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Carl von Mannlich voller Name Carl August Christian von Mannlich 17 Juli 1787 in Zweibrucken 13 Mai 1832 ebenda war ein koniglich bayerischer Offizier und Forstbeamter Por t rat zeich nung Peter von Hess um 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenEr war der einzige Sohn des geadelten Hofmalers und Architekten Johann Christian von Mannlich 1741 1822 und dessen Frau Barbara geb Simon 1752 1794 In Zweibrucken ansassig uberschatteten die Auswirkungen der Franzosischen Revolution seine Kindheit Unter anderem brannten die Franzosen 1793 das nahe Schloss Karlsberg nieder dessen Bau sein Vater geleitet und von wo dieser einen Grossteil des wertvollen Inventars nach Mannheim und Munchen gerettet hatte Nach dem fruhen Tod der Mutter lebte Carl von Mannlich ab 1800 beim Vater in Munchen Hier besuchte er bis 1804 das Kadettenkorps 1 was jedoch seinem Vater missfiel So schickte er ihn auf die Forstschule Freising 1805 meldete sich Mannlich freiwillig zum Kampf gegen Osterreich Nach dem Feldzug bestand sein Vater auf Fortsetzung der Forstausbildung 1809 im erneuten Kampf gegen Osterreich meldete sich Carl von Mannlich wieder freiwillig zur Armee und avancierte zum Leutnant im 1 Dragoner Regiment Nach Ende des Krieges lebte er am Hof in Munchen wo sein Vater beim Konig sehr angesehen war Eine besondere Freundschaft verband den jungen Mann mit dem franzosischen Botschafter Louis Marie de Narbonne Lara 1755 1813 Am Russlandfeldzug von 1812 nahm Mannlich als Offizier des 1 Bayerischen Chevaulegers Regiments teil wobei seine Einheit der Brigade des franzosischen Generals Jean Baptiste Dommanget 1769 1848 angehorte dessen Adjutant er wurde Sein Militarpferd war ein personliches Geschenk des Konigs 2 In der Schlacht von Borodino erlitt er eine schwere Kartatschenverwundung wobei es ihm ein Stuck des Beckenknochens wegriss Neben ihm wurde sein Jugendfreund der Wittelsbacher Karl August von Zweybrucken 1784 1812 Enkel des Herzogs Christian IV von Pfalz Zweibrucken todlich getroffen General Dommanget und Carl von Mannlich waren uberdies Augenzeugen wie eine Kanonenkugel dem an der Spitze seines Regiments sturmenden Kommandeur Oberst Graf Gustav von Sayn Wittgenstein 1773 1812 3 Schwiegersohn des Freiherrn Christian von Zweybrucken die Schulter wegschoss beide trugen ihn aus dem Kampfgetummel und standen ihm im Sterben bei nbsp Grabstatte Hauptfriedhof Zweibrucken nbsp Sarkophag Hauptfriedhof ZweibruckenVerletzt schleppte sich Carl von Mannlich nach der Schlacht bis nach Moskau und verletzt trat er im Oktober von dort den Ruckzug an Unter Aufbietung seiner letzten Krafte erreichte er schliesslich Wilna Hier erholte sich der Offizier etwas Die immer noch offene Wunde konnte versorgt werden bald erkrankte er jedoch auch an Typhus Uber Berlin und Leipzig kehrte Mannlich nach Munchen zuruck Durch die vom Vater veranlasste Pflege gesundete der Offizier und nahm bereits 1813 wieder als Rittmeister und Fuhrer einer Schwadron an der Schlacht bei Hanau teil Wahrend der Belagerung von Belfort zeichnete er sich am 28 Dezember 1813 aus indem er gemeinsam mit dem Infanterieoberst Karl Peter von Theobald einen heftigen feindlichen Ausfall zuruckwies wobei sie mehrere Gegner gefangen nahmen und an eigenen Leuten keinerlei Verluste hatten 4 1814 kampfte Mannlich in der Schlacht von Arcis sur Aube und beteiligte sich an Einnahme von Paris 1815 kam er nach dem Sieg bei Waterloo erneut nach Paris Schliesslich kehrte er mit seinem Regiment in die Heimat zuruck wo es Zweibrucken als Garnison erhielt 1816 verheiratete sich Carl von Mannlich mit Charlotte Hannitz 1799 1874 5 6 und schied im Januar 1822 krankheitsbedingt aus dem Militardienst aus worauf ihn Konig Max I Joseph in den Forstdienst ubernahm und zum Forstmeister von Zweibrucken einsetzte Bereits 1831 musste Mannlich auch hier krankheitsbedingt seinen Abschied einreichen Er wollte 1832 nach Munchen um dort zu sterben und an der Seite seines Vaters begraben zu werden Am Tag der geplanten Abreise starb er in Zweibrucken und wurde auf dem dortigen Hauptfriedhof beigesetzt Hier blieb sein aussergewohnliches Grab erhalten ein klassizistischer Gusseisen Sarkophag auf einem dreistufigen Steinsockel der in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen ist Der Vater Johann Christian von Mannlich berichtet in seinen Memoiren Rokoko und Revolution ausfuhrlich uber die militarischen Erlebnisse seines Sohnes und lasst ihn darin durch Briefzitate auch selbst zu Wort kommen Carl von Mannlich beschreibt hier sehr anschaulich seinen Aufenthalt im besetzten Moskau den Ruckzug durch Russland und seine Ankunft in Munchen wo ihn der Konig sofort zu sich rief Das Pferd das der Konig ihm zu Beginn des Feldzuges geschenkt hatte hatte Mannlich bis nach Moskau und wieder zuruck nach Munchen getragen Uber seinen Moskauer Aufenthalt schrieb der Offizier Sie waren alle zu Kramern geworden Uberall sah man sie sitzen mit dem Kreuz der Ehrenlegion auf der Brust und damit beschaftigt nach Gewicht und Elle fremdes Gut an den Mann zu bringen Unser Auszug bot ein kostliches Schauspiel dar Mehr als 60 der schonsten englischen Wagen aus den Moskauer Remisen bewegten sich zur Stadt hinaus bepackt mit Bildern Pendulen chinesischem Porzellan und manch anderem Beutestuck Trophaen unserer glorreichen Expedition Ich begnugte mich mit den beiden Troikas die ich mit gutem Gewissen als meine Beute betrachten konnte belud sie hoch mit Hafer Heu Kartoffeln Wein und Brot da ich wohl wusste welches Land wir zu durchqueren hatten Carl von Mannlich in Rokoko und Revolution Mittler Verlag Berlin 1913 S 548 und 549Nachkommen BearbeitenCarl von Mannlich hatte mehrere Kinder u a die Tochter Caroline Amalie 1819 1847 die Friedrich August von Hofenfels 1814 50 den Enkel des fruheren pfalz zweibruckischen Ministers Johann Christian von Hofenfels geheiratet hatte Beider Grabmal in Form eines wappengeschmuckten Doppelsarkophags aus Sandstein befindet sich auf dem Zweibrucker Friedhof neben dem von Mannlich 7 Literatur BearbeitenFriedrich August Schmidt Neuer Nekrolog der Deutschen 10 Jahrgang 1832 1 Teil Ilmenau 1834 S 376 379 Digitalisat Johann Christian von Mannlich Rokoko und Revolution Lebenserinnerungen Mittler Verlag Berlin 1913 S 543 556 mit Portrat des SohnesWeblinks BearbeitenWebseite zum Grab in ZweibruckenEinzelnachweise Bearbeiten Anton von Schonhueb Geschichte des koniglich bayerischen Cadetten Corps Aus Original Quellen verfasst zur 100jahrigen Jubel Feier Munchen 1856 S 111 Digitalisat Thranen und Wehmut Wie die bayerische Armee in Napoleons katastrophalem Russlandfeldzug 1812 unterging In Bayerische Staatszeitung 19 Oktober 2012 Zeitungsartikel uber den Untergang der Bayerischen Armee in Russland mit Erwahnung Carls von Mannlich und seines Pferdes Datenseite der Pfalzischen Landesbibliothek Speyer zu Gustav von Sayn Wittgenstein Memento vom 16 April 2014 im Internet Archive Karl Gemminger Bayerisches Thatenbuch Passau 1830 Seite 282 Digitalscan Rudolf H Bottcher Dr August Hannitz Ritter des griechischen Erloserordens In Die Familienbande der pfalzischen Revolution 1848 1849 Ein Beitrag zur Sozialgeschichte einer burgerlichen Revolution Sonderheft des Vereins fur Pfalzisch Rheinische Familienkunde Band 14 Heft 6 Ludwigshafen am Rhein 1999 S 285 Charlotte von Mannlich war eine Tochter des Hornbacher Handelsmanns und Burgermeisters Friedrich Jacob Hannitz Ihr Grossvater war der Oberforster und beruchtigte Urkundenfalscher Johann Wilhelm Hannitz Wilhelm Weber Schloss Karlsberg Legende und Wirklichkeit Die Wittelsbacher Schlossbauten im Herzogtum Pfalz Zweibrucken Ermer Homburg Saarpfalz 1987 ISBN 3 924653 02 X S 563 Ausschnitt PersonendatenNAME Mannlich Carl vonALTERNATIVNAMEN Mannlich Carl August Christian von vollstandiger Name Mannlich Karl vonKURZBESCHREIBUNG bayerischer Offizier und ForstmeisterGEBURTSDATUM 17 Juli 1787GEBURTSORT ZweibruckenSTERBEDATUM 13 Mai 1832STERBEORT Zweibrucken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl von Mannlich amp oldid 224748643