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Bei den Planer Kolonien bei Mariupol handelt es sich um von preussischen Kolonisten gegrundete Kolonien unweit der Stadt Mariupol im Gouvernement Jekaterinoslaw im Russischen Reich Inhaltsverzeichnis 1 Grundungsgeschichte 2 Kolonien 3 Religioses Leben 4 Erforschung der Kolonien 5 EinzelnachweiseGrundungsgeschichte BearbeitenAuf Einladung des russischen Zaren kamen ab 1818 preussische Untertanen nach Russland Ursprunglich war ein anderer Siedlungsort vorgesehen jedoch wurde dieser von den Kolonisten abgelehnt da sie der Ansicht waren dass man dort keine Landwirtschaft betreiben konne Bis zum Jahr 1823 waren die neu angekommenen Siedler bei ihren mennonitischen Landleuten die sich schon Ende des 18 Jahrhunderts im Russischen Reich niedergelassen hatten untergebracht Nach einem Ultimatum an die russische Regierung dass man das Land verlassen werde sollte die Regierung ihnen nicht eigenes Land zuweisen wurde im Gouvernement Jekaterinoslaw Land zur Verfugung gestellt Dieses war ursprunglich fur griechische und judische Siedler vorgesehen deren Ansiedlung sich aber nicht in so einem grossen Umfang realisierte sodass das Land frei wurde 1823 kam es deshalb zur Grundung von 15 evangelischen und 6 romisch katholischen Kolonien Kolonien BearbeitenPlaner Kolonien bei Mariupol 1 2 3 Kirschwald evangelisch Kolonie Nr 1 heute Wyschnjuwate Vishnyuvate Tiegenhof evangelisch Kolonie Nr 2 heute Asow Rosengart evangelisch Kolonie Nr 3 Rajhorod heute nordlicher Teil von Lystwjanka Listvyanka Schonbaum evangelisch Kolonie Nr 4 heute Lystwjanka Listvyanka Kronsdorf evangelisch Kolonie Nr 5 Kasjanoselsk heute nordlicher Teil von Rosiwka Grunau evangelisch Kolonie Nr 6 Alexandronewsk heute im nordostlichen Teil von Rosiwka Rosenberg evangelisch Kolonie Nr 7 heute Rosiwka Wickerau evangelisch Kolonie Nr 8 heute Kusneziwka Kuznecivka Reichenberg evangelisch Kolonie Nr 9 heute Bahatiwka Bagativka Kampenau evangelisch Kolonie Nr 10 Kamenske heute sudlicher Teil von Marjaniwka Mar yanivka Mirau evangelisch Kolonie Nr 11 heute Myrske Mirske Kaiserdorf romisch katholisch Kolonie Nr 12 heute Probudschennja Probudzhennya Gottland romisch katholisch Kolonie Nr 13 heute Marjaniwka Mar yanivka Neuhof romisch katholisch Kolonie Nr 14 heute Nowodworiwka Novodvorivka Eichwald romisch katholisch Kolonie Nr 15 heute Wesna Tiegenort romisch katholisch Kolonie Nr 16 heute Antoniwka Antonivka Tiergart romisch katholisch Kolonie Nr 17 zerstort nordostlich von Antoniwka Elisabethdorf evangelisch Kolonie Nr 18 Blumental heute Teil von Krasna Poljana Ludwigstal evangelisch Kolonie Nr 19 heute Sorja Zorya Rundewiese evangelisch Kolonie Nr 21 heute Luhanske Darmstadt evangelisch Kolonie Nr 25 heute Nowhorod Novgorod Marienfeld evangelisch Kolonie Nr 26 heute Marynopil Religioses Leben BearbeitenZu Beginn der Ansiedlung 1823 gab es keine Kirchen und somit auch kein eigenes Kirchspiel Die romisch katholischen Geburten Trauungen und Sterbefalle wurden bis 1830 im Kirchspiel Jamburg verzeichnet 4 1831 wurde das Kirchspiel Eichwald gegrundet und bediente neben Eichwald selbst auch Gottland Kaiserdorf Tiergart Tiegenhof und Neuhof 5 Nachdem die Bevolkerung immer stetig zunahm spaltete sich Gottland 1872 ab und begrundete gemeinsam mit Kaiserdorf nun ein eigenes Kirchspiel Die evangelischen Siedler der Kolonien waren von Beginn an den Gemeinden Grunau und Ludwigstal zugehorig 6 Erforschung der Kolonien BearbeitenMit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die deutsche Bevolkerung der Kolonien in die Verbannung nach Zentralasien und Sibirien geschickt und die deutsche Geschichte der Kolonien fand ein Ende Jedoch blieben die Orte teilweise erhalten da dort durch die sowjetische Regierung Fluchtlinge und andere Siedler aus anderen Teilen der UdSSR angesiedelt wurden Aufgrund des abrupten Endes der Planer Kolonien und des erschwerten Zugriffs auf Archivunterlagen gab es lange Zeit kaum Forschungsmaterial Die Facebook Gruppe Planer Kolonien bei Mariupol 7 gegrundet durch den Geschichtsstudent Peter Aifeld aus Deutschland und den Hobbyahnenforscher David Gerlinsky aus Kanada machte es sich zum Ziel die Nachfahren der Planer Kolonisten weltweit miteinander zu vernetzen und einen neuen Anlauf zur Erforschung der Geschichte der Planer Kolonien zu starten Diese Facebook Gruppe ist mittlerweile im Besitz der meisten Kirchenbucher der Kirchspiele Eichwald Gottland und Grunau sowie auch der Revisionslisten von 1824 1835 1850 und 1858 Neben der konventionellen Ahnenforschung betreibt die Gruppe auch DNA Ahnenforschung Aktuell hat die Gruppe schon 871 Mitglieder Einzelnachweise Bearbeiten Planer Kolonien Karte der Kolonien um Grunau Die Kolonien bei Mariupol am Asowschen Meer Kirchenbuch Jamburg 1828 1830 Kirchenbuch Eichwald Kirchenbucher Grunau und Ludwigstal Planer Kolonien bei Mariupol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Planer Kolonien bei Mariupol amp oldid 236674831