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Bruno Johannes Fendrich 24 Junijul 7 Juli 1900greg in Sartana Ukraine 1 damals Russisches Kaiserreich 24 Juni 1963 in Hamburg war ein Schwarzmeerdeutscher Architekt und Bauhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 3 1 Schriften 3 2 Bauten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBruno Fendrich wurde als Sohn eines schwarzmeerdeutschen Drehermeisters der Nikopol Mariupol Werke in Sartana bei Mariupol im damaligen Russischen Reich geboren und besuchte die dortige deutsche Schule sowie das Gymnasium Alexandrinum Mariupol Im Alter von 15 Jahren ging er zur kaiserlich russischen Marine Er kam 1916 auf die Marineschule machte 1919 das Steuermannsexamen und als Externer das Abitur Er leistete Kriegsdienst auf einem Torpedoboot der Schwarzmeerflotte 1919 starb sein Vater an Typhus Nach dem Sieg der Bolschewiki fluchtete Fendrich und kam in die Freie Stadt Danzig Hier studierte er von 1921 bis 1925 Architektur an der Technischen Hochschule Danzig Dabei verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Hafenarbeiter 1925 schloss er das Studium mit dem akademischen Grad Dipl Ing ab 1928 wurde er wissenschaftlicher Assistent von Karl Gruber bei dem er 1931 mit einer Dissertation uber Metallene Turm und Giebelbekronungen zum Dr Ing promoviert wurde Fur Grubers Monografie zur Danziger Marienkirche die 1929 erschien und als Grundlage einer geplanten Instandsetzung diente zeichnete Fendrich die Grund und Aufrisse 2 Von 1929 bis 1941 betraute ihn Gruber mit der Bauleitung der umfangreichen Instandsetzungsarbeiten der Marienkirche In den 1930er Jahren wirkte Fendrich auch als Direktor der Kunstgewerbeschule Danzig der spateren Meisterschule des Deutschen Handwerks Er beschaftigte sich intensiv mit Kupfer und Messingschmiedearbeiten deren Technik er bei dem Danziger Kunstschlosser Walter Arendt erlernt hatte 1936 legte er noch die Zimmerer Meisterprufung ab Am 15 Mai 1942 zum Studiendirektor ernannt war er zu diesem Zeitpunkt schon im Kriegsdienst in den besetzten Ostgebieten 3 Bei Kriegsende 1945 kam er nach Schleswig Holstein Kurzzeitig war er Leiter der Industrieberufsschule Kiel 1947 berief ihn die Evangelisch Lutherische Kirche in Lubeck zum Leiter ihrer Kirchbauhutte Sein wichtigstes Projekt wurde die statische Sicherung und der Wiederaufbau der nach dem Luftangriff auf Lubeck am 29 Marz 1942 schwer zerstorten Marienkirche Fendrich gelang es mit improvisierten Mitteln einen Einsturz der Gewolbe des Mittelschiffs zu verhindern 4 Er wurde zum Retter der Kirche 5 Es war Fendrichs Idee die herabgesturzten Glocken im Sudturm als Mahnmal zu belassen und zugleich als Gedachtniskapelle fur die Toten in den ehemaligen Ostgebieten einzurichten 6 Die erfolgreiche Wiederherstellung der Mutterkirche der Backsteingotik 1951 gefeiert im Beisein von Bundeskanzler Konrad Adenauer wurde jedoch uberschattet durch den Skandal um die Restaurierung bzw Falschung gotischer Fresken Der 1948 beauftragte Restaurator Dietrich Fey hatte als seinen Assistenten Maler Lothar Malskat angestellt dessen Arbeit bald zum grossten Kunstfalscherskandal der Nachkriegszeit werden sollte Da im Obergaden des Chorraums keine Malereien vorhanden waren liess Fey Malskat hier Heiligenfresken im Stil der Zeit um 1300 nach eigenem Entwurf erganzen 1951 kritisierte eine Sachverstandigenkommission seine Arbeit als unsachgemass aber erst nach Malskats Selbstanzeige 1952 kam es zu einer gerichtlichen Klarung Fendrich war wegen mangelnder Aufsicht mit angeklagt wurde aber trotz gewisser Verdachtsmomente freigesprochen 7 Diese Auseinandersetzungen sowie Streitigkeiten mit der Kirchenleitung fuhrten zu Fendrichs Weggang aus Lubeck Ab 1955 lehrte er als Professor an der Hamburger Bauschule heute Teil der HafenCity Universitat Hamburg Sein Sohn Uli Fendrich 1932 2022 wurde ebenfalls Architekt und bildete mit Kuno Dannien die Burogemeinschaft Dannien amp Fendrich Auszeichnungen Bearbeiten1938 Danziger StaatspreisWerke BearbeitenSchriften Bearbeiten Metallene Turm und Giebelbekronungen Dissertation Technische Hochschule Danzig 1931 Kafemann Danzig 1939 Bau und Kunstforschung im deutschen Osten Band 12 Bauten Bearbeiten 1951 Kirche St Michael in Lubeck Siems mit Hugo Horn heute entwidmet 1952 1953 Messingleuchter fur die St Markus Kirche in Lubeck 8 1958 1959 St Peter Paul Kirche in Hermannsburg gotisierender Neubau unter Einbeziehung des gotischen Chorpolygons nbsp St Michael nbsp St Peter Paul KircheLiteratur BearbeitenKlaus Pieper Zum Gedenken an Bruno Fendrich In Lubeckische Blatter Jahrgang 1963 S 194 f digital stadtbibliothek luebeck de Fendrich Bruno In Altpreussische Biographie Band 4 Elwert Marburg Lahn 1995 S 1093 f Fendrich Bruno In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 89 Volker Frank Fendrich Bruno In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 38 Saur Munchen u a 2003 ISBN 3 598 22778 7 Weblinks BearbeitenBruno Fendrich In archINFORM G D Ewert Architekt Prof Dr Ing Bruno Fendrich 7 7 1900 24 6 1963 PDF Vortrag 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Der Geburtsort ist nach Altpreussische Biographie Kolonie Nikopol bei Mariupol also nicht die Stadt Nikopol Ukraine in den Planer Kolonien bei Mariupol gab es keine Kolonie dieses Namens wohl aber die Fabriksiedlung der Nikopol Mariupol Werke heute Iljitsch Eisen und Stahlwerke Mariupol in Sartana mit einer deutschen Kolonie siehe Die Evangelisch lutherischen Gemeinden in Russland Eine historisch statistische Darstellung 1909 S 301 Die Marienkirche in Danzig Deutscher Kunstverlag Berlin 1929 Amtsblatt des Reichsstatthalters in Danzig Westpreussen Jahrgang 1942 S 284 Er beschrieb die Sicherungsarbeiten und ihre Schwierigkeiten in Sicherungsarbeiten an St Marien In Das Buch von St Marien zu Lubeck 1951 S 92 97 Sowie Die Heimat 1950 57 S 57 59 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck Deutscher Kunstverlag Munchen 1983 ISBN 3 422 00747 4 S 236 Friedrich Zimmermann Eckpunkte des genius loci der Stadt am Beispiel der Lubecker Hauptkirchen In Martin C Neddens Waldemar Wucher Hrsg Die Wiederkehr des genius loci Die Kirche im Stadtraum die Stadt im Kirchenraum Okologie Geschichte Liturgie Bauverlag Wiesbaden Berlin 1987 ISBN 3 7625 2603 6 S 109 122 hier S 115 Zum Lubecker Bildfalscher Prozess In Lubeckische Blatter 1955 115 S 34 Neue Evangelische Kirchen in Lubeck In Lubeckische Blatter Jahrgang 1955 115 S 116 Normdaten Person GND 1145968171 lobid OGND AKS VIAF 166233470 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fendrich BrunoALTERNATIVNAMEN Fendrich Bruno Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schwarzmeerdeutscher Architekt und BauhistorikerGEBURTSDATUM 7 Juli 1900GEBURTSORT Nikopol Ukraine STERBEDATUM 24 Juni 1963STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Fendrich amp oldid 236943487