreitung des Vereins 4 Arbeit des Vereins 5 Verlust der Fuhrung der deutschen Kolonialbewegung 6 Weitere Arbeit des Vereins 7 Ende 8 Literatur 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Ursprung des Vereins ging auf den Kartografen Henry Lange zuruck der mit einigen fuhrenden deutschen Kolonialbefurwortern wie etwa dem Gottinger Geographen Johann Eduard Wappaus und Hermann Blumenau dem Grunder der nach ihm benannte Siedlung im sudbrasilianischen Santa Catarina in Kontakt stand und bereits Anfang der 1860er Jahre den Leipziger Geographischen Verein gegrundet hatte Ende der 1860er Jahre traf Lange in Berlin auf eine Gruppe von Geographen um den Afrikaforscher Otto Kersten die zu dieser Zeit bereits fur Plane zur Auswanderungslenkung und Kolonialexpansion eintraten und es gelang Interessenten und finanzkraftige Forderer fur eine weitere geplante Vereinsgrundung gewinnen Grundung BearbeitenAm 9 Oktober 1878 wurde der Centralverein fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande in Berlin von dieser Gruppe Geographen Statistikern Redakteuren und Geschaftsleuten gegrundet Robert Jannasch selbst Statistiker woher auch der ungewohnlich hohe Anteil an Statistikern bei der Vereinsgrundung herruhrte ubernahm den Vorsitz In den Statuten des Vereins stand zu lesen Der Verein erkennt es als seine Aufgabe einen regen Verkehr zwischen den im Auslande lebenden Deutschen und dem Mutterlande anzubahnen zu unterhalten sowie uber die Natur und gesellschaftlichen Verhaltnisse der Lander wo Deutsche angesiedelt sind Aufklarung zu gewinnen und zu verbreiten Auf Grund der gewonnenen Kenntnisse des Auslandes ist der Verein bestrebt die Auswanderung nach den Landern abzuleiten welche der Ansiedlung Deutscher gunstig sind und in welchen das deutsche Volksbewusstsein sich lebendig zu erhalten vermag Der Verein hofft durch Errichtung von Handels und Schifffahrtsstationen die Begrundung deutscher Kolonien bewirken zu konnen Das Vereinsprogramm zeigte die dreifache Ausrichtung als Geographische Gesellschaft Auswanderungsverein und Kolonialverein Die Grundung von Kolonien im politischen Sinne war als Fernziel vorgesehen Mitgliederwerbung und Ausbreitung des Vereins BearbeitenFur die Mitgliederwerbung sorgte eine eigens eingerichtete Agitationskommission Sie suchte in ganz Deutschland individuelle und korporative Mitglieder die Handels und Gewerbekammern die Gewerbevereine Ingenieurvereine Gemeinden Handelsschulen hervorragende Industrielle und Kaufleute wissenschaftlich gebildete Personen vor allem aber die deutschen parlamentarischen Korperschaften und Regierungen fur die Vereinszwecke zu gewinnen Unter den Mitgliedern dominierten bei weitem Vertreter von Exportinteressen Mehr als zwei Drittel der eingetragenen Mitglieder waren kleinere bis mittlere Fertigwarenfabrikanten Kaufleuten und in geringer Zahl auch Vertreter des Bankkapitals Neben denjenigen im Berliner Einzugsgebiet des Vereins wurden besonders Unternehmer aus dem Rheinland und Westfalen Mitglieder Im letzten Drittel des Mitgliederbestandes waren besonders Geographen Statistiker Forschungsreisende und Offiziere vertreten Bereits im ersten Vereinsjahres gelang es eine beachtliche Anzahl von gewichtigen und reprasentativen Namen und Organisationen in den Verein aufzunehmen Im Jahr 1880 hatte der Centralverein als Mitglieder und Forderer den Chef der Admiralitat Albrecht von Stosch Vizeadmiral Otto Livonius die Legationsrate vom Auswartigen Amt Bunsen und Heinrich von Kusserow den Generalsekretar des Deutschen Handelstages Wilhelm Annecke von den grosseren hanseatischen Handelshausern Johann Cesar Godeffroy zahlreiche Professoren die Industriellen Werner von Siemens Hermann Gruson und Arthur vom Rath die Westfalische Union Montanindustrie und die Kolner Vereinigten Rheinisch Westfalischen Pulverfabriken neben einer Reihe kleinerer und mittlerer Unternehmer aus dem Bank und Versicherungsgeschaft Georg von Siemens Chef der Deutschen Bank Adolph von Hansemann Direktor der Diskontogesellschaft und die Direktionen des Baltischen und Rheinisch Westfalischen Lloyd Durch Doppelmitgliedschaften in der Fuhrungsspitze stand der Centralverein mit vielen geographischen Gesellschaften sowie mit dem Hamburger Colonisationsverein von 1849 spater auch mit dem Munchner Verein zum Schutz deutscher Interessen im Auslande in engem Kontakt Er kooperierte peripher mit der alljahrlich durch Reichsmittel in Hohe von 100 000 Mark subventionierten Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland zu der sich 1878 die Deutsch Afrikanische und die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung Aquatorial Afrikas vereinigt hatten Zweigvereine des Centralvereins entstanden im Lauf der folgenden Jahre in Barmen Chemnitz Dresden Dusseldorf Freiburg im Breisgau Jena Kassel Leipzig Marburg und Stuttgart Auch in Ubersee besonders in Brasilien Argentinien und Australien entstanden Zweigvereine Der erste und bis zur Grundung des Dusseldorfer Westdeutschen Vereins fur Colonisation und Export einzig bedeutende unter diesen Zweigvereinen war der Leipziger Verein fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande den Ernst Hasse Direktor des dortigen statistischen Buros im Februar 1879 grundete In Leipzig rekrutierte sich noch deutlicher als in Berlin das Gros des kurz nach der Grundung eingetragenen Mitgliederbestandes aus exportinteressierten kleinen bis mittleren ortsansassigen Unternehmern So stand beim Leipziger Verein die Forderung der deutschen Interessen im Auslande klar im Vordergrund Die energische Pflege des deutschen Exports suchte der Leipziger Verein durch Musterausstellungen deutscher Industrieprodukte im Ausland und durch seine Zeitschrift Weltpost voranzubringen Ein grosser und wirtschaftlich bedeutender Teil der individuellen und kooperativen Mitglieder des Centralvereins stammte aus westlichen Reichsteilen Der Plan Friedrich Fabris fur die preussischen Lander Rheinland und Westfalen ein regionales Zentrum kolonialer Vereinsarbeit zu schaffen lag darum auch im Interesse des Centralvereins und seiner westdeutschen Mitglieder Der Westdeutsche Verein konstituierte sich nominell als Zweigverein des Berliner Centralvereins fugte sich damit in die angestrebte uberregionale Organisation einer kolonialen Bewegung ein wahrte jedoch eine weitgehend unabhangige Stellung gegenuber dem Berliner Dachverband Arbeit des Vereins BearbeitenDie Tatigkeit des Vereins sollte dem Erwerb von Kolonien zwar vorarbeiten richtete sich jedoch in der Hauptsache auf naherliegende augenblickliche Aufgabenstellungen So die Auswanderungsfrage die aufgrund der hohen Auswanderungszahl von Deutschen ein bedeutendes Gewicht hatte Die Exportforderung ruckte aber in den Werbeschreiben des Centralvereins immer starker in den Vordergrund Diese Themen bearbeitete der Verein in seinen beiden Zeitschriften die er seit 1879 herausgab Export und Geographische Nachrichten fur Welthandel und Volkswirtschaft Die Vereine in Berlin und Leipzig hatten als Leitvorstellung mit Hilfe der organisierten Auswanderung durch konzentrierte Kolonisation zu neuen gesicherten Absatzgebieten fur die deutsche Industrie in Ubersee zu kommen Darum waren fur Robert Jannasch Auswanderungs Kolonial und Handelspolitik auf das engste miteinander verbunden Die Kolonialprapagandisten Friedrich Fabri und Wilhelm Hubbe Schleiden kamen erst durch die Publikation ihrer Schriften die in den Geographischen Nachrichten begeisterte Aufnahme fanden mit dem Berliner Verein in Verbindung Als der Centralverein im Herbst 1880 seinen ersten Kongress fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande nach Berlin einberief zahlten beide bereits zu den Vertrauensmannern von Jannasch Am 26 Oktober 1880 begann in Berlin der erste Kongress fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande Der Centralverein der zu dieser Zeit annahernd 2 000 Mitglieder zahlte hatte den Kongress arrangiert Unter den 300 Teilnehmern fanden sich Jannasch Hasse Fabri und Hubbe Schleiden die Direktoren der preussischen und reichsstatistischen Amter Engel und Becker die Nationalokonomen Statistiker und Geographen Adolf Wagner Meitzen und Eduard Pechuel Loesche sowie die Legationsrate Bunsen und Kusserow Fabri und Hubbe Schleiden trafen hier erstmals in der Offentlichkeit mit den Gruppen um Jannasch und Hasse zusammen Der Wille zu kunftiger Kooperation wurde dadurch bekundet dass der Vorstand des Centralvereins beide zu korrespondierenden Mitgliedern ernannte Auf der Tagesordnung des Kongresses rangierte die Auswanderungsfrage an erster Stelle 1 Am 26 Juni 1881 tagte unter Robert Jannaschs Vorsitz in Berlin eine Konferenz der Vertrauensmanner des Centralvereins zu denen auch Vertreter des Westdeutschen Vereins zahlten Erster Punkt der Tagesordnung war die Frage Welche Stellung hat der Verein bei den nachsten Wahlen einzunehmen um seinen Bestrebungen im Reichstage Geltung und Forderung zu verschaffen Es ging um die Reichstagswahl im Oktober 1881 2 Der Centralverein und sein Leipziger Zweigverein folgten dem Beispiel des Westdeutschen Vereins der tausende von Rundschreiben auch an die Presse fur eine Unterstutzung von Kandidaten fur den Reichstag vorsah die eine deutsche Kolonialpolitik auf Reichsebene betreiben wollten Ernst Hasse warb in Leipzig in einem Rundschreiben darum dahin zu wirken dass Manner aufgestellt werden welche bereit sind den von uns vertretenen Bestrebungen auch im Reichstage ihr Wort und ihre Stimme zu leihen Jannasch bemuhte sich die koloniale Wahlbewegung durch verschiedene Artikel im Organ des Centralvereins voranzutreiben Insgesamt zeitigte die vom Centralverein dem Leipziger und dem Westdeutschen Verein betriebene koloniale Wahlpropaganda 1881 nicht den erhofften Erfolg Erfolgreicher war die Vermittlung von Geschaftsverbindungen durch die vereinseigene Zeitschrift Export Das Exportburo des Centralvereins vermittelte durch regelmassige Export und Importofferten bis Ende 1883 insgesamt 730 uberseeische Geschaftskontakte Verlust der Fuhrung der deutschen Kolonialbewegung BearbeitenWar der Centralverein fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande als Dachverband der Kolonialvereine eigentlich mehr eine Art Gemischtwarenladen fur Auswanderungspolitik Exportunterstutzung und Kolonialpolitik suchten koloniale Propagandisten eine neue Form der Kolonialpropaganda zu finden und man wollte sich auch in den Zweigvereinen des Centralvereins vom Herrschaftsanspruch Robert Jannaschs befreien Bei dem Ende Juni 1881 auf der Berliner Konferenz des Centralvereins verabredeten Versuch eine koloniale Wahlbewegung zustande zu bringen traten der Westdeutsche der Leipziger und der Berliner Centralverein einmutig an die Offentlichkeit Doch das Einvernehmen zwischen den beiden fuhrenden Zweigvereinen und ihrem Berliner Dachverband hielt nicht lange vor Der Westdeutsche Verein hatte sich dem Centralverein als Regionalverband auch in der Hoffnung angeschlossen die Berliner Wochenschrift Export als Vereinsorgan nutzen zu konnen Das Blatt war besonders in Kreisen der Fertigwarenindustrie und des Exporthandels sehr beliebt doch Jannasch verweigerte den Leipziger und Dusseldorfer Organisationen ein Mitspracherecht in der Redaktion des Export und wollte auch grundsatzlich die Fuhrungsrolle in der Kolonialpolitik durch seinen Centralverein behalten Seitdem am 26 August 1882 in Frankfurt am Main eine Versammlung von Kolonialbefurwortern die Grundung eines reichsweiten Kolonialvereins beschlossen hatten und ein Komitee dafur eingesetzt wurde liefen die Vorbereitungen fur die konstituierende Versammlung des Deutschen Kolonialvereins Wahrend der Vorbereitungen fur die Grundung des Deutschen Kolonialvereins nahmen die Spannungen zwischen dem Westdeutschen und dem Centralverein standig zu In ihrem Ergebnis fuhrten sie zum Bruch zwischen dem Berliner und Dusseldorfer Verein und waren von erheblicher Bedeutung fur das rasche Anwachsen der neuen Frankfurter Organisation die den Zweigvereinen des Centralvereins als neuer Dachverband eine sinnvolle Alternative bot Am 9 Oktober 1882 arrangierte Hasse in Leipzig eine Delegiertenkonferenz der Zweigvereine des Centralvereins Sie galt auch der Diskussion von Moglichkeiten einer umfassenden Organisation der kolonialen Bewegung in Deutschland Die Leipziger Konferenz schloss die versammelten Vertreter im Protest gegen die repressive Politik des Berliner Dachverbandes zusammen An den Centralverein erging die Aufforderung von sich aus eine Delegiertenkonferenz zur Herbeifuhrung einer neuen Organisation baldigst einzuberufen Robert Jannasch der abgelehnt hatte den Frankfurter Grundungsaufruf fur den Deutschen Kolonialverein zu unterschreiben ignorierte auch den Leipziger Antrag Damit war der Bruch des Centralvereins mit seinen Zweigvereinen vollzogen Fuhrende Mitglieder des Westdeutschen Vereins unterzeichneten den Grundungsaufruf des Deutschen Kolonialvereins Die auf den 6 Dezember 1882 in Frankfurt angesetzte konstituierende Versammlung versuchte Jannasch auszuhebeln indem er fur den gleichen Tag eine Generalversammlung des Centralvereins nach Berlin einberief Friedrich Fabri und die Fuhrungsgruppe des Westdeutschen Vereins fuhren aber nach Frankfurt zur konstituierenden Sitzung des Deutschen Kolonialvereins Am 6 Dezember 1882 tagten sodann gleichzeitig die beiden Versammlungen in Berlin und in Frankfurt Jannasch beanspruchte weiterhin die uneingeschrankte Fuhrungsrolle fur den Centralverein Er begrundete diesen Anspruch unter anderem mit dem Hinweis dass der Centralverein die Interessen des deutschen Exporthandels wirksam in allen Weltteilen vertreten Tausende geschaftlicher Verbindungen geschaffen habe Dass der neue Frankfurter Verein als Propagandaorganisation und nicht wie der Centralverein vorwiegend als Vermittler von konkreten Exportchancen gedacht war wusste Jannasch offensichtlich nicht 3 Ende Dezember traf beim Westdeutschen Verein die Nachricht ein dass der Centralverein die bisherige Verbindung zu seinen Zweigvereinen als gelost betrachte Fur wenige Monate fiel die koloniale Bewegung wieder in einzelne Lokalvereine und Regionalverbande auseinander bis sich die fruheren Zweigvereine des Centralvereins unter dem Deutschen Kolonialverein als neuem Dachverband sammelten Als im Januar 1883 auch Ernst Hasse vom Leipziger handelsgeographischen Verein in den Vorstand vom Kolonialverein kooptiert wurde waren die beiden wichtigsten Zweigvereine organisatorisch vom Centralverein getrennt ohne dass sie jedoch die Kooperation mit dem Centralverein aufgaben Wie Ernst Hasse so hatte sich auch Friedrich Fabri vergeblich bemuht den Centralverein als gleichberechtigte Organisation mit in die erstrebte grosse nationale Verbindung hineinzuziehen Der Versuch scheiterte am demonstrativen Desinteresse der Gruppe um Jannasch Die Dusseldorfer Generalversammlung des Westdeutschen Vereins erteilte dem Vorstand die beantragte Vollmacht zu Fusionsverhandlungen mit der neuen Frankfurter Organisation und im Marz 1883 schloss sich der wichtigste der ehemaligen Zweigvereine des Centralvereins dem neuen Frankfurter Dachverband an Weitere Arbeit des Vereins BearbeitenIn den Vereinigungen der deutschen Kolonialbewegung herrschte bis zu der im Fruhjahr 1884 von Reichskanzler Bismarck begonnenen Erwerbung von Kolonien die Diskussion um die Auswanderungsfrage vor So wurde im Januar 1884 die Sudamerikanische Kolonisationsgesellschaft gegrundet Das Ergebnis der vom Centralverein und seinem Leipziger Zweigverein vom Westdeutschen und vom Kolonialverein durchgefuhrten Investitionswerbung und Propaganda blieb gering Von den erhofften Millionen konnten lediglich 200 000 Mark zusammengebracht werden welche uberdies nahezu ausschliesslich von den Sudamerika Interessenten der vier werbenden Vereine selbst eingezahlt wurden Keine einzige Grossbank war bereit ihr Kapital in Paraguay zu riskieren Mit dieser schwachen finanziellen Basis konnte das ursprungliche Vorhaben nicht in Angriff genommen werden Der Versuch wenigstens einen Teil des Programms zu realisieren zeitigte nach grossen Muhen ein klagliches Resultat Einige Estanzien und Ziegeleien ein unbedeutende Reederei und zuletzt noch eine kleine rasch vergessene Siedlung mit auf sich selbst gestellten und bald verarmten Kolonisten waren alles was in Paraguay verwirklicht wurde 4 Im Juni 1885 war es Carl Peters gelungen die vom Deutschen Kolonialverein gegen seine Gesellschaft fur deutsche Kolonisation betriebene Politik der Isolation zu durchbrechen und sich mit dem Centralverein und dem Munchner Verein zum Schutz deutscher Interessen im Ausland uber die Schaffung eines deutschen Kolonialverbandes als Fernziel zu verstandigen Im August 1885 stimmte auch Friedrich Fabri der Vorsitzende des Westdeutschen Vereins diesen Planen zu Am 5 Januar 1886 trafen sich in den Berliner Geschaftsraumen des Deutschen Kolonialvereins unter dem Vorsitz von Hermann zu Hohenlohe die Vertreter des Kolonialvereins des Westdeutschen Vereins des Centralvereins und der Gesellschaft fur deutsche Kolonisation zur ersten einer Reihe von Delegiertenkonferenzen die bis zum Juni 1886 andauerten und die die Zusammenarbeit der deutschen Kolonialverbande zum Inhalt hatten Ein Thema war die Einberufung eines Allgemeinen Deutschen Kongresses zur Forderung uberseeischer Interessen Der Kongress wurde schliesslich von der Gesellschaft fur deutsche Kolonisation und vom Centralverein allein veranstaltet und fand Mitte September 1886 in Berlin statt Der Wurttembergische Verein fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande der Deutsche Schulverein der Deutsche Exportverein Berlin und drei deutsche Missionsgesellschaften entsandten Delegationen zum Kongress Wichtigstes Ergebnis des Kongresses war der auf Antrag von Carl Peters gefasste Beschluss einen Allgemeinen Deutschen Verband zur Vertretung deutschnationaler Interessen als Dachorganisation zu begrunden Dieser wurde im Dezember 1886 gegrundet Angesichts der absoluten Majoritat der Gesellschaft fur deutsche Kolonisation im Prasidium verloren Centralverein und Schulverein rasch an Interesse und kundigten ihre Mitgliedschaft auf Ein Jahr nach seiner Grundung zerfiel der Allgemeine Deutsche Verband schon wieder 5 Ende BearbeitenNachdem die Deutsche Kolonialgesellschaft die Fuhrung der deutschen Kolonialbewegung ubernommen hatte nahm der Centralverein nur noch eine untergeordnete Stellung in der Kolonialbewegung ein Der Verein blieb aber weiterhin aktiv im Aussenhandelsbereich insbesondere auch uber seine Zeitschrift Export Der Erste Weltkrieg mit dem Verlust des deutschen Kolonialreiches lautete auch das Ende des Vereins ein Der letzte Vorsitzende war wohl Emil Brass der im April 1919 dessen Leitung ubernahm 1925 wurde der Verein aufgelost Literatur BearbeitenKlaus J Bade Friedrich Fabri und der Imperialismus in der Bismarckzeit Verlag Atlantis Freiburg im Breisgau 1975 Digitalisat PDF 2 9 MB Einzelnachweise Bearbeiten Klaus J Bade Friedrich Fabri und der Imperialismus in der Bismarckzeit Osnabruck 2005 Seite 202 Klaus J Bade Friedrich Fabri und der Imperialismus in der Bismarckzeit Osnabruck 2005 Seite 253 Klaus J Bade Friedrich Fabri und der Imperialismus in der Bismarckzeit Osnabruck 2005 Seite 295 Klaus J Bade Friedrich Fabri und der Imperialismus in der Bismarckzeit Osnabruck 2005 Seite 329 Klaus J Bade Friedrich Fabri und der Imperialismus in der Bismarckzeit Osnabruck 2005 Seite 488 Normdaten Korperschaft GND 82942 0 lobid OGND AKS LCCN no2008158697 VIAF 263446403 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Centralverein fur Handelsgeographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande amp oldid 232202510