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Dieser Artikel beschreibt den Wiener Stephansplatz Fur die gleichnamige Wiener U Bahn Station siehe U Bahn Station Stephansplatz Der Wiener Stephansplatz ist sowohl das stadtische wie auch das geographische Zentrum der osterreichischen Bundeshauptstadt Innerhalb des ersten Bezirks Innere Stadt und gleichzeitig des historischen Stadtkerns ist der Platz Richtung Norden Franz Josefs Kai Donaukanal und Osten Stubenring aussermittig gelegen In der Platzmitte steht als zentrales Element der Stephansdom Das sudwestliche Eck des Stephansplatzes und das ostliche Ende des stumpf einmundenden Grabens sowie das nordliche Ende der Karntner Strasse werden durch den Stock im Eisen Platz das nordostliche Eck ist mit dem Beginn der Rotenturmstrasse und der Brandstatte verbunden Die westliche Ecke wird vom Beginn der Schulerstrasse begrenzt im Sudosten mundet neben dem Erzbischoflichen Churhaus die Churhausgasse ein StephansplatzPlatz in Wien Innere StadtBasisdatenOrt Wien Innere StadtOrtsteil Innere StadtEinmundende Strassen Stock im Eisen Platz Graben Goldschmiedgasse Jasomirgottstrasse Brandstatte Rotenturmstrasse Schulerstrasse ChurhausgasseBauwerke Stephansdom Erzbischofliches Palais Haas Haus NutzungNutzergruppen Fussverkehr Offentlicher Verkehr U Bahn U1 und U3 nordseitig Autobus 1A 2A und 3A Autoverkehr Zufahrt zeitlich sowie auf besondere Gruppen eingeschrankt Radverkehr offiziell nicht zulassig Platzgestaltung Fussgangerzone gesamter Platz ausgenommen nordseitig Fahrbahn zwischen Schulerstrasse und Rotenturmstrasse sowie Einmundung Brandstatte zu Rotenturmstrasse Einbahnfuhrung in Sud Nord und Ost West Richtung Der Stephansplatz liegt vor dem Haupteingang des Doms Riesentor auf einer Hohe von 14 6 m uber dem Wiener Null demnach auf 171 28 m u A Er ist von der Rotenturmstrasse 14 4 m hin zum Stock im Eisen Platz 15 1 m leicht ansteigend der hochste Punkt liegt an der Churhausgasse mit 15 4 m u W N Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Curhaus am Stephansplatz 3 und 3a 1 2 Bischofshof am Stephansplatz 7 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stephansplatz 1609 Zu erkennen sind die Magdalenenkapelle rechts vom Stephansdom Nr 18 und der Heiltumstuhl Nr 54 nbsp Das Leihbahr Messner und Cantorhaus am Stephansplatz um 1780 nbsp Der Stephansdom im Zentrum des Platzes nbsp Das Haas Haus im Vordergrund die Umrisse der ehemaligen MagdalenenkapelleZu Beginn des Baus der spateren Domkirche im 12 Jahrhundert Weihe 1147 lag der Kirchenbaugrund ausserhalb der Wiener Stadtmauern Erst mit der Stadterweiterung um 1200 gelangte St Stephan in den Schutz der Ummauerung Als Bebauung des Stephansplatzes im 13 Jahrhundert sind folgende Gebaude nachweisbar ein Pfarrhof erwahnt 1222 ein Haus des Protonotars 1214 ein Haus des Kaplans ab 1214 ein Haus im Besitz von Stift Zwettl 1228 Karner 1227 ein Haus des Deutschen Ordens 1222 ein Priesterhaus bis 1309 nachweisbar eine Schule seit 1237 nachweisbar Die Kirche war damals von einem Friedhof umgeben Sie und damit auch der Platz wurden um die Mitte des 13 Jahrhunderts von mehreren Stadtbranden in Mitleidenschaft gezogen Anfang des 14 Jahrhunderts begann der Neubau des Chores 1304 bis 1340 Ab 1301 ist am Stephansplatz die Maria Magdalenenkapelle nachweisbar Im 14 Jahrhundert wurde unter anderem der Fuchselhof errichtet im 15 Jahrhundert das Barleiherhaus und der Heiltumstuhl aus 1483 Trotz der permanenten Bautatigkeit am Dom war der Stephansplatz ein zentraler Ort der Kommunikation der Stadtbevolkerung und zwar als Ort von Leichenbegangnissen Prozessionen zu hohen Festtagen Ostern Pfingsten Weihnachten und Allerheiligen Passionsspielen Schaustellungen Markten und wahrscheinlich auch Gerichtsprozessen Der Friedhof war damals offenbar auch Platz fur das Glucksspiel davon zeugen Verbote durch den Landesfursten Das mittelalterliche Aussehen des Platzes ist wegen der mit dem Dombau verknupften zahlreichen Holzgestelle schwer zu rekonstruieren Durch die Lage der Friedhofstore sowie die Positionierung der Kirchenportale lassen sich diese Wege rekonstruieren Als Zugang zum alten St Stephans Freithof existierten im 15 Jahrhundert folgende Tore das Messnertor 1466 das Leopolds oder Schulertor das Stephans oder Huttentor das Zinnertor 1466Um 1500 waren Dom und Domplatz bereits als Zentrum der habsburgischen Residenz und Festungsstadt etabliert Das Grundstuck auf dem der Dom steht gehort jedoch nicht zum Stephansplatz sondern zum Vermogen des Doms selbst 1 Dieses Vermogen ist rechtlich selbstandig Fabrikgut Eigentumer des um den Dom herum liegenden Stephansplatzes ist die Gemeinde Wien offentliches Gut Strassen Platze usw 2 Aus dieser Funktion des Stephansplatzes als Zentrum Wiens ergaben sich in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Umgestaltungen die im Wesentlichen aus Rucksichtnahme auf die Erfordernisse des Verkehrs und des Dienstleistungssektors erfolgten So wurde 1699 der Heiltumsstuhl abgerissen zu Ende des 18 Jahrhunderts die einstockige Hauserzeile vor dem Riesentor beseitigt und 1732 der Friedhof aufgelassen Die Magdalenenkapelle wurde am 12 September 1781 Opfer eines Brandes die unter ihr gelegene Virgilkapelle erst 1973 beim Bau der U Bahn wiederentdeckt Zum Ende des 19 Jahrhunderts wurde der gesamte Platz und seine nahere Umgebung einer grundsatzlichen historistischen Umgestaltung mit Bebauungsverdichtung unterzogen Flachenabriss um die benachbarte Brandstatte Ruckversetzung der Baulinie am Stock im Eisen Platz Beseitigung Schmidlinsches Haus etc In diesem Zusammenhang wurde der Stephansplatz kurzfristig auch zu einem Zentrum des Einzelhandels etwa mit dem Warenhaus Rothberger und dem zwischen dessen beiden Hauser gepressten Geschaftshaus von Anton Kranner Ein weiterer Schub zentralisierender Entwicklung setzte nach den Zerstorungen am Ende des Zweiten Weltkrieges ein Der Brand des Domes im April 1945 ging von Hausern des Stephansplatzes aus und griff auf einige andere uber Der Wiederaufbau erfolgte nach stadtebaulichem Wettbewerb 1946 namentlich an der Westseite des Platzes in modernisierter und weiter verdichteter Form Zu besonderen Diskussionen fuhrte der Neubau des sogenannten Haas Hauses nach 1945 und in den 1980er Jahren Dabei kam es aber insgesamt zu keiner Verstarkung der Einzelhandelsfunktion Nachdem die Wiener Stadtplanung um 1960 etwa in Roland Rainers Verkehrskonzept aus 1961 noch einer exzessiven Forderung der Zentralitat der Inneren Stadt und damit einem U Bahn Kreuz beim Stephansdom ablehnend gegenubergestanden war kam es um die Mitte der 1960er Jahre zu einem Umdenken Ende September 1965 stellte der damalige Verkehrsstadtrat Kurt Heller den neuen Generalverkehrsplan fur Wien vor der eben jenes U Bahn Kreuz prominent vorsah 3 Seit dem 18 November 1978 ist der Stephansplatz durch die Radiallinie U1 der Wiener U Bahn erschlossen seit dem 6 April 1991 kreuzt sich diese Nord Sud Linie hier mit der Ost West Linie U3 Der Streckenabschnitt zwischen den Stationen Karlsplatz und Stephansplatz ist der meistfrequentierte des Wiener U Bahn Netzes Als zentraler Knotenpunkt der U Bahn und Fussgangerzone stellt der Stephansplatz heute das unbestrittene Zentrum der osterreichischen Hauptstadt dar Der Flache des Platzes wurde im Lauf der Jahre 2016 und 2017 komplett saniert die Installationen erneuert und die Pflasterung neu gelegt Dazu wurden 14 cm starke Granitplatten aus Schrems im Waldviertel verwendet Das Ausmass betragt 10 500 Quadratmeter 4 Auch werden Leuchten in Maiglockchenform montiert damit wird der Stil der 2008 und 2009 in Karntner Strasse und Graben eingefuhrt wurde einheitlich fortgesetzt 5 Um den Dom selbst wurde bei der Neugestaltung 2017 ein Ubergangsfries aus kleinteiligeren Steinen gelegt und die Flachen vor den Hauptzugangen zum Dom farblich abgehoben Der Grundriss der ehemaligen Magdalenenkapelle der davor mit breiten roten Steinen im Pflaster des Stephansplatzes nachgezeichnet worden war ist nur mehr mit einer schmalen Linie von dunklen Steinen bezeichnet An einigen Nischen an den Mauern des Doms wurde die Pflasterung etwas tiefer gelegt um die dort befindlichen Kunstwerke und deren Sockel optisch in den ursprunglichen Proportionen besser zur Geltung zu bringen An der Aussenmauer der Magdalenenkapelle wurde noch ein Skelett einer jungen Frau aus dem 18 Jahrhundert gefunden weitere bemerkenswerte archaologische Funde gab es bei der Neugestaltung des Platzes nicht 6 Curhaus am Stephansplatz 3 und 3a Bearbeiten Im Sudwesten des Stephansplatzes steht das Curhaus auch Churhaus oder Kurhaus genannt hinten von der Singerstrasse begrenzt Es wurde 1738 1740 erbaut Davor befand sich dort die nach der Weihe der Stephanskirche 1147 errichtete Pfarrschule 1296 uberliess Herzog Albrecht I diese Stephansschule den Burgern der Stadt Wien Neben dieser spatmittelalterlichen Burgerschule befand sich an dieser Stelle auch die Dombauhutte von St Stephan Im 16 Jh ubernahmen die Jesuiten die Schule und verlegten sie danach wurde das Haus von der Diozese verwendet 7 Bei beiden Turen ist das Kardinalswappen von Graf Kollonitsch angebracht Uber den beiden Portalen befinden sich allegorische Figuren diese stellen die vier theologischen Disziplinen Kasuistik Liturgik Kirchengeschichte und Bibelkunde dar Der Hof von Stephansplatz 3 wurde zu einem Vortragssaal umgewandelt genannt Stephanisaal Der 3 Stock ist einer der Standorte der Kirchlichen Padagogischen Hochschule Wien Krems der Sitz der Theologischen Kurse und der Akademie am Dom 8 Im 4 Stock ist das Erzbischofliche Amt fur Unterricht und Erziehung 9 Auch das Churhaus bildet ein selbstandiges Vermogen Das Chur und Chorhaus zu St Stefan Ein Drittel davon gehort zum Vermogen des Stephansdoms die zwei anderen Drittel gehoren der Erzbischoflichen Chur in Wien und der Erzdiozese Wien 10 Bischofshof am Stephansplatz 7 Bearbeiten Der Bischofshof seit 1723 Erzbischofliches Palais genannt im Norden des Stephansplatzes gelegen hat Fassaden zum Stephansplatz zur Rotenturmstrasse sowie zur Wollzeile Literatur BearbeitenWilhelm Kisch Die alten Strassen und Platze Wien s und ihre historisch interessanten Hauser Ein Beitrag zur Kulturgeschichte Wiens mit Rucksicht auf vaterlandische Kunst Architektur Musik und Literatur M Gottlieb s Verlagsbuchhandlung Wien 1883 S 54 Der Stefansplatz in der Google Buchsuche Ausstellungskatalog Symbol und Mitte in Wien 1147 1997 S 226 Sonderausstellung Historisches Museum der Stadt Wien Dom und Metropolitankapitel Wien 24 April bis 31 August 1997 Wien 1997 Erwin Mann Christine Mann 2020 DAS CURHAUS AM WIENER STEPHANSPLATZ Zur Geschichte einer jahrhundertealten Bildungsstatte LiT Verlag 2020Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stephansplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alltag im Mittelalter Der Stephansplatz In viennatouristguide at Kunst und Kultur in Wien Hedwig Abraham Hrsg ohne Datum Virgilkapelle 1 Bezirk Stephansplatz In PlanetVienna ohne Datum Wie der Stephansplatz wieder schon wurde Verkehrspolitischer Essay allerdings mit umfangreich historischen Abbildungen In WienSchauen Georg Scherer Hrsg 15 Juli 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Grundbuch Bezirksgericht Innere Stadt Wien Katastralgemeinde 01004 Innere Stadt Einlagezahl 1234 Grundstucke 817 und 818 Grundbuch Bezirksgericht Innere Stadt Wien Katastralgemeinde 01004 Innere Stadt Einlagezahl 1793 Grundstuck 1711 Ring ohne Strassenbahn Innenstadt ohne Autobus Wiener U Bahn Kreuz mit Zentrum Stephansplatz In Arbeiter Zeitung Wien 1 Oktober 1965 S 1 Waldviertler Granitsteine fur Stephansplatz auf ORF vom 12 April 2017 abgerufen am 13 April 2017 Spatenstich fur den neuen Stephansplatz orf at 13 Marz 2017 abgerufen 13 Marz 2017 Wolfgang Zehetner Jahresbericht des Dombaumeisters In Der Dom Mitteilungsblatt des Wiener Domerhaltungsvereins Folge 2 2017 ZDB ID 1054178 0 S 6 7 Christine Mann Erwin Mann Das Curhaus am Wiener Stephansplatz Zur Geschichte einer jahrhundertealten Bildungsstatte LIT Munster 2020 ISBN 978 3 643 50969 7 THEOLOGISCHE KURSE Abgerufen am 10 August 2018 Dompfarre Curhaus Grundbuch Bezirksgericht Innere Stadt Wien Katastralgemeinde 01004 Innere Stadt Einlagezahl 1236 Grundstuck 823 Normdaten Geografikum GND 4449606 0 lobid OGND AKS VIAF 241199724 48 208416666667 16 372472222222 Koordinaten 48 12 30 3 N 16 22 20 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephansplatz Wien amp oldid 234251582