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Die Burg Caldern ist die Ruine einer mittelalterlichen Spornburg auf 319 m u NN sudwestlich oberhalb Calderns Gemeinde Lahntal im Landkreis Marburg Biedenkopf in Hessen Die Burg wurde von dem Grafen Giso I bald nach dem Jahr 1000 gegrundet Um 1030 wurde ein steinerner Turm und eine steinerne Ringmauer errichtet Spatestens 1137 wurde die Burg zerstort bzw aufgegeben Burg CaldernRingmauer der BurgRingmauer der BurgStaat DeutschlandOrt CaldernEntstehungszeit 11 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Fundamente GrabenresteGeographische Lage 50 50 N 8 39 O 50 8391 8 6549 319 Koordinaten 50 50 20 8 N 8 39 17 6 OHohenlage 319 m u NHNBurg Caldern Hessen Bergsporn von NordwestenBergkuppe von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Datierung 4 Zweiter Weltkrieg 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDie Reste der Turmburg liegen ca 500 Meter sudwestlich von Caldern 319 m hoch auf einer nach Nordwesten in ein Seitental der Lahn vorspringenden Bergsporn einem Westnordwestsporn des Hungert 411 5 m etwa 2 km ostsudostlich des Rimbergs 497 1 m Die elliptische Bergkuppe besitzt zwei Gipfel einen flacheren und breiteren im Suden und durch eine Senke davon getrennt einen steileren und hoheren im Norden dem eigentlichen ca 0 04 ha grossen Burgberg Abgesehen von dem Sattel im Suden fallt der Burgberg zu allen Seiten steil ab besonders an seiner Nordseite in z T senkrechten bis zu 7 m hohen Felsklippen An der Sud und Sudostseite liegt vor dem Burgberg ein Wall mit einem hinterliegenden Graben Dem im oberen Bereich fast kreisrunden Burgberg ist nordlich eine kleine etwa sieben Meter breite Terrasse vorgelagert Forschungsgeschichte Bearbeiten1974 wurde die Burg Caldern im Rahmen eines Praktikums zur mittelalterlichen Archaologie unter Leitung von Rolf Gensen vermessen und es wurden Probegrabungen durchgefuhrt Demnach stand die Burg auf der Kuppe des Burgbergs und bestand aus einem rechteckigen Turm der von einer Ringmauer umgeben wird Die Masse des Steinbaus betragen 9 60 7 50 m aussen und 6 60 4 50 m innen bei einer Mauerstarke von 1 50 m Die zahlreichen Brandspuren im Innenraum deutete Gensen auf mindestens eine Zwischendecke und mehrere Obergeschosse Die etwa 1 15 m starke gemortelte Ringmauer folgt geradlinig oder leicht gerundet annahernd den Hohenlinien mit einer Ausnahme an der Ostseite Dort verspringt sie um ca 4 10 m in einem rechten Winkel Gensen vermutete hier den Zugang uber eine Zugbrucke da die Mauer keine Offnung besitzt Die gesamte Burg hatte eine ovale Grundflache mit Durchmessern von etwa 28 SW NO auf 23 Meter NW SO Unter den Kleinfunden aus der Burg befand sich eine teilweise erhaltene Knochenflote ein eiserner 16 cm langer Reitersporn eine verzierte runde Scheibe aus Hirschgeweih Spielstein eine verzierte Knochenplatte sowie Keramikfragmente Ausserdem wurden zahlreiche Tierknochen geborgen Diese wurden 1986 an der Universitat Giessen im Rahmen einer Doktorarbeit untersucht Demnach stammen sie von Rindern Ziegen Schafen Schweinen Gansen Huhnern Rehen einem Hasen und einer Katze Beim Verzehr dominierte das Schweinefleisch Wild spielte kaum eine Rolle Datierung Bearbeiten nbsp Grundriss der BurganlageGensen nahm fur die Burg Caldern an dass sie im spaten 8 oder bis Mitte des 9 Jahrhunderts entstanden ist und im 11 Jahrhundert aufgegeben wurde Neuere Untersuchungen der Fundstucke und Vergleiche mit benachbarten Burgen kommen zu einer spateren Datierung Demnach wurde die Burg in Caldern wie die Burg Weissenstein und das Marburger Schloss von dem Grafen Giso I bald nach dem Jahr 1000 gegrundet Ob dies zuerst eine holzerne Befestigung wie bei den beiden anderen Burgen war ist nicht nachgewiesen aber wahrscheinlich Im zweiten Viertel des 11 Jahrhunderts ggfs um 1030 bauten die Gisonen die Burg Caldern wie die Burg Weissenstein zu einer fur den Hochadel zeittypischen Turmburg in Hohenlage mit einem steinernen Turm und einer steinernen Ringmauer aus Das Calderner Fundgut mit Reitersporn Spielstein und Flote als besondere Stucke ist typisch fur Burgen des 11 Jahrhunderts und findet sich so oder ahnlich auch auf der Burg Weissenstein und dem Marburger Schloss Die Burgen Caldern und Weissenstein wurden wohl in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts spatestens 1137 nach dem Tod von Giso V zerstort bzw aufgegeben wobei in Caldern das Burgareal anschliessend vermutlich bis in das ausgehende 12 vielleicht auch fruhe 13 Jahrhundert weiter benutzt wurde Zweiter Weltkrieg BearbeitenAm 2 Dezember 1944 sturzte ein deutsches Jagdflugzeug in den Berg nachdem es von einem amerikanischen Kampfflugzeug abgeschossen worden war Der 19 jahrige Pilot kam dabei ums Leben An der Absturzstelle befindet sich seit 2007 ein Gedenkstein 1 Literatur BearbeitenNorbert Buthmann Norbert Gossler Axel Posluschny Helmut Valand Benno Zickgraf Moderne Prospektionsmethoden in der Burgenforschung Archaologische Untersuchungen an der mittelalterlichen Burganlage von Lahntal Brungershausen Hessen In Burgen und Schlosser 38 Heft 1998 II S 80 87 Georg Landau Historisch topographische Beschreibung der wusten Ortschaften im Kurfurstenthum Hessen und in den grossherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue am Oberlahngaue und am Ittergaue 1858 Michael Losse Die Lahn Burgen und Schlosser Imhof Verlag Petersberg 2007 ISBN 978 3 86568 070 9 Gerd Strickhausen G Nina Strickhausen Bode Die Burg in Caldern Eine Burg der Grafen Giso In Kurt Vogt fur den Arbeitskreis Chronik Caldern Hrsg Calantra 817 Caldern 2017 1200 Jahre Chronik Von Caldern Bing amp Schwarz Korbach 2017 S 61 89 Einzelnachweise Bearbeiten fliegerschicksale de tlWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Caldern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Caldern Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 4 November 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Burg Caldern auf der Seite Burgenwelt orgBurgen und Schlosser im Landkreis Marburg Biedenkopf Allerburg Schloss Amonau Burg Amoneburg Schloss Biedenkopf Burg Blankenstein Jagdschloss Bracht Burg Breidenbach Schloss Breidenstein Burgstall Brungershausen Burg Buchenau Burg Burgeln Burg Caldern Christenberg Ringwallanlage Daubhaus Burg Neu Dernbach Schloss Dornberg Doringsburg Burg Ebsdorf Burg Eckelskirche Ringwallanlage Eisenkopfe Rittergut Elmshausen Burg Elnhausen Schloss Elnhausen Eselsburg Burg Etzgerode Hof Fleckenbuhl Burg Forst Burg Frauenberg Oberburg Fronhausen Unterburg Fronhausen Germershausen Burg Gossfelden Burgstall Hatzbach Ringwall Hunstein Burg Hohenfels Burg Hollende Hunburg Betziesdorf Hunburg Burgholz Burg Hundsbach Burg Hunsgeweide Kassenburg Jagdschloss Katzenbach Burg Kirchhain Burg Leiterstadt Luneburg Lutzelburg Landgrafenschloss Marburg Burg Mellnau Burg Momberg Burg Naumburg Nellenburg Hofe Hof Netz Burg Niederasphe Burg Niederklein Burg Offenhausen Schloss Plausdorf Burg Radenhausen Rauischer Hof Schloss Rauischholzhausen Burg Rauschenberg Burgmannenhaus Rauschenberg Burg Rickelskopf Ringwallanlage Rimberg Roderburg Burg Schonstadt Schloss Schonstadt Burg Schweinsberg Burg Seelbach Burg Stedebach Wasserburg Stedebach Tauschenburg Burg Trugelrode Burg Waffensand Burg Weissenstein Wenigenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Caldern amp oldid 234613140