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Die Braunerstrasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Die Herkunft des Namens ist ungeklart BraunerstrasseWappenStrasse in WienBraunerstrasseBasisdatenOrt WienOrtsteil Innere StadtAngelegt im 13 JahrhundertHist Namen Radstrasse Ratstrasse Rotgasse Grosse Rosengasse Andere Preidenstrasse Untere Preitenstrasse Untere Breunerstrasse Untere Breinerstrasse Untere BraunerstrasseQuerstrassen Graben Stallburggasse JosefsplatzBauwerke Palais Cavriani Palais Pallavicini StallburgNutzungNutzergruppen Autoverkehr Radverkehr FussgangerStrassen gestaltung Fussgangerzone EinbahnstrasseTechnische DatenStrassenlange ca 267 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Bauwerke 3 1 Nr 1 Generalihof 3 2 Nr 2 Grabenhof 3 3 Nr 3 Geburtshaus von Johann Nestroy 3 4 Nr 4 6 Stiftungshaus des Johann Georg Steiger 3 5 Nr 5 Konservatorium Wien 3 6 Nr 7 Walterskirchensches Freihaus 3 7 Nr 8 Palais Cavriani 3 8 Nr 9 Braunerhof 3 9 Nr 10 Hohenfeldsches Freihaus 3 10 Nr 11 11a Friessche Zinshauser 3 11 Nr 12 Wohn und Geschaftshaus 3 12 Nr 13 Palais Pallavicini 3 13 Nr 14 Stallburg 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Gasse bildete im Mittelalter die Grenze zweier Acker sudlich des Grabens und wurde Anfang des 13 Jahrhunderts im Zuge der Stadterweiterung in die Stadt einbezogen Sie hiess Ratstrasse wurde erstmals 1299 bezeugt und war in der Folge in mehreren Namensvarianten bekannt 1314 Radstrasse 1430 Rattstrasse 1438 Rotgasse 1547 Rodstrasse noch 1701 Rathstrasse 1547 wurde sie auch als Grosse Rosengasse bezeichnet 1566 kam erstmals der Name Andere Preidenstrasse auf im Unterschied zur parallel verlaufenden eigentlichen Preidenstrasse der heutigen Habsburgergasse Die fruher vertretene Theorie wonach sich die Bezeichnung Preiden auf den Namen Brigitta zuruckfuhren lasse und die Preidenstrasse ihren Namen von einer Brigitta Kapelle herleite lasst sich heute nicht mehr aufrechterhalten Die Bedeutung dieses Namens bleibt daher weiter unklar Durch allmahliche Verballhornung 1642 Untere Breittenstrasse 1664 Untere Preitenstrasse 1701 Untere Breunerstrasse 1710 Untere Breinerstrasse 1848 Untere Braunerstrasse wurde im Laufe der Jahre daraus die Namensform Braunerstrasse 1862 wurde die Vordere oder Obere Braunerstrasse in Habsburgergasse umbenannt wahrend die Untere Braunerstrasse seither kurz Braunerstrasse genannt wird Zwischen der Stallburg und dem Koniginkloster bestand ursprunglich nur ein schmaler Durchgang der nach dem Abbruch des Klosters 1783 erweitert wurde nbsp Blick vom Graben in die BraunerstrasseLage und Charakteristik BearbeitenDie Braunerstrasse verlauft vom Graben in sudwestlicher Richtung bis zum Josefsplatz parallel zur Habsburgergasse im Westen und der Dorotheergasse im Osten Nach der Querung der Stallburggasse macht die Braunerstrasse einen Knick nach Westen und verlauft das letzte Stuck entlang der Sudfassade der Stallburg Der langste Teil der Braunerstrasse vom Graben weg ist Fussgangerzone das Teilstuck vom Josefsplatz zur Stallburggasse wird als Einbahnstrasse gefuhrt und nur das kurze Stuck von der Stallburggasse bis zu den Hausnummern 7 und 12 ist in beiden Fahrtrichtungen befahrbar Die platzartige Erweiterung der Stallburggasse ist baulich so gestaltet dass ein durchgehendes Befahren vom Josefsplatz bis zu den oben erwahnten Hausnummern 7 und 12 nicht moglich ist Es verkehren keine offentlichen Verkehrsmittel auf der Braunerstrasse Die Braunerstrasse ist eine bedeutende Altstadtgasse mit bemerkenswerter Verbauung aus dem 18 und 19 Jahrhundert Hier befinden sich zahlreiche Restaurants Geschaftslokale Antiquitatenhandler eine Musikschule und die bekannte Tanzschule Elmayer Deswegen und durch die Verbindung zur grossen Fussgangerzone am Graben frequentieren sehr viele Fussganger und Touristen die belebte Braunerstrasse Bauwerke BearbeitenNr 1 Generalihof Bearbeiten Das klassizistische Eckhaus wurde 1794 1795 von Peter Mollner und Ernest Koch errichtet und 1831 von Josef Klee umgebaut und im Fassadendekor verandert 1895 erfolgten weitere Veranderungen als das Gebaude in den Besitz der Assicurazioni Generali gelangte Hier befindet sich das Geschaft des prominenten Herrenschneiders Knize das 1910 1913 von Adolf Loos gestaltet wurde Das denkmalgeschutzte Gebaude liegt an der Hauptadresse Graben 13 Nr 2 Grabenhof Bearbeiten Das Gebaude wurde anstelle eines der bedeutendsten Renaissanceburgerhauser Wiens 1874 1876 von Otto Thienemann und Otto Wagner im historistischen Stil errichtet An der Fassade zur Braunerstrasse befindet sich eine Gedenktafel fur Josef von Sonnleithner von 1994 der im Vorgangerbau wohnte Das denkmalgeschutzte Gebaude liegt an der Hauptadresse Graben 14 15 nbsp Nr 3 Geburtshaus von Johann NestroyNr 3 Geburtshaus von Johann Nestroy Bearbeiten Das Burgerhaus wurde 1761 im Rokokostil erbaut 1803 1853 befand es sich im Besitz der Freiherrn von Brentano seit 1871 gehort es dem Erzbistum Wien Am Mittelrisalit befindet sich ein Korbbogenportal daruber ein geschwungener Balkon auf Volutenkonsolen mit Schmiedeeisengitter und den Initialen JB Die dazugehorigen Fenster besitzen Dreiecksgiebel das mittlere ausserdem eine Wappenkartusche der Freiherrn von Brentano Alle ubrigen Fenster sind gerade verdacht An der gebanderten Erdgeschosszone befindet sich eine Gedenktafel fur Johann Nestroy der 1801 hier geboren wurde Bemerkenswert ist der Innenhof mit offenen Pawlatschengangen auf maskenbesetzten Konsolen und prachtigem Schmiedeeisengelander Ausserdem befindet sich hier ein Steinbrunnen mit Maske Im Inneren sind die Gewolbe von Einfahrt und Stiegenhaus mit der pilastergegliederten Vierpfeilertreppe und dem originalen Rokokogelander beachtenswert Im ersten Obergeschoss befindet sich die 1989 eingerichtete Hauskapelle des Militarbischofsamtes mit einem fruhklassizistischen Tabernakelaufbau mit ionischen Saulen Im Keller des hinteren Traktes finden sich Reste mittelalterlicher Fundamente Das Haus steht unter Denkmalschutz nbsp Nr 4 Rudolf Scheer amp SohneNr 4 6 Stiftungshaus des Johann Georg Steiger Bearbeiten Das Wohnhaus Nr 6 wurde 1845 von Josef Kastan im fruhhistoristischen Stil erbaut und 1876 1877 um Nr 4 erweitert In der Mitte der genuteten Sockelzone liegt das Rundbogenportal uber dem sich auf Konsolen ein Balkon mit Schmiedeeisengelander befindet Die Fenster im ersten Obergeschoss sind auf quaderformigen Konsolen gerade verdacht und mit geometrisch dekorierten Parapetfeldern versehen die Fenster des zweiten Obergeschosses weisen hingegen Knickgiebel auf Dazwischen ist in grossen Buchstaben der Hausname zu lesen In Hohe des ersten Stockwerkes wurde 1913 eine Gedenktafel fur Friedrich Hebbel angebracht der 1855 1862 hier wohnte Im Inneren sind die fruhhistoristische geometrisch stuckierte Einfahrt und die Gipsskultur eines ein Madchen tragenden Knaben zu beachten die als Leuchtertrager gedient hat Im Haus Nr 4 befindet sich das Geschaftslokal des k k Hofschuhmachers Rudolf Scheer Dabei handelt es sich um eines der renommiertesten und exklusivsten Unternehmen dieser Art in Wien Sowohl das spathistoristische Geschaftsportal als auch seine Einrichtung von 1876 mit spateren Adaptierungen sind sehr beachtenswert Das Haus steht unter Denkmalschutz nbsp Nr 5 Konservatorium WienNr 5 Konservatorium Wien Bearbeiten Das Innenstadthaus wurde vor 1563 als Palast des Regiments und Hofkammerrates Oswald Philipp von Eyczing errichtet und besass einen Garten zur Dorotheergasse Bis 1576 billigte Kaiser Maximilian II hier protestantische Gottesdienste Das Haus wurde 1644 1664 erweitert und um 1780 neufassadiert 1861 erhielt es durch Ferdinand Fellner den Alteren sein heutiges Aussehen indem er aufstockte die Fassade umgestaltete und den Hoftrakt hinzufugte 1994 erfolgte eine umfassende Renovierung Heute wird das Gebaude von der Konservatorium Wien Privatuniversitat als einer von drei Standorten in der Innenstadt genutzt Im genuteten Erdgeschoss liegt zentral ein Schulterbogenportal mit originalem Holztor uber dem auf Volutenkonsolen ein Balkon mit Schmiedeeisengitter ruht Die Obergeschosse aus der Zeit um 1780 sind klassizistisch mit korinthischen Adikulafenstern uber einem Gesims erheben sich zwei fruhhistoristische Geschosse von 1861 mit gerade verdachten Fenstern Im Innenhof ist eine Rundbogennische zu sehen in der eine Frauenskulptur mit Delfin steht Die Vierpfeilertreppe im Inneren von 1780 wurde von Fellner nach oben erweitert Im Keller des Vordertraktes finden sich zwei bemerkenswerte ubereinander liegende zweischiffige Pfeilerhallen aus der Zeit vor 1563 Das Gebaude steht unter Denkmalschutz nbsp Nr 7 Palais WalterskirchenNr 7 Walterskirchensches Freihaus Bearbeiten Das fruhbarocke Palais wurde zwischen 1664 und 1671 fur Wilhelm Edlen von Walterskirchen erbaut 1723 wurde das bemerkenswerte Portal hinzugefugt Dieses am rechten Rand der Fassade liegende hochbarocke Segmentbogenportal ruht auf Pfeilern mit Radabweisern Es wird von zwei schrag gestellten Pfeilern gerahmt daruber bekronende Vasen mit Putten und Bauinschrift Im Supraportfeld befindet sich ein Vollwappen mit funf Helmen Die Halterung fur ein Geschaftsschild stammt noch aus der Zeit um 1723 Die gerade verdachten Fenster der Obergeschosse werden durch Putzfelder vertikal miteinander verbunden Im Keller finden sich noch mittelalterliche Bruchsteinmauerfundamente aus dem 13 14 Jahrhundert Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Nr 8 Palais Cavriani Bearbeiten siehe Hauptartikel Palais CavrianiDas um 1723 vollendete Palais liegt an der Hauptadresse Habsburgergasse 5 Es steht unter Denkmalschutz Nr 9 Braunerhof Bearbeiten Das an drei Seiten freistehende Wohn und Geschaftshaus zwischen Braunerstrasse Stallburggasse und Dorotheergasse wurde 1910 1911 von Arnold Heymann im secessionistischen Stil errichtet Es steht unter Denkmalschutz Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Stallburggasse 2 nbsp Nr 10 Hohenfeldsches FreihausNr 10 Hohenfeldsches Freihaus Bearbeiten Ursprunglich handelte es sich um zwei Hauser die 1792 fur Karl Wetzlar Freiherrn von Blankenstein als ein um zwei Geschosse hoheres weitgehend neues Gebaude errichtet wurde Es ist ein bemerkenswertes Beispiel fur den josephinischen Plattenstil Das Korbbogenportal weist Fruchtgehange in den Zwickeln auf und besitzt noch das originale Holztor Die Fassade ist durch seichte Mittel und Seitenrisalite gegliedert Die meist gerade verdachten Fenster werden durch Parapetfelder vertikal zusammengezogen Zwei Geschaftsschildhalterungen stammen vom Ende des 18 Jahrhunderts Im schlichten Innenhof befinden sich Reste eines Brunnens mit Maske und drei nachtraglich eingemauerte franzosische Kanonenkugeln Im Inneren haben sich im ersten Obergeschoss fur Wien singulare gotische Aussenfenster die Reste einer gotischen Fenstergruppe vom vierten Viertel des 13 Jahrhunderts erhalten Das Gebaude steht unter Denkmalschutz nbsp Nr 11 11a Friessche ZinshauserNr 11 11a Friessche Zinshauser Bearbeiten Nach dem Abbruch des Koniginklosters wurden auf dessen Areal als Hintertrakt des Palais Pallavicini diese beiden Zinshauser 1783 von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg im klassizistischen Stil errichtet 1832 1835 wohnte hier Franz Grillparzer Nach Bombenschaden 1945 wurden die Hauser 1954 wiederhergestellt Die lange geknickte Fassade in der Braunerstrasse imitiert vereinfacht den Fassadenplan des Palais Neben den beiden Rundbogenportalen treten vor allem die gerade verdachten Fenster im zweiten Obergeschoss hervor Nr 12 Wohn und Geschaftshaus Bearbeiten Das grosse dreiseitig freistehende Wohn und Geschaftshaus zwischen Braunerstrasse Stallburggasse und Habsburggasse wurde 1901 von Ludwig Richter im spathistoristischen Stil errichtet Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Stallburggasse 4 Nr 13 Palais Pallavicini Bearbeiten siehe Hauptartikel Palais PallaviciniDas 1783 anstelle des abgebrochenen Koniginklosters von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg fur Johann von Fries errichtete Palais war seinerzeit das erste Gebaude Wiens mit rein klassizistischer Fassade Es ist eines der Hauptwerke des Architekten An der Seitenfassade in der Braunerstrasse befindet sich der Eingang der traditionsreichen und bekannten Tanzschule Elmayer Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Es liegt an der Hauptadresse Josefsplatz 5 nbsp Nr 13 Tanzschule ElmayerNr 14 Stallburg Bearbeiten siehe Hauptartikel StallburgDas letzte Teilstuck der Braunerstrasse verlauft sudlich der Stallburg Dabei handelt es sich um einen bedeutenden Renaissancepalast mit grossem Innenhof der Teil der Hofburg ist Nach schweren Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg an der sudostlichen Ecke wurde die Anlage wiederaufgebaut Besonders eindrucksvoll ist der dreigeschossige Arkadenhof mit seinen Pfeilerarkaden und dem fruhbarocken Brunnen Im Gebaude war die Neue Galerie des Kunsthistorischen Museums untergebracht Im Erdgeschoss befinden sich die Stallungen fur die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Es liegt an der Hauptadresse Reitschulgasse 2 Literatur BearbeitenRichard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 27 28 Felix Czeike Hrsg Braunerstrasse In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 447 448 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 658 661Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunerstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 207938 16 368912 Koordinaten 48 12 28 6 N 16 22 8 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunerstrasse amp oldid 196438696