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Die Blutrote Fingerhirse 1 Digitaria sanguinalis auch Blut Fingergras genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Fingerhirsen Digitaria innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae Sie ist fast weltweit als Archaeophyt oder Neophyt verbreitet Blutrote FingerhirseBlutrote Fingerhirse Digitaria sanguinalis SystematikOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PanicoideaeTribus PaniceaeGattung Fingerhirsen Digitaria Art Blutrote FingerhirseWissenschaftlicher NameDigitaria sanguinalis L Scop Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 6 Literatur 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration von Digitaria saguinalis links aus Johann Georg Sturm Deutschlands Flora 1796 nbsp Habitus nbsp Jedes Ahrchen besitzt am Grund eine untere Glu Gluma und obere Hullspelze Glu Die untere Deckspelze Lem Lemma gehort zu einer sterilen Blute Die obere fertile Blute wird von einer oberen Deckspelze Lem und einer Vorspelze Pal Palea eingehullt bei Digitaria sanguinalis subsp sanguinalis nbsp Habitus von Digitaria sanguinalis subsp sanguinalis nbsp Blatthautchen nbsp Ahren nbsp Blutenstand von Digitaria sanguinalis subsp sanguinalis nbsp Die Ahrchen sitzen einzeln auf den Ahren bei Digitaria sanguinalis subsp sanguinalis nbsp Bei Digitaria sanguinalis subsp pectiniformis sind die Ahrchen auffallend abstehend bewimpertErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Die Blutrote Fingerhirse ist eine sommergrune 1 einjahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 10 bis 30 bisweilen bis zu 80 Zentimetern Die oberirdischen Pflanzenteile sind purpurfarben uberlaufen Sie weist mit wurzelnden niederliegenden verzweigten und knickig aufsteigenden Halmen einen lockeren Wuchs auf Ihre Halmknoten sind bartig behaart oder kahl Die wechselstandigen Laubblatter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert Die Blatthautchen Ligulae sind gestutzt und bis zu 2 Millimeter lang Die Blattscheiden sind dichter oder sparlich bewimpert und oberen Scheiden sind abstehend lang behaart Die flachen Blattspreiten sind bei einer Lange von 3 bis 10 Zentimetern und einer Breite bis zu 8 Millimetern schmal lanzettlich mit gerundeten Spreitengrund und lang zugespitztem oberen Ende Die Blattspreite ist am Rand rau bewimpert oder auch kahl Bei der Wimper Fingerhirse Digitaria sanguinalis subsp pectiniformis besitzen die Blattrander weissliche Nerven Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Blutezeit erstreckt sich von August bis Oktober Die 5 bis 15 Zentimeter langen ahrigen Blutenstande stehen fingerformig ausgebreitet zu vier bis acht gebuschelt am Halmende Synfloreszenz Die Ahrchen sind bei einer Lange von 2 8 bis 3 3 Millimetern lanzettlich mit spitzem oberen Ende Die Deckspelzen der fruchtbaren Einzelbluten sind dunkelbraun Bei der Wimper Fingerhirse sind die oberen Hullspelzen borstig bewimpert Auf den Deckspelzen der unteren Einzelbluten sind neben kurzen weichen auch starre borstige auf Warzen stehende langere Haare vorhanden Die Deckspelzen der unteren Einzelbluten der Gewohnlichen Blutroten Fingerhirse sind mehr oder weniger stark weich behaart Die obere Hullspelze ist nur einhalb mal so lang wie die Deckspelze Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 2 Okologie BearbeitenBei der Blutroten Fingerhirse handelt es sich um einen sommerannuellen Therophyten 1 Die Blutrote Fingerhirse ist ein Warmekeimer und eine C4 Pflanze 3 Sie wurzelt bis 35 Zentimeter tief 2 Als Wirtspflanze fur den Wurzelnematoden Pratylenchus penetrans ist sie vor allem im okologischen Landbau ein unerwunschtes Beikraut Die Diasporen unterliegen der Ameisenverbreitung durch die Gattung Tetramorium daneben breiten sich die von den Spelzen eingeschlossenen Fruchte als Regenschwemmling aus und es erfolgt auch Menschenausbreitung als Kulturbegleiter 3 Vorkommen BearbeitenDas weite naturliche Verbreitungsgebiet der Blutroten Fingerhirse liegt im sudlichen Europa und Nordafrika und reicht nach Osten bis ins gemassigte und tropische Asien weiter bis Malesien 4 Sie ist in Mitteleuropa ein Archaeophyt 1 Sie ist in der Neuen Welt im sudlichen Afrika Tasmanien und Neuseeland ein Neophyt 4 Sie kommt meist nur in den niederen Hohenlagen bis etwa 500 bis 600 Meter vor Ausnahmsweise wurde sie um Brixen bis in einer Hohenlage von 1000 Meter und im Kanton Wallis bis 1300 Meter beobachtet 5 Die Blutrote Fingerhirse gedeiht in Mitteleuropa in Krautfluren in Garten wachst auf Ackern und in Weinbergen auf Bahngelanden und zuweilen auch in Pflasterfugen Sie gedeiht meist auf trockenen nahrstoffreichen oft kalkarmen und meist sandigen Boden Sie ist eine Charakterart der Klasse Chenopodietea sie kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Ordnung Sisymbrietalia oder des Verbands Polygonion avicularis vor 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 6 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Panicum sanguinale durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 57 dort sangvinale geschrieben 7 Das Artepitheton sanguinalis leitet sich vom lateinischen sanguis inis fur Blut ab und bezieht sich auf die haufig blutrote Farbung der oberirdischen Pflanzenteile Die Neukombination zu Digitaria sanguinalis L Scop wurde 1771 durch Giovanni Antonio Scopoli in Flora Carniolica Editio Secunda 1 S 52 veroffentlicht 7 Ein weiteres Synonym fur Digitaria sanguinalis L Scop ist Digitaria gracilis Guss 8 Je nach Autor gibt es etwa zwei Unterarten Gewohnliche Blutrote Fingerhirse Digitaria sanguinalis L Scop subsp sanguinalis 8 Wimper Fingerhirse Digitaria sanguinalis subsp pectiniformis Henrard 8 Verwendung Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die umgangssprachlich auch Himmeltau oder Manna genannte Bluthirse galt fruher als Kulturpflanze Ahnlich der Foniohirse Westafrika oder der Kolbenhirse Setaria italica fand sie auch als Nahrungsmittel Verwendung Nach dem Enthulsen wurden die Korner gestampft und mit Milch oder Wasser zu einem sussen Brei gekocht Digitaria sanguinalis wird auch als Futtergras kultiviert vor allem noch in den USA brab grass oder crab grass Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 C E Hubbard Graser Beschreibung Verbreitung Verwendung Ulmer Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8001 2537 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Digitaria sanguinalis L Scop Blutrote Fingerhirse FloraWeb de a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 265 a b Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 a b Datenblatt Digitaria sanguinalis bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1979 ISBN 3 489 52020 3 S 60 62 Digitaria sanguinalis L Scop In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 15 Juni 2023 a b Digitaria sanguinalis bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 31 August 2021 a b c B Valdes H Scholz unter Beteiligung von E von Raab Straube G Parolly 2009 Poaceae pro parte majore Datenblatt Digitaria sanguinalis In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blutrote Fingerhirse Digitaria sanguinalis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Blutrote Fingerhirse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Digitaria sanguinalis bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Digitaria sanguinalis bei Tropicos org In Flora of Pakistan Missouri Botanical Garden St Louis Digitaria sanguinalis bei Tropicos org In Catalogue of New World Grasses Missouri Botanical Garden St Louis Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen 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