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Die Brautkrone regional auch anders benannt z B in der Frankischen Schweiz Flitterkranz oder Hoher Kranz im Schwarzwald Schappel ist eine Kopfbedeckung die ledige Frauen an Feiertagen und Festen tragen zuletzt an ihrem Hochzeitstag Bei der Heirat von Marie von Sachsen Altenburg mit dem Konig Georg V von Hannover am 18 Februar 1843 in der Schlosskirche von Hannover trug Georg V eine grosse goldene Krone und seine Braut Marie von Sachsen Altenburg eine etwas kleinere goldene Brautkrone Altenburger Hormt von 1624 Museum fur Thuringer Volkskunde Erfurt Lindhorster Brautzug Kranzmaikes NiedersachsenSchwabische Brautkrone aus Messing Pappe Glas und Weide Wurttemberg um 1800 Die Brautkrone wurde bei landlichen Hochzeiten getragen Die in Bohmen gefertigten Glasperlen waren seit der Mitte des 18 Jahrhunderts auf vielen Markten erhaltlich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Regionale Ausgestaltung 3 Bilder 4 Kronung der Brautleute in den orthodoxen Kirchen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Brautkrone ist im Vergleich mit Brautkranz und Schleier wohl das alteste Schmuckstuck auf dem weiblichen Kopf Die Braut wollte mit diesem Symbol ihre Reinheit darstellen und war zugleich ein Statussymbol fur die Familie Besonders in bauerlichen Gegenden war und ist auch noch die Brautkrone sehr beliebt In einigen Gegenden legte die Braut nach dem Kirchgang die Krone ab und hangte sie uber den Hochzeitstisch als Zeichen des Friedens Das Aussehen war je nach Gegend und Ort sehr unterschiedlich Am Anfang wurden sie mit Bluten Tannenzweigen Krautern und reifen Fruchten geschmuckt In spateren Zeiten und auch heute noch wurden dann kostbarere Materialien wie Perlen Spiegel Silber und Gold verwendet Diesen wertvollen Kopfschmuck konnten sich nur wohlhabende Familien leisten Die weniger wohlhabenden konnten ihn aber ausleihen meist bei Nachbarn und Freunden die dann als Gegenleistung in Naturalien bezahlt wurden Oft besassen auch die Kirchen oder die Gemeinden solche Brautkronen so dass man sie dort ausleihen konnte Im Zuge des 18 Jahrhunderts wurde vielerorts dann die Brautkrone wieder vom Brautkranz abgelost wie er als heidnischer Brauch schon im 4 Jahrhundert zu finden war Warum sich bestimmte Familien oder Einzelpersonen auf das inoffizielle Handwerk Brautkronen herzustellen verstanden haben hat moglicherweise damit zu tun dass es immer wieder Menschen mit besonderem Geschick fur diese aussergewohnlichen Arbeiten gab oft erfolgte die Herstellung aber auch in armeren Familien die sich auf diese Weise etwas dazuverdienen konnten Somit ist die Qualitat der Kronen je nach Region sehr unterschiedlich Je armer eine Gegend war desto reduzierter und einfacher das Material In waldreichen Regionen wo das Glasblaserhandwerk sehr verbreitet war gab es eher sehr viele Glaskugeln und wenig Metallflitter wahrend beispielsweise im Umland von Nurnberg wo bereits seit der Renaissance ein ausgepragtes Messingzieherhandwerk ansassig war mehrheitlich und in grosser Vielfalt Messingflitterzeug und weniger Glaskugeln in den Trachtenkronen verarbeitet wurden In sehr armen Regionen wiederum wie beispielsweise in der Rhon oder der Luneburger Heide uberwiegen Wollbommeln Stoff und Papierblumen Heute werden Brautkronen traditionell im Zusammenhang mit einer Tracht getragen oder als kleine Ausgabe in Form eines kleinen Kronchens oder eines Diadems Regionale Ausgestaltung BearbeitenIn Norwegen Schweden und Serbien werden Brautkronen aus Silber gefertigt in Bayern Schlesien aus Golddraht Glassteinen und Flitter Im Schwarzwald kommen dazu noch Perlen Glaskugeln Spiegel und Bander oder Papierrosen Dort heisst die Brautkrone ausschliesslich Schappel und ist von Ort zu Ort verschieden gestaltet Einen Uberblick uber die Verbreitung des Schappels im Schwarzwald gibt die Sammlung des Schwarzwalder Trachtenmuseums in Haslach Die sogenannte Borta wird bei Sorben in der Lausitz getragen In Thuringen wird zur Altenburger Bauerntracht der brautkronenahnliche Hormt getragen In Finnland gibt es Papierkronen mit Goldblech Die Braut aus Athen tragt eine grosse aus Filigran gefertigte und mit Perlen verzierte Krone In Groden Sudtirol ist die gherlanda spiza ebenfalls Teil der lokalen Tracht und wird heute noch zu Festanlassen getragen Bilder BearbeitenBrautkronen aus dem deutschsprachigen Raum im MEK nbsp Nordfriesland nbsp Mecklenburg nbsp St Gallen nbsp Wankheim nbsp St GeorgenKronung der Brautleute in den orthodoxen Kirchen BearbeitenIn den orthodoxen Kirchen ist die Ehe eines der Mysterien Sakramente Das Sakrament der Ehe wird anders als bei der katholischen Eheschliessung nicht durch die Brautleute selbst sondern durch den Priester gespendet das Eheversprechen von Braut und Brautigam bildet die Voraussetzung fur die Spendung des Sakraments Ein zentrales Moment des Eheritus ist dabei die Kronung der Brautleute 1 Siehe auch BearbeitenStrohkranzLiteratur BearbeitenHartmut Braun Der Schappel und sein kulturgeschichtlicher Ursprung in Forschungen und Berichte zur Volkskunde in Baden Wurttemberg Bd 1 Stuttgart 1973 S 165 171 Informationen zur Trachtenkunde der Fachgruppe Trachten und Brauchtumspflege des Deutschen Heimatbundes Heft 1 Brautkronen I Bonn 1997Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brautkronen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schappel der Tracht aus Schiltach Lehengericht im Schwarzwald Trachtenkronen in vielen Regionen Brautkronen aus FrankenEinzelnachweise Bearbeiten https orthpedia de index php Ehe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brautkrone amp oldid 234058179