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Bluestreakit IMA Symbol Blu 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung K4Mg2 V4 2V5 8O28 14H2O 3 und damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kalium Magnesium V 5 6 Vanadat das strukturell zu den Oxiden zahlt BluestreakitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2014 047 1 IMA Symbol Blu 2 Chemische Formel K4Mg2 V4 2V5 8O28 14H2O 3 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss IV G 01 022Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P21 n Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2Gitterparameter a 12 2383 7 A b 10 3834 4 A c 14 1945 6 Ab 103 008 2 3 Formeleinheiten Z 2 3 Haufige Kristallflachen 101 10 1 120 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 Dichte g cm3 berechnet 2 630 3 Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat uneben sprodeFarbe dunkelgrunlichblau 3 Strichfarbe hellblau 3 Transparenz durchsichtig 3 Glanz schwacher Diamantglanz 3 KristalloptikBrechungsindizes na 1 750 5 3 nb 1 800 5 3 ng 1 829 3 Doppelbrechung d 0 079 6 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 73 3 gemessen 3 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten sehr langsam loslich in Wasser gut loslich in HCl 3 Bluestreakit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und findet sich meist in Form unregelmassiger polykristalliner Krusten bestehend aus winzigen Tafelchen oder Blattchen bis etwa 0 3 mm Grosse auf abgerundeten Quarzkornern oder massigen Montroseit Aggregaten Das Mineral ist durchsichtig und von dunkelgrunlichblauer Farbe hinterlasst allerdings auf einer Strichtafel einen hellblauen Strich Glatte Kristallflachen weisen einen schwachen Diamantglanz auf Mit einer Mohsharte von etwa 2 gehort Bluestreakit zu den weichen Mineralen die sich ahnlich wie das Referenzmineral Gips Harte 2 von einem Fingernagel ritzen lassen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Bluestreakit erstmals in Mineralproben aus der Blue Streak Mine einer Sandstein Uran Vanadium Lagerstatte im Bergbaubezirk Bull Canyon im Montrose County des US Bundesstaates Colorado Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch ein grosseres Mineralogen und Geologenteam namentlich Anthony R Kampf John M Hughes Joe Marty Barbara P Nash Yu Sheng Chen und Ian M Steele Diese benannten das Mineral nach dessen Typlokalitat Das Team um Kampf sandte seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 2014 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 2014 047 die den Bluestreakit noch im gleichen Jahr anerkannte Ebenfalls im gleichen Jahr erfolgte auch die Publikation der Erstbeschreibung im englischsprachigen Fachmagazin The Canadian Mineralogist Das Typmaterial Cotyp des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung des Natural History Museum of Los Angeles County LACMNH in Los Angeles Kalifornien unter den Sammlungs Nr 64174 und 64175 aufbewahrt 7 8 Klassifikation BearbeitenDa der Bluestreakit erst 2014 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er weder in der zuletzt 2009 aktualisierten 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik noch in der vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchlichen Systematik der Minerale nach Dana verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich allerdings aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8 Auflage richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IV G 01 22 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Oxide und Hydroxide und dort der Abteilung Vanadiumoxide Polyvanadate mit V4 5 wo Bluestreakit zusammen mit Burroit Gunterit Huemulit Hughesit Hummerit Kokinosit Lasalit Magnesiopascoit Nashit Pascoit Postit Rakovanit Schindlerit Sherwoodit und Wernerbaurit die Gruppe der Gruppenvanadate bildet Stand 2018 9 Kristallstruktur BearbeitenBluestreakit kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe P21 n Raumgruppen Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 12 2383 7 A b 10 3834 4 A c 14 1945 6 A und b 103 008 2 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist wasserloslich wobei es allerdings mehrere Tage bis zur Auflosung braucht In verdunnter Salzsaure HCl ist die Loslichkeit wesentlich hoher und es kommt zudem zum sofortigen Farbverlust Aufgrund der Loslichkeit von Bluestreakit in Flussigkeiten mit wassriger Dichte konnte die Dichte des Minerals nicht gemessen werden da nicht genugend Material fur eine direkte Messung verbleibt Die anhand der Kristalldaten berechnete Dichte betragt 2 630 g cm 3 Bluestreakit zeigt keine beobachtbare Form von Spaltbarkeit oder Absonderung Allerdings ist das Mineral sprode und bricht bei ungleichmassiger Belastung mit unebenen Bruchflachen 3 Bildung und Fundorte BearbeitenBluestreakit bildet sich sekundar in der Oxidationszone von Montroseit Corvusit haltigen und feuchten Sandstein Blocken Als Begleitminerale treten vor allem Gips Huemulit Hummerit Metamunirit und Munirit auf Des Weiteren fanden sich in der Nahe der Bluestreakit Fundstelle noch Calciodelrioit Delrioit Hughesit Magnesiopascoit Metarossit Pascoit Powellit und Rossit 3 Ausser der Typlokalitat Blue Streak Mine in Colorado ist bisher kein weiterer Fundort fur Bluestreakit bekannt 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAnthony R Kampf John M Hughes Joe Marty Barbara P Nash Yu Sheng Chen Ian M Steele Bluestreakite K4Mg2 V4 2V5 8O28 14H2O a new mixed valence decavanadate mineral from the Blue Streak mine Montrose County Colorado crystal structure and descriptive mineralogy In The Canadian Mineralogist Band 52 2014 S 1007 1018 englisch rruff info PDF 319 kB abgerufen am 16 Mai 2022 P A Williams F Hatert Marco Pasero S J Mills IMA Commission on New Minerals Nomenclature and Classification CNMNC Newsletter 22 New minerals and nomenclature modifications approved in 2014 In Mineralogical Magazine Band 78 2014 S 1241 1248 englisch rruff info PDF 98 kB abgerufen am 16 Mai 2022 Dmitriy I Belakovskiy Fernando Camara Olivier C Gagne Yulia Uvarova New mineral names In American Mineralogist Band 101 2016 S 1489 1497 englisch rruff info PDF 685 kB abgerufen am 16 Mai 2022 Weblinks BearbeitenBluestreakit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 16 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 16 Mai 2022 a b c d e f g h i j k l m n o p q Anthony R Kampf John M Hughes Joe Marty Barbara P Nash Yu Sheng Chen Ian M Steele Bluestreakite K4Mg2 V4 2V5 8O28 14H2O a new mixed valence decavanadate mineral from the Blue Streak mine Montrose County Colorado crystal structure and descriptive mineralogy In The Canadian Mineralogist Band 52 2014 S 1007 1018 englisch rruff info PDF 319 kB abgerufen am 16 Mai 2022 Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated May 2022 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Mai 2022 abgerufen am 16 Mai 2022 englisch Bluestreakite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 206 kB abgerufen am 16 Mai 2022 Bluestreakite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 16 Mai 2022 englisch Catalogue of Type Mineral Specimens B PDF 373 kB Commission on Museums IMA 9 Februar 2021 abgerufen am 16 Mai 2022 Catalogue of Type Mineral Specimens Depositories PDF 311 kB Commission on Museums IMA 18 Dezember 2010 abgerufen am 16 Mai 2022 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Fundortliste fur Bluestreakit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 16 Mai 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bluestreakit amp oldid 230951047