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Die Brandstatte ist eine Strasse im Zentrum der Inneren Stadt zu Wien Sie verbindet den Stephansplatz mit den Tuchlauben Ihr Name geht auf einen um 1390 durch einen Brand entstandenen Platz zuruck der im Zuge der grunderzeitlichen Neugestaltung der Umgebung des Stephansdoms bebaut worden ist BrandstatteWappenStrasse in WienBrandstatteBasisdatenOrt WienOrtsteil Innere StadtAngelegt 1875Anschluss strassen Tuchlauben StephansplatzQuerstrassen Kuhfussgasse Wildpretmarkt Bauernmarkt Kramergasse RotenturmstrasseBauwerke Zacherlhaus GundelhofNutzungNutzergruppen Autoverkehr Radverkehr Fussganger Autobuslinien 1A 2A und 3AStrassen gestaltung EinbahnstrasseTechnische DatenStrassenlange ca 206 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Verbauung 3 1 Nr 1 Kardinal Innitzer Hof 3 2 Nr 2 John F Kennedy Haus 3 3 Nr 3 Wohnhaus 3 4 Nr 4 Wohnhaus 3 5 Nr 5 Gundelhof 3 6 Nr 6 Zacherlhaus 3 7 Nr 7 9 Wohnhaus 3 8 Nr 8 Zum roten Igel 3 9 Nr 10 Mattonihof 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Neugestaltung der alten Brandstatt in den 1870er JahrenDie Gegend westlich der Stephanskirche bis zur gegenuberliegenden Burgmauer war ursprunglich und noch im Jahre 1260 unverbaut Erst 1326 ist vor diesem Mauerabschnitt eine Hauserzeile namens Unter den Drechslern nachweisbar Um 1390 brannte diese ab und wurde nicht wieder aufgebaut An ihrer Stelle entstand ein freier Platz der 1393 erstmals Brandstatt genannt wurde 1 Die historische Brandstatt war an drei Seiten von Hausern umgeben und zur Stephanskirche hin offen Hier befanden sich Kramladen und seit 1421 Wechselbanke die bis dahin auf dem Hohen Markt standen Die Drechsler hingegen wurden auf den Stock im Eisen Platz verlegt Bis 1444 wurden auf dem Platz jeweils am Faschingsdienstag Turnierspiele in Anwesenheit des Burgermeisters abgehalten die Burgerstechen genannt wurden Spater fand auf der Brandstatt ein Gewandmarkt statt Um 1560 wurde der Platz planmassig verbaut und auch gegen die Stephanskirche durch ein langes schmales Gebaude abgeschlossen wodurch eine Art innerer Hofraum in der annahernden Form eines langlichen Rechtecks parallel zur Hauptfassade des Doms entstand Der nun abgeschlossene Platz war vom Stephansplatz aus durch zwei ungedeckte Tore zuganglich Auf der Brandstatt wurden im 16 Jahrhundert vorwiegend Holzwaren verkauft worauf unter anderem Wolfgang Schmeltzl in seinem Gedicht Wiener Lobspruch hinweist Im 18 Jahrhundert war der Platz ringsum von Verkaufsladen besetzt Aufgrund des hier abgehaltenen Geflugelmarktes wurde 1866 der von Anton Paul Wagner geschaffene Gansemadchenbrunnen aufgestellt aber bereits 1874 wieder entfernt Der Hofraum war vor seiner Demolierung von sieben Hausern umgeben Diese wurden um 1873 abgerissen und die gesamte Hofflache durch acht palastartige Zinshauser von grossem Umfange und noch grosserer Prachtentfaltung verbaut 2 Als Begrenzung dieser grunderzeitlichen Neubauten wurden die Jasomirgottstrasse und die heutige Brandstatte geschaffen Diese wurde 1876 eroffnet und zur Erinnerung an den zuvor dort befindlichen historischen Platz benannt Sie reichte zunachst vom Stephansplatz bis zum Bauernmarkt 1905 wurde sie bis zu den Tuchlauben verlangert Lage und Charakteristik Bearbeiten nbsp Die Brandstatte von den Tuchlauben aus in Richtung Stephansplatz gesehenDie Brandstatte verlauft von der nordlichen Ecke des Stephansplatzes in nordwestlicher Richtung bis zu den Tuchlauben In ganzer Lange ist sie als Einbahnstrasse in Richtung Stephansplatz gefuhrt Sie wird sowohl von Fussgangern als Einkaufsstrasse als auch vom Kraftverkehr stark frequentiert Hier verkehren auch die drei innerstadtischen Autobuslinien 1A 2A und 3A die am Beginn und am Ende der Strasse jeweils eine Haltestelle haben Aufgrund eines Brandes gegen Ende des Zweiten Weltkriegs musste ein grosser Teil der Bebauung entlang der Brandstatte nach dem Krieg erneuert werden Es finden sich hier daher neben Grunderzeitbauten und dem Zacherlhaus Brandstatte 6 einem der bedeutendsten Bauwerke des Jugendstils in Wien vor allem jungere Gebaude Zu nennen sind etwa der neue Gundelhof Brandstatte 5 der 1949 im Stil der Wiener Nachkriegsmoderne errichtet wurde sowie das Haus Brandstatte 7 9 das wegweisend fur die Architektur der 1960er Jahre war und das Cafe Korb beherbergt Verbauung Bearbeiten nbsp Das Haus Brandstatte 7 9 mit dem Cafe KorbNr 1 Kardinal Innitzer Hof Bearbeiten An der Stelle des Hauses befand sich das 1560 errichtete Bauernfeindsche Haus das den Stephansfreithof von der Brandstatt trennte Es war langgestreckt besass einen Durchgang und grenzte an das Haus in der Rotenturmstrasse 1 Seinen Namen trug es nach dem Ratsherrn Georg Bauernfeind der es 1697 erwarb Im Zuge der Neugestaltung der Brandstatt entstand an seiner Stelle 1874 ein prachtiges Doppelhaus entworfen von Wilhelm Fraenkel Hier befand sich bis 15 Dezember 1918 das bekannte Cafe de l Europe des wohltatig wirkenden Kaffeesieders Leopold Riedl 1858 1919 3 des Weiteren die Alte Feldapotheke Im April 1945 wurde dieses Gebaude durch Feuer zerstort An seiner Stelle errichtete Josef Vytiska 1952 den heutigen Kardinal Innitzer Hof An seiner Fassade befindet sich ein Mosaik mit dem Wappen Theodor Innitzers Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Stephansplatz 8 8a Nr 2 John F Kennedy Haus Bearbeiten Das Gebaude wurde 1964 von Georg Lippert und Viktor Mittag erbaut Eine Gedenktafel mit Bronzerelief von Ferdinand Welz erinnert an John F Kennedy Fruher befand sich seit 1401 hier ein Haus das im 19 Jahrhundert nach einem popular gewordenen Schild einer Tuchhandlung Zum Primas von Ungarn hiess Es war durch einen Schwibbogen mit dem Bauernfeindschen Haus verbunden An der Seite zur Brandstatt lag die Buchhandlung der Bruder Leonhard und Lukas Alantsee 1877 wurde das Haus abgerissen und 1882 1883 durch den Thonethof ersetzt den die Architekten Ferdinand Fellner der Jungere und Hermann Helmer erbauten Auch dieses Gebaude fiel im April 1945 den Flammen zum Opfer Das Haus liegt an der Hauptadresse Rotenturmstrasse 1 3 Nr 3 Wohnhaus Bearbeiten Das Wohnhaus wurde 1951 von Josef Vytiska errichtet Es zeigt in Hohe des gesamten Mittelrisalits ein Sgraffito mit historischen Szenen die sich auf den Platz der Brandstatt beziehen darunter den Brand von 1276 und das Burgerstechen Nr 4 Wohnhaus Bearbeiten Das Gebaude zwischen Kramergasse und Bauernmarkt wurde 1955 von den Architekten Siegfried Theiss Hans Jaksch Walter Jaksch Bruno Doskar und Norbert Schlesinger errichtet Die zweigeschossige Geschaftszone ist original mit Marmorpfeilern und kastenartigen Eloxalfensterrahmen erhalten Nr 5 Gundelhof Bearbeiten Hauptartikel Gundelhof An der Stelle des heutigen 1949 errichteten Eckhauses befand sich der alte Gundelhof Die darin befindliche Thomaskapelle wurde schon 1343 erwahnt Im Biedermeier befand sich hier der Sonnleithnersche Salon in dem Franz Schubert und seine Freunde Franz Grillparzer und Caroline Pichler verkehrten In den 1850er Jahren zahlten Clara Schumann Johannes Brahms und Joseph Joachim zu den Mitwirkenden anspruchsvoller musikalischer Soireen Das zuletzt im Besitz von Salomon Rothschild befindliche Haus wurde 1877 durch einen grunderzeitlichen Neubau ersetzt der im April 1945 ausbrannte und 1949 im Stil der Wiener Nachkriegsmoderne wiedererrichtet wurde Nr 6 Zacherlhaus Bearbeiten Hauptartikel Zacherlhaus Dieses Gebaude zwischen Bauernmarkt und Wildpretmarkt wurde 1903 1905 von Joze Plecnik im Jugendstil errichtet An der Fassade zur Brandstatte befindet sich die markante monumentale Kupferstatue des Erzengels Michael von Ferdinand Andri 1909 Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Wildpretmarkt 2 4 Nr 7 9 Wohnhaus Bearbeiten Das monumentale nach drei Seiten freistehende Buro und Wohnhaus zwischen Bauernmarkt und Kuhfussgasse wurde 1958 1962 von den Architekten Wiser Paul Pfaffenbichler und Bamer errichtet Der Sockel zeigt genutete Granitplatten die Obergeschosse sind mit Lisenen gegliedert und mit Mosaiken geziert Im Inneren ist das marmorverkleidete Stiegenhaus beachtenswert dessen Gelander im Original erhalten sind An der Ecke zu den Tuchlauben befindet sich das Cafe Korb Nr 8 Zum roten Igel Bearbeiten Das Gebaude wurde 1904 1906 von Franz Riess errichtet Nach Kriegsschaden hat man den Fassadendekor allerdings sehr reduziert Erhalten hat sich ein grosses Majolikarelief Zum roten Igel von Hugo Kirsch das an den Vorgangerbau erinnert Das Haus liegt an der Hauptadresse Wildpretmarkt 1 Nr 10 Mattonihof Bearbeiten Der Mattonihof wurde 1885 1886 von Gustav Korompay im spathistoristischen Stil anstelle des alten Musikvereinsgebaudes errichtet Von 1871 bis 1884 befand sich hier das Strampfer Theater Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Tuchlauben 12 Literatur BearbeitenWilhelm Kisch Die alten Strassen und Platze Wien s und ihre historisch interessanten Hauser Ein Beitrag zur Kulturgeschichte Wiens mit Rucksicht auf vaterlandische Kunst Architektur Musik und Literatur M Gottlieb s Verlagsbuchhandlung Wien 1883 S 87 Die alte Brandstatte in der Google Buchsuche Felix Czeike Hrsg Brandstatte In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 442 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 657 658 Richard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 26 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brandstatte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brandstatte im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Wien 1 Stadtspaziergang BrandstatteEinzelnachweise Bearbeiten Richard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Ein Handbuch F Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 Wilhelm Maximilian Kisch Die alten Strassen und Platze Wiens Wien 1883 88 Das Ende des Cafe de l Europe Mit einer photographischen Aufnahme In Wiener Bilder Nr 50 1918 XXIII Jahrgang 15 Dezember 1918 S 7 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrb48 209472222222 16 372166666667 Koordinaten 48 12 34 1 N 16 22 19 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brandstatte amp oldid 234260187