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Das Schloss Murnau befindet sich im Markt Murnau am Staffelsee im oberbayerischen Landkreis Garmisch Partenkirchen Das Murnauer Schloss ging aus einer Burg hervor heute befindet sich darin das Schlossmuseum Murnau Die Anlage ist unter der Aktennummer D 1 80 124 69 als Baudenkmal verzeichnet Untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich von Schloss Murnau und seiner Vorgangerbauten mit Kapelle und Korpergrabern des hohen Mittelalters werden zudem als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 8333 0052 gefuhrt 1 GesamtansichtLageplan von Schloss Murnau auf dem Urkataster von BayernFassadeMurnau um 1900 Photochrom Das Schloss ist als weisses Gebaude an seinem mit Zinnen gekronten Giebel links im Bild zu erkennen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Alteste Burganlage 1 2 Umbauten im 16 Jahrhundert 1 3 Umbau zum Schulhaus 1 4 Umbau zum Museum 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Schloss Murnau wurde in den Jahren 1991 und 1992 zu einem Museum umgebaut wobei auch archaologische und bauforscherische Bestandsuntersuchungen durchgefuhrt wurden Durch die Publikation der Untersuchungsergebnisse kam das Murnauer Schloss in den Ruf die besterforschte Burg Bayerns zu sein 2 Fur die fruhere Burganlage und das spatere Schloss wurden mehrere Bau und Umbauphasen ermittelt Alteste Burganlage Bearbeiten Das Falldatum eines Holzbalkens konnte aufgrund von Bodenfunden sowie mit Hilfe der Radiokarbonmethode und der Dendrochronologie fur den Winter 1232 33 datiert werden Daraus ergab sich im Untersuchungsjahr 1992 fur die Existenz eines ersten Baues folgerichtig eine Datierung in die erste Halfte des 13 Jahrhunderts Zehn Jahre spater wurde dieses Datum durch die Entdeckung verschiedener Urkunden vorverlegt Unter anderem wurde im Bayerischen Hauptstaatsarchiv eine Urkunde vom 5 April 1322 entdeckt die nahelegt dass zum damaligen Zeitpunkt Otto von Eurasburg als Vogt seinen Amtssitz bereits in der Murnauer Burg hatte 3 Dabei handelte es sich offensichtlich um einen Wohnturm der nur wenig spater mit einer Umfassungsmauer umgeben wurde Ostlich davon konnte eine Kapelle ergraben werden auf deren nordlicher Seite mehrere Menschen ohne Sarge und ohne Grabbeigaben bestattet worden waren Bereits die Untersuchungen von 1992 ergaben dass die Kapelle und die Gebeine aus dem 11 12 Jahrhundert stammen Die neuerlichen Grabungen von 2009 10 4 bestatigten die fruhe Datierung mit einer Bauabfolge fur die Gesamtanlage die mit Fund und Befund ins 12 und womoglich sogar ins 11 Jahrhundert zuruckreichen 5 Die Chronologie der Fruhzeit wird gestutzt durch Keramikfunde die mit sogenannten romanischen Leistenrandern und gotischen Kragenrandern die auf der langsam drehenden beziehungsweise auf der fussbetriebenen Topferscheibe gefertigt wurden 6 Der ehemals viergeschossige Wohnturm ist zu grossen Teilen heute noch im Westflugel des Schlosses erhalten 7 Im Grundriss ist er mit Abmessungen von ca 13 ca 14 Metern nahezu quadratisch Zuganglich war das Gebaude ursprunglich im dritten oder vierten Geschoss uber eine Holztreppe Als Besonderheit konnten Schiebefenster bzw laden als originale Fenster von 1233 nachgewiesen werden die in Bayern wohl einmalig sind 8 Umbauten im 16 Jahrhundert Bearbeiten Fur die Zeit zwischen 1233 und der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts wurden nur kleinere Bauarbeiten festgestellt Umfassende Baumassnahmen wurden 1539 eingeleitet Mit dieser Jahreszahl die man in einer Steinplatte im Sudflugel des Schlosses eingemeisselt vorfand und die datumsmassig von dendrochronologischen Untersuchungen flankiert wird lassen sich der Baubeginn des heutigen grossen Sudflugels des Schlosses und ein kleiner nordlicher Anbau in Verbindung bringen Die barocken Erweiterungsbauten des 16 Jahrhunderts pragen noch heute die Schlossanlage Die Anlage wurde seit der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts bis zur Sakularisation 1803 vom Kloster Ettal als Amts und Wohnsitz des Pflegers und als Gerichtssitz genutzt 9 Umbau zum Schulhaus Bearbeiten Der bauliche Niedergang des Schlosses begann bereits vor dem Reichsdeputationshauptschluss und der Sakularisation von 1803 bei der unter anderem auch das Landgericht Murnau aufgehoben und Murnau dem Landgericht Weilheim zugeordnet wurde Im Januar 1804 ersteigerte der Magistrat von Murnau den Sudflugel des Schlosses um ihn zu Schulzwecken mit Klassenzimmern und Lehrerwohnung umzubauen In den 1860er Jahren wurde auch der Westflugel fur den Schulbetrieb gleichermassen nutzbar gemacht Von 1804 bis 1980 existierte hier die Schule der Gemeinde Murnau 9 Umbau zum Museum Bearbeiten 1989 beschloss die Gemeinde Murnau die uber lange Zeit leerstehenden Raumlichkeiten des Schlosses zu einem Museum umzubauen das die Besonderheiten der Murnauer Landschaft seiner Geschichte Volkskunde und Kunst darstellen sollte Die in den Jahren 1991 und 1992 umgesetzte Museumskonzeption hat bis heute Bestand und gilt als sehr erfolgreich Das 1993 eroffnete Schlossmuseum Murnau wurde fur seine Konzeption und fur seine erganzenden Sonderausstellungen im Jahr 1995 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet Literatur BearbeitenBrigitte Salmen u a Schloss Murnau Ein Bauwerk der Stauferzeit und seine Geschichte Forschungen zur Archaologie und Baugeschichte des Mittelalters und der Neuzeit in Bayern 1 Schlossmuseum Murnau Murnau am Staffelsee 1994 ISBN 3 9803816 3 3 Brigitte Salmen Hrsg Die Burg in Murnau Eine Reise ins Mittelalter Ausstellungskatalog Schlossmuseum Murnau Murnau 2010 ISBN 978 3 932276 36 1 S Uhrig 20 Jahre Schlossmuseum Ruckblick und Ausblick In Lech Isar Land Jahrbuch von 2014 S 153 ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Murnau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Angaben uber das Murnauer Schloss und das Schlossmuseum Murnau Memento vom 1 Marz 2012 im Internet Archive auf der Website der Gemeinde Murnau Internetprasenz des Schlossmuseums Murnau Eintrag zu Schloss Murnau in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Murnau am Staffelsee PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Abgerufen am 25 April 2017 Tilmann Mittelstrass Archaologie im Murnauer Schloss Bericht uber die Ausgrabungen der Jahre 1991 und 1992 In Schloss Murnau Ein Bauwerk der Stauferzeit und seine Geschichte Schlossmuseum Murnau Murnau am Staffelsee 1994 S 8 Marion Hruschka Murnau im Mittelalter und der fruhen Neuzeit Beitrage zur Geschichte Band 1 Markt Murnau am Staffelsee Murnau 2002 S 67 Brigitte Salmen Hrsg Die Burg in Murnau Eine Reise ins Mittelalter Ausstellungskatalog Schlossmuseum Murnau Murnau 2010 Stefan Wolters Neue Ausgrabungen auf Schloss Murnau In Die Burg in Murnau Eine Reise ins Mittelalter Ausstellungskatalog Schlossmuseum Murnau Murnau 2010 S 25 Stefan Wolters Die mittelalterliche Keramik der neuen Ausgrabung auf Schloss Murnau In Die Burg in Murnau Eine Reise ins Mittelalter Ausstellungskatalog Schlossmuseum Murnau Murnau 2010 S 36 f Brigitte Salmen Die Burg in Murnau Eine Reise ins Mittelalter In Die Burg in Murnau Eine Reise ins Mittelalter Ausstellungskatalog Schlossmuseum Murnau Murnau 2010 S 9 Thomas Aumuller Der mittelalterliche Wohnturm und seine bauzeitlichen Schiebefenster In Schloss Murnau Ein Bauwerk der Stauferzeit und seine Geschichte Schlossmuseum Murnau Murnau am Staffelsee 1994 S 73 a b Angaben uber die Murnauer Burg Memento vom 15 April 2014 im Internet Archive auf der Website der Gemeinde Murnau Burgen und Schlosser im Landkreis Garmisch Partenkirchen Schlosser Schloss Elmau Schloss Grafenaschau Konigshaus am Schachen Schloss Kranzbach Schloss Linderhof Schloss Murnau Schloss Neuegling Schloss Rieden Schloss Seeleiten Schloss WengwiesBurgen und Ruinen Burg Eschenlohe abgegangen Burg Falkenstein abgegangen Burg Lichteneck abgegangen Burg Schaumburg abgegangen Burgruine WerdenfelsBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Hagen Burgstall Hammersbach Abschnittsbefestigung Haselleite Raspenburg Burgstall Muhleck 47 6775 11 202777777778 694 Koordinaten 47 40 39 N 11 12 10 O Normdaten Geografikum GND 4370462 1 lobid OGND AKS VIAF 242270173 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Murnau amp oldid 236836422