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Carl Crede 8 Januar 1878 in Leipzig als Carl Alexander Hoerder 27 Dezember 1952 in Celle war ein deutscher Arzt Schriftsteller und als Sozialethiker ein Verfechter der Straffreiheit bei Schwangerschaftsabbruchen 1 Volk in Not Das Unheil des Abtreibungsparagraphen 218 mit 16 Bildern von Kathe Kollwitz C Reissner Dresden 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Politisches Engagement 1 2 Kampf gegen den Abtreibungsparagraphen 218 und Inhaftierung 1 3 Verfolgung wahrend der NS Zeit 2 Corps 3 Publikationen 4 Zeitschriftenbeitrage Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHoerders Eltern waren der Leipziger Sanitatsrat Leopold Hoerder und dessen Frau Sabine Minka Luise geb Crede 2 Er besuchte die Thomasschule zu Leipzig das Padagogium der Herrnhuter Brudergemeine in Niesky und das Klostergymnasium der Herrnhuter in Hersfeld Nachdem er 1898 dort das Abitur gemacht hatte studierte er 1899 1900 Medizin an der Universitat Leipzig Er wechselte an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 1900 1903 und die Friedrichs Universitat Halle 1903 04 Er arbeitete bei Ernst von Bergmann und Rudolf Renvers sowie an der Lungenheilstatte zu Belzig 3 1906 bestand er in Halle das medizinische Staatsexamen Mit einer seiner Mutter gewidmeten Doktorarbeit bei Friedrich Albin Hoffmann promovierte er am 19 Juli 1907 in Leipzig zum Dr med 4 1910 heiratete er Gertrud Neumann die ihm 1911 und 1914 die Tochter Eva die Mutter des osterreichischen Politikers Andreas Khol 5 und Eleonore schenkte Ab 1917 18 lebte Carl Horder Crede der mittlerweile zusatzlich den Geburtsnamen seiner Mutter angenommen hatte im niedersachsischen Celle Vaterlicherseits entstammt Crede der alteingesessenen Kaufmanns und Fabrikantenfamilie Horder aus dem schlesischen Greiffenberg Als solcher war er ein Onkel zweiten Grades des Arztes Max Hermann Horder als auch des in England tatigen Bergbauunternehmers Henry Schmill Politisches Engagement Bearbeiten nbsp Besetzungszettel zu 218 Frauen in Not Wallnertheater Berlin 3 April 1930 Regie Erwin Piscator mit Lotte Loebinger Albert Venohr u a Nachdem Hoerder anfangs den Ersten Weltkrieg noch von einem nationalen kaisertreuen Standpunkt aus betrachtet hatte liessen ihn spater die Erlebnisse als Bataillons und Lazarettarzt zum Pazifisten werden Wahrend des Krieges entwarf Hoerder mehrere Vivatbander zugunsten des Roten Kreuzes und der Volkswohlfahrt 6 Fur ein Band das 1914 vom preussischen Hoflieferanten Amsler amp Ruthardt herausgegeben wurde dichtete er 7 Du wolltest den Frieden man zwang Dich zum Kriege Jetzt schenkt Dir der Herrgott die herrlichsten Siege Gott schutze unseren Kaiser Was viele erstrebten Dir ist es gelungen Du hast der Parteien Zwietracht bezwungen Der Kaiser rief und alle alle kamen Vivat 1919 trat er dann der Deutschen Demokratischen Partei bei fur die er zwischen 1919 und 1924 im Burgervorsteherkollegium Celles als Kommunalpolitiker aktiv war Etwa 1926 27 wurde er Mitglied der SPD und des Reichsbanners Schwarz Rot Gold Seine politische Wandlung von einem nationalen hin zu einem sozialdemokratischen Standpunkt beschrieb er spater in seinem 1928 erschienenen autobiographischen Roman eines Arztes mit dem Titel Vom Corpsstudenten zum Sozialisten 8 Kampf gegen den Abtreibungsparagraphen 218 und Inhaftierung Bearbeiten Im Jahr 1926 wurde er wegen verbotener Schwangerschaftsabbruche zu zwei Jahren Gefangnis verurteilt von denen er elf Monate absass Im Gefangnis schrieb er Das A B C des Angeklagten und das Manuskript zu Volk in Not Das Unheil des Abtreibungsparagraphen 218 das 1927 mit Illustrationen von Kathe Kollwitz erschien Reichsweit bekannt wurde er durch die Inszenierung seines Theaterstuckes 218 Gequalte Menschen durch Erwin Piscator im Jahr 1930 Verfolgung wahrend der NS Zeit Bearbeiten Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden seine Theaterstucke nicht mehr aufgefuhrt Die Zulassung als Vertragsarzt wurde ihm entzogen Nach dem Krieg 1945 bemuhte er sich um eine Strafverfolgung der Tater der Novemberpogrome 1938 gegen die judischen Einwohner von Celle Corps BearbeitenNach viereinhalbjahriger Suspension erklarte das Corps Guestphalia Leipzig das eine Corps von Vater Leopold am 27 Juli 1899 seine Wiederaufrichtung Moglich war sie durch drei reaktivierte Alte Herren einen Fuchsen und vier Konkneipanten Der Fuchs war Carl Hoerder Als einziger aus dem Nachwuchs hatte er bereits eine Mensur gefochten namlich eine Belegerpartie auf studentische Fechtwaffen des Corps Lusatia Leipzig gegen einen Leipziger Sachsen Das Paukbuch des Senioren Convents zu Leipzig Bd 5 1895 1904 weist nach Guestphalias Rekonstitution funf weitere Partien Hoerders aus Am 1 November 1899 ins engere Corps recipiert war Hoerder der einzige junge nicht berufstatige Corpsbursche Am 15 Februar 1900 wurde er Consenior eine Woche spater Senior Er wurde am Beginn des Sommersemesters 1900 erneut auf die Erste Charge gewahlt trat aber am 29 April zuruck und liess sich bis nach bestandenem Examen beurlauben Als er am 4 Mai einem jungen Corpsbruder sekundierte sorgte sein erzurnter Vater am nachsten Tag fur den CC Beschluss CB Hoerder xxx Studienverhaltnisse halber ohne Band entlassen 9 1901 wurde Hoerder im Corps Guestphalia Berlin dem anderen Corps seines Vaters aktiv 10 Guestphalia Leipzig erlebte noch eine kurze Blutezeit scheiterte dann aber endgultig an der in Leipzig besonders schwierigen Nachwuchslage Am 20 Oktober 1904 meldete sie die Suspension 9 Hoerder Crede verliess 1923 das Corps Guestphalia Berlin 11 Publikationen BearbeitenDie Augeneiterung der Neugeborenen Atiologie Pathologie Therapie und Prophylaxe Karger Berlin 1913 Gott schutze unsern Kaiser 1914 d 1 August Zum Besten des roten Kreuzes Amsler amp Ruthardt Berlin 1914 Seidendruck 1 Blatt Tuberkulose und Mutterschaft Karger Berlin 1915 als Credo Die grosse Idee Die Geburt des goldenen Zeitalters Raben Verlag Charlottenburg 1919 als Credo Weltzentrale 3115 Tagebuch eines Tausendjahrigen Raben Verlag Charlottenburg 1919 Volk in Not Das Unheil des Abtreibungsparagraphen 218 Mit 16 Schopfungen von Kathe Kollwitz Carl Reissner Dresden 1927 Vom Corpsstudenten zum Sozialisten Der Roman eines Arztes Carl Reissner Dresden 1928 2 Auflage 1929 Nachdruck WJK Hilden 2003 Frauen in Not 218 1 6 Auflage Adalbert Schultz Berlin 1929 218 J H W Dietz Nachf Berlin 1930 Justizkrise Gequalte Menschen II Teil Drama in 3 Akten Dietz Nachf Berlin 1930 Justizkrise Schauspiel in 4 Akten und Dialogen Arcadia Verlag Berlin 1930 unverkaufliches Buhnenmanuskript Arzte Spiegel Ketzerbriefe Adalbert Schultz Berlin 1930 Die weisse Pest Zehn Bilder Universal Berlin Halensee 1931 Zeitschriftenbeitrage Auswahl BearbeitenIn Der sozialistische Arzt Arztevereinsbund und 218 Band VI 1930 Heft 3 Juli S 120 125 DigitalisatLiteratur BearbeitenRWLE Moller und Bernd Polster Der Celler Arzt Dr Carl Crede Hoerder war in ganz Europa beruhmt 2 Teile In Cellesche Zeitung Sachsenspiegel 1 8 Juli 1989 Oskar Ansull Uber Carl Crede Hoerder 2 Teile In Cellesche Zeitung Sachsenspiegel 10 17 August 2019 Carl Crede Hoerder in Internationales Biographisches Archiv 21 1948 vom 10 Mai 1948 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Jurgen Holz Vom Corpsstudenten zum Sozialisten Carl Credes autobiographisches Zeitportrat Einst und Jetzt Bd 45 2000 S 147 159 Egbert Weiss Carl Hoerder Crede als Leipziger Westfale Einst und Jetzt Bd 46 2001 S 347 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Crede im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Carl Crede Schriftsteller im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Munzinger Archive ravensburg Eintrag Carl Crede Hoerder Internationales Biographisches Archiv 21 1948 vom 10 Mai 1948 Leopold Hoerder Kosener Corpslisten 1960 7 164 148 155 heute Reha Klinikum Hoher Flaming Dissertation Ueber Heilstatten Wesen Konrad Adenauer Stiftung https www kas de c document library get file uuid 2a6ebdaa c32a 2503 8b8f 6fb1da4a4917 amp groupId 252038 Carl Crede Hoerder Hrsg Vivatband Duna In Deutsches Historisches Museum Inventarnr KTe 81 26 100 1917 abgerufen am 10 August 2019 Carl Crede Hoerder Du wolltest den Frieden man zwang Dich zum Kriege In Museum Europaischer Kulturen Objekt Ident Nr D 33X15 695 1982 30 1914 abgerufen am 10 August 2019 Carl Crede Hoerder Vom Corpsstudenten zum Sozialisten WJK Verlag Dresden 1928 a b E Weiss 2001 Kosener Corpslisten 1910 7 228 Aus seiner politischen Sicht wollte Hoerder Crede mit dem Corpsstudententum brechen Der dafur nach seiner Meinung unvermeidbare Austritt aus dem Corps Guestphalia Berlin den Ausdruck Bandniederlegung gebrauchte er offenbar nicht fiel ihm sehr schwer machte ihn sogar monatelang seelisch krank J Holz 2000 Normdaten Person GND 11671851X lobid OGND AKS LCCN no2013089626 VIAF 1001586 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crede CarlALTERNATIVNAMEN Crede Hoerder C A Hoerder Carl CredoKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und SchriftstellerGEBURTSDATUM 8 Januar 1878GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 27 Dezember 1952STERBEORT Celle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Crede Schriftsteller amp oldid 236563402