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Die Ruine der Burg Werdenfels liegt etwa 80 Meter uber dem Loisachtal zwischen Garmisch und Farchant im Landkreis Garmisch Partenkirchen in Oberbayern Die Spornburg diente bis 1632 als Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft Werdenfels und begann danach zu zerfallen Burg WerdenfelsDie Nordwand des PalasDie Nordwand des PalasStaat DeutschlandOrt Garmisch Partenkirchen BurgrainEntstehungszeit um 1230Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft WerdenfelsBauweise Natursteinmauerwerk aus KalksteinGeographische Lage 47 31 N 11 6 O 47 516458 11 0919 795 Koordinaten 47 30 59 2 N 11 5 30 8 OHohenlage 795 m u NNBurg Werdenfels Bayern Die frei zugangliche Burgruine bietet als beliebtes Wanderziel eine gute Aussicht auf Garmisch Partenkirchen und das Wettersteingebirge Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Burg befindet sich auf 795 m u NN nordwestlich von Garmisch Partenkirchen auf einem ostlichen Auslaufer der Kramerspitz in den Ammergauer Alpen Sie liegt etwa 80 Meter uber dem Talboden und lasst sich bequem auf gut beschilderten Wegen erwandern Von Nordosten bis Sudosten fallt das Gelande mit Felsen steil in das Tal ab wahrend sudwestlich der Burg das Gelande rasch ansteigt Diese typische Burgenlage ermoglichte eine Fernuberwachung der wichtigen Handelsstrasse im Tal Via Imperii ein direktes Eingreifen war jedoch nicht moglich da die Burg zu weit entfernt war Geschichte BearbeitenDer Grundungszeitpunkt der Burg wird in der Burgenforschung kontrovers diskutiert Die Erbauung durfte jedoch zwischen den Jahren 1180 und 1230 anzusetzen sein Der Bauherr und die Zweckbestimmung der ursprunglichen Anlage sind ebenfalls unbekannt 1 2 Ab 1249 befand sich die Veste im Besitz des Hochstiftes Freising und wurde mit Burghutern oder Pflegern besetzt 1294 ubergab Graf Berthold III von Eschenlohe dem Hochstift einen Teil seiner Grafschaft und wurde dafur zum Burghuter bestellt Nach der Grundung der freisingischen Grafschaft Werdenfels diente die Burg als Pflegamts und Gerichtssitz Allerdings nahmen nicht alle Pfleger ihren Wohnsitz auf der Burg Die Grafschaft galt allgemein als das beste Stuckh des Reichsfurstenthumbs Freising Karl Meichelbeck Sie lieferte Gambs rotes und Feder Wildprath Holtz Marmor die auf den Flussen Isar und Loisach direkt bis in die Domstadt transportiert werden konnten Im 15 Jahrhundert mussten die Freisinger die Anlage aus Geldnot mehrmals verpfanden Der bauliche Zustand der Burg scheint sich bis zum Anfang des 17 Jahrhunderts derart verschlechtert zu haben dass der Pflegsitz 1632 in ein neues Amtshaus auf der Wang verlegt wurde Ab 1676 beutete man die Veste als Steinbruch aus So wurden etwa zahlreiche Burgsteine beim Neubau der barocken Pfarrkirchen von Farchant und Garmisch wiederverwendet Im Zuge der Sakularisation kamen Burg und Grafschaft an das Konigreich Bayern Die etwa 5000 Bewohner der ehemals reichsunmittelbaren Herrschaft konnten sich anfangs nur schwer an ihre neuen Herren gewohnen Aus dem Jahr 1806 ist die Klage eines Munchner Beamten uberliefert dass viele Werdenfelsser noch keine Bairischen Herzen haben 1822 erwarb der bayerische Staatsrat Ignaz von Rudhart die Ruine die sich seitdem in Privatbesitz befindet 1905 06 wurden die Mauern gesichert und teilweise rekonstruiert Nach einer Mauerkronensicherung in den Jahren 1961 63 begannen schliesslich 1986 weitere Sanierungsmassnahmen die seitdem in kleineren Abschnitten weitergefuhrt werden nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Burg Werdenfels A und Schwaigwang B im Jahre 1700Beschreibung Bearbeiten nbsp Lageplan von Burg Werdenfels auf dem Urkataster von BayernAls Baumaterial fur die Burg diente der anstehende Kalkstein den man im Schlosswald oberhalb der Veste brach Bemerkenswert sind dort auch die Uberreste von sechs ringformigen Kalkbrennereien die 1997 archaologisch untersucht werden konnten Im Suden und Westen schutzt ein flacher Halsgraben die Anlage Der annahernd quadratischen erhoht liegenden Kernburg 27 6 24 8 Meter sind nordlich und westlich zwei Vorburgen des 14 und 15 Jahrhunderts vorgelagert Der Bergfried erhob sich am oder uber dem Nordwesteck der Hauptburg ist aber heute auf einen Schutthugel vollstandig abgegangen Abbruch 1728 30 Der Turm diente im 15 16 Jahrhundert auch als Gefangnis Besser erhalten haben sich die Nord und eine Zwischenwand des Palas 24 8 11 4 Meter alle Massangaben nach Zeune und das Mauerwerk der beiden Vorburgen mit dem stark erneuerten Mittertor Die teilweise erhaltene Nordwand des Palas wird im Erdgeschoss von drei grossen Spitzbogenoffnungen unterbrochen deren eigentliche Funktion bis heute Ratsel aufgibt Die Burg war in ihrer letzten Ausbaustufe wohl eher Verwaltungssitz als Wehrbau und hatte einer ernsthaften Belagerung nicht lange widerstanden Die Mauerstarken betragen durchschnittlich nur etwa 90 Zentimeter die Angriffsseite wurde nicht verstarkt oder durch Flankierungsturme geschutzt Der wehrhafteste Bauteil war der hochmittelalterliche Bergfried der allerdings nur durch einige Ansichten aus dem 17 und 18 Jahrhundert uberliefert ist Die fehlende Wehrhaftigkeit der Burg Werdenfels bemerkte bereits der Burgenforscher Otto Piper Er erkannte dass die Veste soweit das Mauerwerk noch vorhanden ist in auffallender Weise Anlagen und Vorkehrungen zu nachhaltiger Verteidigung vermissen lasst Er kam bei seinen Untersuchungen schliesslich zu dem richtigen Schluss dass die Ruine nicht mehr der alteren Burganlage entspricht Der zugehorige Wirtschaftshof lag sudlich unterhalb im Tal an Stelle des noch heute erhaltenen Amtshauses Schwaige Wang nbsp nbsp nbsp Links Das Innere des Palas mit der Zwischenwand Mitte Die erste Vorburg mit dem Mittertor Rechts Westseite mit Vorburgmauer und Palas Literatur BearbeitenHeinrich Spichtinger Werdenfels Geschichte einer Burg Garmisch Partenkirchen 1991 Josef Ostler Michael Henker Susanne Baumler Grafschaft Werdenfels 1294 1802 Garmisch Partenkirchen 1994 Michael Weithmann Ritter und Burgen in Oberbayern Streifzuge ins mittelalterliche Land zwischen Alpen Donau Lech und Salzach Dachau 1999 ISBN 3 89251 276 0 Joachim Zeune Heinrich Spichtinger Burg Werdenfels Kleiner Fuhrer Garmisch Partenkirchen ca 2000 Werner Meyer Burgen in Oberbayern Verlag Weidlich Wurzburg 1986 ISBN 3 8035 1279 4 S 129 131 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Werdenfels Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgruine Werdenfels auf burgenseite de Eintrag zu Burgruine Werdenfels in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Zeune Spuren der Vergangenheit Hrsg Heinrich Spichtinger Adam Verlag Garmisch Partenkirchen 1999 Die Burg des fruhen 13 Jahrhunderts S 17 Werner Meyer Burgen in Oberbayern Wurzburg 1986 Burgen und Schlosser im Landkreis Garmisch Partenkirchen Schlosser Schloss Elmau Schloss Grafenaschau Konigshaus am Schachen Schloss Kranzbach Schloss Linderhof Schloss Murnau Schloss Neuegling Schloss Rieden Schloss Seeleiten Schloss WengwiesBurgen und Ruinen Burg Eschenlohe abgegangen Burg Falkenstein abgegangen Burg Lichteneck abgegangen Burg Schaumburg abgegangen Burgruine WerdenfelsBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Hagen Burgstall Hammersbach Abschnittsbefestigung Haselleite Raspenburg Burgstall Muhleck Normdaten Geografikum GND 4119055 5 lobid OGND AKS VIAF 245689795 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Werdenfels amp oldid 236921702