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Carl Diesch geboren als Karl Hermann Kaulfuss 13 November 1880 in Sorau Niederlausitz 3 Juni 1957 in Leipzig war ein deutscher Germanist und Bibliotheksdirektor in Berlin Konigsberg i Pr und Leipzig Diesch als Tubinger Franke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Studium 1 2 Erste bibliothekarische Tatigkeiten und Weltkriegsteilnahme 1 3 Leitende Amter in Berlin und Konigsberg 1 4 Zweiter Direktor der Deutschen Bibliothek Leipzig und Lebensende 1 5 Charakterisierung 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Studium Bearbeiten Karl Hermann Kaulfuss wurde in Sorau in der brandenburgischen Niederlausitz geboren 1 Er wurde bald von Hermann Diesch in Altenburg in Thuringen adoptiert Dort besuchte er das Friedrichsgymnasium Schongeistig veranlagt gehorte er zu einem Lesezirkel von Schulern der sich mit Literatur befasste Seine Mitglieder nannten sich Ritter vom Geist und wahlten Diesch zum Grossmeister Ostern 1900 bezog Carl Diesch die Eberhard Karls Universitat Tubingen und studierte dort Germanistik und Neuere Sprachen 1901 wurde er Mitglied des Corps Franconia Tubingen 2 Danach wechselte er an die Universitat Leipzig wo er 1905 promovierte Anschliessend war er kurzzeitig in Paris Erste bibliothekarische Tatigkeiten und Weltkriegsteilnahme Bearbeiten Carl Diesch wurde wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an einer Bibliothek in Bonn und danach an der Staats und Universitatsbibliothek Gottingen 1909 heiratete er Clare Hammer die Tochter eines Geheimen Justizrats aus Altenburg 1914 wurde er Bibliothekar an der Berliner Stadtbibliothek Carl Diesch nahm als Reserveoffizier im Magdeburgischen Feldartillerie Regiment am Ersten Weltkrieg teil wurde mehrere Male verwundet und einmal verschuttet Danach wurde er mit Auszeichnungen entlassen Leitende Amter in Berlin und Konigsberg Bearbeiten 1921 wurde Carl Diesch Direktor des Preussischen Gesamtkatalogs in Berlin 1923 wechselte er an die Bibliothek der Technischen Universitat in Berlin deren Direktor er 1926 wurde 1927 wurde Carl Diesch zum Direktor der Staats und Universitatsbibliothek Konigsberg berufen Die Albertus Universitat Konigsberg ernannte ihn zum Honorarprofessor Er wurde auch der letzte Prasident der traditionsreichen Koniglichen Deutschen Gesellschaft Carl Diesch war nach 1939 aktiv bei der Plunderung polnischer Bibliotheken nach der deutschen Eroberung des Landes beteiligt 3 1945 leitete er eine elfkopfige Gruppe die versuchte im Auftrag der Bibliothek wertvolle Objekte aus der Stadt zu retten die jedoch im Hafen versanken Carl Diesch floh mit seiner Frau auf einem Fluchtlingsdampfer nach Schleswig Holstein Diese starb jedoch bald danach in Kellinghusen an einer Infektion die sie sich auf dem uberfullten Schiff zugezogen hatte Zweiter Direktor der Deutschen Bibliothek Leipzig und Lebensende Bearbeiten Carl Diesch zog 1946 nach Leipzig wo er Direktor der Kataloge und somit Zweiter Direktor der traditionsreichen Deutschen Bucherei wurde 4 Er war in dieser Zeit Mitglied der LDP 1947 wurde er wieder entlassen da er politisch zu unzuverlassig war Als Grunde wurden offiziell antisemitischer Ausserungen von ihm aus dem Jahre 1940 genannt 5 Danach widmete er sich der Herausgabe der Fortsetzung des Grundrisses zur Geschichte der deutschen Dichtung von dessen vorbereiteten Forschungen vorheriger Wissenschaftler viele der Manuskripte und Forschungen 1945 verloren gegangen waren 6 1956 erlitt er einen Schlaganfall an dessen Folgen er im darauffolgenden Jahr starb Charakterisierung Bearbeiten Carl Diesch war ein kleiner und schmachtiger Mann Er hatte aber ein phanomenales Gedachtnis und konnte ganze Gesange aus dem Cyrano de Bergerac Rostand auswendig vortragen Publikationen Auswahl BearbeitenAutorDie Inszenierung des deutschen Dramas an der Wende des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts Dissertation Leipzig 1905 Deutsche Dichtung im Strome deutschen Lebens Eine Literaturgeschichte Voigtlander Leipzig 1921 Bibliographie der Germanistischen Zeitschriften Hiersemann Leipzig 1927 Crotus Rubeanus im Dienste Herzog Albrechts 1929 Die Konigsberger Stadtbibliothek 1930 Friedrich Schinkel und der Bau der Konigsberger Universitat 1933 Furst Boguslaw Radziwill und seine Bucherschenkung an die Konigsberger Schlossbibliothek 1937 Der Goedeke Werdegang eines wissenschaftlichen Unternehmens Ehlermann Dresden 1941 Welt und Geist im Goethewort 1949 uber Goetheforscher Theodor Friedrich Johann Georg Scheffner in Kurt Forstreuter Fritz Gause Hg Altpreussische Biographie Bd 2 1956 S 600 f HerausgeberGrundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung begrundet von Karl Goedeke XI Band 1951 der 2 Halbband war auch von ihm vorbereitet worden aber nicht mehr von ihm herausgegeben Literatur BearbeitenDeutsches Literatur Lexikon Das 20 Jahrhundert Band 6 2004 beschrankter Zugang mit aktueller Kurzbiographie Alexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 465 01664 5 S 58 f XXVI 417 S Walter Pause Nachruf auf Carl Diesch Tubinger Frankenzeitung Nr 95 Juli 1957 S 16 f Corpszeitschrift Einzelnachweise Bearbeiten Alexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 465 01664 5 S 58 f XXVI 417 S mit Angabe zu den leiblichen Eltern Kosener Corpslisten 1960 27 616 Marion Morgner Verlorenes Weltwunder Das Bernsteinzimmer Die Suche nach einem Mythos in Mitteldeutschland Book on Demand 2011 ISBN 3 8423 6409 1 S 152 Christian Rau Die Deutsche Bucherei und der Fall Carl Diesch In Bibliotheken im Dialog 2016 2 S 49 52 PDF ausfuhrlich uber die Zusammenhange in Leipzig auch mit einer Kurzbiographie Manfred Komorowski Die Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Erbe im wissenschaftlichen Bibliothekswesen nach 1945 in Peter Vodosek Manfred Komorowski Hrsg Bibliotheken wahrend des Nationalsozialismus Teil 2 Harrassowitz Wiesbaden 2000 ISBN 3 447 03308 8 S 173 295 hier S 285 Herbert Jacob Hrsg Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung Band 14 1959 S V Digitalisat Vorwort mit Beschreibung der wissenschaftlichen Situation 1949Normdaten Person GND 100825656 lobid OGND AKS LCCN n90666983 VIAF 61661619 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Diesch CarlALTERNATIVNAMEN Kaulfuss Karl Hermann Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist und Bibliotheksdirektor in Berlin Konigsberg und LeipzigGEBURTSDATUM 13 November 1880GEBURTSORT Sorau NiederlausitzSTERBEDATUM 3 Juni 1957STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Diesch amp oldid 228742150